Soo hier gehts zur letzten Runde erstmal ""
Ich hoff ihr versteht wie dieses Kapitel gemeint ist, denn es ist nicht ganz leicht zu lesen Bei rückfragen stehe ich aber gerne zur verfügung, und dann weiss ich auch dass ich etwas ändern muss an dem Teil.
Vielen Dank für eure aufmerksamkeit und hier gehts auch endlich weiter :

Kapitel 24.

hara - Inneres

Schon von weitem konnten sie gedämpftes Stimmengewirr hören und in Feli machte sich allmählich doch etwas ehrfürchtige Stimmung breit, um nicht zu sagen: Angst!
Unruhig biss sie sich immer wieder auf die Unterlippe und schluckte schwer an ihrer Spucke je näher sie dem Stimmengewirr kamen… doch schon im nächsten Augenblick spürte sie den Händedruck Frodos und irgendwie wurde sie ruhiger. Allein der Gedanke beruhigte sie, dass es da noch jemanden gab, der eine ähnliche Erfahrung wie sie durchgemacht hatte und der sie ganz bestimmt nicht im Stich ließ!
Kurz blickte sie sich nach den Halblingen um. Unendliche Ruhe strahlte Frodo aus und doch konnte sie sein Lächeln auf den Lippen erkennen und in ihr verlangsamte sich der Pulsschlag und auch ihr Atem wurde ruhiger. Endlich ließen die Zähne ihre Lippen in Ruhe und im nächsten Moment wurden ihre Schritte langsamer. Schon im nächsten Augenblick bogen sie um die letzte Ecke, traten aus dem Schatten, der gerade durchschrittenen Halle heraus, unter einen reichlich verzierten Torbogen hindurch und standen nun nur wenige Meter von einem riesigen Platz entfernt, der unter dem Schatten eines riesigen, alten und dicken Baumes stand. Spärlich und etwas schwach war hier das wenige Sonnenlicht, dass durch die Blätter und Äste der riesigen Bäume hindurch gelassen wurde um den Platz hier zu erhellen. Umsäumt von einem riesigen Meer aus Blättern, die beruhigend im Wind rauschten, musste Feli trotzdem beinahe die Luft anhalten. Doch es blieb keine Zeit sich richtig um die vielen gewaltigen Bäume und deren Kronen zu kümmern, denn nun waren alle Anwesenden verstummten und die gesamte Aufmerksamkeit auf sie gerichtet. Es waren die klackernden, hölzernen Schritte des dritten Beines von Bilbo das die Aufmerksamkeit anzog und ihre Ankunft ankündigte. Auch die steinernen Statuen, die wohl längst vergangene hohe, Schwerttragende Elben darstellen sollten und ebenmäßig schöne Frauenkörper, wohl ebenfalls Elben, selbst ihre steinernen, nie blinzelnden Augen schienen nur sie anzustarren.
Rund war der Kreis der Stühle, auf denen alle Platz genommen hatten und einige hätten ihnen den Rücken zudrehen sollen, doch selbst die hatten sich umgedreht, nur um sie zu sehen. Mancher Blick war Fragend, andere Wissend und so mancher war auch freundlich, doch vermochte Feli auch so manches Naserümpfen daraus zu lesen … sie waren zu spät dran und das war leider nicht mehr zu übersehen. Auch nicht, dass der Rat wohl schon im vollen Gange war und genau deshalb wurde sie so angeschaut.
Das macht ja schon mal einen guten Eindruck!! dachte sie und ärgerte sich über sich selbst, doch als sie das leichte nicken bei Legolas und Gimli sah, die sie sogleich wieder erkannte und das dazu passende Lächeln, wurde ihr gleich etwas leichter ums Herz. Wenigstens zwei, die es ihr nicht ganz so übel nahmen. Trotzdem hatte sie es schon immer gehasst von so vielen Leuten gleichzeitig angestarrt zu werden, auch wenn es da noch die drei Hobbits gab. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass alle Blicke allein ihr galten…

Bilbos Stock klickte noch einmal über den steinernen Boden und selbst er war stumm geworden als sie alle stehen blieben und nun von Elben, alten Menschen mit Wanderstöcken, Zwergen, hübschen Frauen und Elrond angestarrt wurden.
So schnell kreiste Felis Blick, dass sie gar nicht alle gleichzeitig erblicken konnte und es waren so viele unbekannte Gesichter dabei, dass sie es mit der Angst zu tun bekam. Doch sie wusste, dass sie etwas tun musste, wenn sie diesen unendlich langen peinlichen Moment jemals hinter sich lassen wollte! So lenkte sie nun zielstrebig ihren Blick zu Elrond herüber, der am Kopfende, unübersehbar unter dem großen wuchtigen Baum seinen Platz hatte, ließ Frodos Hand los und ging ein paar Schritte dem hohen Elben entgegen, nicht ohne dabei Herzklopfen zu spüren. Die Angst hatte sie noch immer fest im Griff… Als sie nun wenige Meter vor ihm zum stehen kam, blickte sie ihm freundlich in die Augen, verneigte sich tief, verbarg dabei ihren verbundenen Arm und sagte: „Herr Elrond, Herr über Bruchtal. Ich danke ihnen für ihre Gastfreundlichkeit und dass sie mich so Herzlich aufgenommen haben in ihrem Hause. Auch danke ich ihnen, dass ich an dem hohen Rat teilnehmen darf und bitte höflichst um Verzeihung für mein weniger Pünktliches erscheinen. Auch dass ich die drei Hobbits da mit hineingezogen habe, tut mir aufrichtig Leid und vielmals bitte ich, dass wir vier dennoch am hohen Rat teilnehmen dürfen, auch wenn wir zu spät gekommen sind." Noch einmal verneigte Feli sich und spürte dabei wieder das Schwindelgefühl in sich aufsteigen. Irgendwie kam es ihr fast wie blanker Hohn vor, denn immerhin war er, Elrond, dafür verantwortlich, dass sie heute Morgen verschlafen hatte. War er es doch gewesen, der ihren Arm so Malträtiert hatte, dass sie vor Erschöpfung eingeschlafen war und nicht mal soviel Kraft aufwenden konnte, um sich eine Decke über den Kopf zu ziehen.
Und doch musste sie sich entschuldigen, und doch musste sie schweigen… und irgendwie wollte sie auch schweigen… denn das letzte was sie wollte war sich mit dem hohen Herren Elrond anzulegen, zumal ihr nun auch der Neuanfang von gestern Abend auch noch in den Sinn kam… und so verbarg sie ihre Gedanken und setzte ein freundliches Lächeln auf ihre Lippen!

Nach einem unendlich langen Augenblick entspannte sich endlich Elronds Gesicht und ein Lächeln war darauf zu erkennen… zwar zaghaft, aber umso ehrlicher gemeint. Die Hobbits kamen indessen näher, Feli konnte es hören ohne sich umzusehen, denn Bilbos Gehstock sprach für sich. Ohne ihren Blick von Elrond abzuwenden richtete sie sich nun wieder auf und vermied den Blick in die Runde, denn sie konnte die Blicke noch immer spüren… „Fürwahr, guten Morgen Fräulein Feli, Herr Bilbo Beutlin, Frodo Beutlin und natürlich Samweis Gamdschie. Ihr seid zu spät, das möchte ich anmerken, aber soviel habt ihr noch nicht verpasst und um Verzeihung zu bitten braucht ihr gar nicht Fräulein Feli und ihr Hobbits auch nicht…!" er hob schnell die Hand, als er sah, wie Frodo und Bilbo ebenfalls zu einer Entschuldigung ansetzten und winkte lächelnd ab. „Ihr Hobbits seit entlassen, sucht euch eure Plätze wie es euch beliebt, obwohl natürlich nur noch vier Plätze frei sind!" meinte er nun abschließend und ein kleines Lachen war von hier und dort zu vernehmen.
Was… die Hobbits durften sich setzten und sie nicht? Hatte sie das so richtig verstanden?
Blinzelnd blickte nun Feli von Elrond herunter zu Frodo und dieser fing den Hilfesuchenden Blick auf. „Keine Sorge, er wird dir schon nichts tun!" meinte er nun wispernd während er schnell an ihr vorbeihuschte und ihr einen aufmunternden Blick zuwarf.
Wieder dachte Feli an den einen Satz: Dein Wort in meinen Ohr…! Du hast ihn ja auch gestern nicht erlebt! Sie blieb allein direkt neben Elrond stehen, der nun einen Arm um ihre Schultern legte und sie in den Kreis des hohen Rates führte. Felis Herz schlug wieder bis zum Anschlag und irgendwie hatte sie schon wieder das verlangen den Ring auf den Finger gleiten zu lassen und tastend glitt sie mit ihren Fingern über die Ausbeulungen ihres Gewandes, genau dort, wo der Ring saß…

„Elben, Zwerge, Halblinge, Zauberer.", sprach Elrond, „Dies ist Feli aus einer unbekannten Welt zu uns gekommen. Durch einen Ring wurde sie in diese Welt hinein hineingebracht. Doch mehr wollen wir später von ihr selbst über den Ring und ihr erscheinen auf Mittelerde hören. Mit den Hobbits, die sie auf ihrem Wege traf, ist sie zu uns gereist. Gerade noch dem Tod entronnen hat sie sehr viel Mut und Ausdauer bewiesen, wie mir bereits die Halblinge mitteilten. Jedoch wünscht sie sich nichts sehnlicher als wieder in ihre eigene Welt zurück, dahin zurück, von wo sie gekommen sein mag und ich hoffe, dass es uns heute gelingt einen Weg zu finden! Ich möchte euch deshalb bitten…"

Feli hatte bis hierher andächtig zugehört, doch nun verschwammen die Worte von Elrond und wichen einem wispernden Laut im Wind, vermischt mit leisen Wellen, die über einen Strand strichen. Ihr Blick glitt wieder unweigerlich in die Runde, sie konnte gar nicht anders, denn immerhin bildeten sie und Elrond die Mitte des Kreises.
Schon in der Schule war sie immer fast durchgedreht, wenn sie an die Tafel musste um dort irgendein Referat vorzutragen, doch dies hier war weitaus schlimmer, viel schlimmer. Es war fast so als würden die Augen sie versuchen zu verschlingen, mit Haut und Haaren und sie konnte rein gar nichts dagegen tun. Langsam strichen die Finger, einem Reflex gleich, immer wieder über die Ausbeulung an ihrem Gewand. Doch die Ruhe, die sie sich durch diese Gestik erhoffte trat nicht ein, ganz im Gegenteil. Mit jeder Minute wurde sie unruhiger und auch die vielen Blicke der anderen trugen ihren Teil dazu bei. Nein, es waren längst nicht alle Blicke, die sie so quälten. Die meisten lächelten höflich oder nickten passend zu den Worten Elronds. Es waren ein paar wenige dabei, die sie mit ihren Augen maß nahmen, sie tief und unergründlich anstarrten… Langsam holte Feli Luft ehe sie ihre Augen erneut kreisen ließ um ein wenig Zerstreuung zu finden und sich selbst zu beruhigen.
Du machst dich noch selbst ganz verrückt! Hier will dir niemand etwas tun!
Außer Elrond… und vielleicht noch ein paar andere Elben! meldete sich ihr Verstand zu Wort, doch Feli ließ die Worte gar nicht erst bis zu sich ins Herz hineindringen.

Deshalb begann sie sich nun auf die Leute zu konzentrieren, von denen sie annahm, dass sie ihr wohl gesonnen waren. Ihre Aufmerksamkeit galt nun einem Mann in einem langen, braunen Gewand und langem, grauen Bart. Zum trotz dessen dass er auf einem Stuhl saß, hatte er sich noch auf seinen Stab gestützt, der ebenso knöcherig aussah wie seine alten, verbrauchten Hände die darauf ruhten. Auf seiner Schulter saß eine klitzekleine weiße Eule, kaum eine Handvoll groß. Sie hatte den Kopf ebenso schief gelegt wie ihr menschlicher Gefährte und hörte andächtig zu. Wenn Feli genau hinsah konnte sie sehen, wie der Mann ebenso langsam wie die Eule die Augen öffnete und schloss.
Ein Mensch der mit Tieren Freundschaft geschlossen hat, kann einfach keine Missgunst hegen! dachte sie sich und langsam keimte in ihr der Mut auf. Gerade noch konnte sie sich ein Grinsen verkneifen über das Bild des Mannes mit der kleinen Eule, als sie aus den Augenwinkeln plötzlich mitbekam wie sich ein anderer zu seinen Nachbarn herüberbeugte um diesem etwas ins Ohr zu flüstern. Sein Haar war braun und sehr kurz geschnitten. Seine Gesichtszüge waren nicht gerade freundlich gestimmt und seine Kleidung, trotz des Schmutzes, ließ darauf schließen, dass er einen sehr hohen Status genoss. Er war wohl so eine Art Ritter oder wie auch immer man das hier in Mittelerde nannte. Wer flüstert der lügt! kam ihr schnell in den Sinn und passend dazu runzelte sie die Stirn.
Die Hand hielt den stoppelbärtigen Mund verdeckt, als sich sein Nachbar, ein noch älterer Mann als der von vorhin, mit einem noch längeren, diesmal weißem Bart und schillernd weißem Gewand sich leicht zu diesem herüberbeugte. Er ließ, genauso wie der andere ältere Herr, seinen weißen, aber wohlgeformten, ebenmäßigen Stab nicht aus der Hand. Sehr viel mehr Würde und unendliches Wissen ging von ihm aus und fast konnte sie so etwas wie eine Aura um seinen Körper herum sehen. Jetzt wandte er seinen Kopf und sein Blick glitt im selben Augenblick direkt in ihren hinein. Leicht schrak Feli zurück. Dieser Mensch schaute sie nicht nur an, er glitt förmlich in sie hinein! Fast konnte sie schon spüren wie der Blick in sie hineinhorchte, zu ergründen suchte, was sie hier wollte, versuchte böse Gedanken in ihr Festzustellen! Es war kein Gedankenlesen, es war viel schlimmer, es war als würde er versuchen in ihrer Seele zu lesen…!
Sofort krallte sich ihre Hand an den Ring, der noch immer in der Gewandtasche war, fest. So fest, dass das weiß auf ihren Handknöcheln zu sehen war und schnell glitt ihr Blick davon. Speiübel wurde ihr bei dem Gedanken, dass sie selbst genau dasselbe bei Frodo getan hatte, das dieser jedoch nichts davon mitbekommen hatte. Feli beschlich das Gefühl, dass dieser Mann mit dem weißen Gewand, dem weißen Wanderstock und dem ebenso farbigen Bart ein Zauberer war…und ein Mächtiger noch dazu…

„…und deshalb müssen wir ihr helfen, wieder nach Hause zurück zu finden. Gemeinsam werden wir einen Weg finden hinter das Geheimnis dieses Ringes zu kommen und ich bitte an dieser Stelle jeden, der auch nur im Entferntesten etwas über einen Ring neben den anderen Ringen weiß oder gehört hat, dass er bitte vortreten möge. Jedoch noch nicht jetzt, denn der hohe Rat wurde aus anderen Gründen einberufen und dieser Punkt wird erst ganz zum Schluss behandelt werden. Also habt ihr noch genügend Zeit euch eure eigenen Gedanken darüber zu machen. Vielen Dank dass ihr mir so lange gelauscht habt!" beendete Elrond seine lange Rede und Feli blickte zu diesem empor. „Du kannst dich jetzt ebenfalls setzen, Fräulein Feli." sprach Elrond ohne sie direkt anzusehen.
Diese ließ sich das natürlich nicht zweimal sagen. Sofort ließ sie die restliche angestaute Luft aus ihren Lungen entweichen, ließ endlich den krampfhaft festgehaltenen Ring und ihr Gewand los und steuerte den letzten, noch freien Platz an, den es noch gab hier im Kreis des hohen Rates. Direkt zwischen Bilbo und einem Zwerg, der Gimli schon ziemlich ähnlich sah. Der fremde Zwerg nickte ihr aufmunternd zu und wünschte ihr einen Guten Morgen und ob sie denn gut geschlafen hätte. Feli antwortete darauf entsprechen und höflich. Sie war froh, nicht neben jemandem sitzen zu müssen, der ihr nicht wohl gesonnen war…

… so wie zum Beispiel diese Frau, von der sie schon die ganze Zeit genauso zielstrebig wie von dem alten Mann mit dem weißen Gewand angestarrt wurde. Bisher hatte Feli diesen Blick weder erwidert, noch den Mut gehabt zurück zu schauen, sie hatte ihn lediglich gespürt, wie das brennen der Sonne, wenn sie in den Sommermonaten besonders heiß und erbarmungslos herab brannte. Schließlich hielt es die Neugierde in ihrem inneren nicht mehr aus und sie musste einfach hinsehen. Doch als sie diesen großen Fehler beging, blickte die hohe Frau nicht einfach nur in ihre Seele hinein wie der weiße Zauberer, sondern ihr Blick durchbohrte ihre Augen. Wie spitze Nadelstiche stach sich der Blick durch ihre Augen hindurch direkt in ihre Gedanken hinein, wie das brennen in den Augen wenn man zu lange in die Sonne starrte. Im ersten Augenblick dachte sie schreien zu müssen, doch sie hatte keine Gelegenheit dazu. Sie war wie gelähmt.
Bitte hör auf! Du darfst nicht mehr hinsehen, oder du erblindest! dachte sie panisch, obwohl ein Teil in ihr wusste, dass das vollkommener Quatsch war. Fast glaubte sie die Augen niemals abwenden zu können, doch schließlich gelang es ihr indem sie ihre Augen schloss. Der Blick dieser betörend schönen Frau erinnerte sie an die vielen Geschichten der Medusa, die alle, die ihr in die Augen schauten, zu Stein wurden. Natürlich war das nur ein Märchen, aber war denn nicht in jedem Märchen ein Fünkchen Wahrheit enthalten?
So oder so ähnlich müssen sich diese Menschen auch gefühlt haben, als sie der Medusa in die Augen sahen und es das letzte war, was sie jemals erblickten! dachte Feli mit bebender Unterlippe und sofort öffnete sie die Augen wieder, nachdem sie ihren Kopf gesenkt hatte. Sie starrte nun herab auf die im Schoss gefalteten Hände und lauschte wieder den Worten Elronds. Unruhig kauten ihre Zähne wieder auf der Unterlippe herum ohne dass sie dagegen etwas unternehmen konnte.

„Da wir nun vollzählig sind, möchte ich nun den nachträglich hinzugekommenen kurz schildern, welche Schwierigkeit wir gerade besprochen haben…!" „Ist denn diese Schwierigkeit, von der wir gerade berichtet haben, nicht unwichtig in anbetracht dessen, was dort gerade auf dem Stuhl platz genommen hat und einen Ring unschätzbarer Macht in ihren Besitz wähnt?" meldete sich mit einem Mal eine schneidende Frauenstimme zu Wort. Wie auf Kommando drehten sich alle der Stimme entgegen und einer Sturmböe gleich stand nun die Frau in ihrem schillernden Gewand auf, so heftig, dass der Stuhl nach hinten ins Gebüsch fiel.
Die ganze Zeit hatte sie ruhig da gesessen, hatte dieses unbekannte junge Mädchen mit dem seltsamen Namen Feli angestarrt, ohne so recht etwas dagegen tun zu können und gleichzeitig die Präsens des Ringes bis in ihr Unterbewusstsein gespürt. Eine merkwürdige Aura ging von diesem Schmuckstück aus, und Arwen, selbst einmal eine unsterbliche Elbin gewesen, verspürte die Macht des Ringes jetzt nur noch deutlicher als es Elrond jemals gekonnt hätte. Aber anders als Elrond spürte sie nur die große Macht und die Hilflosigkeit Felis. Sie wusste, dass diese Mischung tödlich sein konnte, denn wer sich einem mächtigen Gegenstand nicht gewachsen sah, der konnte damit natürlich auch nicht umgehen. Da konnte der Ring noch so sehr guten Ursprungs sein, wenn jemand damit nicht umgehen konnte, dann war er nichts weiter als eine Waffe, die sich gegen jeden richten konnte!
Sie starrte nun unverblümt, ja geradezu feindselig zu Feli herüber, die stocksteif auf ihrem Platz saß und kaum wagte sich überhaupt zu rühren oder auch nur zu atmen. Elrond, überrascht aber gefasst, so wie es sich für einen Elben mit hohem Stand gebührte, blieb ruhig stehen, hob leicht eine Hand und bedeutete ihr sich wieder zu setzen.
„Arwen ich bitte dich, nimm wieder platz…!" begann Elrond, doch Arwen warf ihm einen schneidenden Blick zu, der nur eines aussagte: Sei still!
Elronds Hand blieb in der Luft stehen als Arwens Blick wieder zu Feli herüberwanderte. Groß und größer wurden ihre Augen als sie nun wie ein drohender, todbringender Schatten auf sie zu lief, ja beinahe rannte und direkt vor ihrem Platz stehen blieb.
Arwen spürte ihren eigenen Herzschlag wie einen Schmiedehammer, denn nun stand sie unmittelbar vor dem Ring der Macht, einer Macht mit der nur sie allein fertig zu werden wusste, und davon musste sie dieses Mädchen unbedingt überzeugen. Sie allein hatte den Mut und die Entschlossenheit und war nicht von Selbstzweifel und Hilflosigkeit geplagt.
„Menschenkind aus einer anderen Welt, du kannst gar nicht mit dem Ring umgehen! Du wirst niemals mit dem Ring umgehen… deine Hilflosigkeit, deine Angst vor der Macht hemmt deinen Geist und verschließt dein Herz! Du bist eine Gefahr für uns alle solange du den Ring bei dir trägst… und deshalb, gib ihn mir!" Noch während Arwen sprach zog Feli den Ring aus der Tasche, ließ ihn in ihrer Faust verschwinden und starrte ängstlich zu der hohen Elbin empor. „Aber… aber wenn ich den Ring weggebe, wie komm ich dann wieder heim?!" flüsterte sie kaum hörbar.

Der hohe Herr von Bruchtal wollte dazwischen gehen und auch Frodo und Sam warfen immer wieder unruhig ihre Blicke zwischen Arwen und Feli hin und her als nun Bilbo die initiative ergriff und seinen Gehstock in die Luft streckte, direkt zwischen Feli und Arwen fast wie ein Schutzwall.
„Halt ein, edle Herrin", begann er, „Lass das Mädchen in Ruhe! Sie will nur eines und das ist nach Hause und wenn sie dazu den Ring braucht, dann überlass ihn ihr…!" „SCHWEIG! Was verstehst du denn davon, ergrauter Halbling??" schrie nun Arwen dazwischen und starrte den alten Bilbo Beutlin hasserfüllt an.
Was wagte es dieser sterbende Halbling sich einzumischen? Er verstand doch noch weniger als dieses junge Mädchen hier auf dem Stuhl. Wie ihm Wahn riss sie nun den Gehstock von Bilbo in ihre beinahe krallenartigen Hände an sich und brach ihn entzwei. Beinahe wäre der alte Hobbit vom Stuhl gefallen, doch Frodo hielt seinen Onkel gerade noch fest. Mit entsetzten Augen starrten nun alle Arwen an, die die beiden gesplitterten Überreste des dritten Beines achtlos zu Boden warf.
Hinter ihr hörte sie bereits eine alte, aber immer noch kräftige Stimme herüberpoltern. „Halt ein Arwen Abendstern!" donnerte diese. Die hohe Elbin zuckte zurück, aber nur für einen winzigen Moment, denn schon in der nächsten Sekunde drehte sie ihren Kopf leicht herum und erblickte den Besitzer der Stimme.
Feli konnte erkennen wie der alte Mann mit dem weißen Gewand und dem Gehstock aufgestanden war und seine weiße Aura noch durchdringender herüber schien.
„Gandalf, du musst doch auch spüren wie groß die Macht des Ringes ist! Und das nur ich, ich ganz allein ihn nehmen kann!" unterstrich Arwen nun ihr handeln und drehte sich ruckartig wieder zu Feli herum. „Und genau aus diesem Grunde wirst du mir den Ring sofort geben…!"

Auch Elrond begriff nun endlich was hier vor sich ging. Das gleiche, was ihm gestern Abend widerfahren war, durchzog nun auch seine Tochter, doch anscheinend noch heftiger als bei ihm! Als er nun beobachtete wie seine Tochter ihre Hände nach Felis viel kleineren Faust ausstreckte und ein wilder Kampf entbrannte, wobei der Sieger von vorn herein feststand, kam er schnellen Schrittes näher um zu verhindern, was schon jetzt unausweichlich schien. „Frau… Frau Arwen… sie tun mir weh!" flehte Feli eindringlich und presste die Faust dicht an ihren Körper heran, beugte ihren Oberkörper vor um ihn vor Arwen zu verdecken, doch sie schien bereits jetzt zu ahnen, dass es vergebens sein würde.
Arwens glitzernder, gierige Blick heftete sich wie von sinnen auf die Faust und grabschte danach! „Gib ihn mir!!" schrie sie. „Gib ihn mir… gib ihn mir!! In deinen Händen richtet er nur Schaden an!! Du hast nicht die Kraft ihn zu bändigen. Du bist nicht stark genug du schwaches Wesen! Gib ihn mir!!!" „Ich kann ihn ihnen nicht geben, Frau Arwen!" schrie nun Feli zurück während Arwens Nägel sich in ihre Faust hineinbohrten und rote Striemen in die Haut hinein riss. „Ich kann ihn ihnen nicht geben, ich komm nicht mehr heim ohne ihn! Bitte verstehen sie doch!!" flehte Feli verzweifelt.
Hilflos waren auch Frodo und Sam aufgestanden, doch sie konnten nichts tun als zuzusehen. Sie waren zu schwach um gegen diese wild gewordene Elbin anzukommen…

Auch Gandalf kam nun näher und mit ihm waren nun so gut wie alle aufgestanden, doch ehe auch nur einer in die nähe von Feli und Arwen kommen konnte, hatte diese den Kampf um den Ring bereits für sich entschieden. Mit einem kräftigen Griff riss sie die Finger der Faust Felis auseinander und leise konnte man ihre Finger brechen hören, der letzte Widerstand war überwunden... Heiser und voller Angst schrie diese auf, doch Arwen hörte nichts, sah nichts, sah nur den Ring und dass er eine Gefahr darstelle für sich, für Mittelerde, für ihrer aller Existenz wenn er weiter in den Händen dieses schwachen Wesens blieb. Sofort riss sie den Ring aus der nun offenen, schlaffen Handfläche heraus und brachte ihn an sich.
Felis gebrochene Hand zuckte zurück und presste sich dicht an ihren Körper heran. Tränen benetzten ihr Gewand, doch noch wollte sie sich nicht geschlagen geben. Jetzt mit vor Wut glänzenden Augen sprang sie auf und direkt auf Arwen zu. Arwen selbst wich nun von ihr zurück und hielt den Ring weit empor in den Himmel hinein, Triumphierend, wie einen lang und hart erkämpften Pokal!
„Seht her, selbst ich bin in der Lage mir den Ring ohne Schwierigkeiten anzueignen! Stellt euch vor ich wäre ein Ork gewesen, was hätte Mittelerde dann getan? Was hätte es dann getan? Ständen wir dann unter der Herrschaft einer Orkherde…?" Arwen wurde unterbrochen, durch Feli, die nun verzweifelt die letzte noch gesunde Hand nach dem Ring ausstreckte. Dicht an die Elbin angelehnt griffen die Finger der gesunden Hand immer wieder ins leere. „Bitte, geben sie ihn mir wieder zurück! Ich komm nicht mehr heim ohne…!" doch die Elbin schien genug von Feli zu haben, denn nun drehte sie sich mit einem eisigen Blick herum, zischte: „Verschwinde!" und stieß sie mit einer nebensächlichen Handbewegung beiseite.
Hart knallte Felis Kopf auf den steinernen Boden und bewegungslos blieb sie liegen. Die Elbin kümmerte das alles nicht, sie hielt noch immer den Ring hoch über ihren Kopf erhoben. Alle anderen waren um sie herum erstarrt. Entsetzte Blicke ruhten auf ihr, doch es kümmerte sie nicht, denn sie dachte nach wie vor, dass sie genau das richtige tat. Nebensächlich bekam sie mit, wie sich die drei Hobbits über Feli beugten.
Recht so! dachte sie Recht so… jetzt ist mir niemand mehr im Weg!
„Seht her, ich habe ihn! Ich habe den unbekannten Ring der Macht! Er wurde nur hergebracht um Unheil über unsere Welt zu bringen und wir müssen ihn vernichten, ehe er eine solche Macht entfaltet, wie es Saurons Ring damals tat! Einige müssen dabei Opfer bringen, so wie dieses Menschenmädchen hier, aber dank ihrer habe ich nun den Ring und nur ich werde in der Lage sein ihn zu vernichten! Ich, eine Elbin, nicht dieses Menschenmädchen, in dessen Herzen ich Zweifel, Angst und Hilflosigkeit gelesen habe! Kann jemand, dessen Herz voller Zweifel ist mit solch´ einem Ring umgehen? Ganz sicher nicht! Zweifel, Angst und Hilflosigkeit zieht immer das Böse an, doch mit Mut, Stärke und Willen, so wie ich ihn besitze, wird der Ring vernichtet, ohne dass er Schaden anrichten kann in Mittelerde! Doch zuerst werde ich den Ring einmal an mich nehmen, um seine endlose Macht endgültig zu bändigen. So sei es dann!" beendete Arwen ihren langen, grausamen Vortrag. Unter den entsetzten Blicken aller Anwesenden riss sie nun den anderen Arm empor und ließ den Ring auf einen Finger gleiten…

Genau in diesem Augenblick durchzuckte Arwen Abendstern ein grässlicher Schmerz. Ihre Schläfen begannen zu pochen und langsam schüttelte sie ihren Kopf. Gedankenverloren glitt ihr eine Hand an die Stirn und strich dort ein paar Haare beiseite, die ihr wirr ins Gesicht hingen. Bin ich eingenickt? Mit offenen Augen? dachte sie verwirrt und spürte den pochenden Schmerz in ihrem Kopfe ehe sie blinzelte und ihr verschwommener Blick langsam wieder an schärfe dazu gewann. Dort saß Feli, diese junge Menschenfrau auf ihrem Platz und unruhig starrte sie auf ihre Hände im Schoss herab, schien nicht aufblicken zu wollen, schien vor irgendetwas Angst zu haben. Arwen konnte nur erahnen, was gerade vorgefallen war.
Ihr kam wieder die düsteren Gelüsten in den Sinn, die sie gerade im Traum erlebt hatte und fand nur eine Erklärung. Sie hatte das Mädchen angeschaut, das war das letzte woran sie sich erinnern konnte und dann… ja dann hatte sie diesen furchtbaren Tagtraum gehabt… oder war es eine mögliche Zukunft? In letzter Zeit hatte sie häufiger solche seltsamen Tagträume. Manchmal trafen sie zu und manchmal nicht. Aber bei diesem glaubte sie vielmehr an die Macht des Ringes, der sich im Besitz des jungen Mädchens befand, als an die Wahrheit dieses Tagtraumes. Die Macht des Ringes hatte diesen düsteren Traum auf ihre Seele gelegt und nur ihrer Stärke war es zu verdanken, dass es bei einem Traum geblieben und nicht in die Realität übergegangen war. Ich habe den Kuss und den kalten Hauch des Todes gewählt, aber dadurch bin ich wohl noch empfänglicher für solche mächtigen Zauberwerkzeuge!
Leicht schüttelte sie noch einmal ihren Kopf, strich sich mit einer Hand über die Stirn und versuchte die Gedanken ein für allemal davon zu scheuchen.

Sooo...

Das wars leider erstmal von mir, aber keine Sorge, mich hat die Scheibwut wieder gepackt und es juckt mich in der Hirnrinde. Also wirds wohl jetzt regelmäßig wieder weitergehen
Ich hoff sie interessiert euch noch immer und ich ermüde euch nicht mit meinem geschreibsel.

Fortsetzung folgt...

PS: freue mich über jedes rewiew knuddel