Oho, irgendwer meinte (ich glaub es war Viv) der Cliff war gar nicht so schlimm. Mannomann, und ich hab mich schon skalpiert an einem Marterpfahl hängen sehen! Gut, dass es nicht so ist... Naja, dann könnte die FF ja auch nicht weitergeschrieben werden, wahrscheinlich ist das eher das Grundproblem für euch:D

Und das mit den Mistelzweigen - klar, ein Klischee - aber es musste unbedingt rein. Warum genau erfährt man noch in den kommenden Kapitelchen, da geschieht noch so einiges!

Küssen sie sich? Küssen sie sich nicht! Meine Lippen sind versiegelt (und zu einem Grinsen verzogen)

Müsst ihr schon durch Lesen rausfinden!

Ich bedanke mich wieder gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz arg doll mit Konfetti und Luftschlangen bei Mitsuki-Chin, natsucat, SweetVanilla, AmyBlack (deine vorherigen Reviews sind übrigens angekommen, keine Sorge!), Draco1990, Severina35, kira-aoki, Sara Potter, AlyshaNemesis, ranshin85, Viviann, Silithiel, LadyJanien und garfieldsg08! Der WAAAAAAAAAHNSINN, neue Leser bzw. Reviewer! DANKE!

BTW- entschuldigt Rechtschreibfehler und ähnliches... Ich hab leider keinen Beta und auch kein Rechtschreibprogramm auf meinem PC! Extremst doof! Aber ich bin schon dabei, beides zu ändern... Also bis dahin, über alles komische hinwegsehen:D

XXXX

Es begann in seinem Magen zu kribbeln als hätte jemand eine Armee von Ameisen losgelassen und eine tiefrote Färbung zog sich langsam von seinem Halsansatz bis zur Stirn hoch. Kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn und sein Herz fing so laut an zu schlagen, dass er sicher war, dass Malfoy es hören müsste. "Bei Merlin", flüsterte er heiser, "dass kann doch nicht wahr sein!"

Malfoys Lächeln schwand und machte einem fast beleidigten Gesichtsausdruck Platz. "Was denn, Potter? Denkst du etwa, ich wäre begeistert davon, dich küssen zu müssen? Aber anders kommen wir hier wohl nicht weg!"

Harry warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. "Stell dir vor, Malfoy, ich hätte auch nicht spontan angenommen, dass du mich unbedingt küssen wolltest!"

"Ach, nicht?" Auf Malfoys Züge legte sich ein schwer zu deutender Ausdruck, der irgendwo zwischen Belustigung und Herausforderung lag. Harry kam sich merkwürdigerweise so vor, als würde der Blonde ihn gerade auf höchst uncharmante Art auf den Arm nehmen. Er beschloss, das Angriff in diesem Fall wohl die beste Verteidung wäre, lächelte auf eine für ihn höchst ungewöhnliche, laszive Art und fragte leise: "Oder irre ich mich da?"

Malfoys Augen weiteten sich eine Sekunde lang ungläubig, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. "Lass die Spielchen, Potter", zischte er wütend, worauf Harry die Stirn kräuselte und sich ein überdeutlicher "du-hast-ja-damit-angefangen"-Blick in seinen Augen zeigte, "kommen wir lieber zur Sache." Er schluckte und zu Harrys stillem Vergnügen nahm nun auch die blasse Haut des Slytherin eine leicht rötliche Farbe an. "Wir sollten uns küssen." Er trat einen Schritt auf Harry zu, und dieser begann, wie wild mit den Armen zu rudern.

"Moment", rief er einhaltgebietend, "immer langsam!" Er biss sich nervös auf der Lippe herum und fragte sich verzweifelt, was er jetzt tun sollte. Sicher, er müsste Malfoy küssen - oh Gott, schon der Gedanke daran machte ihn ganz fertig - aber er hatte in seinem bisherigen Leben nicht unbedingt viele Mädchen geküsst und Malfoy sollte bloß nicht das Gefühl haben, er sei ihm auf diesem Gebiet überlegen! Das wäre ja noch schöner!

"Was denn, Potter", sagte Draco ungeduldig, "die anderen kommen gleich raus und ich habe nicht unbedingt Lust, vor der gesamten Schule den Goldjungen abzuknutschen!"

Harry schluckte. Daran hatte er noch gar nicht gedacht, aber Malfoy hatte natürlich recht - in wenigen Augenblicken würden alle ihr Essen beendet haben und raus kommen, und wenn sie erstmal begriffen hatten, was hier vor sich ging, würden sie bestimmt nicht einfach weitergehen! Das hier würde sicherlich als eine der Sensationen in die Schulanalen eingehen - "Voldemorts Bezwinger küsst Sohn von Todesesser!" Was für ein beruhigender Gedanke!

"Gut", sagte Harry schließlich und seufzte ergeben, "ich bin bereit." Abwartend sah er Malfoy an, der sich nicht rührte.

"Malfoy", sagte er irgendwann genervt, nachdem sie sich circa 2 Minuten lang schweigend in die Augen gestarrt hatten, "was ist denn nun?"

Dieser zog nur eine Augenbraue hoch. "Wieso soll ich dich eigentlich küssen, Potter? Komm du doch zu mir." Er grinste, ein so typisches Malfoy-Grinsen, dass Harry ganz flau im Magen wurde. Er ließ sich allerdings nichts anmerken.

"Meinetwegen, Malfoy", knurrte er mit zusammengebissenem Kiefer, "aber halt bloß die Klappe - und wehe, deine Zunge kommt irgendwo in die Nähe meiner Lippen!"

Malfoy schnaubte bloß. "Keine Sorge, Potter", meinte er gelassen, "nicht bevor du mich darum bittest." In seinen Augen funkelte es bei diesen Worten belustigt, wovon Harry sich nicht beirren ließ. Er schloss nur kurz die Augen, betete, dass niemand diesen ungünstigen Augenblick wählen würde um aus dem Esssaal zu kommen, holte tief Luft und blickte dann entschlossen auf Malfoys Lippen. Die verzogen sich gerade zu einem unwiderstehlichen Lächeln, Harry schnappte sich Malfoys Kragen und zog ihn zu sich.

Sanft legten sich ihre Lippen aufeinander, verweilten kurz wie um die Weichheit des jeweilig anderen Lippenpaares zu testen, machten den Moment zur Ewigkeit und lösten sich dann wieder voneinander.

Harry vermeinte zu schweben. Er fühlte sich seltsam abgehoben, nicht ganz da, als hätte er Drogen genommen oder würde träumen. Krampfhaft musste er sich um ein normales Gesicht bemühen und nicht wie ein Trottel zu grinsen, ließ Malfoy los und wich einige Schritte zurück. Dieser starrte ihn teilnahmelos an.

"So, Potter", sagte er dann mit belegter Stimme und wandte - welch unmalfoyisches Verhalten - den Blick zur Seite, "den Bann hätten wir wohl gebrochen."

Beide schwiegen, und erst das Auftauchen von Colin Creevey riß sie aus ihrem tranceartigen Zustand. "Harry!", sagte der kleine Gryffindor fröhlich, "wie schön, dich zu sehen! Wie war dein Weihnachten? Wie findest du die Ferien? Aufregend, nicht? Diese ganze Mistelzweig-Sache? Hat ganz schön für Aufruhr gesorgt!" Er plapperte fröhlich in einer unglaublichen Geschwindigkeit weiter und zog Harry einfach mit sich, der die Spannung, die zwischen ihm und Malfoy prickelte, immer noch in den Fingerspitzen fühlen konnte. Und Himmel, morgen hatten sie wieder zusammen Strafarbeit!

"Colin", warf er irgendwann ein, als sie schon fast wieder im Gemeinschaftsraum waren, "du hast in allem völlig Recht und ich danke dir sehr für das Gespräch - aber ich muss jetzt noch auf Hermine warten, wir wollen... noch ein wenig Zaubertränke lernen!" Er wusste genau, dass Colin das Fach genau so sehr hasste wie er selbst, und war daher ziemlich zuversichtlich, dass ihn die Nervensäge nun endlich in Ruhe lassen würde. Er hätte dann Zeit, ein wenig nachzudenken - obwohl er noch nicht einmal wusste, ob er das wollte. Ein Seufzen entschlüpfte seinen Lippen und er bekam kaum mit, wie sich Colin mit einem letzten bewundernden Blick verabschiedete.

Erschöpft ließ er sich in einen der Ohrensessel fallen und starrte trübsinnig in die Flammen. Könnte ein Tag schlimmer sein? Erst hatte er Cho geküsst, dann hatte er sich fast mit Malfoy duelliert, deswegen Strafarbeit bekommen plus seinen Zauberstab verloren, wurde von Malfoy mit blöden Blicken traktiert und auch noch mit Büchern beworfen, dann hatte er quasi mit Cho wieder Schluss gemacht und jetzt hatte er auch noch Malfoy geküsst! Und dabei waren die Ferien bisher so schön ruhig gewesen...

Er seufzte und warf einen Blick auf das in seiner geballten Faust liegende Armband. Am liebsten hätte er es in die Flammen geworfen. Verdammt, mit dem doofen Ding hatte alles angefangen!

Aber er fand es immernoch unbestreitbar schön, und so machte er sich daran es wieder an seinem Handgelenk zu befestigen, wenn auch mit sichtlichem Unwillen. Er kämpfte noch mit den Knoten als Ron und Hermine, beide mit hochroten Köpfen, eintraten, zwischen den beiden beredetes Schweigen.

Harry runzelte die Stirn. "Wieso seht ihr so komisch aus?"

"Komisch?" echote Ron mit unnatürlich hoher Stimme, "was soll denn komisch sein?" Seine Ohren leuchteten schillernd rot und machten seinen Haaren Konkurrenz, während Hermines Haare sich noch mehr zu kräuseln schienen als sonst und jeder Löwe wohl neidisch auf ihre Mähne gewesen wäre. Sie schwieg und wich Harrys Blick aus.

Der begann zu begreifen und grinste breit. Anscheinend war er nicht der einzige, der heute Nacht jemanden geküsst hatte. "Ich geh ins Bett", nuschelte Ron schließlich ergeben und Harry war Hermine für was auch immer sie mit Ron getan hatte unsäglich dankbar, wurde er doch wenigstens an diesem Abend wohl nicht mehr von Ron bezüglich des Armbandes oder irgendwelchen Lippenstiftresten aufgezogen.

Er fuhr sich bei dem Gedanken geistesabwesend mit der Zungenspitze über die Lippen. Malfoy hatte keinen Lippenstift getragen, seine eigenen Lippen schmeckten wie immer, sie waren nur ein bißchen empfindlicher gegen Berührungen, wie es schien.

Hermine setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel und starrte, ihm gleich, erstmal nachdenklich ins Feuer. Harry ließ ihr Zeit. Sie hatte mit ihm sprechen wollen, also würde er einfach warten.

"Du hast mit Cho Schluss gemacht", stellte sie irgendwann fest und richtete ihren Blick wieder auf ihn. Er zuckte mit den Schultern. "Wir waren nie zusammen."

Sie nickte bloß und sah wieder ins Feuer. "Du weißt, dass dich so ziemlich jeder Junge deswegen für wahnsinnig erklären würde? Zumindest jeder heterosexuelle?"

Harry schluckte. Verdammt, Hermine hatte einfach ein zu gutes Beobachtungsvermögen. "Kann sein", antwortete er ausweichend.

"Bist du schwul, Harry?" Sie stellte die Frage ganz sachlich und sah ihn dabei mit so neutralem Gesicht an, dass sie in einem Länderbildnis ohne Probleme die Schweiz hätte spielen können.

Er lief weder rot an noch tat sein Körper sonst etwas merkwürdiges. Mit Hermine über so etwas zu reden machte ihm nichts aus, weil er genau wusste, dass sie ihn niemals auslachen oder meiden würde, egal was er tat oder nicht tat.

"Ich weiß es nicht", sagte er ehrlich, "vielleicht schon."

Sie nickte wieder und machte dabei ein Gesicht, als hätte sie genau diese Antwort erwartet. Vermutlich hatte sie das auch. "Was ist mit Malfoy?"

Er sah sie mit Unverständnis in den Augen an. "Was soll mit ihm sein?"

"Ist er schwul?"

Harry warf ihr einen schrägen Blick zu. "Woher soll ich das bitte wissen? Und was hat das eine überhaupt mit dem anderen zu tun?"

Hermine lehnte sich in ihrem Sessel zurück, legte die Beine übereinander und verschränkte die Arme. "Genau das würde ich gerne von dir wissen", erwiderte sie ruhig, "er ist nicht mehr wie sonst."

Ihm wurde plötzlich ganz heiß und er konnte sich nicht mehr im Sessel halten. Aufgeregt fing er an, durch das Zimmer zu tigern. "Was meinst du denn damit? Er ist genau wie sonst. Der gleiche arrogante Bastard, wie wir ihn schon sechs ganze Jahre kennen. Er hat sich kein Stück verändert, wenn man mal davon absieht, dass er mich noch nie mit einem Buch beworfen hat!"

Sie lächelte milde. "Oder davon, dass er dich mit Blicken auszieht sobald du den Raum betrittst", fügte sie an und lupfte die Augenbrauen, "oder dass er immer merkwürdigerweise an Orten auftaucht, an denen du auch bist... oder dass er Cho wohl am liebsten in kleine Stücke hacken würde!"

Er wurde rot, sah zur Seite und murmelte abwesend: "Also erstens will er jeden in kleine Stücke hacken... Und zweitens - das andere bildest du dir ein! Mich mit Blicken ausziehen? Bei Merlin, Malfoy ist so hetero, dass er schon stinkt!"

Sie legte den Kopf schief. "Ach, wirklich?" fragte sie und beobachtete ihn aufmerksam, "dir ist nicht aufgefallen, dass er schon seit geschlagenen drei Monaten keine Freundin mehr hat?"

Jetzt war es an Harry, weise zu lächeln. "Ron auch nicht, und der ist ganz gewiss nicht schwul", entgegnete er und seine grünen Augen funkelten belustigt, "oder möchtest du mir da widersprechen, Hermine?"

Sie räusperte sich und betrachtete angelegentlich ihre Fingernägel. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", meinte sie und sank ein wenig in sich zusammen.

Er lächelte bloß. "Nicht jeder Junge, der keine Freundin hat, ist automatisch schwul", belehrte er sie grinsend, "ich bin mir zum Beispiel auch ziemlich sicher, dass Seamus nicht schwul ist - aber eine Freundin hat er auch nicht."

Sie sammelte mühsam ihren Stolz wieder zusammen, setzte sich wieder gerade hin und erwiderte: "Ja, sicher - aber da ist ein Unterschied. Ganz brutal ausgedrückt - Seamus hat nicht sonderlich viele Chancen. Malfoy hingegen schon. Und", fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu, "du auch."

Er blieb verblüfft stehen und starrte sie an. "Ich?" echote er ungläubig.

Sie grinste vergnügt. "Ja, du", antwortete sie mit Nachdruck, "so ziemlich jedes Mädchen an der Schule hätte wohl nichts dagegen, etwas mehr Aufmerksamkeit von dem schulbesten Quidditschspieler sowie einem der begabtesten Schüler zu ergattern!"

Er fing sich langsam wieder und fing erneut an, wie ein eingesperrtes Tier durch den Raum zu wandern. "Vielleicht war ich ja auch nur in ein bestimmtes Mädchen verliebt und deshalb mit niemanden zusammen", erwiderte er ausweichend und setzte grinsend an, "so wie Ron."

Er genoss die kleine Sensation zu beobachten, wie sie allmählich rot anlief. "Vielleicht", sagte sie und schluckte, "aber eigentlich wollte ich auch nur, dass du weißt - wir sind da. Immer. Egal, was passiert. Und wenn du schwul bist ist das ok. Und wenn du mit Malfoy zusammen bist - dann ist das zwar höchstmerkwürdig und scheel, aber solange du glücklich bist sind wir zufrieden." Sie umarmte ihn kurz und Harry war gleichzeitig glücklich, gerührt und empört, und außerdem völlig außerstande irgendetwas zu erwidern. Sie verschwand in den Mädchensälen und er ließ sich mit einem Seufzen zurück in den Sessel plumpsen.

Malfoy - und schwul?

Und was viel wichtiger war: Malfoy - und an ihm interessiert?

Es begann in seinem Magen zu prickeln und er redete sich ein, dass es aus Ekel wäre.