Hingegen meiner eigentlichen Erwartungen war dieses Kapitel recht schnell fertig. Dessen Inhalt geht etwas sehr zügig vorran, aber genau das wollte ich ja auch erreichen, die Story braucht etwas Tempo, denn nun werden Dinge ins Rollen gebracht, die nicht mehr aufzuhalten sind und alles kommt anders als es auf den ersten Blick scheint. (immerhin hab ich diesen Untertitel nicht umsonst gewählt)

Aber kurz der langen Worte, lest einfach mal weiter

Kapitel 33.

fukusayó - Nebenwirkung

Frodo und Sam nickten ihr Aufmunternd zu während sie sie flankierten.

„Wir werden mit reinkommen." meinte Frodo während Felis Hand auf die Türklinke zuwies, sie aber noch nicht herunterdrückte.

Noch eine Kleinigkeit ließ sie zögern. Was war wenn sie einfach hinunter zu den Ställen ging und das Pferd von Pippin befragte? Aber das konnte auch keinen Sinn machen und in die Gedanken von Tieren konnte sie nicht hineinblicken, mal ganz davon abgesehen dass sie nicht einmal wusste ob es bei Pferden mit dem Sprechen funktionieren würde. Irgendwie kam ihr nun der Gedanke an den komischen Film Mr. Ed den sie einmal mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zusammen gesehen hatte. Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht, obwohl es eigentlich unangebracht war.

Ihre kalte Hand traf nun auf die Türklinke und sie bemerkte dass ihr linkes Augenlid wieder zuckte. Eine Reaktion die sie früher niemals gehabt hatte… erst seit dem sie… ärgerlich scheuchte sie diese Gedanken beiseite, sonst würde sie bald der Mut verlassen.

Doch als sie nun endlich die Tür aufstoßen wollte, hielt eine Stimme sie im letzten Moment zurück.

„Was ist denn hier passiert? Darf man erfahren warum es hier solch eine Versammlung gibt, zu der ich natürlich mal wieder nicht eingeladen wurde?"

Feli drehte sich halb herum und erblickte Bilbo, der unbemerkt herangeschlichen war. Sein drittes Bein, das ihn sonst verraten hätte, hielt er hoch, über den Boden schwebend während er sich mit einer Hand an der Wand entlang hangelte. Elben waren wohl unbemerkt vorüber geschlichen und hatten in dem Korridor die Kerzen und Fackeln entzündet. Der Hobbit und auch sie selbst warfen lange Schatten. Es roch rußig.

Seine grauen, zu allen Seiten abstehenden Haare wippten im Takt seiner Schritte hin und her während er langsam näher kam. Sein Gesicht verriet offene Zerstreuung und Wissbegier.

„Herr Bilbo… wir wussten nicht ob du schliefst, da haben wir es vorgezogen dich nicht zu wecken…" begann Sam doch unwirsch vollführte Bilbo eine energische Geste mit seinem Spazierstock.

„Papperlapp. Um diese Uhrzeit gehe ich doch immer in das Kaminzimmer um elbischen Gedichten und Liedern zu lauschen." Er stutzte nun während er die drei vor sich musterte.

„Ist irgendetwas Schlimmes passiert? Ihr seht alle aus als hättet ihr einen Ork gesehen," mit diesen Worten überwand er die letzten paar Meter die sie noch trennten.

„Onkel Bilbo, bitte komm einfach mit ins Zimmer hinein, dann wirst du es schon selbst sehen," meinte nun Frodo und blickte zu Feli empor die sofort verstand und endlich die Tür nach innen aufstieß.

Der rußige Geruch von Kerzen und Fackeln war das erste was ihr ins Gesicht schlug als sie den Raum betrat. Erst nachdem sie ein paar Schritte hineingewagt hatte schwappte ihr eine Mischung aus scharf riechenden Heilkräutern, Verbandszeug, Blut und kaltem Schweiß entgegen. Im Gegensatz zu dem was sie eigentlich tun wollte, holte sie einmal tief Luft und schluckte mühsam. Irgendwie hatte sie das verlangen entweder sofort den Raum wieder zu verlassen oder einen Schluck zu trinken. Doch beides verkniff sie sich und drehte sich stattdessen herum um die Tür hinter den drei Hobbits zu schließen.

Elrond war wohl erst jetzt soweit zu begreifen dass nun drei ungebetene Besucher den Raum betreten hatten und stand energisch von seinem Stuhl auf. Sein Schälchen und den Stampfer noch in der Hand. Ein grüner matschiger Brei befand sich darin. Der Elb, der ihm zur Seite gestanden hatte, zog sich nun vom Bett zurück und blickte erstaunt auf die unangemeldeten Besucher.

„Was tut ihr hier? Geht bitte sofort, ihr könnt ihm im Moment nicht helfen…" sagte der Herr von Bruchtal im strengen Tonfall, doch er wurde jäh von Bilbo unterbrochen der sich nun wieder auf sein drittes Bein verließ und an Feli vorbei taumelte.

„Das… das ist ja Peregrin Tuk. Was… was ist hier passiert? Wer hat ihn so zugerichtet? Seit wann ist er hier… und das wolltet ihr mir nicht sagen?" empörte er sich nun Lauthals bis Frodo seine Hände auf die Schultern des alten Hobbits legte und ihm bedeutete zu Schweigen.

Ehe jedoch der hohe Elb erneut das Wort ergreifen konnte, schaltete Feli sich ein.

„Bitte Herr Elrond, schicken sie uns nicht fort. Ich möchte nur erfahren was mit Pippin geschehen ist." murmelte diese nun und Elrond erfasste sie nun mit seinen Blicken.

„Du weißt doch genauso wie ich dass er nicht befragt werden kann. Er liegt im Fieber, und das schon seit dem du ihn hergebracht hast" seine Gegenargumente gingen in der Dunkelheit und den gespenstischem Flackern der Kerzen und Fackeln unter als sein Blick auf Felis Hände hinab glitt.

Er blinzelte erschrocken und Feli biss die Zähne aufeinander. Elrond hatte die kleine Schachtel wieder erkannt. Sie nahm diese nun in beide Hände und hielt sie empor, beinahe flehendlich. „Bitte, Herr Elrond, lassen sie es mich wenigstens einmal versuchen."

Bilbos Blick glitt nun von einem zum anderen und er blinzelte erstaunt. Er begriff noch nicht so recht was hier eigentlich vor sich ging.

Unglücklich blickte Elrond ihr ins Gesicht.

„Fräulein Feli, wie willst du das fertig bringen? Er ist doch im Fiebertraum, seine Augen sind geschlossen, du kannst nicht…"

„Bitte, lassen sie es mich versuchen… wenigstens einmal…" murmelte Feli und biss die Zähne wieder aufeinander. Hinter ihr begann es unruhig zu rascheln, es war Sam der näher an Frodo herangetreten war, aber es veranlasste Feli dazu zusammen zu zucken.

Gerade noch konnte sie sich zusammen reissen sich nicht herumzudrehen und ihn anzuschreien er solle nicht so unruhig sein. Wie unter Hochspannung kam sie sich vor, wie jemand der schon lange auf etwas wartet, ganz dringend wartet und nun nur noch von einer Winzigkeit davon abgehalten wurde es auszuführen.

In Gedanken fasste sie dieses Gefühl in Worte: Sie war wie ein Drogenjunky der jetzt endlich seinen Schuss brauchte… eine Dosis vom Ring… die Macht auskosten…

Wieder zuckte ihr linkes Augenlid, Elrond bemerkte es zum Glück nicht denn er blickte gerade zu Pippin hinab, der in diesem riesigen Elbenbett beinahe versank.

Die Lippen aufeinander gepresst trat Feli nun einen Schritt auf das Bett zu und gleich darauf noch einen und noch einen bis sie Elrond auf der gegenüberliegenden Seite ansah und langsam das Kästchen öffnete um zu beweisen dass es ihr ernst war… sehr ernst.

„Bitte, lassen sie es mich versuchen. Wenn es nicht Funktioniert, werden wir gehen und dieses Zimmer erst wieder mit ihrer Erlaubnis betreten."

Sie beleckte die Lippen als Elrond gerade nicht hinsah. Er hatte zuerst den Mund geöffnet, wohl zum Protest, ließ es aber bleiben und blickte stattdessen erbost von einem zum anderen, dann zu Pippin und schließlich zu Feli herüber.

„Es wundert mich schon dass ihr es einfach zulasst, Frodo, Sam und Bilbo." Murmelte er in einem etwas harscherem Tonfall und sogleich erhob der alte Hobbit seine Stimme zum Protest: „Herr Elrond, ich bitte sie, ich weiss gar nicht worum es hier geht… deshalb haltet mich bitte raus aus diesem Spiel…" doch schon schwieg er wieder. Feli bemerkte aus den Augenwinkeln das Frodo da seinen Anteil beitrug, denn er flüsterte nun beschwörend auf ihn ein.

Feli war einfach näher gekommen ohne dass er, Elrond, sie dazu aufgefordert hatte. Es war wie damals als er mit ihr allein in dem Zimmer gewesen war, wo er beinahe auf sie losgegangen wäre, nur dass es dieses Mal nicht von ihm ausging, diese Macht, die vom Ring her gesteuert wurde, sondern dass es dieses Mal Feli war die vom Ring anscheinend kontrolliert wurde. Was ihm nur verborgen blieb war was der Ring damit bezweckte Feli dies tun zu lassen? Er wusste sich keinen Reim darauf zu machen…

Eigentlich war es nun an der Zeit alle Vier hinaus zu werfen, aber er hatte keine Vorstellung davon was der Ring dann machen würde wenn er dies auch nur ansatzweise versuchen würde.

Nun vernahm er einen gepeinigten, schmerzlichen Laut. Pippin rührte sich im Bett… nein er rührte sich nicht, er wand sich vor Schmerzen.

Feli hielt das geöffnete Kästchen vor sich und blickte zu Pippin hinab. Ihr helles Gewand das nun mit dunklen, langen Flecken gespickt war, fiel ihm ins Auge. Es sah in diesem Dämmerlicht sogar Furcht einflössend aus, vor allem weil sie den Ring genau in Höhe der blutigen Flecken hielt.

Langsam und mit einem tiefen Seufzen nahm Elrond wieder auf dem Stuhl platz und blickte zu Pippin, der jetzt wieder flach atmend zwischen ihnen beiden lag.

Seine ärgsten Wunden waren bereits versorgt wurden, er selbst hatte Kräuter zerstampft und sie ihm auf die Verletzungen gegeben ehe er sie Verband.

„Ich tue es nicht gerne, aber einen einzigen Versuch hast du, Fräulein Feli. Ihr werdet alle sofort verschwinden sollte es fehlschlagen, habt ihr verstanden? Pippin braucht Ruhe, und die gebt ihr ihm so nicht."

Mit diesen Worten schob er den Elben beiseite, der noch immer an seiner Seite des Bettes stand und dieser zog sich langsam zurück.

Auf Felis Gesicht breitete sich nun ein erleichtertes, wenn auch von Ängstlichkeit gezeichnetes Lächeln ab… aber Elrond war der einzige der sah dass noch etwas anderes in diesem Blick mitschwang… und es sah nicht friedlich aus…

Feli hielt nun das Kästchen in einer Hand und zog schnell den kleinen Stuhl zu sich heran der auf ihrer Seite des Bettes stand, und ließ sich darauf nieder.

Sie sah auf und blickte Elrond ins Gesicht.

„Einen Versuch!" meinte dieser nun scharf und Feli nickte, zog ohne hinzuschauen den silbernen Ring hervor.

Noch bevor sie ihn aufsetzte blickte sie zu Pippin vor sich aufs Bett hinab.

Elrond hatte wirklich gute Arbeit geleistet, aber nichts desto trotz zeichneten sich Schweißperlen auf dem kleinen von lockigem Haar umrandeten Gesicht ab und die geschlossenen Augen zuckten unruhig hinter den Lidern. Ab und an warf er auch den Kopf unruhig hin und her. In Feli begann wieder Mitleid empor zu steigen und ihr gerade zuckendes linkes Augenlid beruhigte sich wieder.

Geradezu sanft wurde nun ihr Blick während sie einen inneren Kampf mit sich Rang Pippin nicht mit beiden Händen zu packen und ihn mit Schreien wach zu rütteln.

Sie wusste dass diese schrecklichen Gedanken nur vom Ring ausgelöst wurden und sie ging nicht weiter darauf ein. Sie war kein Drogenjunky der auf Turkey war und den nächsten Schuss brauchte. Sie war nicht von der Macht des Ringes abhängig. Nicht sie sollte dem Ring gehorchen, der Ring sollte ihr gehorchen…

Das Kästchen wanderte auf den Boden vor dem Bett. Gleich danach streifte sie den Ring auf den Finger und flüsterte kurz darauf: „Jetzt darf mir niemand in die Augen sehen bis es vorbei ist…!" und die nun freie Hand glitt nun über die Bettdecke zu Pippins.

Gleichzeitig durchflutete sie wieder diese Woge aus Mut und Beherztheit, vermischt mit innerlicher Ruhe, Ausgeglichenheit und Wachsamkeit. Ihr Pulsschlag verlangsamte sich, die Gerüche der Kräuter umrandeten sie und keine Nervosität überfiel ihre Augenlider. Sie war nun ganz entspannt und losgelöst. Die Hobbits würden später sagen dass sie von dem Moment ab an dem sie den Ring aufsetzte irgendwie Größer wirkte.

Sie wusste nicht ob Pippin sie hören konnte, aber sie hoffte es inständig… sonst müsste sie wohl doch ihren schrecklichen Gedanken von vorhin noch ausführen.

„Keine Angst, ich tue dir nichts… ich will dir Helfen, aber dafür musst du die Augen öffnen." Flüsterte sie sanft und ergriff die heisse kleine Hand. Zuerst lag sie locker in ihrer Handfläche und sie wartete geduldig während sie langsam spürte wie die kleinen Finger sich um ihre große Handfläche schlossen.

Langsam drehte er den Kopf herum, in ihre Richtung und Felis gesamte Konzentration zog sich auf einen einzigen Punkt in ihren Gedanken zusammen, dass sie nur die Erinnerung Pippins sah die sie auch sehen wollte.

Leise flüsterte sie, beruhigend und mit sonorer Stimme: „Vielleicht erinnerst du dich noch an mich. Ich bin die die du unten getroffen hast, die die du Elbin genannt hast, auch wenn ich keine bin. Ich will dir wirklich nicht wehtun, ich will nur einen einzigen Gedanken von dir sehen… bitte erlaube es mir…"

Angespannt standen alle um das Bett herum und betrachteten das Schauspiel das sich ihnen bot. Pippin hatte nun seinen Kopf gänzlich herumgedreht und seine Augenlider zuckten.

Er muss mich einfach hören… dachte Feli erleichtert bei diesen Reaktionen und sie sah sogar das zaghafte nicken, es konnte natürlich auch ein vom Schüttelfrost ausgelöster Reflex sein, aber Feli glaubte das nicht. Sie zog nun zur Verstärkung auch noch mit ihrer anderen Hand Pippins zweite Hand zu sich um seine ganze Aufmerksamkeit zu erlangen.

„Elbin…" hauchte er, kaum hörbar, „Wunderschöne … Elbin…" dann öffneten sich ganz langsam und wie in einem wirren Kampf gegen den eigenen Körper seine Augenlider.

Feli wollte zuerst protestieren, doch er beließ Pippin in diesem Glauben. Vielleicht war es sogar besser wenn er glaubte eine Elbin würde in seine Gedanken hineinsehen als ein einfaches Menschenmädchen, das nicht einmal von Mittelerde stammte. Genau in diesem Augenblick kamen in Feli die Erinnerungen an das erste Mal wieder hoch, als sie den Ring auf diese Weise benutzt hatte, unfreiwillig und unwissend. Kurz hielt sie den Atem an. Es war wie in einem realen Horrorfilm, nur dass sie die Augen nicht verschliessen konnte vor der gruseligsten Stelle.

Und da geschah es auch schon, Pippin hatte den Kampf gewonnen und blickte ihr mit seinen grau-grünen Augen direkt ins Gesicht. Feli hatte gerade noch Zeit zu bemerkten dass ihr diese Augenfarbe gefiel, als sie auch schon vollauf beschäftigt war ihre vor Konzentration beinahe schwummrigen Augen wieder unter Kontrolle zu bringen als auch schon das unangenehme Gefühl von damals sich wieder einstellte.

Ihr Herz wurde gepackt von einer Empfindung die erdrückender nicht sein konnte. Sie spürte wie ihr Blick leer wurde, das hatte sie beim letzten Mal nicht empfunden, dafür begann sie wieder zu blinzeln, unaufhörlich während gleichzeitig ihre Augäpfel aus den Höhlen gepresst wurden. Alles was sie jetzt noch verzweifelt dachte dass sie nur eine einzige Erinnerung von Pippin, nur eine einzige sehen wollte ehe ihre Augenlider aufhörten zu blinzeln und ihr starrer, leerer Blick sich in die Augen von Pippins heftete, mit ihm verschmolz und verschwamm. Alles begann zu verschwimmen, ihr kamen die Tränen doch sie brachten keine Erleichterung, sondern nur Dunkelheit…

Schon wenige Augenblicke später begann sie etwas in der Dunkelheit zu hören… ein seltsamer Laut… er kam ihr vertraut vor und doch so fremd als hätte sie ihn noch nie vorher in ihrem Leben gehört… oder wenigstens nicht auf diese Weise gehört.

Sie benötigte einige wenige Augenblicke bis sie feststellte dass es ein schnell pochendes Herz war… der Schnelligkeit und der Tonart nach zu Urteilen war es kleiner als ihr eigenes.

Als nächstes merkte sie dass sie keuchend ein und aus atmete. Dazu schwitzte sie… aber nicht weil es heiss war, sondern weil große, aber immerhin flinke Füße über den geschmeidigen Boden huschten, eilig, schnell, auf der Flucht…

Ein seltsamer Geruch stieg ihr in die Nase. Zuerst konnte sie ihn nicht deuten, aber schon im nächsten Moment erschlug er sie beinahe. Es roch nach Angst, Schweiss, Rauch und geronnenes Blut…

Und da schlug die Dunkelheit wie ein Donnerschlag vor ihren zurück und sie sah nur noch wie Bäume, Büsche und Wiese an ihrem Blick vorüber rasten.

Irgendwo hörte sie tosende wogen aus Wasser, Eisen das aufeinander prallte und wie diese Geräusche sich mit dem Kriegsgeheul vermischten, dass sich so barbarisch anhörte als würde irgendwo eine ganze Horde von Tieren gleichzeitig geschlachtet werden.

Jetzt beherrschte nur noch ein einziger Gedanke alles in ihr: ANGST!

Aber es war nicht vergleichbar mit den Ängsten die sie bisher ausgestanden hatte, dieses waren Ängste, die sie am ehesten mit dem Tode verglich…

„SIE KOMMEN, RENNT UM EUER LEBEN!" hörte sie nun jemanden direkt in ihr Ohr hineinbrüllen und erschrocken begann Pippin zu taumeln.

Vor sich erkannte er nun endlich Merry der beinahe eine ganze Hobbitlänge schneller war als er selbst.

„Merry… warte auf mich … bitte…" keuchte er während an ihm weitere Hobbits vorbei hasteten und ihr Heil in der Flucht suchten. Seine Hosenbeine klebten unangenehm an der Haut, die Haare verfingen sich immer wieder direkt in seinem Gesichtsfeld und seine Weste schlug immer wieder hart gegen seine Hände. Aber diese dumpfen Schmerzen waren zu ertragen, was nicht zu ertragen war waren die Gedanken daran was die Orks anstellen würden, wenn sie sie fangen würden. Voller Hass waren sie wie aus dem nichts bei Bree aufgetaucht und hatten dort alles niedergemetzelt was sich ihnen in den Weg gestellt hatte. Ein paar Hobbits, die in Bree wohnten, hatten es bis zum Brandyschloss geschafft, doch leider hatten sie damit die ganze Orkherde zu ihrem Zuhause geführt. Es herrschte Krieg, so wie damals als Saruman in das Dorf eingefallen war. Die Hobbits verteidigten sich, doch gegen diese Übermacht waren sie beinahe gänzlich Machtlos.

Die unmenschlichen Schreie die die Hobbits unweigerlich bis ins Mark verschreckten und vor sich her trieben, kamen langsam und wie eine drohende Gewitterwolke immer näher.

„Beeil dich Pippin… beeil dich!" schrie Merry vor ihm, drehte sich nun aber herum, hielt kurz an, ließ ihn aufholen und harkte seinen Freund unter.

„Sie werden das Brandyschloss gleich erreicht haben!" schrie Pippin gegen das triumphale Johlen und Grölen der grausamen Geschöpfe hinter ihm an.

Er gewann nun an Tempo, aber auch nur weil Merry ihn halb hinter sich her schleifte.

„Ich weiss… ich weiss…!" schrie dieser nun und bog scharf um eine Ecke, zwischen zwei Bäumen hindurch und steuerte nun direkt auf die Pferdeställe zu. Sie waren nur wenige hundert Meter vom Brandyschloss entfernt.

Schon nach wenigen keuchenden Atemzügen hatten sie die Ställe erreicht.

Merry stieß mit einem Fußtritt die Tür ein und ein Wiehern empfing ihn. Die Hobbits die sich normalerweise um die Pferde kümmerten, waren schon lange vor dem Überfall geflohen. Starker Pferde- und Heugeruch stieg ihnen beiden in die Nase, doch sie hatten keine Zeit sich darum zu kümmern.

„Los, du nimmst Peg und reitest so schnell es geht nach Bruchtal. Wir schaffen es nicht alleine diese Orkherde zu besiegen." rief Merry, glitt nun in den Stall zur rechten Seite, wo auf der Box in Schönschrift der Name des Pferdes eingraviert war.

Pippin keuchte noch, er hielt sich an der Box fest und stammelte: „Aber was wird aus dir?"

„Mach dir um mich keine Sorgen, versuch du Bruchtal zu erreichen, das ist alles was du tun kannst im Moment, und es ist eine wichtige Aufgabe…!" er sattelte das Pferd bereits.

Das von der Hektik verunsicherte Tier schnaubte erbost, trat unruhig von einer Stelle auf die andere. Er und auch die anderen drei verbliebenen Pferde in den Nachbarboxen rochen die Orks bereits und ihre Furcht war nicht unbegründet. Pferdefleisch stand sehr weit oben auf der Fressliste der Orks.

„Ich werde inzwischen versuchen das Brandyschloss zu verteidigen, bis es nicht mehr geht…!" rief er nun, zerrte Peg beinahe hinter sich her aus dem Stall heraus und half Pippin beim aufsitzen.

Gerade als er auf dem Pferderücken saß konnten sie bereits die Orkschreie im Stall hören, so als wären sie bereits direkt neben ihnen.

Der Schreck fuhr beiden in die Glieder und Merry beeilte sich den Hinterausgang aufzustoßen.

„Hier können sie dich nicht so schnell entdecken. Halte dich in den Wäldern, auch wenn es vielleicht etwas länger dauert, aber es ist besser als von den Orks erwischt zu werden. Warte, reite noch nicht los…" hektisch scheuchte Merry nun auch die letzten drei verbliebenen Pferde aus ihren Boxen heraus und trieb sie ins Freie während er sprach: „So fällst du nicht gleich so schnell auf. Hier, das ist alles was ich noch für dich tun kann, mein Freund…" murmelte er ergeben und zerrte das Kurzschwert hervor, dass an seinem Gürtel herabbaumelte.

Entsetzt blickte Pippin zu Merry herab und nahm wie in Trance das Schwert an sich.

„Aber wie willst du dich jetzt..." begann er doch der ältere Hobbit ließ ihn nicht ausreden, gab dem Pferd statt dessen einen Klaps auf den Hintern. Sofort schoss es mit einem ängstlichen Wiehern aus dem Stall heraus gerade so als hätte ein leibhaftiger Ork ihn in den Hintern gebissen.

„Machs gut… und bitte, erreich Bruchtal…!" schrie er ihm noch hinterher.

Pippin hätte gerne geantwortet, doch Peg schoss so schnell dahin dass er sich gerade noch an den Zügeln halten konnte. Krampfhaft hielt er sich nun fest um nicht vom Pferd zu fallen.

Der starke Wind trieb ihm die Tränen in die Augen während er sich vorbeugte und die Mähne des Pferdes ihm ins Gesicht schlug.

„Bitte… so schnell es geht nach Bruchtal. Du kennst den Weg du hast ihn schon oft beschritten…!" rief er gegen den Wind an.

Doch das was er als nächstes hörte ließ ihn förmlich das Blut in den Adern gefrieren.

Schnell drehte er sich auf dem Pferderücken herum und seine Augen weiteten sich.

Die Orks hatten ihn entdeckt und eine grölende Dreiergruppe löste sich nun von den Hauptangreifern, deutete mit ihren Keulen und riesigen Säbeln direkt in seine Richtung, dessen Weg sich unweigerlich vom Brandyschloss entfernte.

„Fangt ihn, der holt sonst Verstärkung!" brüllte ein Ork aus der Horde heraus und die Dreiergruppe kam mit geifernden Kiefern, entstellten Gesichtern und mordlüsternen Augen direkt auf ihn zugestürmt.

Pippin krallte sich jetzt mit einer Hand in den Sattel und gleichzeitig an den Zügel und rief: „LAUF… sonst kriegen und töten sie uns!"

Entschlossen packte seine kleine Hand den griff des Kurzschwertes und er drehte sich herum. Die Orks kamen näher. Ihre hässlichen, entstellten Körper passten zu den mörderischen Waffen die sie nun über ihre Köpfe hinweg schwangen und laut und einschüchternd brüllten:

„Wir kriegen dich doch… lauf nicht weg Hobbit! Wir kriegen dich doch!"

Sie werden mich kriegen… auf die eine oder andere Weise… oh Merry es tut mir so Leid… schoss es ihm durch den Sinn als er mit Schrecken feststellte das einer der drei Orks plötzlich stehen geblieben war, etwas in die Hand nahm, anzog und es schließlich losließ. Etwas flog in seine Richtung und Pippins Augen weiteten sich vor Schreck.

„Schneller!" schrie er Peg zu, duckte sich, beobachtete die Flugbahn des dünnen Gegenstandes, der direkt auf ihn zuschoss. Doch er musste nach vorne schauen, den Bäumen, die immer näher kamen ausweichen und gleichzeitig in den Wald hineintauchen, doch es fehlten ein paar Sekunden nur, dann wäre nichts passiert.

Das nächste was er spürte war ein seltsames Geräusch, als würde ein Gegenstand in etwas Eintauchen und wie sich etwas in seinem Körper bewegte…

Sein Herz raste, sein Puls vibrierte und der Schmerz durchzuckte ihn wie einen Blitz der vom Himmel schoss.

Eine winzige Sekunde brauchte er noch, dann hatte er sich ruckartig herumgedreht und entdeckte den Pfeil der wie ein Stachel aus seiner Schulter herausragte.

„Ich habe ihn getroffen!" grölte die grausame Stimme des Bogenschützen, doch Pippin konnte darauf nicht mehr antworten. Er tauchte hinein in den Wald und genau in diesem Moment hörte die Gnade auf die ihm zuteil war, als der Schmerz noch nicht ganz seine Empfindungen erreicht hatte.

Doch jetzt gab es nichts mehr was es noch zurückhielt. Wie ein Stein der ins Rollen gebracht wurde, riss er den Mund weit auf, gleichzeitig griff seine Hand in Blinder Angst, Schmerz und Wut nach hinten und verfehlten immer wieder das Ende des Pfeils. Gleichzeitig schrie er seine Pein und seine Qual hinaus. Er schrie, es hallte im Wald. Seine Gedanken versuchten zu rationalisieren, doch es war unmöglich. Er würde sich verraten… er würde die Orks direkt in seine Richtung locken… er würde sterben… der Pfeil saß tief… der Schmerz saß tief… die Erinnerung war grausam Real…

Feli griff wie im Fiebertraum nach ihrer rechten Schulter und griff doch immer wieder ins leere während sie sich vor Schmerzen wand und schrie und schrie und schrie.

So unerwartet und plötzlich wurde sie aus diesen Gedanken herausgerissen dass sie die Stimmen der Freunde sofort hören, aber nicht deuten konnte.

„Feli du musst den Ring abnehmen… du musst ihn abnehmen!" schrie Elrond, der um das Bett herumhastete, gegen ihre Schreie an, doch sie wehrte sich heftig, der Schmerz verflog nicht so schnell, die Erinnerung war zu frisch, und das was damit verbunden war, unerträglich.

Sie stieß Elrond schließlich von sich, trat gegen das Bett und fiel selbst vom Stuhl auf den harten Boden wo sie begann unter Krämpfen gegen den nicht vorhandenen Schmerz anzukämpfen.

Elrond tat nun das einzige was ihm noch einfiel, er beugte sich vor, griff nach ihrer Hand und riss den Ring mit einem Ruck von ihrem Finger.

Ein einzelner schmerzlicher Laut glitt nun von beiden und der Elb warf den Ring von sich auf den Boden wo er mit einem feinen Klirren unbeachtet liegen blieb.

Feli selbst brauchte noch einen Augenblick ehe sie begriff wo sie sich befand.

Sie hörte Augenblicklich auf zu schreien und ihre heisse Wange kühlte sich auf dem Steinboden langsam ab. Ihr Herzschlag normalisierte sich, sie blinzelte erschrocken, alles verschwamm vor ihren Augen und ein seltsamer Laut glitt aus ihrer Kehle hervor.

Frodo kam näher, kniete sich herab und half Feli sich langsam aufzurichten.

„Kannst du mich hören… Feli… bitte sag doch etwas!" rief er während sie durch einen verschwommenen Blick hindurch bemerkte wie Sam langsam näher kam. Verstohlen wischte sie sich über die Augen und die Wange. Ihre Arme und Beine fühlten sich an wie Pudding und ihre Gedanken glichen einem einzigen Chaos.

Während sie noch verwirrt mit der Hand ihre Haare aus dem Gesicht schob, glitt Sam direkt vor ihr auf den Boden hinab, packte mit beiden Händen ihre Schultern und rüttelte sie.

Entsetzen bei den anderen, insbesondere Frodo der sofort nach Sams starken Armen griff und ihm zurief: „Sam, lass das, du tust ihr weh!" Doch sein langjähriger Freund ließ sich davon nicht beirren während Feli verwirrt aufsah und sich mit ein paar Fingern über die Stirn fuhr während sie leise aufstöhnte.

„Was hast du gesehen? Bitte sag es mir sofort! Was hast du empfunden das du so geschrien hast?" rief er. In Felis Ohren dröhnte es und ihre Gedanken trudelten noch immer wie in einem Tornado durch ihren Kopf herum.

„Bitte Sam, du kannst doch nicht einfach…!" begann Frodo geschockt über diesen wütenden Ausbruch seines Freundes, doch Sam ließ sich nicht beirren…

Frodo war kräftig, aber gegen die Gärtnerarme hatte er keine Chance. Da hätte eine Schlingpflanze versuchen können seine Arme von Feli zu reissen, es hätte nichts gebracht.

„Was hast du gesehen? Antworte!" schrie er ihr ins Gesicht hinein und Feli, außerstande einen vernünftigen Satz zu formulieren brachte nur ein paar gestammelte Wörter heraus. „Angst… Pferd… Orks… Pfeil… SCHMERZ!" schrie sie zum Schluss und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

Es waren spärliche Informationen, aber Sam und Frodo reimten sich daraus ihre eigene Geschichte zusammen. Sofort ließ Sam sie los und erhob sich, taumelte geschockt zurück und begann mit seinen Händen zu kneten.

Kalkweiss waren ihre Gesichter während Bilbo hinter ihnen Seufze: „Etwas schreckliches muss passiert sein…!"

Das war der erste Satz den Feli wieder verstand und langsam hob sie ihren Kopf aus den Händen heraus.

„Wo... wo bin ich… was ist passiert?" murmelte sie und ihr Schädel dröhnte, fühlte sich an als würde er gleich platzen.

Ihre letzte Erinnerung war noch immer der Schmerz, aber wie sie auf den Boden gekommen war wusste sie nicht. Ratlos blickte sie zu Elrond empor der mit dem Finger auf den Ring deutete und meinte: „Du hast große Schmerzen empfunden. Ich habe dir den Ring vom Finger gerissen. Aber du musst ihn selbst aufheben, ich kann ihn nicht berühren, er hat meine Hand verbrannt…"

Sie blinzelte und versuchte sich daraus einen Reim zu machen und schließlich begann sie langsam zu begreifen was passiert war… sie hatte unbewusst mehr Preis gegeben als sie jemals mit deutlichen Worten hätte sagen können.

„Das Auenland… das Auenland ist in Gefahr…. Orks sind dort und vernichten alle…" murmelte nun Frodo geistesabwesend. Er hatte gar nicht mitbekommen was Feli und Elrond gesagt hatten. Feli drehte sich herum. Seine Hände, die noch bis vor kurzen beruhigend auf ihrer Schulter geruht hatten, entfernten sich. Langsam erhob sich sein zitternder Körper. Auch Sam erging es nicht anders. Verzweifelt keuchte er, knetete seine Finger immer Stärker, seine von der Sonne gebräunte Haut wurde immer fahler und schließlich hielt er es anscheinend nicht mehr aus und schrie: „Meine Rosie und meine Elanor!"

Alle zuckten zusammen, wie nach einem Peitschenknall. Doch ehe auch nur einer etwas dazu sagen konnte, hatte der jüngere Hobbit sich herumgedreht, war zur Tür gestürzt, riss diese auf und war aus dem Raum verschwunden.

Ohne dass jemand vorher etwas hätte sagen können war Frodo nun hinterher gestürzt während Elrond noch die Hand hob und „Wartet!" hinterher schrie, doch es verhallte ungehört im Korridor hinter der Tür.

Die Dinge entwickeln sich anders als man es zuerst Denkt... ähm sorry, das hatten wir oben schon bin jetzt echt mal gespannt was ihr dazu sagt und vor allem wie denkt ihr gehts weiter? Was wird passieren? Ich möchte einfach mal sehen ob es jemanden gelingt in die nähe meiner eigenen Idee wie es weitergeht kommt Ist einfach mal so interessenhalber Wer seine Idee mir gerne zusenden will kann das unter chibipoolyahoo.de gerne tun. Vielen Dank im voraus und auch fürs lesen.

Also dann das wars erstmal wieder von mir, ich wünsche euch noch viel spass und naja... vielleicht das der eine oder andere noch ein Rewiew abgibt... darüber würde ich mich riesig freuen

cu chibi