strahl wie ein honigkuchenpferd - daaaaaaaaanke! 15 reviews.. ein neuer Rekord! lasst Luftschlangen auf euch niederregnen und beglückwünscht euch selbst... Ich auf jeden Fall tu das gerade
konfetti um sich werf
DAAAAAAANKE dieses mal an: SweetVanilla, Viviann, Draco1990, mitsuki-chin, anarai, AmyBlack, ranshin85, silithiel, garfieldsg08, TheDarkAngelRisa, natsucat, wobbeltierchen, AlyshaNemesis, Severina35 und kate!
Ihr seid so unglaublich:D
XXX
Er wusste nicht, wie lange er in dieser Haltung in der Bibliothek rumgesessen hatte in der stillen Erwartung, dass irgendjemand kommen und ihn von seiner völlig ungesunden Zuneigung zu seinem eigentlichen Hassobjekt Nr. 1 abbringen würde, aber als er schließlich seufzend aus dem Fenster sah hatte es bereits zu dämmern begonnen und sein Magen knurrte vernehmlich. Er stand schwankend auf - seine Beine waren eingeschlafen und drohten unter ihm wegzuknicken - und machte sich schleppenden Schrittes auf in Richtung der Speisesäle. Auch wenn sein Wunsch, Malfoy oder Cho zu sehen gegen Null ging, so war sein Körper doch ein wenig ausgehungert, schon allein deshalb weil er in den letzten Tagen meistens zu unruhig war um mehr als zwei, drei Happen zu essen. Jetzt schrie jede Zelle in ihm nach Nahrung und seine Füße gingen den Weg fast ohne sein Zutun, und bevor er wirklich realisierte wo er war ließ er sich auch schon an seinen angestammten Platz neben Ron plumpsen.
Dieser sah ihn besorgt an. "Harry?" fragte er in einem vorsichtigen, fast fürsorglichen Ton, der mehr zu seiner Mutter als zu ihm passte, "ist alles in Ordnung? Du siehst... nun, ehrlich gesagt siehst du beschissen aus!"
Harry fuhr sich zerstreut mit einer Hand durch die Haare und winkte ab. "Danke, Ron", antwortete er mit gelupfter Augenbraue, "wirklich schön, deine Offenheit. Aber mir geht es gut, keine Sorge."
Hermine legte ihm sacht ihre Hand auf den Arm. "Sicher, Harry?" Sie sah ihn forschend an und ihre Fingerspitzen übten leichten Druck auf Harrys Haut aus und erinnerten ihn entfernt an Malfoys Berührung. Dieser war, wie Harry nach einem kurzen Blick feststellte, gar nicht da - anscheinend wurde er zu lange von wem auch immer aufgehalten.
In Harrys Magen bildete sich ein kleiner, handfester Knoten, den er geflissentlich zu bekämpfen versuchte. "Ganz sicher", bekräftigte er, schenkte Hermine ein mehr oder weniger beruhigendes Lächeln und begann sich den Teller mit Kartoffeln und Fisch zu beladen.
Ein lautes Räuspern brachte ihn dazu aufzublicken, gerade als er den ersten Bissen zum Mund führen wollte.
Es war Dumbledore, sein gewohntes gütiges Lächeln auf den Lippen, im Aufstehen begriffen und sich seinen Bart glättend. Harry schloss ergeben die Augen. Er hatte es beinahe vergessen - Stufe zwei der Mistelzweige war angebrochen.
In seinem Kopf begann dröhnende Alarmglocken zu schrillen, die fast die Worte Dumbledores übertönten.
"Liebe Schüler", begann dieser, und Harry hatte mit einem mal die irre Vision, dass Dumbledore damit vorfahren würde zu sagen: "Wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam dem Coming Out unseres Goldjungen beizuwohnen! Steh auf, Harry!"
Glücklicherweise hatte der alte Schulleiter jedoch nichts dergleichen vor sondern fügte an: "Die ersten Mistelzweige hängen nun 24 Stunden in der Schule. Sie werden bald ihre magische Wirkung verlieren. Dafür haben wir neue aufgehängt - und diese Mistelzweige sind mit einem neuen Zauber ausgestattet." Er lächelte listig. "Wer auch immer unter diesem Mistelzweig steht wird sofort, ohne Umschweife, zu der Person gehen, die der- oder diejenige zur Zeit am meisten begehrt, um sie zu küssen." Er ließ einen zufriedenen Blick über die erstarrte Menge gleiten. "Frohes Schaffen, meine Lieben."
In Harrys Magen senkte sich ein kalter, kleiner Eisklumpen zu dem sowieso schon vorhanden dicken Knoeten und er ließ benommen die Gabel sinken. Das konnte doch nicht wahr sein! Jetzt konnte er so ziemlich nirgends mehr hingehen, ohne nicht einen irrwitzigen Slalom zu laufen wenn er sich nicht zum Volltrottel der Schule machen wollte. Nicht auszudenken, wenn er plötzlich wie von der Tarantel gestochen in Richtung der Slytherin-Türme rennen würde um da über Malfoy herzufallen!
Der Gedanke entlockte ihm ein Seufzen und wie von selbst schnellte sein Blick zum Tisch der Slytherins. Malfoy war noch immer nicht da. Anscheinend lief sein Date besser als erwartet.
"Klasse", sagte Ron enthusiastisch und stieß ihm zum wiederholten Male den Ellenbogen kräftig in die Seite, "jetzt sollte wohl wirklich klar werden, von wem das Armband ist!"
Ach ja richtig, das Armband. Automatisch sah er auf das unauffällige Leder an seinem Handgelenk. Was das betraf war er immer noch nicht schlauer geworden. Naja, um ganz ehrlich zu sein war er ja auch nicht sonderlich geshickt vorgegangen... Erst hatte er Parvati dazu gebracht, ihn für einen kompletten Irren zu halten, und dann hatte er so etwas wie eine Ultra-Kurz-Beziehung mit Cho gehabt. Nicht wirklich schlau.
Vielleicht sollte er sich mehr damit beschäftigen und diese ganze, dämliche Malfoy-Sache dadurch verdrängen.
Als hätte er seinen Gedanken gerochen kam Malfoy in diesem Moment zur Tür herein - dicht gefolgt von Pansy Parkinson, der Tränen über ihr aufgequollenes Gesicht liefen. Harry konnte ihre quäksende Stimme bis zum Gryffindortisch hören. "Aber Drac... Bitte... Drac! Das kannstu du doch nicht tun! Wir gehören doch zusammen!" Und dann Malfoy, der leise zischend antwortete und sie dazu brachte, mit schreckgeweiteten Augen stehen zu bleiben und ein noch lauteres Heulen anzusetzen. Was auch immer er zu ihr gesagt hatte - anscheinend war er so deutlich gewesen, dass es sogar bis zu ihrem immens kleinen Kleinhirn durchgedrungen war.
Malfoy beachtete das schrille Kreischen nicht weiter sondern ließ sich mit einem genervten Augenrollen auf seinen Platz sinken. Mit deutlich in seinem Gesicht abzulesenen Missfallen ob der Lärmbelästigung schaufelte er sich einen großen Berg Essen auf seinen Teller und begann mit missmutiger Miene zu essen. Harry starrte ihn noch eine Sekunde lang mit einer merkwürdigen Art von stiller Befriedigung an, bevor sich sein Magen durch ein erinnerndes Knurren zu Wort meldete und auch nach etwas Nahrung verlangte. Also tat er es dem Blonden nach und aß endlich, was sein Körper mit Genugtuung zur Kenntnis nahm.
Er hatte gerade zu Ende gegessen und war mit Hermine und Ron aufgestanden, als eine unglücklich wirkende Ginny Weasly schnurstraks auf Harry zu marschierte. "Bitte, Harry", flehte sie ihn schon von weitem an, "nimm das nicht ernst!" Und dann war sie auch schon bei ihm, nahm seinen Kopf in ihre Hände und zog ihn zu sich herunter, ihn so auf eine abstruse und völlig makabere Art an Cho erinnernd. Ihre Lippen waren weich und küssten ihn mit einer Sanftheit, die ihn anrührte - doch er kam sich mehr oder weniger so vor, als würde er seine eigene Schwester küssen, und die Tatsache, dass Ron direkt neben ihm stand machte die Situation nicht unbedingt besser.
"Ginny", stieß dieser empört hervor, als sie Harry schließlich losließ und dieser erst mal einige Schritte zurücktaumelte, "was zur Hölle denkst du dir denn?"
Ginnys Gesicht lief flammend rot an und sie biss sich verlegen auf die Unterlippe. "Die Mistelzweige", flüsterte sie entschuldigend, warf Harry einen gequälten Blick zu und verschwand dann.
Oh nein, dachte dieser und schloss ergeben die Augen, nicht Ginny - bitte, nicht auch noch Ginny!
Hermine zwang sich zu einem Lächeln und legte Ron beruhigend eine Hand auf den Arm. "Man kann es ihr kaum verübeln", sagte sie leichthin und sah Harry mit einem frechen Grinsen an, "da gibt es ganz andere, die Harry wohl noch werden küssen müssen, sofern sie das Vergnügen haben, unter einem dieser Mistelzweige zu landen!"
In Harrys Kopf blinkten Alarmlämpchen auf, aber Ron ließ sich etwas besänftigen und von ihr mitziehen. Harry blieb unschlüssig an der Tür stehen und sah zur Decke hinauf. Die Halle war völlig zugehangen mit Misteln, kaum eine Chance, nicht unter den Dingern durchzulaufen. Er seufzte leise, während ein leises Räuspern hinter ihm erklang.
Er musste sich nicht umdrehen um zu sehen, wer da seinen Atem in seinen Nacken atmete - es gab wohl nur eine Person, bei der Harrys Puls derart ungesunde Formen annehmen würde. "Malfoy", sagte er, um seine gewöhnliche, genervte Stimme bemüht, "was willst du schon wieder?"
Der Blonde trat neben ihn. "Lass uns um etwas wetten, Potter", verlangte er und verschränkte die Arme vor der Brust, sein Gegenüber abwartend betrachtend.
"Ich bin kein Spieler", antwortete Harry geistesabwesend, während er bloß hoffte, dass Malfoy bloß nicht auf die enddämliche Idee käme, jetzt durch die Halle zu gehen und ihn so zwingen würde, mit ihm Schritt zu halten wenn er sich nicht total lächerlich machen wollte... Und dann, begünstigt durch die verdammten Zweige, die Kontrolle über sich zu verlieren und Malfoy zu küssen. Malfoy! Er konnte sich noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden.
"Angst?" erwiderte Malfoy grinsend, "dabei weißt du doch noch nicht mal, worum wir wetten."
"Ist mir auch völlig egal", gab Harry zurück, "ich wette nicht mit dir."
Malfoys Augen fingen an zu funkeln, und Harry musste hastig den Blick abwenden. "Es ist ein wirklich wichtiger Einsatz, Potter", sagte er lockend, "ein wirklich bedeutsamer."
Harry seufzte und fragte mit einem "Herr-wieso-strafst-du-mich-nur-so"-Blick: "Und was ist der Einsatz?"
Malfoys Grinsen verbreiterte sich und Harry hatte plötzlich den Eindruck, einem äußerst gefräßigen Krokodil gegenüber zu stehen. "Wer auch immer gewinnt", bekannte er, "hat einen Wunsch bei dem anderen frei."
Harry lächelte schief, während sein Herz wie wild zu klopfen begann. "Und wieso sollte ich mit dir wetten, Malfoy? Ich wünsche mir nichts, was du mir geben könntest." Im Stillen dankte er Gott, dass er nicht als kleine Holz-Marionette geboren war, ansonsten hätte seine hervorschnellende Nase wohl Malfoys Auge ausgestochen.
Malfoy zuckte nicht einmal mit der Wimper. "Nicht mal so etwas wie Frieden zwischen den Häusern?"
Harry überlegte. Würde er nicht auf dieses Angebot eingehen, würde er sich so Harry-Potter-untypisch verhalten, dass der Slytherin sicherlich Verdacht schöpfen würde. Er fragte vorsichtig: "Und was beinhaltet die Wette?"
Malfoy lächelte unbestimmt und antwortete in einem merkwürdigen, fröhlichen Singsang: "Wir stellen uns fragen und verpflichten uns zu ehrlichen Antworten. Wer lügt, verliert. Wer sich weigert, eine Frage zu beantworten, verliert ebenfalls. Wette angenommen?" Er streckte Harry auffordernd die Hand entgegen.
Harry überlegte kurz. Eigentlich die perfekte Gelegenheit, Malfoy ein wenig besser kennenzulernen... Allerdings auch, um sich bis auf die Knochen zu blamieren. Aber was hatte er für eine Wahl? Und außerdem - er war ein Gryffindor. Er hatte mutig zu sein!
Seufzend schlug er ein. "Wette angenommen."
Malfoys kühle Hand in seiner schickte prickelnde Stromstöße durch seine Adern, und Harry ließ ihn eine Spur schneller los als unbedingt nötig gewesen wäre.
