Hoch, so fies war der Cliff doch diesmal auch nicht... :D Naja, auf jeden Fall hört dieses Kapitel nicht so auf. Meiner bescheidenen Meinung nach. räusper
Nya, wie auch letztes Mal komme ich diesmal auch wieder nciht zu einem längeren Austausch mit meinen lieben, lieben Reviewschreibern... Das Bett ruft schon! Aber ich wollte euch ja nciht noch länger zappeln lassen... Von daher viel Spaß beim Lesen!
Und ein gaanz riesengroßes Danke (stellt euch einen Heissluftballon vor!) an meine Reviewer: Severina35, Anne, SweetVanilla, Draco1990, natsucat, AlyshaNemesis, anarai, sara potter, blackcherry, Silithiel und Viviann! IHR SEID EINFACH TOLL!
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Er blickte auf und starrte direkt in die vor Wut glitzernden Augen Malfoys. "Du blöder Trottel kannst noch nicht mal gehen, ohne dich dabei zu verletzen, oder?" Malfoy hielt Harry dabei immer noch fest und dieser begann, sich in seiner ungewohnten Lage mehr als unwohl zu fühlen.
"Lass mich los, Malfoy", sagte er ruppig und befreite sich grob aus der Umarmung, "ich bin bloß gestolpert."
Malfoy gab ein schnaubendes Geräusch von sich, dass wohl Unwillen ausdrücken sollte und ging weiter. Zu Harrys Erleichterung - und leisem Bedauern - griff er diesmal nicht nach dessen Hand, sondern packte nur reichlich unsanft Harrys Robe und schleifte ihn wie einen überdimensionalen toten Fisch hinter sich her. Er konnte gemurmelte Wortfetzen wie "verdammter Gryffindor" und "sturer Idiot" hören, war aber zu sehr aufs Gehen konzentriert um eine geeignete Erwiderung zu finden. Schließlich hielt Malfoy an und Harry, der kaum noch auf den Slytherin sondern viel mehr auf seine Füße geachtet hatte, lief mit voller Wucht in seinen Rücken. Malfoy stolperte unelegant ein Stück nach vorne und wirbelte dann wütend herum. "Potter!" fauchte er, "pass doch auf!"
Harry hatte zwar keine Ahnung warum, aber anscheinend war der Slytherin so plötzlich, wie er guter Laune gewesen war, auch schon wieder schlecht gelaunt. Er hätte schwören können, eine dunkle Gewitterwolke über Dracos Kopf zu sehen - aber vielleicht war dies ja auch nur Peeves? "Entschuldigung, Hochwürden", entgegnete Harry schnippisch, "aber ich hab mehr auf den Weg als auf dich geachtet!"
Malfoy bedachte ihn mit einem Grollen und sagte dann: "Wir sind fast in deinem Turm. Sagst du mir, wo ich lang muss - oder vertraust du mir nicht und willst lieber dein eigenes Glück versuchen?" In diesen Worten konnte Harry wieder überdeutlich das spöttische Malfoy-Grinsen hören und hatte plötzlich den überaus dringenden und mörderischen Wunsch, seine Hände um Malfoys Hals zu legen und fest zuzudrücken.
"Ich hab wohl keine Wahl, oder?" erwiderte er in einem Ton, der jeden Märtyrer neidisch gemacht hätte, "also, am Porträt des Ritters vorbei, dann links bis zur Säule des Betrunkenen Mönchs und dann rechts bis zum Porträt der Fetten Dame. Den Rest schaff ich dann selbst."
"Gut", meinte Malfoy, legte den Kopf schief und grinste auf fast teuflische Weise, was Harry natürlich nicht erkennen konnte, "und jetzt musst du sagen: ..." Er machte eine bedeutsame Pause und ließ zu, wie sich Harrys Kopf mit den absurdesten Redewendungen füllte und fügte dann mit einem unüberhörbar breiten Grinsen an: "Bitte, Malfoy." Sein Lächeln verbreiterte sich noch weiter und war nun sogar für Harry sichtbar, und er setzte großmütig hinzu: "Oder meinetwegen auch: Draco, du bist der Größte."
Harrys Gesichtszüge verdüsterten sich und er antwortete mit allem an Würde, was er in dem Moment aufbringen konnte: "Du bist der Größte" und hängte in Gedanken an: ... Arsch aller Zeiten!
Malfoy lächelte entzückt, schnappte sich erneut Harrys Ärmel und folgte dessen Anweisungen, die ihn tief in den Turm der Gryffindors brachten - einen Ort, an den er nie zu gelangen gedacht hatte und auch nie betreten wollte, den er aber jetzt nur allzu gerne erreichte... Schließlich stand der große Potter jetzt in seiner Schuld.
Beim Porträt der Fetten Dame angekommen drehte er sich daher entschlossen zu Harry um und drückte ihn mit aller Kraft an die kalte Steinmauer, die dem Porträt gegenüber stand. Die fette Dame stieß empört die Luft aus, tat jedoch so als würde sie gelangweilt in die Luft starren als Draco sie daraufhin mit einem kühlen Blick bedachte. Sie fing sogar leise und äußerst untalentiert an, harmlos zu pfeifen und begann Däumchen zu drehen, beobachtete die beiden jedoch aus den Augenwinkeln weiter. Draco beschloss, sich davon nicht stören zu lassen - vor allem, da er alle Hände voll damit zu tun hatte, Harrys Handgelenke fest zu halten, der sich wie verrückt wand und gegen ihn wehrte. Die Brille rutschte unbemerkt zwischen ihnen zu Boden.
"Was zur Hölle...?" fragte Harry verwirrt und versuchte vergebens, Malfoy irgendwie weiter von sich wegzudrücken. Er war schon wieder viel zu nah, so nah, dass ihre Nasenspitzen einander fast berührten und er wieder einmal sich selbst in seinen Augen betrachten konnte.
"Jetzt schuldest du mir was, Potter", zischelte Malfoy leise, und Harrys Herz setzte einen Schlag aus, um gleich darauf mit doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen, während Malfoy noch ein Stück näher rückte, "vergiss das nicht." Er lächelte, ließ Harry dann abrupt los und ging davon.
Dieser starrte dem verschwommenen Fleck, den Malfoy für ihn bildete, noch eine Weile verstört hinterher und wartete, bis sich sein Herzschlag normalisierte. "Blöder Bastard", murmelte er dann zu sich selbst und machte einen Schritt nach vorne, woraufhin die Fette Dame, die ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte, noch warnend "Achtung!" rief.
Er warf ihr einen überraschten Blick zu, aber es war schon zu spät - er trat auf seine sowieso schon reichlich in Mitleidenschaft gezogene Brille und seufzte ergeben. Heute war nicht sein Tag. Frustriert ließ er sich in die Knie sinkenm, hob das verborgene Gestell auf und wollte der Fetten Dame gerade das Passwort sagen, als das Porträt von innen aufschwang und Ron und Hermine entließ, die ihn verblüfft ansahen.
"Harry", sagte Hermine in ihrem gewohnten, vorwurfsvollen Ton, "wo bist du gewesen? Wir wollten dich gerade suchen gehen - es ist Essenszeit." Ihr Blick fiel auf die in seiner Hand liegende Brille. "Was hast du denn mit deiner Brille gemacht? Fußball gespielt?" Sie nahm die Brille, tippte sie einmal mit ihrem Zauberstab an und setzte die wieder brauchbare Brille dann Harry auf die Nase, der sie dankbar anlächelte. Ein gutes Gefühl, nicht mehr alles nur so verwischt zu sehen. "Malfoy", erwiderte er knapp, "wir haben zusammen Strafarbeit."
Rons und Hermines Unterkiefer klappten synchron herunter und sie blickten ihn mit einem Blick von so ähnlichem Entsetzen an, dass Harry leicht lächeln musste. "Hat Flitwick uns aufgebrummt", erklärte er, "und unsere Zauberstäbe eingesackt. Darum konnte ich die", er tippte seine Brille leicht an, "auch nicht wieder reparieren."
"Was?" platzte Ron heraus, "Flitwick hat deinen Zauberstab? Und du hast Strafarbeit - mit Malfoy? Warum denn?" Seine Stimme wurde immer schriller und begann in Harrys Ohren zu schrillen. Er machte eine beschwichtigende Geste und antwortete: "Naja, wir wollten uns gerade mehr oder weniger duellieren..."
"Was!" unterbrach ihn diesmal Hermine, "aber Harry - wieso bloß? Lass dich doch nicht immer von ihm provozieren, darauf legt er es ja nur an."
Harry seufzte ergeben und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. Sie hatten sicher Recht - trotzdem konnte er sich einfach nicht mehr kontrollieren, sobald der ungekrönte Eisprinz der Slytherins irgendwo zugegen war. "Jaja, ich weiß", murmelte er, "aber..."
Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, denn Hermine war energisch einen Schritt nach vorne getreten und hatte ihm das vor seiner Stirn hängende Haar zur Seite gestrichen. "Harry", sagte sie und sah ihn erschrocken an, "wieso hast du so eine gigantische Beule auf der Stirn?" Ron runzelte die Stirn und trat ein Stück näher, und als er einen Blick auf die auf eine beträchtliche Größe angeschwollene Beule auf Harrys Kopf geworfen hatte, pfiff er anerkennend. "Nicht schlecht, Harry", meinte er, "fast die Größe eines Hühnereis."
Harry warf Ron einen bösen Blick zu und sagte dann mit gekräuselten Mundwinkeln: "Das war Malfoy. Er hat mich mit einem Buch beworfen."
Wieder starrten ihn die beiden mit einem an Unverständnis kaum zu übertreffenden Blick an, bis Hermine schließlich schwach meinte: "Beworfen? Mit einem Buch?" Sie machte eine kurze Pause und sah ihn skeptisch an. "Was genau ist eure Strafarbeit eigentlich?"
Harry schnaubte. "Wir müssen uns mit Büchern bewerfen und wer den anderen am meisten trifft, der gewinnt", erwiderte er sarkastisch, woraufhin ihn Hermine nur müde anlächelte. "Ach ja, Harry? Na, dann hast du wohl verloren, oder?"
Er schnaubte erneut, seufzte dann und erwiderte schließlich: "Wir müssen ein paar Bücher in der Bibliothek entstauben. Bis zum Ende der Ferien jeden Tag zwei Stunden." Er verzog das Gesicht und fügte an: "Zusammen."
Ron sah ihn mitleidig an. "Tja, Harry", meinte er lakonisch, "mach das beste draus und bewirf ihn das nächste Mal zuerst mit Büchern." Harry zog nur eine Augenbraue hoch, während Hermine nachdenklich in Harrys Gesicht sah als würde sie dort nach etwas suchen. "Ähm", sagte sie dann und zupfte ihn sacht am Ärmel, "können wir uns nach dem Essen mal unterhalten?"
Er warf ihr einen verwirrten Blick zu, nickte aber. Ron drehte sich beleidigt weg und murmelte etwas von "Heimlichtuerei" und einem "schlechten Durmstrang-Einfluss", woraufhin er und Hermine wieder in eine leidenschaftliche Diskussion über die Person Viktor Krums stürzten und Harry die Chance nutzte, um einer weiteren Fragerunde zu entgehen und die beiden zum Speisesaal schleifte - wovon sie wenig mitbekamen, viel zu sehr waren sie damit beschäftigt, sich die unglaublichsten Dinge an den Kopf zu werfen.
Dort angekommen ließ er sich mit einem zufriedenen Seufzen auf seinen Platz fallen und bediente sich an dem reichhaltigen Angebot. Endlich hatte er mal wieder Hunger und sann nicht nur andauernd über das dämliche Armband nach...
Er nahm sich einen weiteren Löffel Kartoffelbrei und erstarrte dabei.
Das Armband war weg. Es hing nicht mehr an seinem Handgelenk.
Seine Hand sackte wie von Unsichtbaren nach unten gedrückt auf die Tischplatte. Wo war es?
Er sah sich gehetzt um und blieb schließlich - wie viel zu oft in letzter Zeit - an dem grauen Augenpaar eines ihm nur allzu gut bekannten Slytherin hängen, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Harry war gerade dabei, den Slytherin wütend anzufunkeln, als ihm etwas die Sicht auf Malfoy versperrte. Er hob fragend den Kopf.
"Harry..."
Es war Cho, die unschlüssig von einem Fuß auf den anderen trat. Harry wurde bei ihrem Anblick augenblicklich ein wenig flau in der Magengrube.
"Cho...", setzte er an und wandte endgültig den Blick von Malfoy ab, "ähh... was für eine ... Überraschung!"
Ron, der soeben sein Streitgespräch mit Hermine beendet hatte und sich nun dem Essen widmen wollte, brach in ein ein schlecht verstecktes Kichern aus, das den Saft in seinem Glas zum Blubbern brachte. Harry warf ihm einen finsteren Blick zu, konzentrierte sich dann aber wieder auf Cho. Diese errötete leicht und ein zartes Rosa legte sich über ihre Wangen.
"Ja", sagte sie schüchtern, "ich hoffe, eine freudige?"
Harry lächelte sie gequält an. "Natürlich", versicherte er, "ähm... Kann ich gleich mit dir reden?"
Sie erwiderte sein Lächeln und nickte. "Sicher", erwiderte sie, "bis gleich." Und dann drehte sie sich um und ging zum Ravenclaw-Tisch, den Blick auf einen wütend mit Messer und Gabel hantierenden Malfoy freigebend. Anscheinend war er gerade dabei, das arme Stück Fleisch auf seinem Teller nochmals zu schlachten.
Harry fühlte sich unsäglich schlecht.
