Kurze Kapitel.. Hmm... Naja, dann ist dieses wohl auch zu kurz. Und vermutlich würdet ihr mich für das Ende gerne exikutieren, aber dummerweise würde die FF dann nicht weitergehen.. Harhar, ich habe euch in der Hand:D
Soo, dieses Kapitelchen ist - wie gesagt - etwas kürzer als das vorher ... Der Schreibstil ist auch etwas anders, zumindest laut meiner bescheidenen Meinung. War aber mal nötig... Ach, und hatte sich nicht wer ein Traumsequel gewünscht? Sehr witzig, hatte das zu dem Zeitpunkt schon abgetippt, musste aber noch mal überarbeitet werden... Aber sieh es ruhig als eine persönliche Widmung an dich :D Hoffe, es gefällt dann auch - bin noch nicht so 100 im Reinen damit.. Aber naja, ist ein Traum, muss nicht logisch sein!
Großer Dank für die Unterstützung und das Anfeuern geht an: SweetVanilla (Respekt übrigens für den stets ersten Review:D), Severina35, garfieldsg08, wobbeltierchen, Silithiel, Draco1990, TheDarkAngelRisa, Kraecker, Reiko-Yamaoka, MissHermineGranger, SaraPotter, AlyshaNemesis, Natsucat, anarai und Keksi!
Freut mich übrigens zu hören, dass euch Hermine im letzten Kapitel gefallen hat.. Die nette Dame kam in den Kapiteln zuvor ein wenig zu kurz, bzw. wirkte sie ein wenig mehr anstrengend als nett. Und das wollte ich doch revidieren - Hermine ist im Potter-Universum die beste weibliche Gestalt! thumbs up
Sorry, musste grade ein wenig Werbung machen.. Ärghs.. Nun weiter im Text:
XXX
Harry schluckte und suchte nach einer Erwiderung, aber Hermine schüttelte lächelnd ihren Kopf. "Nein, Harry", sagte sie leise, "einmal, nur einmal in deinem Leben - widersprich nicht. Nimm es einfach mal hin, zumindest für diesen Abend, ok? Denk drüber nach. Ich geh schlafen." Sie stand auf und legte ihm sanft ihre Hand auf die Schulter, dann ging sie eine fröhliche Melodie summend zu ihrem Schlafsaal.
Er legte den Kopf in den Nacken und ging im Geiste seine Begegnungen mit Malfoy nochmals durch. Sicher, der Blonde hatte ihn geküsst - und das hatte er wirklich noch nicht vorher getan - aber es wäre Malfoy auch ohne Probleme zuzutrauen, dass er dies nur tat um Harry zu verwirren. Und dass Malfoy schwul sein sollte - das wollte einfach nicht in sein Gehirn vordringen. Soviele Freundinnen, wie er schon gehabt hatte - vermutlich hatte er das halbe Schloss entjungfert. Allerdings hatte auch er schon einige Freundinnen gehabt, und trotzdem vor kurzem seine Homosexualität entdeckt...
Frustriert raufte er sich die Haare. Wirklich weiter kam er nicht. Selbst wenn Malfoy tatsächlich an ihm interessiert sein sollte - was für Zukunftsaussichten hatten sie denn schon? Erstens war er ein Gryffindor und Malfoy Slytherin - und es war nun weiß Gott kein Geheimnis, dass diese beiden Häuser nicht unbedingt für ihren großen Zusammenhalt bekannt waren. Zweitens hasste er die Familie und das ganze Umfeld des Blonden aus tiefster Seele - und er war sich ziemlich sicher, dass Malfoy zumindest Abscheu für seinen Freundeskreis empfand. Nicht die besten Voraussetzungen. Und drittens - sie waren beide verflucht störrisch. Keiner würde jemals den ersten Schritt machen, die Gefühle offenbaren, einfach aus dem simplen Grund, weil beide so unglaublich stur waren... ganz davon zu schweigen, wie verletzlich man sich dadurch machen würde.
Er seufzte tief. Wo war sein sprichwörtlicher Gryffindor-Mut geblieben?
Er war verschwunden, einfach weg, so als hätte Flitwick ihm diesen mitsamt seinem Zauberstab abgenommen.
Ergeben ließ er die Lider sinken. Zumindest, so dachte er spöttisch, hatte er das Objekt seiner Begierde heute geküsst - wenn auch nur, nachdem sie sich fast geprügelt hätten.
Er kräuselte die Lippen. Was war es, was ihn so an Malfoy fesseslte? So toll war er doch gar nicht. Sicher, er sah gut aus. Ziemlich gut sogar. Mit Augen, die wie silberne Sterne strahlen konnten, um im nächsten Augenblick so unergründlich wie das ewige Eis zu schimmern. Aber davon mal abgesehen - was war schon besonderes an ihm?
Vielleicht seine schmalen Lippen, die so oft zu einem Grinsen verzogen waren, dass einem kaum auffiel, wie wunderbar sanft sie geschwungen waren. Ja, das musste Harry zugeben, das sprach sicherlich für Malfoy. Aber sonst? Gut, er hatte außerdem einen fast beunruhigend guten Körperbau. Das viele Quidditch-Training hatte seinen Körper gestählt, das war sogar durch die unförmige Robe ersichtlich. Aber das zählte alles kaum. Äußerlichkeiten! Sicher, Malfoy sah gut aus! Aber den Punkt hatte er ja schon! Gab es sonst noch irgendetwas, dass besonders an dem Slytherin war?
Ohne, dass er es bemerkte, überzog ein sanftes Lächeln sein Gesicht.
Wie wäre es mit der Tatsache, dass allein seine Anwesenheit Harry vollkommen neben sich stehen ließ?
Dass seine Stimme ihm kleine Schauer über den Rücken jagte?
Dass er in seinen Augen versinken könnte?
Dass er seine Hände zu Fäusten ballen musste, um nicht dem unwiderstehlichen Drang nachzugeben, die feinen Gesichtszüge des Anderen nachzufahren?
Dass er sich, sobald sich der Slytherin in seiner Nähe aufhielt, furchtbar verletzlich und gleichzeitig unglaublich beschützt vorkam?
Unbewusst kuschelte er sich etwas tiefer in seinen Sessel. Hmmm, es wäre einfach zu schön, wenn Hermine recht behielte... Aber das tat sie ja eigentlich immer?
"Potter", hörte er die schnarrende Stimme desjenigen, der derzeit mehr in seinen Gedanken rumspukte als irgendwie gut für ihn war, "schau nicht so verklärt drein, wir müssen hier fertig werden!"
Harry nickte bloß und fuhr mit ruhigen Bewegungen an den Bücherrücken entlang. Es war zum Verrücktwerden. Wie hatte er auch nur eine Sekunde glauben können, dass Malfoy an ihm interessiert war? Der Typ interessierte sich doch für nichts anderes als sich selbst.
"Noch eine dringende Verabredung, oder wozu die Eile?" erkundigte er sich höflich.
Malfoy starrte ihn durchdringend an. "Wozu wohl, Potter?" fragte er bissig, und die Verachtung mit der er Harrys Namen aussprach versetzte ihm einen Stich, "glaubst du, ich will viel mehr Zeit als unbedingt nötig mit dir verbringen?"
Harry schluckte und wandte sich um. Jetzt war wirklich sein Mut gefragt. "Ja", erwiderte er ernst, "genau das glaube ich."
Malfoys Augen weiteten sich und seine Stimme nahm einen deutlich raueren Klang an. "Und was verleitet dich zu dieser Annahme, Potter?"
Harry ließ das Tuch sinken und ging langsam auf Malfoy zu. "Weil", sagte er und legte sanft seine Hand auf die schmalen Hüften des Blonden, "du", die andere Hand sank auf Malfoys Rücken nieder und zog ihn näher zu Harry, "das hier", sie waren einander so nah, dass Harry Malfoys warmen Atem wieder einatmete, "niemals erlauben würdest", sein Mund strich über die Ohrmuschel des Slytherin, "wenn es nicht so wäre!"
Harry wartete einen Moment, ließ zu, dass sein Herzschlag sich beruhigte und seine Gedanken nicht mehr Achterbahn fuhren, während er den Anderen immer noch im Arm hielt. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen.
"Hmm, Potter", antwortete Malfoy schließlich und Harry konnte das zufriedene Lächeln aus seinen Worten heraushören, "du warst schon immer für deine Auffassungsgabe bekannt." Seine Hände wanderten Harrys Rücken hinauf, fuhren sanft die Linie der Wirbelsäule nach und kamen schließlich in seinem Nacken zur Ruhe. Draco bog seinen Kopf zurück um Harry direkt ansehen zu können und in seinen silbernen Augen glühte ein warmes Leuchten. "Lassen wir uns also Zeit", flüsterte er noch, bevor er seine Lippen sacht auf die Harrys legte und damit ein kleines Feuerwerk entfachte.
Harry schreckte aus seinem Traum hoch und setzte sich kerzengerade hin. Himmel, was war bloß los mit ihm? Wie wahrscheinlich war dieser Traum wohl - eins zu eine Million! Er rieb sich entnervt mit der Hand über die Augen, stand dann auf und wankte Richtung Schlafsaal. Zwar würde er vermutlich nicht unbedingt sonderlich gut schlafen, aber immerhin war sein Bett bequemer.
Zu seinem stillen Erstaunen schlief er tief und friedlich bis zum nächsten Morgen, als ihn ein Puff von Ron weckte. Verschlafen rieb er sich die Augen. "Wach auf, Harry!" rief Ron übeflüssigerweise und stieß ihn erneut an, "es ist Silvester! Letzter Tag des Jahres, Silvesterball... Du weißt schon! Steh auf!"
Harry gähnte erst einmal herzhaft und begann dann, umständlich mit seiner Decke zu kämpfen. "Hmpf", machte er, "ich weiß wirklich nicht, was daran so toll sein soll!" Sehnlichst wünschte er sich, einfach weiterschlafen zu können in seinem wunderbar warmen und weichen Bettchen und einem gewissen blonden, silberäugigen Herrn nicht zu begegnen. Wenigstens nicht in Realität.
Ron grinste bloß. "Ach, komm, Harry", meinte er, "es gibt ein Festessen, Butterbier für alle und den ganzen Tag darf man sich völlig idiotisch benehmen!"
"Fällt dir ja nicht schwer", grummelte sein Freund zur Antwort und schwang endlich seine langen Beine aus dem Bett, während er nach seiner Brille tastete.
Ron überging den Einwurf geflissentlich. "Die Lehrer geben an diesem Tag alle keine Strafarbeiten... Was heißt, dass auch du heute nicht zur Strafarbeit musst! Kein Malfoy heute! Wenn das kein Grund zur Freude ist!"
Harry grinste schief. "Das ist allerdings eine gute Nachricht", stimmte er zu, das Ziehen in seiner Magengegend ignorierend, "wenigstens etwas."
In kürzester Zeit machte er sich fertig und ging gemeinsam mit Ron die Treppe zum Gemeinschaftsraum runter, in dem schon Hermine auf ihn wartete. "Na, eine angenehme Nacht verbracht?" fragte sie katzenhaft lächelnd, woraufhin Ron freudestrahlend bejahte und Harry ihr einen bitterbösen Blick zuwarf.
Zusammen machten sie sich auf den Weg zum Speisesaal, aus dem schon ein lautes Stimmengewirr drang. Sie setzten sich an ihren angestammten Platz, Harry schaufelte sich Müsli in seine Frühstücksschale und wollte sich gerade etwas entspannen, als die Eulen angeflogen kamen. Mit majestätischen Flügelschlägen ließ sich eine hübsche, braune Schuleule vor Harrys Platz nieder und hielt ihm auffordernd ihre Kralle entgegen.
Harry, der gerade den ersten Löffel Müsli zum Mund führen wollte, hielt erstarrt inne und sah die Eule an als wäre sie sein personifizierter Todesengel. Ganz langsam, als wäre die Eule eine im Begriff zu explodierende Bombe, senkte er den Löffel und griff nach dem kleinen Paket. Mit zitternden Fingern löste er es von der Eule, die daraufhin sofort verschwand, und öffnete es ungeschickt.
Es waren zwei kleine Smaragde, die genau Harrys Augenfarbe hatten. Er starrte die Steine mit einem Blick pursten Misstrauens an, sie ließen sich von seinem Verhalten jedoch in keinster Weise einschüchtern sondern erhoben sich elegant in die Lüfte und steuerten genauso zielstrebig wie das Silber in dem Päckchen vorher auf sein rechtes Handgelenk zu und verschmolzen mit dem Metall. Er blinzelte ein paar Mal und betrachtete das Band dann genauer.
Jetzt war er es unbestreitbar, Parsel hin oder her - es war eine Schlange. Eine wunderhübsche, kleine Schlange, die sich mit anmutigen Bewegungen über sein Handgelenk zu bewegen schien. Es war faszinierend, vor allem jetzt, da die Edelsteine augenähnlich im Licht der Morgensonne funkelten.
Nur schwer konnte er seinen Blick von dem Band losreißen und sich wieder auf sein Essen konzentrieren.
Wer? fragte er sich zum wiederholten Mal, wer machte ihm solch teure Geschenke, ohne zuzugeben woher - oder viel mehr: von wem - sie kamen? War wer-auch-immer-es-ihm-geschickt-hatte etwa so häßlich oder sonstwie verdorben, dass er sich nicht traute seine Person zu erkennen zu geben?
Gedankenverloren hob er den Blick und ließ ihn über die Tische schweifen.
Vom Ravenclaw-Tisch wehten geballte Ladungen an weiblicher Verachtung herüber, von denen sich Harry jedoch sicher war, dass er sie leicht mit einem süßen Lächeln in die wunderschönsten Mädchenträumereien verwandeln konnte - wozu er jedoch nicht die geringste Lust hatte. Vielmehr setzte er ein fast slytherin-haft arrogantes Grinsen auf, während er Cho plus Konsorten musterte, um dann seinen Blick weiterwandern zu lassen.
Seine Grinsen gefror zu einer starren Maske als er einem silbernen Augenpaar begegnete. Wie schon so oft in den letzten Tagen starrten sich die beiden (ehemaligen) Erzfeinde der Schule über die Tische hinweg so fasziniert in die Augen als hätten sie soeben eine völlig neue Welt im jeweils anderen Augenpaar entdeckt, eine Welt, die es zu entdecken - und zu erobern - galt.
Harry schluckte und zwang sich unter Aufbietung all seiner Selbstbeherrschung zu einem grüßenden Nicken, frei von jedwedem Spott oder Sarkasmus. Er wartete gespannt auf die Reaktion des Slytherin.
Dessen Augen weiteten sich für einen Moment lang erstaunt, dann glänzten sie auf und ein fast freundliches Lächeln überzog sein Gesicht, das Harrys Herz zum Klopfen brachte. Gott, er sah so anbetungswürdig aus, wenn er so lächelte - so unschuldig und glücklich!
Malfoy schloß die Augen in eulenhafter Weise, was ihm einen Ausdruck von Weisheit verlieh und neigte seinen Kopf leicht nach vorne - ebenfalls ein Nicken.
Harry glaubte, er würde in jedem Augenblick zerspringen und lächelte nun seinerseits, ein Lächeln, das kleine Grübchen an seinen Mundwinkeln zeigte und seine grünen Augen zum Strahlen brachte, sodass Hannah Abbott am Hufflepuff-Tisch sich beinahe an ihrem Saft verschluckt hatte und sich zu fragen begann, warum bei Merlins Bart ihr noch nie aufgefallen war, wie verdammt nochmal gut Harry Potter eigentlich aussah.
