Soderle, da bin ich also wieder! Ich hab meine Prüfungen tatsächlich überlebt. Aber sie waren total be!

Na ja, aber jetzt geht es erstmal mit der Story weiter…

Diamo: Tut mir wirklich leid, aber ein längeres Kapitel war, vor allem an diesem Wochenende, wirklich nicht drin. Warum?
1. Ich schreibe 90 der Kapitel an den Wochenenden (also Freitag Abend bis Sonntag Abend).
2. Es war das Wochenende direkt vor meinen schriftlichen Abschlussprüfungen (was ich auch in mehr als einer AN gesagt habe) und es war knapp, das ich es überhaupt noch geschafft habe.
3. Ich poste die Kapitel synchron zweisprachig. Wenn ein Kapitel also 5 Seiten hat, dann habe ich 10 Seiten getippt. (Meistens eher 11, da die deutschen Kapitel dank der längeren Ausdrucksweise für viele Sachen länger sind) und es ist ja nicht nur das Abtippen, sondern das Ausdenken, das so lange dauert, (vor allem wenn man an einer Szene stundenlang rumfeilt, bis man sie so hat, wie man es wollte).

Mrsgaladriel: Och, auf Adrians Familie kannst du dich wirklich freuen :D (Ich tus jedenfalls schon!) Freut mich, dass du es nicht schlimm fandest, dass die Hochzeit nicht im letzten Kapitel war, dann wird es dir sicher nix ausmachen, noch etwas länger darauf zu warten… (Das war jetzt ausnahmsweise NICHT ironisch gemeint)

Katzura: Ja, ich bin auch froh, dass ich jetzt die Leute am Leben lass (das letzte Mal, als ich Lucius getötet hatte, hab ich selbst so geheult, dass ich dachte, das könnte ich nicht mehr machen, also hab ich es gelassen). Och ja, die Kleider sind sicherlich zum neidisch werden. Ich wünschte nur, ich könnte sie so beschreiben, wie ich sie auf meinem PC sehe (ich nehm mir Kleider aus dem Spiel Sims 2 zum Vorbild, damit wenigstens ich wirklich weiß, wie sie aussehen :D)

Viper4: Freut mich, dass es dir gefallen hat!

skateZ: Freut mich, dass es dir gefällt… freut mich nicht, dass dir Adrian gefällt… der ist MIR! Und Olli und Marcus auch! Du kannst aber gerne Dyson haben, wenn du willst :D

Avallyn Black: Na ja, bedenkt man, dass ich fast ausschließlich nachts geschrieben hab, ging es doch noch relativ schnell dieses Mal…

Teddy172: Ich hoffe, du hast nicht zu lange gewartet!

Ivy: Freut mich, dass dir bisher alles, also Story und Hauptcharaktere, gefällt!


Kapitel 4

So viel zu sagen…

Julia saß bereits auf dem Bett, die Decke über ihren Beinen, sodass man die obere Hälfte ihres neuen, roten Nachthemdes noch sehen konnte.

Angelina zog das weiße Seidennegligee, welches in einer der Boxen gewesen war über den Kopf bevor sie sich auch auf das Bett setzte. Sie zog sich die Decke über ihre Beine und legte sich neben ihre Schwester.

Julia kuschelte sich näher an ihre Schwester und seufzte zufrieden. Angelina nahm ihren Zauberstab und löschte das Licht.

"Julia."

"Mhm?"

"Du… du weißt ja, dass verheiratete Paare in einem Bett schlafen, richtig?" fragte Angelina leise in die Dunkelheit.

"Ja." Antwortete Julia langsam.

"Und, du weißt… du weißt, dass du dann ab morgen Nacht alleine schlafen musst?" Angelina hasste das alles. Sie fühlte sich, als würde sie ihre Schwester verlassen.

"Ich weiß." Erwiderte Julia leise. Sie drehte sich in Angelinas Armen herum und versuchte ihre Schwester anzusehen.

"Aber an den Tagen, bist du noch bei mir, richtig? Du wirst noch mit mir spielen und mir weiter lesen und schreiben beibringen, oder?"

"Natürlich." Versprach Angelina und küsste Julias Haar.

"Gute Nacht Angelina." gähnte Julia und war bereits eingeschlafen als Angelina ihr auch eine Gute Nacht gewünscht hatte.


Angelina runzelte die Stirn während sie schlief und hielt Julia fest an sich gedrückt, als die Albträume zurückkamen um sie zu quälen. Wenn sie gehofft hatte, das sie einfach aufhören würde, weil sie jetzt weit weg vom 'Milagro Rojo' war, hatte sie sich geirrt. Bitter geirrt…

"Du kannst sie nicht heiraten! Sie passt nicht in unsere Familie!"

"Was soll das heißen?"

"Sie ist… Sie passt nicht zu uns! Das musst du doch sehen!"

"Nein tu ich nicht!"

"Sie ist schwarz!"

Angelina wimmerte im Traum und versuchte den Albtraum zu vertreiben, aber es half nichts.

"Angelina, du musst mit Julia nach Argentinien gehen, es wird hier viel zu gefährlich!"

"Aber… was ist mit euch?"

"Mach dir um uns keine Sorgen Angel. Pass einfach auf deine Schwester auf."

"Ich… wir werden uns wieder sehen, richtig?"

"Pass auf sie auf, Angel. Und denk dran, wir werden euch immer lieben!"

Eine einsame Träne rannte ihre Wangen hinab als sie ihre Eltern im Geiste wieder sah. Als sie ihre Gesichter sah, ihre Stimmen hörte, sie konnte fast die Hände ihrer Mutter auf ihrer Wange fühlen als sie sie streichelte bevor sie ihr Julia in die Arme drückte und sie nach Argentinien schickte.

"Hey Schlammblut!" Sie spürte wie der Drachenhau-Stiefel sie in die Seite trat.

"Steh auf!"

"Tu was man dir sagt Schlammblut!"

Angelina hielt Julia noch näher an sich gedrückt. Ihr ganzer Körper zitterte als ihr Unterbewusstsein ihr Dinge zeigte, die mit ihr oder Julia hätten passieren können wenn sie im Milagro Rojo geblieben wären. Kalter Schweiß breitete sich auf ihrem Körper aus.

Erst als die Sonne langsam aufging erwachte sie aus ihren Albträumen.


"Nun Miss Johnson, würde es Ihnen gefallen, mich in den Hotelgarten zu begleiten?"

Julia kicherte als Dyson sich vor ihr verbeugte und ihr seinen Arm anbot. Irgendwie hatte es der 28jährige geschafft, Julias Vertrauen– zumindest, so viel sie davon momentan bereit war zu geben – in weniger als einem Tag zu gewinnen. Angelina winkte ihrer Schwester nach als diese die Suite verließ.

Nervös fuhr sie mit ihren Händen über den pinkfarbenen Stoff ihres Kleides als sie darauf wartete, dass Adrian etwas sagte. Immerhin war ja Adrians Wunsch mit ihr zu reden der Grund dafür, dass Dyson Julia mit in den Garten genommen hatte. Und trotzdem erschrak sie etwas als Adrian anfing zu reden.

"Ich habe mit dem Hotelmanager geredet. Wir werden heute Abend heiraten." Sagte er als würde er nur über das Wetter reden. Angelina drehte sich um und um ihn anzusehen und sah ihn mit der Hüfte gegen die Rückenlehne der Couch gelehnt stehend, sie ansehen.

Angelina war sich nicht sicher, ob er eine Antwort von ihr erwartete, also nickte sie einfach und wartete ob er noch etwas zu ihr sagen würde. Er hatte ihre Schwester doch sicherlich nicht aus dem Raum geschickt, um ihr zu sagen wann sie heiraten würden, oder?

Adrian stieß sich von der Couch ab und ging auf die Tür zu, die direkt gegenüber der Tür lag, die zu dem Schlafzimmer führte, in dem Angelina und Julia die Nacht verbracht hatten. An der Tür drehte er sich herum und sagte ihr, sie solle ihm folgen.

Angelina war nicht wirklich überrascht als sie die Einrichtung des Schlafzimmers sah. Es sah genauso aus wie das, in dem sie letzte Nacht geschlafen hatte.

"Ich habe gestern Abend an meinen Anwalt geschrieben und er hat mir das hier sofort geschickt." Adrian ging zum Nachttisch und nahm eine kleine schwarze Schachtel in die Hand. Als er zurück zu Angelina kam, konnte sie ein kleines farbiges Bild auf dem Deckel der Box sehen. Adrian öffnete sie und zeigte Angelina einen dünnen Ring aus Weißgold mit einem Diamanten. Der Ring war mehr als schön, besonders als das Sonnelicht sich in dem Edelstein brach und der Diamant es in allen Regenbogenfarben zu reflektieren schien.

"Er ist wunderschön." Sagte Angelina in einem Flüstern als sie den Ring ansah. Er war wunderschön und ein Teil von ihr, ein sehr kleiner Teil von ihr, wünschte sich, er würde ihr unter anderen Umständen gegeben werden. Aber sie schüttelte dieses Gefühl sofort wieder ab. Sie hatte die Liebe vor langer Zeit aufgegeben; es gab keinen Grund jetzt an einen solchen Unsinn zu denken.

Als Adrian die Schachtel, konnte Angelina erkennen, dass das Bild, welches sie gesehen hatte, ein Wappen war. Sie beugte ihren Kopf leicht zur Seite und betrachtete es. Das Wappen war viergeteilt. Die obere Hälfte enthielt ein einfaches, dunkelgrünes Viertel auf der linken Seite und ein silbernes Viertel mit einer Schlange unter dem abnehmenden Mond auf der rechten. Die untere Hälfte des Wappens enthielt ein silbernes Viertel mit einer dunkelroten Blume auf der linken Seite und erneut ein einfaches, dunkelgrünes Viertel auf der rechten Seite.

"Was ist das?" fragte sie und ihre Finger berührten leicht das Wappen auf der Schachtel.

"Es ist unser Familienwappen." Erklärte Adrian. Er stellte die Box zurück auf den Nachttisch bevor sie zurück ins Wohnzimmer gingen.

"Kann ich dich etwas fragen?" fragte Angelina und drehte sich zu ihm herum.

"Das hast du doch gerade getan." Erwiderte Adrian und Angelina seufzte. Sie versuchte verzweifelt ruhig zu bleiben und ihn nicht anzuschreien. Adrian war froh zu sehen, wie sich ihre Augen verdunkelten. Sie hatte ihn fast schon beunruhigt mit der Art wie sie sich bisher benommen hatte. Zu kühl, zu reserviert, zu un-Gryffindor-typisch.

"Warum wolltest du die Bedingung, dass keiner von uns Affären haben darf?"

Adrian zog seine Augenbrauen hoch und Angelina dachte bereits sie würde keine Antwort von ihm erhalten als er endlich antwortete.

"Ich mag es nicht wenn irgendwer anfasst was mir gehört." Sagte er und es war an Angelina ihre Augenbrauen hochzuziehen.

"Ich bin besitzergreifend. Könnte daran liegen, dass ich ein Einzelkind bin. Ich werde also nicht zusehen wie meine Frau Affären mit anderen Männern hat. Und ich halte es nur für fair wenn ich auch keine Affären habe."

Zu sagen sie war überrascht wäre eine Untertreibung gewesen. Aber Angelina sagte nichts mehr dazu. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr entschuldigte Adrian sich, sagte, dass er noch einen Geschäftstermin hätte und um sieben Uhr wieder zurück wäre. Die Hochzeit würde dann um acht Uhr stattfinden. Angelina war sich nicht sicher ob sie sich wünschte, dass die Zeit schnell vorbeigehen sollte, oder lieber ganz stehen bleiben sollte.


Etwa dreißig Minuten später kamen Dyson und Julia zurück in die Suite. Julia rannte auf die Couch, auf der Angelina saß, zu und sprang auf die Couch.

"Kuck!" sagte sie als sie einen braunen Teddybären mit einer rosa Schleife um den Hals ihrer Schwester entgegenhielt.

"Dyson hat ihn für mich gekauft." Julia lächelte und drückte den Teddy an sich. Angelina sah Dyson fragend an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern als er näher kam. Julia drehte sich herum um ihn anzusehen bevor sie wieder zu Angelina blickte.

"Haben wir hier Papier und eine Stift? Ich habe Dyson versprochen ihm was zu malen." Sagte Julia und Angelina war den Tränen nahe als sie in die Augen ihrer Schwester blickte. In Julias Augen konnte sie die Hoffnung für eine bessere Zukunft sehen. Wenn Julia bereits bereit war Dyson zu vertrauen, dann hatten sie die letzten vier Jahre vielleicht doch nicht so schlimm getroffenen, wie Angelina immer gefürchtet hatte. Dann würde Julia vielleicht bald in der Lage sein all das hinter sich zu lassen.

"Ich weiß nicht." Beantwortete sie Julias Frage und wollte gerade von der Couch aufstehen als Dyson ihr sagte er würde etwas holen, auf dem Julia malen könne. Als Dyson die Suite verließ sah Angelina wieder auf ihre Schwester.

"Dyson hat mir gesagt, dass Teddy mich nachts von all den bösen Träumen und bösen Erinnerungen, die kommen könnten, beschützen wird." Erzählte Julia ihr stolz.

"Das wird er sicher tun." sagte Angelina als sie das Plüschtier ansah. Julia runzelte plötzlich die Stirn und sah ihre große Schwester besorgt an.

"Wird dieser andere Mann dich jetzt von den bösen Träumen beschützen?"

Angelina sah sie schockiert an. Sie hatte immer geglaubt Julia wisse nichts von ihren Albträumen.

"Julia…"

"So, das sollte reichen, damit du mir was Schönes malen kannst." Unterbrach Dyson sie und Angelina beendete ihren Satz nicht mehr. Sie hatte sowieso nicht gewusst, was sie hätte sagen sollen. Julia nahm das Papier und die Buntstifte von Dyson und ging in ihr Schlafzimmer, damit Dyson ihr Bild nicht sehen konnte bevor es fertig war.

Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte ging Dyson zur Minibar und schenkte sich ein Glas Firewhiskey ein bevor er sich zu Angelina auf die Couch setzte.

"Du… du hättest ihr den Teddybären nicht kaufen müssen." Sagte Angelina leise als Dyson seine Arme auf die Rückenlehne der Couch lehnte und sein rechtes Bein auf sein linkes Knie stützte.

"Ich dachte es könnte ihr helfen sich daran zu gewöhnen von jetzt an allein schlafen zu müssen." Sagte Dyson und zuckte mit den Schultern. Das geflüsterte 'Danke' von Angelina überhörte er fast.

"Du siehst nicht aus wie eine Braut kurz vor der Hochzeit." Sagte Dyson und trank an seinem Whiskey.

"Was hast du denn erwartet wie ich aussehe?" fragte Angelina und sah ihn neugierig an.

"Glücklich?" Dyson zuckte mit den Schultern. Angelina zog ihre Augenbrauen hoch.

"Du weißt worum es bei dieser Ehe geht, oder?"

"Natürlich. Aber du kannst doch trotzdem glücklich aussehen. Man sollte annehmen, nachdem du in diesem Etablissement für… wie lange war es, drei, vier Jahre? … gelebt hast, du glücklich darüber wärst, von dort weg zu."

"Natürlich bin ich froh von dort weg zu sein, ich bin aber niemand, der vor Freude herumspringt." 'Nicht mehr jedenfalls.'

"Es scheint nicht so. Nein, du bist meinem Cousin wirklich ähnlich." sagte Dyson und erhielt eine erneute hochgezogene Augenbraue von Angelina. Aber er entschloss sich das Thema zu ändern.

"Hat Adrian dir schon von unserer Familie erzählt?"

Angelina schüttelte ihren Kopf.

"Natürlich nicht." Dyson lachte leise. "Obwohl es da eine Menge zu erzählen gibt. Es ist eine eher große Familie – ungewöhnlich für Reinblüter wie uns sollte man meinen, aber auf der anderen Seite waren meine Großeltern ein eher ungewöhnliches Paar."

"Als sich meine Großeltern trafen haben sie sich tatsächlich sofort verliebt. Und so ließ mein Großvater, als sie heirateten das Familienwappen ändern. Ich weiß nicht, ob du es schon gesehen hast, es ist…"

"Ich habe es gesehen." Unterbrach Angelina ihn und Dyson nickte langsam.

"Die Schlange unter dem abnehmenden Mond ist seit Jahrhunderten das Zeichen der Puceys, keiner weiß mehr genau warum. Die rote Rose ist das Symbol für die DiAngelos – die Familie unserer Großmutter." Erklärte Dyson.

"Also, wie ich schon sagte waren die beiden sehr verliebt und mein Großvater schlief nicht nur mit seiner Frau bis sie ihm den ersehnten Erben geboren hatte, sondern sie zogen zusammen nicht weniger als sieben Kinder groß."

Angelinas Augen weiteten sich als sie dies hörte. Das war tatsächlich eher ungewöhnlich für alte, reiche Reinblutfamilien.

"Alle Kinder außer einem haben geheiratet und nun habe ich 14 Cousins und Cousinen. Drei von Ihnen haben bereits eigene Kinder."

"Haben sie alle aus Liebe geheiratet?"

"Nein, es gab genug von ihnen, die aus anderen Gründen geheiratet haben. Obwohl meine Großmutter immer auf einem Gespräch vor der Hochzeit besteht. Sie erinnert jeden daran, dass es für ein Mitglied unserer Familie keinen Weg aus einer Ehe gibt. Aber offensichtlich hat es keinen davon abgehalten denjenigen zu heiraten, den sie wollten. Auch wenn einige meiner Cousins behaupten, dass Großmutter sie verflucht hätte, sodass sie keine Kinder, oder zumindest keine Jungen bekommen können."

Angelina sah Dyson ungläubig an, woraufhin dieser abwährend seine Hände hob.

"Ich habe nicht gesagt, ich würde es glauben."

"Was meintest du damit, als du sagtest Adrian wäre wie ich?" fragte Angelina plötzlich. Es dauerte einen Moment bis Dyson sich daran erinnerte, was sie meinte.

"Ich meinte, dass ihr beide eure Gefühle verbergt. Aber Adrian ist besser."

"Ich verstecke meine Gefühle nicht!" sagte Angelina ihm aber Dyson zog nur seine Augenbrauen hoch.

"Wann hast du das letzte Mal richtig gelacht? Oder geweint? Oder jemanden angeschrieen? Wann hattest du das letzte Mal nicht diese Maske auf deinem Gesicht?"

Angelina schluckte. Hatte er Recht? Versteckte sie wirklich ihre Gefühle? Und wenn ja? Es war schließlich kein Verbrechen! Sie straffte ihre Schultern und reckte ihr Kinn als sie ihn wieder ansah.

"Selbst wenn es so ist, es ist nichts Falsches daran!"

"Das hab ich nicht gesagt. Du nimmst zuviel an. Typisches Gryffindorverhalten würde ich sagen."

Angelina verengte ihre Augen als sie sah wie sich langsam aber sicher ein Grinsen auf seinem Gesicht breit machte.

"Ich wusste du bist nicht so gut wie Adrian." Sagte er grinsend. Angelina schüttelte ihren Kopf und seufzte.

"Angelina, ich bitte dich vorsichtig zu sein wenn wir wieder in England sind."

"Warum?" fragte Angelina jetzt leicht nervös durch Dysons plötzliche Ernsthaftigkeit.

"Weil es da Leute gibt, die meinen Cousin gerne verletzen würden, sogar in unserer Familie. Und du bist das perfekte Mittel zum Zweck." Dyson hielt inne und sah ihren fragenden Gesichtsausdruck.

"Warum würde jemand aus deiner eigenen Familie Adrian verletzen wollen?"

"Weil, selbst wenn es meine Großmutter nicht offen sagt, jeder weiß, dass Adrian ihr Lieblingsenkel ist. Zum einen war sein Vater das jüngste Kind und zum anderen ist er auch unserem Großvater am ähnlichsten, sowohl vom Aussehen, als auch vom Charakter."

"War?"

Dyson sah sie verwirrt an.

"Sein Vater. Du hast gesagt sein Vater war das jüngste Kind."

"Adrians Vater ist vor einigen Jahren gestorben." Erklärte Dyson und wartete einen Moment bevor er fortfuhr.

"Adrian ist nach außen hin eher kalt und ruhig, Aber er kann innerhalb von Sekunden zornig und aggressiv werden. Aber ich nehme an, das hast du schon während dem ein oder anderen Quidditchspiel gemerkt. Menschen, die ihn kennen, wissen, wie sie ihn kriegen. Und durch dich ist dieses Ziel sehr einfach zu erreichen."

"Wieso?"

"Zu sagen Adrian wäre besitzergreifend wäre eine Untertreibung. Und das ist kein Geheimnis in England. Er ist auch jemand, der einen anderen fallen lässt, wenn dieser ihn auf irgendeine Weise betrügt. Ich erinnere mich, es muss in dem Jahr gewesen sein, als die Kammer geöffnet wurde, da ging er mit einem Mädchen aus Ravenclaw. Nach etwa einem Monat fand er heraus, dass sie ihn mit einem anderen Ravenclaw betrogen hatte. Er verprügelte den Kerl, der musste sogar eine Nacht lang im Krankenhausflügel zubringen. Dann hat er mit dem Mädchen Schluss gemacht."

Es wurde kalt im Zimmer. Oder vielleicht bildete sich Angelina das auch nur ein.

"Ich habe nicht vor ihn zu betrügen." Sagte Angelina leise.

"Mich musst du nicht überzeugen. Überzeuge Adrian. Lass ihm keine Zweifel an dir aufkommen. Du bist eine sehr schöne Frau, und das weißt du auch. Es braucht nicht viel das ein anderer Mann versucht dich zu verführen. Mach es offensichtlich, dass du an keinem interessiert bist. Das Beste wäre… halte dich von jedem Mann fern wenn Adrian nicht bei dir ist. Und nicht nur von Fremden."

Angelina schüttelte langsam den Kopf. Er konnte das doch nicht wirklich alles ernst meinen, oder?

"Ich habe dir erzählt, dass Adrian der Lieblingsenkel ist, und ich habe dir erzählt, dass einige meiner Cousins, wie auch meine Geschwister, daran glauben, dass Großmutter sie verflucht hat. Wenn du mit Adrian zurück nach England kommst, verheiratet und das erste Kind ist nur noch eine Frage der Zeit, werden sie vermuten, dass Großmutter mehr als begeistert davon wäre, wenn es ein Sohn ist. Ich würde dir gern sagen, von wem du dich fernhalten sollst, aber ich fürchte, wenn ich dir jetzt sage das du ohne Probleme mit Keziah und Sean, oder Cole und Nigella, oder mit Maitland und Felicienne reden kannst, würde es dir nicht wirklich helfen, du würdest die Namen sowieso wieder vergessen bevor wir in England sind."

Angelina wusste, dass er vermutlich Recht hatte. Ihr Kopf fing ja schon von allem, was er ihr bis jetzt erzählt hatte, an zu schmerzen.

"Man sollte doch denken, dass einer Familie, die so reich ist wie eure, das Erbe eurer Großmutter egal sein sollte."

"Sollte man meinen, ja, aber das Erbe ist nicht gerade klein. Zum einen ist da eine Menge Geld, alte, sehr wertvolle Bücher, seltene Zauberzutaten und so weiter. Und dann natürlich die Häuser: Villen in Venedig, Florenz, und am Meer in der Toskana. Ein Chateau in der Schweiz. Ein Haus in Schweden, in dem meine Großeltern oft Weihnachten verbrachten … die Liste ist fast endlos."

"Was ist mit dir? Bist du verheiratet?" fragte Angelina. Dyson schüttelte seinen Kopf und trank einen Schluck Whiskey.

"Nein. Und sehr zum Missfallen meiner Großmutter werde ich auch nicht heiraten."

"Du willst das Erbe nicht?"

Dyson zuckte mit den Schultern.

"Ich erbe genug von meinen Eltern. Ich bin nicht für die Ehe geschaffen, weißt du. Wenn ich daran denke, mich an eine einzige Frau zu binden, für den Rest meines Lebens…" Dyson schüttelte seinen Kopf.

"Wie könnte ich? Es gibt so viele schöne Frauen auf diesem Planeten, wie könnte ich mich da für nur eine einzige entscheiden?"

Angelina schüttelte ihren Kopf als sie Dysons Gesichtsausdruck sah. Aber dann dachte sie daran, wie er von Adrians Aggressionen geredet hatte.

"Hält dein Cousin seine Versprechen?" fragte sie in einem Flüstern und wagte nicht, ihm ins Gesicht zu sehen.

"Ja tut er. Warum fragst du?"

Angelina zuckte mit den Schultern.

"Nur eine Frage."

"Ich habe dir Angst gemacht mit dem, was ich über Adrian gesagt habe?" Es war eher eine Bemerkung als eine Frage. Angelina wandte ihren Kopf und sah in Dysons blaue Augen.

"Er wird dich nicht verletzen."

Angelina nickte langsam. Was für eine Wahl hatte sie denn auch als seinem Wort zu vertrauen?

"Hier!" Julias fröhliche Stimme unterbrach die Stille die sich über sie gelegt hatte. Sie rannte auf die Couch zu. Sie gab Dyson ein Stück Papier auf dem kein einziger weißer Fleck mehr übrig war.

"Ich hab den Hotelgarten gemalt." erzählte Julia ihm stolz als sie um die Couch herumging und sich auf Angelinas Schoß setzte.

"Gefällt es dir?" fragte sie und sah ihn hoffnungsvoll an.

"Natürlich! Das ist das beste Bild, das ich je gesehen habe!" sagte Dyson ihr lächelnd bevor er aufstand.

"Ich seh' euch heute Abend." Und damit ließ er die beiden allein.


Falls jemand das Wappen und/oder den Stammbaum sehen will:

http/ de.share. geocities. com/ nikidestiny/ Stammbaum. bmp

(ihr wisst ja, Leerstellen entfernen…)

Und immer noch keine Hochzeit! Tut mir leid, aber Dyson hatte einfach zu viel zu sagen….

Das nächste Kapitel wird aber definitiv die Hochzeit sein! Und vielleicht schaff ich es auch vor dem nächsten Wochenende.

Aber ich muss noch meine Vorträge für die Englisch- und Französischprüfungen Donnerstag nächster Woche vorbereiten…

Und diesen Donnerstag müssen ich und eine Freundin von mir erstmal noch das Haus einer anderen Freundin kapern und eine Piratenparty machen (was im Klartext heißt, dass wir Fluch der Karibik gucken und Pizza essen :D).

Apropos Piraten… hat sich schon mal einer von euch überlegt, ob es eine Verbindung zwischen Captain Flint und Marcus Flint gibt? Vermutlich nicht, aber was solls… :D