Guten Abend Endlich ist es mal wieder endlich soweit... ich schreib mal weiter was für ein Wunder Ich hab auch noch mehr Kapitel als diese beiden, 25 und 26 geschrieben, aber im Moment hab ich nicht mehr Zeit als diese beiden zu Posten. Aber die anderen werden nächstes Wochenende Folgen ich hoffe hier liest das überhaupt noch jemand. Des weiteren bitte ich um rewiews... ;)
Vielen Dank und Viel Spass beim weiterlesen
Kapitel 25.
tetsudai - Hilfe
Gandalf, der Weiße zog sich gerade von seinem Gesprächspartner zurück und nickte kaum merkbar. Der Gesandte aus Esgaroth im Langen See, direkt an der Grenze des Düsterwaldes blickte zu ihm empor. Er wartete auf eine Antwort, eine Stellungnahme zu dem was er ihm eben zuflüsterte. Doch Gandalf hüllte sich zunächst in Schweigen, denn er musste nachdenken. Sein Blick glitt zum Hauptthema derzeit in Bruchtal, das Mädchen namens Feli die dort auf ihrem Stuhl beinahe in sich zusammengefaltet da hockte, herabstarrte auf ihre Hände im Schoß und kaum wagte überhaupt zu atmen.
Doch nicht nur sie war das Hauptaugenmerk derzeit, sondern der Ring, den sie bei sich trug, war mindestens genauso geheimnisvoll und unbekannt.
Die Gegenwart des Rings überschattete beinahe die Anwesenheit des Mädchens. Positive Schwingungen glitten zu Gandalf herüber und dieser ließ sie auf sich einwirken. Dazwischen spürte er immer wieder die große Macht, die in ihm wohnte und die Hilflosigkeit und Angst des Mädchens schwach pulsieren. Aber noch etwas spürte er und das empfand er beinahe als genauso wichtig. Hoffnung. Große Hoffnung ging von diesem Mädchen aus, das stärkste Gefühl dass zu ihm herüberschwappte, dicht gefolgt von der Angst des Versagens, der Angst nicht mehr nach Hause zu kommen, der Angst der Missgunst. Angst war kein guter Freund der Seele wenn man es mit einem solch´ mächtigen Ring zu tun hatte und er konnte trotz guter Absichten immer noch großen Schaden anrichten, bei falschem Gebrauch. Ähnlich wie dem einen Ring von Sauron. Selbst wenn der Eine in Guter Absicht gebraucht wurde, steckte doch immer die Kehrseite der Medaille auch in ihm und wurde vielen zum Verhängnis.
Er schätze, dass es bei Felis Ring nicht anders war und dass der Ring trotz positiver Schwingungen allein durch die Gunst oder Missgunst des Trägers beeinflusst werden konnte. Auch fragte sich Gandalf nach dem Sinn und Zweck dieses Ringes.
Alle anderen hatten nach der Vernichtung Saurons einen Ring aufgehört, als Zauberringe zu existieren und waren nunmehr nur noch hübsche Schmuckstücke; also ihres eigentlichen nutzen beraubt und nunmehr als Unbrauchbar geltend. Dies galt aber nur für die Zwergen- und Elbenringe. Die Menschenringe waren vernichtet worden zusammen mit den Neun!
Aber noch etwas spürte er sogar noch neben diesen ganzen Schwingungen nämlich dass die Elben sehr heftig darauf reagierten. Seine Augen glitten herüber zu Arwen die sich gerade mit einer Hand eine Strähne aus dem Gesicht wischte und leicht den Kopf schüttelte. Irgendwie wirkte sie auf ihn Entrückt und Bedrückt zugleich, wie aus einem furchtbaren Traum erwacht, für den sie nichts konnte und dessen sie sich doch schämte.
Dann glitt sein Blick herüber zu Elrond, der seinem Blick immer wieder auswich, was, so dachte der Zauberer, schon allein für sich sprach. Auch lief der hohe Herr von Bruchtal, entgegen seiner Gewohnheit, immer wieder während er sprach unruhig auf und ab im Kreis des Hohen Rates, Gestikulierte manchmal wild mit seinen Armen und vermied den Blick zu den jungen Menschenmädchen herüber.
Gandalfs Augen glitten zurück zu ihr und leise antwortete er: „Tulka, Sohn des Tirmo, hör mir zu. Ich habe lange und gründlich über diese Antwort nachgedacht und deshalb verzeiht, dass ich erst jetzt sage was ich denke. Ich weiß nicht viel, noch nicht, über dieses Mädchen und ihre tieferen Absichten oder ob sie nun mit ihrem Ring überhaupt hierher gehört, aber ich möchte eines sagen: Eine Bedrohung kann ich nicht ersehen, eher noch Angst, Selbstzweifel, Hoffnung und auch ein bisschen Neugierde, die von ihr ausgehen. Aber der Ring selbst gibt nur positive Schwingungen ab, die sich hier überall hin verteilen und fast alle reagieren positiv darauf." „Was meinst du mit fast alle?" fragte nun Tulka zurück, nicht ganz ohne sein Misstrauen verbergen zu können.
„Die Elben!" antwortete Gandalf schlicht. „Sie reagieren anders, heftiger, verletzt, so als würde ihnen ein Teil ihrer selbst entrissen wenn sie ihn nicht sofort an sich bringen würden, so habe ich es zumindest eben gerade in Arwen gelesen, obwohl diese ja eigentlich gar keine ganze Elbin mehr ist…!" Bestürzt drehte sich nun Tulka etwas mehr zu seinem Gesprächspartner herum. Groß waren seine Augen und beinahe glitten sie aus ihren Höhlen als er leise sprach: „Aber hoher Gandalf! Ihr… ihr könnt doch nicht einfach in den Gedanken der hohen Herrin…!" Der weiße Zauberer lächelte mild, zog seinen Stab etwas näher zu sich heran und beugte sich wieder etwas näher zu Tulka herab.
„Und ob ich das kann! Außerdem waren die Gedanken so laut und so dröhnend, dass sie wohl jeder mit ein klein bisschen Begabung gehört hätte. Selbst unser junges Menschenmädchen sitzt verstockt auf ihrem Platz und getraut sich kaum aufzublicken." Jetzt jedoch verklärte sich Gandalfs Blick und seine Augen wanderten zu anderen Elben herüber. „Es scheint aber nicht bei allen Elben gleichermaßen solch´ heftige Reaktionen hervor zu rufen. Wenn ich mir Legolas so ansehe… Vielleicht hat es etwas mit der Abstammung zu tun…!" „Abstammung?!" fragte Tulka blinzelnd zurück, doch Gandalf, der erst jetzt bemerkte, dass er mehr gesagt hatte, als er eigentlich vor hatte, schwieg und schaute abwartend zu Legolas, der direkt neben Gimli saß, herüber.
Der Prinz des Düsterwaldes ahnte nichts von den Gedanken und Ängsten seiner Verwandten. Auf ihn hatte der Ring keinerlei Einfluss und er verstand nicht warum Elrond und Arwen so seltsam heute waren. Fragend runzelte er die Stirn als er Gandalfs Blick erhaschte und dieser ruhig und besonnen zurückschaute. Doch ehe er sich nähere Gedanken darum machen konnte, stieß sein Zwergenfreund ihm unsanft in die Rippen. Sofort drehte er seinen Kopf herum. Niemals hätte er ihn angestoßen, wenn es nicht wichtig war, was er zu sagen hatte.
„Legolas, spürst du auch diese seltsame Stimmung, die in der Luft liegt?" flüsterte dieser und der Prinz begann sich umzusehen. Ja, es stimmte, sein Freund hatte Recht. Seit dem auftauchen dieses Mädchens waren alle unruhiger geworden, die Luft war gespannt wie die Sehne seines Bogens, fast zum zerreißen gespannt.
„Jetzt wo du es sagst!" antwortete Legolas ohne sich nach seinem Freund umzusehen.
Gimli stützte sich indessen schwer auf seine gerade erst neu geschmiedete Axt und meinte: „Alle spielen wegen diesem Ring und dem Mädchen verrückt. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, denn Zaubermächte ziehen immer Ärger nach sich. Das dumme ist nur, dass nicht nur sie dann von diesem Ärger heimgesucht wird, sondern auch alle in ihrer unmittelbaren Umgebung, also sind wir beide auch betroffen." Gimli seufzte kaum hörbar und fuhr fort: „Da kommt noch eine ganze Menge Ärger auf uns zu, das glaub mir, mein Freund!" Legolas grinste zu diesen Worten und blickte sich nach ihm um. „Aber mein Freund, wer wird denn Resignierend vor Ärger davon laufen? Hast du mir nicht erst erzählt, wie ihr es geschafft habt die Orks aus Moria zu vertreiben und dass ihr euch jetzt alle langweilt?" Ein dumpfes Knurren war aus der Kehle Gimlis zu hören und heftig drehte er seinen Kopf mit dem hoffnungslos zerzausten Haaren herum. Empörung lag in seinem Blick „Wer hat hier was von Resignierend davon laufen gesagt? Ich ganz sicherlich nicht! Ich hab nur damit sagen wollen, dass mir ein bisschen Ärger mal wieder ganz gut tun würde. Das in Moria war viel zu einfach…!" „Zu einfach sagst du, mein Freund?!" fragte Legolas lauernd und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ja, zu einfach!" zischte Gimli zurück. „Und ich sage dir, mein Freund, sobald sich die erste günstige Gelegenheit bietet, werde ich vortreten und meine Dienste anbieten, denn ich langweile mich in Moria zu Tode seit dem dort nichts mehr los ist, außer dem abendlichen Gesängen vor den Feuern und dem zuschaufeln der düstersten und tiefsten Stollen…!" „Du kommst also um vor Langeweile, so wie ich das gerade heraushöre?" „Ganz richtig!" nickte Gimli und grinste.
Legolas grinste nun zurück und langsam löste er seine Arme aus der Verschränkung. Noch während er die Hände auf seine Oberschenkel legte, antwortete er:
„Weißt du was? Ich werde es dir gleichtun. Ich langweile mich nämlich im Düsterwald genauso wie du dich in deinem friedlichen Moria. Und bevor ich mich zurücklehne und dich die ganze Arbeit inklusive des Spaßes allein machen lasse, komme ich lieber mit und passe auf, dass du nicht noch weiter zurechtgestutzt wirst." Gimli drehte etwas empört seinen Kopf wieder nach vorne und grummelte: „Das letzte was du gesagt hast, war aber nicht gerade nett!" Beinahe schon lachend hob Legolas nun einen Arm und klopfte dem Zwerg kumpelhaft auf die Schulter. „Gimli, Gloins Sohn, das ist doch alles nicht ernst gemeint und außerdem…!"
„Es ist sehr schön, dass ihr euch bereits jetzt überlegt, dass ihr helfen wollt, aber wollt ihr nicht zunächst einmal zuhören und lauschen, was ich zu sagen habe damit ihr euch für einen Dienst entscheiden könnt?!" Es war Elrond der unbemerkt näher gekommen war und den letzten Sätzen gelauscht hatte. Etwas betreten und peinlich berührt blickten die beiden Plauderer empor und danach schuldbewusst zu Boden.
„Beschränkt eure Zwiegespräche bitte auf das Minimum damit ihr noch hört, was ich zu sagen habe, aber ich bin froh, dass ihr eure Dienste anbieten wollt, denn ich schätze sie sind von großem Wert." Jetzt drehte Elrond sich wieder dem Kreis des Rates entgegen und alle Blicke ruhten wieder auf ihm. „Da nun alle wieder zuhören, will ich das erste große Problem unter den Völkern Mittelerdes zur Sprache bringen, die Orks!" langsam wandte er sich von Gimli und Legolas ab. Seine Schritte glitten wieder zur steinernen Anrichte in der Mitte des Kreises herüber. „Ich habe schon in Gesprächen mit den verschiedenen hier Anwesenden Völkern vernommen, dass noch immer viele Orks sich in den Wäldern herumtrieben. Seit dem sie keinen Herren mehr haben, der über sie gebietet, machen sie alles wie es ihnen beliebt. Ohne Unterlass plündern sie ganze Siedlungen, Brennen alles nieder und töten jeden, der sich ihnen in den Weg stellt." Seine Schritte glitten wieder hinüber zu seinem Platz und langsam setzte er sich. „Ich möchte, dass zuerst die kleinsten Vortreten und für ihr Volk sprechen, welche Probleme sie mit Orks in ihrer Region haben. Frodo und Sam, möchtet ihr als erste Berichten?" Eine einladende Geste in die Mitte des Platzes und das Auffordernde Lächeln glitten zu den Hobbits herüber.
Sämtliche Augenpaare glitten nun zu den Halblingen herüber. Frodo drehte sich zu Sam herum und sprach: „Lass mich vortreten, ich hab mir genau überlegt was ich sagen will!" „Macht das, Herr Frodo. Ihr wart schon immer ein besserer Redner als ich!" antwortete Sam. Sogleich sprang Frodo auf, verneigte sich tief in Richtung des Herrn von Bruchtal und schritt zur Anrichte. Während er sprach, drehte er immer wieder seinen Körper herum, um auch alle Anwesende einmal direkt anzusprechen, denn so geziemte es sich.
„Völker von Mittelerde, Herr über Bruchtal. Immer wieder wird das Auenland bis hinüber nach Bree von einzelnen Orks überfallen. Bis jetzt konnten wir sie entweder vertreiben oder töten, aber in letzter Zeit wurden es immer mehr und nur schwer können wir uns gegen sie wehren. Wir sind nicht schwach, das ganz sicherlich nicht, aber unser Dorf, durch Sarumans und Grima Schlangenzunges Einfluss beinahe dem Erdboden gleich gemacht, braucht seine Zeit um wieder wie früher aufgebaut zu werden. Unsere sämtlichen Kräfte beschränken sich deshalb auf den Aufbau und das wiederaufforsten des Waldes in unserem Auenland. In letzter Zeit jedoch sind auch Hobbits getötet worden, die außerhalb von Hobbingen wohnten, sind Familien aus Bree auseinander gerissen worden, sind gerade erst wieder aufgebaute Häuser und angepflanzte Bäume in Stücke gehauen worden und wir fürchten uns vor der Dunkelheit. Wenn die Nacht hereinbricht, dann schlagen sie zu. In kleinen Gruppen überfallen sie einzelne Häuser und ehe andere Hobbits zu Hilfe eilen können, sind sie bereits auf und davon. Einen haben wir jedoch erwischt und erfuhren, dass immer wieder neue Orks es bis hinauf ins Auenland schaffen um uns dort das Leben zur Hölle zu machen, wie er es so wörtlich sagte… und…" hier stocke Frodo und sein Blick glitt hilfesuchend zu Feli herüber, die es jetzt erst wagte überhaupt aufzuschauen. Ihre Hände im Schoß gefaltet, beinahe wie zu einem Gebet. Ihre Blicke trafen sich als Frodo fortfuhr. „Er sagte auch, dass es an uns liegen würde, dass sie nun Heimatlos durch die Wälder streifen müssten und uns dafür Verantwortlich machten, dass der dunkle Herrscher sie verlassen hatte. So voller Zorn und Missgunst war seine Stimme und wie der blanke Hohn kamen sie herüber. Es war mir fast so, als hätten wir lange nicht alle Probleme mit der Vernichtung des Einen beseitigt." Frodos Stimme wurde schleppender und unruhig blickte er auf seine Hände herab, die er wie beim waschen immer wieder gegeneinander rieb, um dort den nicht vorhandenen Schmutz wegzuwischen. Sein Gesicht war beinahe kalkweiß während seine Augen unruhig hin und her flirrten: „Obwohl er vernichtet wurde, hat er immer noch viel Macht die Seelen der Verlorenen zu manipulieren." Der letzte Satz kam so leise hervor gekrochen, dass man schon sehr genau hinhören musste um Frodo zu verstehen. „Auch ich gehöre dazu…!"
Felis Finger krallten sich in die Handrücken der jeweils anderen Hand, so fest, dass das weiß bereits hervortrat und sie die Fingernägel tief in ihrer Haut spürte. Tiefes Mitgefühl machte sich in ihrem Herzen breit und sie spürte ihren eigenen Ring in der Tasche ihres Gewandes. Schwer und belastend. Allgemeines Gemurmel entstand nach den letzten Worten Frodos und Feli sah sich gerade um, als Sam aufstand um seinen Herrn zu Hilfe zu eilen, wie er es in letzter Zeit immer wieder getan hatte.
„Oh Herr Frodo, ich hätte doch vortreten sollen und auch ich wäre in der Lage gewesen das alles zu berichten!" wisperte Sam nun doch Frodo schüttelte den Kopf und schob die helfende Hand langsam beiseite. „Lass mich das hier beenden, sonst werde ich nie wieder den Mut haben, noch mal aufzustehen und jemanden um Hilfe zu bitten." Er wandte sich wieder dem hohen Rat entgegen: „Ich bitte um nicht viel, nur ein paar starke Hände, die uns schützen, damit wir Hobbits in Ruhe unsere Häuser und Wälder wieder aufbauen können. Nur solange bis wir wieder selbst für uns sorgen können." Heftiges Gemurmel setzte nach den letzten Worten Frodos um sie herum ein. Jeder tuschelte mit jedem, doch niemand erhob sich und bot seine Hilfe an. Neben Feli begann es sich zu regen. „Was ist denn los, mein junger Hobbit? Bist du vielleicht krank? Du siehst gar nicht gut aus!" Bilbo stand nun ebenfalls auf, schwer gestützt auf seinen alten Gehstock.
So viele die sich um ihn sorgten. Naja, der Dienst den er ganz Mittelerde geleistet hat, war ja auch nicht zu verachten. Feli fragte sich bestimmt nicht zum letzten Mal, was ihr Ring mit alledem zu tun haben sollte. Wenn er wirklich für das Gute stand, dann müsste er doch Wesen, so wie Frodo es war, oder den Orks, helfen können?! So gefoltert und gepeinigt, allein durch die Erzählung aus seinen Erinnerungen heraus konnte man die endlosen Stunden der Qualen des Ringes aus seinen Worten heraus spüren. Keine körperlichen, sondern seelische! Ganz zu schweigen von Albträumen und all dem erlebten mit dem einen Ring von Sauron… Und es hört nicht auf… es hört garantiert niemals auf, und wenn ich 10.000 Zauberringe nach Mittelerde brächte. Heftiges Mitleid packte Feli im Angesichts dieser zerstörten Seele. Sie entließ endlich ihre Hände aus der verkrampften Gebetshaltung, griff nach dem Ring in ihrer Tasche und zog ihn hervor. Kurz betrachtete sie sich das Schmuckstück auf ihrer Handfläche ehe sie ihre Finger drüber gleiten ließ und er in ihrer Faust verschwand. Erst dann blickte sie empor und beobachtete Sam, wie er Frodo wieder zurück zu seinem Platz half. Beinahe so alt und kränklich wie Bilbo sah der schwarzhaarige Hobbit aus. Unendlich belastet, gebeutelt, gefoltert von Qualen und … vollkommen allein.
Ihr Blick glitt wieder zurück auf ihren Schoß, wo sich nun die andere Hand über die zur Faust geschlossenen drüberlegte und so auf jeden Fall den Ring im Inneren verbarg.
Wenn er wirklich für das Gute steht und wenn er wirklich mir gehört, wieso zum Teufel kann ich dann niemandem damit helfen? Oder bin ich einfach nicht gut genug um mit ihm umgehen zu können?! leise und verzweifelt dachte sie an diese Worte und gleichzeitig hörte sie wie Frodo sich ächzend auf seinen Platz niederließ…
Elrond erhob sich wieder von seinem Platze und räusperte sich, damit die allgemeine Aufmerksamkeit von den Hobbits abglitt und zu ihm zurückkehrte und damit auch endlich das angespannte Gemurmel innehielt. „Vielen Dank Frodo Beutlin aus dem Auenland für die Schilderung über den Zustand eures Landes. Ich fühle mit euch und eurem Volke und ich hoffe für euch, dass ihr hier die Hilfe erhaltet, die euer Volk so bitter benötigt." Sein Blick glitt über die Reihen der anderen Anwesenden, die verstohlen ihre Blicke abwendeten. Deshalb sprach Elrond: „Arwen, möchtest du nun Vortreten und Stellvertretend für Aragorn über den Grenzbereich Mordor, Osgiliath und Minas Tirith berichten?" Arwen nickte kaum merklich und erhob sich, nicht ohne die Hobbits kurz zu bedenken:
„Auch ich fühle mit euch, Halblinge. Ihr seid ein noch größeres und kräftigeres Volk, als ich es je für möglich gehalten hätte, aber Angesichts dieser Übermacht und der Schwächung eures Volkes durch den Überfall Sarumans kann ich verstehen, was ihr durchmacht." Jetzt wandte sich die Königin von Minas Tirith an alle Anwesenden des hohen Rates und ihr Blick glitt umher, während sie langsam in die Mitte des Kreises schritt. „Auch wir haben nach dem großen Kampf um Mittelerde schwere Verluste erlitten und wir sind geschwächt. Das gesamte Volk ist am Aufbau von Osgiliath und Minas Tirith beteiligt und beinahe unsere ganze Kraft fließt dort hinein. Es fehlt uns an Rittern, an Hilfsmitteln, an allem. Ständig mehren sich die Berichte von Orküberfällen in der Gegend um Mordor herum und einige wagen sich bis Osgiliath und sogar Minas Tirith vor. Sämtliche erst gerade wieder aufgenommene Handelswege drohen wieder zum erliegen zu kommen, da die Handelsreisenden ständig von Orks überfallen werden und den Tod auf dem Wege nach Minas Tirith zu fürchten haben. Wir könnten zwar jeden Handelsreisenden mit einer Patroullie auf reisen schicken, aber wer beschützt dann Minas Tirith und Osigiliath? Ich erwähnte ja bereits, dass wir geschwächt sind, und es uns an Kriegern fehlt. Aus den umliegenden Dörfern können wir niemanden mehr um Hilfe bitten, geschweige denn einziehen, denn die paar Mann müssen für den Schutz in ihrem eigenen Dorf sorgen. Bis jetzt haben wir noch erfolgreich die Orks davonjagen oder gar töten können, aber im Zeitraum der letzten Wochen sind sie mehr geworden und es wird für uns immer Schwieriger, sie davon zu jagen." Beinahe flehendlich glitt nun ihr Blick durch die Reihen der Völker.
„Ich bitte euch um Hilfe. Nur ein paar einhundert Mann, nur solange bis wir uns selbst wieder verteidigen können, nur solange bis die Orks sich wieder zurückziehen und ihre Zahl sich wieder dezimiert." Ihre Augen glitten über die anderen anwesenden Völker Mittelerdes hinweg. Auch die Hobbits ließen ihre Blicke hilflos kreisen. Alle Anwesenden des hohen Rates waren Still, sehr Still und jeder wog ab, ob er ein paar Mann entbehren konnte und ob sie gewillt waren zu helfen, denn beinahe jedem Volke ging es so wie den Hobbits und den Menschen. Jeder hatte mit Aufräumarbeiten zu tun, die Nachwirkungen des langen Krieges und eigentlich wurde in jedem Volke jede eigene Hand mehr als dringend gebraucht. Das Schweigen wurde immer bedrückender…
„Vielen Dank, Arwen Abendstern!" sagte nun Elrond, erhob sich wieder um dem angespannten Schweigen endlich ein Ende zu setzen. Die Königin von Minas Tirith ließ noch einmal ihren Blick in die Reihen der Völker kreisen, ehe sie sich langsam wieder zu ihrem Platz zurück begab.
Legolas und Gimli indessen sahen sich nur an, ein viel sagender Blick unter Freunden; nickten sich noch einmal bestätigend zu, ehe Legolas sich nun erhob und eine Verbeugung beschrieb. Dann sprach er:
„Arwen Abendstern, Königin von Minas Tirith und Frodo Beutlin aus dem Auenland. Gimli, Glóins Sohn und ich, Legolas aus dem Düsterwald, wollen euch mit unseren Völkern unsere Hilfe anbieten. Wir werden jedoch unsere Kräfte aufteilen, so dass niemand ohne Schutz von dannen zieht. Wir sehen die Ernsthaftigkeit der Lage und bieten deshalb unsere Hilfe an. Jedoch, wenn wir von unserem eigenen Volk in der Zeit gebraucht werden, dann müssten wir leider Abschied nehmen, denn die Sicherheit des eigenen Volkes geht nun mal vor. Ich hoffe, ihr versteh, was ich damit sagen will!" Stummes nicken war von beiden Parteien zu sehen. Legolas lächelte und nickte verständnisvoll. „Jaaahaaa… endlich mal wieder kämpfen! Die Langeweile hätte mich sonst noch eher ins Grab getrieben, mein Freund!" vernahm man es nun von Gimli und alle Anwesenden konnten sich kaum das Grinsen verkneifen.
„Vielen Dank, Gimli, für deine Einsatzbereitschaft!" meinte nun Elrond während Legolas sich wieder setzte und seinen Freund anbuffte. „Das hättest du dir sparen können!" zischte er.
„Ich möchte ebenfalls, im Namen von einem Volk und einer Person in Mittelerde, meine Dienste anbieten, sofern die Geschöpfe, die ich Fragen werde, sich Einverstanden erklären und ihr ihre anliegen nicht verschmäht." Alle Augen glitten nun zu der braunen Gestalt mit dem stämmigen, aber dennoch knochigen Stab und dem unendlich langen, grauen Bart herüber. Die kleine Eule auf seinen Schultern flatterte aufgeregt, als sich der Zauberer erhob und sprach:
„Radagast mein Name und das ist mein kleiner Begleiter Celva. Außer Gandalf, dem Weißen und Elrond, dem Herren von Bruchtal wird mich hier wohl niemand kennen. Ich bin der Zauberer der Tiere und lebenden Geschöpfe, stets zu diensten!" leicht verneigte er sich vor allen Anwesenden des Rates und Feli konnte sich kaum das Lachen verkneifen, als die kleine Eule erneut aus ihrem Schlaf gerissen wurde und nun aufgeregt um den Kopf ihres Meisters herumflatterte. Ärgerlich fiepte sie und erst als sich Radagast erhob und sie sich wieder auf seine Schulter setzen konnte, beruhigte sie sich. Unbeirrt fuhr der Zauberer fort: „Ich pflege gute Kontakte zu den Adlern und Beorn, die ich ebenfalls, auf Geheiß von Elrond einlud, hier an diesem hohen Rat teilzunehmen. Aber wie mir Elrond zustimmen wird, sind diese beiden Geschöpfe mehr an ihren eigenen Problemen interessiert und kümmern sich nicht sehr um die Belange der anderen Völker. Aber sie baten mich auf diesem hohen Rat etwas zur Sprache zu bringen. Sie selbst sind davon nicht betroffen, aber die Anzeigen waren so deutlich, dass sie nicht mehr zu übersehen waren. Besonders den Adlern aus ihren hohen Beobachtungsposten, ist es aufgefallen, dass in letzter Zeit immer mehr Tiere dem Wahnsinn verfallen, Tollwütig werden, ungeschliffen und überaus Aggressiv auf andere Lebewesen, die nicht ihres gleichen sind, reagieren. Sie sollen auch menschliche Siedlungen angegriffen haben. Insbesondere Wölfe, Bären, Füchse und sämtliche Fleisch verzehrende Tiere, so berichteten mir Adler und Beorn. Auch Warge sollen wieder gesichtet worden sein, so berichteten mir die Adler." Radagast hielt eine kurze Pause ein und sein Blick glitt zu Feli herüber, die ihren Blick, wie schon sehr oft an diesem Tage, abwandte. Hatte das durchdrehen der Tierwelt in Mittelerde etwa auch mit ihr zu tun, oder vielmehr mit dem Ring?! Ihr kamen die Wölfe wieder in den Sinn, die nach ihrem Leben und dem Ring getrachtet hatten. Aber die waren doch in unmittelbarer nähe des Ringes gewesen? Oder war das gar nicht nötig um sie durchdrehen zu lassen? Doch ehe sie sich noch weitere Gedanken darum machen konnte, fuhr Radagast fort, ohne weiter auf sie zu achten: „Sie baten mich, wenn ihr Völker von Mittelerde herausfindet woran es liegt, dass die Tiere so aggressiv reagieren, dann würden sie auch den Völkern von Mittelerde helfen, jedenfalls soweit es in ihrer Macht steht. Sie würden auch helfen, herauszufinden, was mit den Tieren nicht stimmt…!" „Wieso sind sie nicht selbst zum hohen Rat erschienen, wenn ihnen diese Frage so wichtig erscheint?!" fuhr nun Tulka dazwischen und Radagast wandte ihm seinen Blick zu.
„Ich sagte doch bereits, dass sich Beorn und die Adler nicht sehr um die Belange der anderen Völker kümmern. Nur was in der unmittelbaren Tierwelt vor sich geht, ist bei ihnen von Interesse. Wenn sich schon sonst niemand für die Tiere erhebt, so tun sie es. So gehen sie auch davon aus, dass sich niemand um ihre Angelegenheiten kümmert, weshalb sie mich beauftragten ihr anliegen hier vorzubringen." Tulka blieb stumm. Er wusste nicht was er darauf sagen sollte und die einzige Antwort ließ er lieber unausgesprochen. Er und sein Volk hätten genauso reagiert…
„Wie gesagt!" unbeirrt wandte sich Radagast wieder dem gesamten Rat entgegen. „Wenn ihr ihnen helft, dann werden die Adler und Beorn euch helfen. Wollt ihr helfen, dies Rätsel zu lösen?!" „Wir sind doch selbst so wenige, wieso sollen wir uns dann auch noch um eine Horde wild gewordener Tiere kümmern?!" fuhr nun ein Gesandter dazwischen. Er erhob sich so heftig, dass sein Stuhl über den Steinboden schrabbte.
Radagast drehte sich herum und blickte dem Gesandten in die Augen.
„Die Tiere sind ebenso wichtig für das Gleichgewicht von Mittelerde wie auch alles andere. Wenn die Tiere überaus aggressiv reagieren, dann hat das meistens nichts Gutes zu verheißen, und dass wisst ihr genauso gut wie ich! Wie lautet euer Name?" Der Mann holte tief Luft und seine grünen Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen. „Mein Name lautet Aras, Rocco´s Sohn und ich bin ein Gesandter aus der Riddermark von Gondor! Auch wir haben schon von Wolfsübergriffen gehört und auch Warge haben unsere Leute schon überfallen. Doch Orks sind die größere Gefahr für Mittelerde und wenn wir diese Gefahr nicht in den Griff bekommen, dann steht es auch bald sehr schlecht für die Tiere von Mittelerde!" Radagast drehte sich nun voll zu dem Gesandten aus Gondor herum und meinte: „Gut, Aras, Rocco´s Sohn. Wenn ihr auf die Hilfe von Adlern und Beorn verzichten wollt, so sei es. Ich kann euch nicht dazu zwingen herauszufinden, was mit den Tieren nicht stimmt, aber verlangt dann nicht die Hilfe der Adler oder Beorn, denn nur wer ihnen hilft, hat auch Hilfe von ihnen zu erwarten! Sie sind getreue Helfer und grimmige Kämpfer, aber nur wenn man ihnen zunächst einen Dienst erweist, und dieser Dienst ist wahrlich nicht sehr schwer!" Aras setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Seine Augenbrauen waren heruntergezogen und unwirsch fuhr er sich durch das schwarze, kurze Haar ehe er raunte: „So sei es dann. Wir aus Gondor brauchen die Hilfe von Adlern und Beorn nicht. Wir kommen allein klar, denn wir sind noch Stark." Jetzt drehte er sich wieder dem Kreis entgegen. „Aber wer die Hilfe von Gondor in Anspruch nehmen will, der sei Willkommen und kann mit unserer Hilfe rechnen. Wir sind zwar ebenfalls schwach, aber wir Helfen auch ohne eine Gegenleistung zu verlangen!" Sein Blick glitt hinüber zu Radagast, der zurückstarrte und schwieg. Er hatte dem nichts mehr hinzuzufügen, denn wer sich selbst Helfen konnte, der brauchte keine andere Hilfe. Der konnte selbst Hilfe spenden.
Fortsetzung folgt... gleich
