Titel: Enjoy the Silence
Autor: Zanna
Disclaimer: siehe Kapitel 1
Betadank: wie immer an Laren

Kommentar. Vielen Dank für all eure Kommis! Es ist doch immer wieder schön wenn die Cliffies auch entsprechend gewürdigt werden 'kicher'. Ok, hier also endlich die Auflösung der Rätsel, Geheimnisse und Fragen die ich so schön in den letzten 35 Kapiteln aufgebaut habe 'zwinker'. Viel Spaß dabei!

(PS: Umi, ich hoffe deine Facharbeit ist fertig/abgegeben und gut geworden. Kann mich noch gut an meine eigene Facharbeit erinnern - habs gehasst! 'g')


Kapitel 36
Heero POV

Zu behaupten Quatres Ankündigung käme überraschend wäre eine Untertreibung. Ehrlich gesagt ließ sie jeden im Raum regelrecht erstarren. Duo und mich wohl eher weil wir erstaunt waren über Quatres und Trowas auftauchen hier in der Fabrik – hatten wir nicht abgemacht dass die beiden auf dem Schiff bleiben würden? Also warum waren sie jetzt hier?

G und J jedoch schienen völlig überrumpelt zu sein – zumindest J. G fasste sich relativ schnell, er sah den beiden Neuankömmlingen eher neugierig entgegen. J jedoch... Stirnrunzelnd folgte ich seinem Blick. Seltsam, J sah gar nicht Quatre an, sondern Trowa. Und zwar mit dem selben bösen Blick mit dem er auch mich bedacht hatte als ich mit Duo aus unserem Versteck hervorgekommen war. Konnte es sein dass J Quatres Aussage gar nicht mitbekommen hatte?

„Nun?" hakte Quatre nach.

„Trowa!" zischte J und bewies mir dadurch, dass er Quatre tatsächlich ignorierte. „Ich hätte mir denken können dass du auch hier bist. Wo Heero ist bist du für gewöhnlich auch zu finden."

Trowa antwortete nicht sondern erwiderte J's Blick nur gelassen. Ich war erstaunt – nach dem wie Trowa in den letzten Tagen über die OZ im Allgemeinen und J im Besonderen gesprochen hatte hätte ich erwartet dass er sich sofort auf unseren Peiniger stürzen würde.

Quatre verschränkte die Arme vor der Brust und blieb direkt vor J stehen. Anscheinend gefiel es ihm nicht, dass der OZ ihn einfach ignoriert hatte und so hatte er beschlossen etwas dagegen zu unternehmen. Und wie jedes Mal wenn Quatre sich etwas in den Kopf setzte bekam er was er wollte. J konnte ihn diesmal nicht übersehen und drehte endlich den Kopf um Quatre anzusehen.

„Was?" fauchte J und verengte die Augen zu Schlitzen. „Was willst du? Und wer bist du überhaupt? Verdammt, wo kommen all diese Menschen auf einmal her?"

„Soll ich euch sagen was J's großes Geheimnis ist?" rief Quatre uns über seine Schulter zu, nahm seinen kalten Blick aber nicht von seinem Gegenüber.

„Ja bitte!" rief Duo ihm zu. „Ich dreh durch wenn hier noch irgendeiner nur Andeutungen macht und nichts sagt! Was ist so schrecklich dass es niemand wissen darf?"

„Die Menschen sind nicht die einzige Spezies die die OZ versklavt haben."

J keuchte auf und taumelte mehrere Schritte nach hinten, von Quatre weg, so als könne er nicht glauben was dieser gerade gesagt hatte. Mir ging es nicht anders. Wir waren nicht die einzige Spezies die die OZ versklavt hatten? Wen hatten sie denn sonst noch versklavt?

„Was meinst du damit?" fasste Trowa meine Gedanken in Worte. „Wen haben sie denn noch versklavt?"

„Das ist völliger Unsinn was er da redet!" rief J – wohl in einem verzweifelten Versuch das Unvermeidliche zu verhindern.

„Das ist es nicht – und das wissen Sie auch ganz genau!" sagte Quatre und starrte J drohend an.

Ich warf Trowa einen fragenden Blick zu. /Weißt du wovon er spricht/

Trowa schüttelte den Kopf. /Nein/ deutete er. /Quatre hatte irgendeine Art Anfall, und danach ist er auf einmal aus dem Schiff gestürzt. Ich bin ihm einfach nur gefolgt./

„Aber welche Spezies haben sie denn jetzt noch versklavt?" rief Duo. „Spann uns nicht länger auf die Folter, Q!"

„Die Jäger."

Für eine Sekunde herrschte nur verblüfftes Schweigen, dann riefen Duo, Trowa und ich fast gleichzeitig, „WAS?"

„Die Jäger sind gar keine KI, nicht wahr?" sprach Quatre J direkt an. „Und das wissen Sie auch ganz genau. Sie sind eine intelligente, empfindungsfähige Spezies genauso wie die Menschen und die OZ."

„Das ist eine Lüge!" kreischte J.

„Ist es nicht," unterbrach G den anderen OZ kühl. „Ich weiß zwar nicht wie der Junge es herausgefunden hat, aber es ist wahr," sagte er mit einem Nicken in unsere Richtung.

„Aber..." fing ich an, brach aber dann ab. Wenn das stimmte, dann... Das warf alles was ich wusste über den Haufen. Das würde bedeuten dass die Jäger nicht einfach nur blind irgendeiner Programmierung folgten. Das würde bedeuten, dass die Jäger nicht einfach nur gefühllose Killermaschinen waren. Natürlich, nach all der Zeit die ich mit Shini und Wing verbracht hatte fiel mir diese Vorstellung nicht mehr ganz so schwer, aber irgendwie hatte ich die beiden auch gar nicht mehr mit den anderen Jägern in einen Topf geworfen. Aber wenn das was Quatre gesagt hatte wahr war, dann hatte jeder einzelne Jäger dort draußen seine eigene Persönlichkeit – genauso wie Wing und Shini!

Ich schnappte überrascht nach Luft! Es machte plötzlich alles Sinn! Von Anfang an hatte ich mich gewundert warum Shini sich nicht so benahm wie die anderen Jäger! Und auch Wings Verhalten hatte sich – zumindest seit dem Moment als Duo zum ersten Mal für sie gesungen hatte – grundlegend von dem der anderen Schiffe unterschieden! Wären die beiden nur Maschinen gewesen die einer Programmierung folgten so hätten sie niemals so handeln können wie sie es getan hatten! Sie hätten sich niemals dafür entscheiden können uns zu helfen statt uns an J auszuliefern! Wie hatte ich nur so blind sein können?

Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich hatte einfach niemals an diese Möglichkeit gedacht. Seit ich denken kann behaupteten die OZ dass die Jäger Maschinen wären – und welchen Grund hätte ich gehabt diese Behauptung anzuzweifeln?

„Das ist eine Lüge!" schrie J wieder und schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich werde nicht zulassen dass ihr alles zerstört, hört ihr?" J wich immer weiter vor unserer Gruppe zurück.

„Was willst du tun, J?" fragte G. „Du kannst diese Menschen nicht töten, dass haben sie schon bewiesen. Und es wird dir auch nichts mehr nützen mich zu töten."

„Das denkst du vielleicht!" rief J mit einem irren Glitzern in den Augen und ich begann mir Sorgen zu machen. Ich hatte J noch niemals zuvor so – unbeherrscht erlebt. Er wirkte regelrecht verrückt, und das machte mir Angst. Ein Verrückter war absolut unberechenbar, keiner konnte vorhersagen was er als nächstes tun würde.

„Mag sein dass ich euch nicht durch meine Jäger töten kann, aber wenn ich diese Fabrik hier in die Luft sprenge, dann seid ihr trotzdem tot!"

„J was soll das?" rief G und machte einen Schritt auf den anderen OZ zu.

„Komm nicht näher!" rief J warnend. Er streckte eine Hand nach hinten aus und machte einen weiteren Schritt zurück. Seine Hand traf auf eine der Konsolen die im Raum verstreut angebracht waren. Mit einem triumphierenden Lachen umrundete J die Konsole und begann darauf herumzutippen.

„J, was tust du da?" rief G erneut, und seine Stimme klang besorgt. „Mach nichts unüberlegtes!"

„Oh glaube mir, das ist nicht unüberlegt! Ich habe es genau durchdacht!" sagte J und senkte den Blick auf die Konsole um besser sehen zu können was er da tat. „Ich werde nicht zulassen dass ihr diese Lügen verbreitet."

„J, wenn du diese Fabrik in die Luft sprengst dann wirst du auch sterben!" versuchte G es immer weiter. Doch J ignorierte ihn.

Oh ja, definitiv verrückt. Ich blickte beunruhigt zu Duo, der meinen Blick ebenso besorgt erwiderte. Ich tastete nach seiner freien Hand – die die nicht Shini hielt – und drückte sie. Irgendwie mussten wir J aufhalten bevor dieser seine Drohung wahrmachte und die Fabrik tatsächlich in die Luft sprengte.

„Heero," flüsterte Duo. „Wir müssen ihn irgendwie aufhalten."

Ich nickte ihm stumm zu. Das mussten wir in der Tat – nur wie?

„Vielleicht," fuhr Duo leise fort, „vielleicht wenn ich versuche die Jäger dort oben dazu zu bekommen?" Er nickte nach oben in die Decke wo die Jäger die J auf uns gehetzt hatte noch immer verwirrt und unschlüssig herumschwebten.

Einen Moment lang zog ich diese Möglichkeit in Betracht – doch dann schüttelte ich den Kopf. „Besser nicht," wisperte ich. „Wir wissen nicht ob sie dir sofort gehorchen würden – und wenn nicht dann merkt J was wir vorhaben und drückt vielleicht sofort auf den Sprengknopf."

„Aber was sollen wir sonst tun?" flüsterte Duo verzweifelt. „Shini kann ich nicht losschicken – er ist verletzt... ich weiß noch nicht einmal ob er noch lebt."

Ich drückte Duos aufmunternd. „Mir wird schon etwas einfallen," beruhigte ich ihn, dann ließ ich Duos Hand wieder los und ging nun ebenfalls einen Schritt auf meinen früheren Herrn zu. „J," sagte ich in meiner ruhigsten Stimme. „Du musst das nicht tun."

J warf mir einen misstrauischen Blick zu, antwortete mir jedoch nicht sondern konzentrierte sich wieder auf die Anzeigen vor ihm.

„J," ertönte Trowas Stimme und mit einem kurzen Blick erkannte ich, dass auch er sich langsam voranschob so dass G, Trowa und ich uns J nun von drei Richtungen näherten. Als J's Blick in Trowas Richtung flackerte, machte ich einen weiteren Schritt auf ihn zu.

„Heero hat recht," versuchte es G wieder. „Du musst das nicht tun. Immerhin, selbst wenn wir es allen erzählen würden – wer würde es uns schon glauben?"

„Ihr irrt euch, alle drei," faucht J und warf jedem von uns einen kurzen Blick zu. „Ich muss das hier tun. Das bin ich all den OZ dort draußen schuldig."

„Du bist es ihnen schuldig?" fragte ich und machte einen weiteren winzigen Schritt auf J zu. Solange wir ihn am Reden halten konnten hatten wir eine Chance nah genug an ihn heranzukommen um ihn aufzuhalten.

„Natürlich," J nickte heftig. „Ich weiß genau was ihr vorhabt! Ihr wollt die OZ vernichten!"

„Wir wollen die OZ nicht vernichten," sagte Trowa ruhig und ich warf ihm eine überraschten Blick zu. Ich hätte nicht erwartet dass ausgerechnet Trowa das sagen würde. Aber er sah aus als meinte er es ernst.

„Doch, das wollt ihr!" fauchte J. „Erst nehmt ihr uns die Jäger, dann unsere Sklaven, und was bleibt uns dann noch? Oh nein, das werde ich nicht zulassen!"

„J," fing G wieder an, doch offenbar wollte J nicht mehr reden denn er unterbrach den anderen OZ wütend. „Genug!" schrie er und richtete seinen Blick auf G. „Ich lasse mich nicht umstimmen, und ihr braucht euch auch nicht mehr an mich anzuschleichen! Es ist zu spät!"

Ich keuchte auf und machte einen Satz auf J zu. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen dass sich Trowa ebenfalls in Bewegung gesetzt hatte, genauso wie G. Doch keiner von uns erreichte J.

Denn plötzlich, ohne einen für uns ersichtlichen Grund entschieden die Jäger die bis eben noch tatenlos an der Decke hingen sich dazu zu handeln. Mit einem lauten, wütenden Summen kamen sie aus der Ecke gesaust und stürzten sich direkt auf – J.

Ich stockte mitten im Schritt. Alles was ich tun konnte war verblüfft auf die Stelle zu starren an der J soeben noch gestanden hatte und wo jetzt nur noch eine undurchsichtige Wolke aus Jägern zu erkennen war. Ich konnte nicht glauben was ich da sah. Warum griffen J's eigene Jäger diesen jetzt an? Keiner von uns hatte ihnen den Befehl dazu gegeben – und auch wenn Quatre uns erzählt hatte dass die Jäger keine Maschinen waren sondern intelligente Lebewesen so hatte außer Shini noch niemals irgendeiner der Jäger irgendetwas ohne Befehl getan. Was also war hier los?

Nach nur wenigen Sekunden – die mir aber wie eine Ewigkeit erschienen – ließen die Jäger wieder von J ab und zogen sich in ihre Ecke zurück. Ich riss mich aus meiner Erstarrung und stürzte zu der am Boden liegenden Gestalt. G, der ein gutes Stück näher an J gestanden hatte als die Jäger angriffen war schneller dort und kniete bereits neben J und fühlte nach dessen Puls.

„Er ist tot," sagte G schließlich, dann erhob er sich schnell und trat an die Konsole heran an der J soeben noch gestanden hatte. Doch ich bekam das gar nicht wirklich mit. Mit blinden Augen starrt ich hinab auf die reglose Gestalt des Mannes, der fast mein gesamtes Leben geprägt hatte. Der Mann der mir und Trowa unendliche Schmerzen zugefügt hatte. Und ich spürte nicht das geringste.

Eine Hand schlang sich um meine Taille und dann spürte ich, wie Duo sich von hinten an mich presste. „Ro?" fragte er leise an meinem Ohr. „Alles in Ordnung?"

Ich drehte den Kopf leicht und sah in Duos besorgte Augen. „Ja," nickte ich und lächelte leicht. Duo blickte mich noch einen Moment forschend an, dann erwiderte er das Lächeln und hauchte einen leichten Kuss auf meinen Mund.

Ich lehnte mich kurz an Duo, dann richtete ich mich wieder auf und sah mich kurz um. Nicht weit von mir stand Trowa und starrte ebenso blicklos auf J hinab wie ich es noch vor Sekunden getan hatte. Quatre stand dicht neben ihm und hatte einen Arm auf seine Schulter gelegt. Und G...

Erschrocken drehte ich meinen Kopf in G's Richtung. Die Sprengung! Ich hatte in der Aufregung völlig vergessen dass J die Fabrik sprengen hatte wollen! Doch G stand nicht mehr an der Konsole sondern trat gerade dahinter hervor und kam auf uns zu.

„Keine Sorge," sagte er als er meinen erschrockenen Blick bemerkte. „Ich habe die Sprengung gestoppt."

Ich nickte erleichtert, dann sah ich wieder zu Trowa hinüber. Eine ganze Weile standen wir fünf einfach nur so da, und starrten auf J's Leiche hinab. Schließlich durchbrach Trowa die Stille. „Und was machen wir jetzt?"

„Also ich weiß ja nicht wie's euch geht," verkündetet Duo, „aber ich hab noch jede Menge Fragen." Er richtete seinen Blick auf G. „Und Sie sehen so aus als wüssten Sie die Antworten dazu."

G erwiderte den Blick für einen Augenblick, dann nickte er. „In Ordnung. Ich habe ebenfalls einige Fragen an euch. Ich schlage vor, ich beantworte eure, und ihr die meinen."

„Einverstanden," nickte Quatre. „Aber vielleicht sollten wir zu Wing zurückkehren und uns dort unterhalten. Sie macht sich schreckliche Sorgen wegen Shini."

Wir alle stimmten zu – keiner hatte wirklich große Lust noch länger in dieser Halle zu bleiben. Beim verlassen der Halle gab es für einen Augenblick noch einmal einen kurzen Schreck für uns alle als sich die Jäger in Bewegung setzten und uns einfach folgten. Doch nachdem wir merkten dass sie uns nichts böses wollten sondern uns einfach nur hinterher flogen nahmen wir es mit einem Schulterzucken hin. Schließlich, was hätten wir schon dagegen machen können?

Minuten später fanden wir uns dann in Wings Cockpit wieder. Nachdem wir Wings Sorge in Bezug auf Shini etwas beruhigen konnten – ich weiß nicht wie, aber sobald Duo mit Shini das Schiff betreten hatte, hatte Wing aus irgendeinem Grund sofort gewusst dass Shini überleben würde – und sich jeder einen halbwegs bequemen Platz gesucht hatte, sahen wir uns alle erwartungsvoll an.

„In Ordnung," sagte G schließlich. „Ich verspreche euch ich erzähle euch alles was ich weiß, aber... könntet ihr mir vielleicht zuerst erzählen wie es kam dass ihr geflohen seid?" Er sah dabei mich und Trowa direkt an. „Und wie es möglich ist dass du..." G brach ab und blickte Duo vollkommen verwundert an.

Nach einem Moment des Überlegens, in dem Duo, Quatre, Trowa und ich uns stumme, fragende Blicke zugeworfen hatten, nickte ich schließlich langsam. „In Ordnung," sagte ich. „Es fing alles damit an dass ich mit Wing vor J geflohen bin..."

So kurz und knapp wie möglich erzählte ich – unterstützt von den anderen drei – G meine Geschichte. Natürlich erzählte ich nicht jede Kleinigkeit – zum Beispiel erwähnten weder Trowa noch ich dass wir die Sprache der OZ nicht nur verstehen sondern auch lesen konnten. Oder wie weit genau die Erde von hier entfernt war, geschweige denn die genauen Koordinaten. Immerhin, G musste nicht alles wissen, oder?

„... und dann sind wir in J's Fabrik über dich gestolpert," beendete ich schließlich meine Geschichte.

G nickte eine Weile nur stumm – offenbar ließ er sich die Geschichte noch einmal durch den Kopf gehen. Dann seufzte er. „Das klingt geradezu phantastisch," sagte er. „Wenn ich Duo hier nicht mit eigenen Ohren singen gehört hätte würde ich es nicht glauben. Aber," er runzelte die Stirn und blickte Quatre direkt an, „das erklärt noch nicht woher du wusstest dass die Jäger keine Maschinen sind."

„Genau!" rief Duo aus und sah nun ebenfalls Quatre an. „Woher wusstest du das, Q?"

„Ähm..." Quatre wurde rot. Ich blickte ihn mit großen Augen an. So lange ich Quatre kannte hatte ich ihn noch niemals erröten gesehen.

„Q, was ist los?" fragte Duo besorgt.

Quatre seufzte und blickte zu Boden. „Ich weiß nur nicht wie ich es erklären soll," sagte er schließlich. „Ich... ich habe es gefühlt."

„Gefühlt?" fragte Duo verwirrt. „Was meinst du damit?"

Quatre seufzte erneut. „Ich... ich bin ein Empath."

Einen Moment herrschte verblüfftes Schweigen. Dann platzte Duo heraus, „Du bist WAS?"

„Ein Empath," wiederholte Quatre seine Aussage. Sein Blick war noch immer auf den Boden gerichtet.

„Willst... willst du mich veralbern?" fragte Duo ungläubig.

„Nein," Quatre schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht wieso ich bis jetzt noch niemals irgendwelche Gefühle von Wing wahrnehmen konnte – vielleicht sind unsere Spezies zu unterschiedlich dazu – aber als Shini verletzt wurde hat sie eine Unmenge an Gefühlen ausgestrahlt, alle gleichzeitig und unglaublich heftig. Es war wie ein Schlag in die Magengrube, ich hab fast keine Luft mehr bekommen so sehr wurde ich davon überwältigt."

„Deshalb bist du also zusammengebrochen," warf Trowa leise ein.

Quatre warf ihm unter seinem Pony hervor einen kurzen Blick zu, dann nickte er.

„Und... seit wann genau bist du ein Empath?" fragte Duo und blickte Quatre mit verengten Augen an.

„Schon immer," murmelte Quatre so leise, dass es kaum zu hören war.

„Schon immer?" wiederholte Duo seine Worte. „Und wann hattest du vor mir das zu erzählen? Wir kennen uns schon seit über fünfzehn Jahren und du hast nicht einmal etwas gesagt! Ich dachte du wärst mein bester Freund!" Duos Stimme klang wütend und verletzt zugleich.

Quatre zuckte zusammen. „Es tut mir leid," sagte er. „Wirklich. Aber mein Vater hat mir seit meiner Geburt eingebläut dass ich niemandem von dieser Gabe erzählen dürfte. Dass ich als Freak oder Missgeburt angesehen würde und in irgendeinem Labor als Versuchskaninchen enden würde wenn es jemand rausfinden würde."

„Das hast du von mir gedacht?" fragte Duo ungläubig, und jetzt überwog eindeutig der Schmerz in seiner Stimme. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie leicht.

„Nein!" Quatre schüttelte den Kopf und hob nun endlich den Blick um Duo direkt anzublicken. „Aber was hätte ich denn sagen sollen? Anfangs kannte ich dich noch nicht gut genug, und mein Vater hat mir mit seiner Predigt eine Heidenangst eingejagt. Und als ich älter und unsere Freundschaft immer fester wurde, da wusste ich einfach nicht wie ich es dir hätte erklären sollen! Je mehr Zeit verging desto schwieriger wurde es! Hätte ich etwa eines Tages in der Schule auf dich zukommen und „Hi Duo, übrigens ich bin ein Empath und hab es dir seit Jahren verschwiegen, kannst du mir mal dein Mathebuch leihen" sagen sollen?"

„Nun... nein... aber du hättest es mir wenigstens IRGENDWANN sagen können!"

„Ich weiß. Es tut mir leid, Duo, wirklich," Quatre sah ihn bittend an. „Und es ist auch nicht so als würde mir diese 'Gabe' gefallen. Ich wollte am liebsten vergessen dass ich sie habe – glaub mir, es ist kein Zuckerschlecken ständig zu fühlen was andere fühlen. Ich bin nur froh dass ich mich die meiste Zeit dagegen abschirmen kann oder ich wäre schon längst verrückt geworden."

Duo antwortete nicht, aber er wirkte noch immer sehr verletzt und wütend.

„Vielleicht sollten wir lieber wieder über das eigentliche Thema sprechen," sagte Trowa schließlich um die gespannte Stimmung zu durchbrechen die plötzlich herrschte.

„Wing hatte also Angst um Shini – und du hast es gespürt," sagte ich schließlich um Trowa zu unterstützen.

Quatre nickte. „Ja. Ich wusste zwar nicht hundertprozentig dass dies das Geheimnis war hinter dem wir her waren, aber ich war mir ziemlich sicher und dachte mir, ein Versuch könnte nicht schaden. Und wie es sich herausgestellt hat, hatte ich recht."

„Ja," sagte G. „Das hattest du."

„Nur was ich nicht verstehe..." begann Trowa, „... Die OZ benutzen die Jäger um die Menschen unter Kontrolle zu halten. Nur... wie kontrollieren sie die Jäger?"

G seufzte und ließ den Kopf hängen. „Wir –"

„Sie lassen uns hungern!" warf Wing mit schneidender Stimme ein und meldete sich zum ersten Mal seit Beginn unserer Unterhaltung zu Wort.

„Hungern?" fragte Duo und blickte G scharf an.

G zögerte kurz, dann nickte er. „Sie hat recht. Ich bin nicht stolz darauf, aber sie hat recht."

„Aber," warf ich ein. „wie ist das möglich? Ich habe nie gesehen dass die Jäger jemals irgendetwas gegessen haben – oder dass J Wing etwas gegeben hätte. Was esst ihr denn überhaupt?"

„Musik," war Wings kryptische Antwort.

„Musik?" fragte Trowa.

„Ja." Wing schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort. „Die Alten erzählen dass der Planet von dem wir stammen einst voller Leben war. Es gab dort unendlich viele Pflanzen, Pflanzen die es so sonst nirgends gab. Sie konnten singen, und dieser Gesang war unsere Nahrung. Ich selbst habe es natürlich nie erlebt, es ist schon zu lange her, aber es muss einfach wunderbar dort gewesen sein. Tag und nacht schwebten sanfte Töne durch die Luft, und keiner von uns musste jemals hungern."

„Was ist passiert?" warf Quatre leise ein, als Wings Schweigen andauerte.

„Ich weiß es nicht," antwortete sie. „Keiner wusste es. Es muss ganz langsam begonnen haben, so dass es zunächst keiner bemerkte. Aber die Pflanzen wurden weniger und weniger. Vielleicht hatte sich die Achse des Planeten verschoben oder etwas in der Art – mein Volk wusste es nicht. Wir hatten damals nicht das nötige Wissen um so etwas herauszufinden. Wir waren nicht sehr technologisch orientiert – und warum auch? Wir hatten dort alles was wir jemals brauchten." Wieder schweig Wing einen Augenblick.

„Als sie dann schließlich merkten dass etwas nicht stimmte war es schon fast zu spät. Überall auf dem Planeten starben die Pflanzen, und mit ihnen starb auch meine Spezies. Egal was sie auch versucht haben, es war umsonst. Sie hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben als eines Tages ein Schiff auf dem Planeten landete."

„Und in diesem Schiff waren OZ, hab ich recht?" fragte Quatre.

„Ja," antwortete Wing. „Zunächst waren meine Leute hoch erfreut – diese OZ die der Zufall ihnen beschert hatte erschienen ihnen wie die Rettung. Denn auch wenn sie nicht dieselbe Tonvielfalt hatten wie die Pflanzen des Planeten so waren sie doch in der Lage ähnliche Töne zu produzieren. Doch sie haben uns betrogen! Sie sagten, sie würden uns helfen, sie sagten sie würden einen Planeten für uns suchen auf dem es auch Pflanzen gäbe die Musik machten, und so lange sie ihn noch nicht gefunden hätten würden sie und ihre Leute dafür sorgen dass unsere Spezies nicht verhungerte. Und wir glaubten ihnen. Die älteren unseres Volkes glaubten und vertrauten ihnen. Sie gaben ihnen die Kinder und jungen Erwachsenen mit, weil bei ihnen all die Hoffnung lag.

Doch die OZ hatten nicht vor irgendeines von ihren Versprechen einzulösen. Statt einen Planeten zu suchen sperrten sie die älteren in ihre Schiffe und zwangen die Kinder für sie als Jäger zu arbeiten. Und als sie versuchten sich dagegen zu wehren ließen sie sie beinahe verhungern, bis sie schließlich so schwach waren dass ihnen nichts anderes übrig blieb als nachzugeben. Als die Älteren, die auf dem Planeten zurückgeblieben waren es herausfanden versuchten sie ihre Kinder zurückzubekommen, doch die OZ die den Planeten entdeckt hatten flüchteten in ihr Raumschiff und verschwanden einfach. Sie haben die anderen einfach auf dem sterbenden Planeten zurückgelassen und sind nie wiedergekommen."

Eine ganze Weile herrschte Schweigen während wir alle die Geschichte einsinken ließen. Je länger ich darüber nachdachte desto trauriger und wütender wurde ich. Ja, die OZ hatten auch uns Menschen versklavt, aber zumindest hatten sie es uns in körperlicher Hinsicht niemals an irgendetwas fehlen lassen. Wir bekamen genug zu essen, wir wurden versorgt wenn wir krank waren und wenn der jeweilige Besitzer nicht gerade so krank war wie J wurden wir auch nicht misshandelt. Aber was den Jägern angetan wurde.

„Aber... warum wehrt ihr euch denn jetzt nicht?" fragte Duo. „Die Jäger dort drinnen haben es doch auch getan. Und ihr müsst doch sehr viel mehr sein als die OZ."

„Weil wir zu schwach sind," antwortete Wing. „Die OZ geben nur dann Töne von sich wenn sie uns einen Befehl geben. Und das geschieht nicht so häufig wie du glaubst, Duo. Es ist genug um am Leben zu bleiben, aber nicht mehr. Die Jäger haben J nur aus einem Grund getötet – weil ich es ihnen gesagt habe. Und weil sie dich singen gehört haben und mir geglaubt haben als ich ihnen erzählte dass sie nicht auf die OZ angewiesen sind. Die anderen werden es mir nicht glauben – nicht wenn sie keine Beweise sehen. Ich habe in den letzten Wochen, seit ich dich kenne, fast mehr Nahrung zu mir genommen als in den Jahren davor. Und Shini... Er ist so unglaublich weit entwickelt! Er ist erst drei Monate alt, aber er ist in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung seinen Gleichaltrigen soweit voraus! Ich bin dir unendlich dankbar, Duo, denn nur durch dich hat mein Kind nicht die geringste Ahnung was Hunger bedeutet."

„Shini ist dein Kind?" fragte Duo und seine Augen wurden ganz groß. „Und er ist erst drei Monate alt? Er ist noch ein Baby! Und er hat sich ganz allein mit fünf Jägern angelegt!"

„G, wusstest du davon?" fragte Quatre ruhig.

G nickte. „Ja. Ich kannte zwar nicht die genaue Geschichte der Landung der OZ auf dem Planeten der Jäger, aber ich kenne die groben Einzelheiten. Und ich weiß auch dass sie Musik als Nahrung brauchen."

„Aber – woher weißt du das?" fragte ich.

„Und warum hast du nichts dagegen unternommen?" warf Trowa ein.

„Ich weiß es, weil eines der Crewmitglieder des Schiffes das damals den Planeten fand mein Vorfahr war. Er war es der zusammen mit den Vorfahren von J, O, S, H und M den Planeten fand. Und sie alle gemeinsam haben damals beschlossen die Jäger auszubeuten und sie zu benutzen. Sie haben sofort erkannt welchen Vorteil sie durch die Jäger hatten – viele von ihnen waren Wissenschaftler die den Weltraum erforschen wollten. Warum sie taten was sie taten kann ich jetzt nicht mehr sagen, ich weiß es nicht. Aber ich bin nicht stolz auf das was sie getan haben. Und um deine Frage zu beantworten," wandte er sich an Trowa, „das ist nicht so leicht wie du glaubst."

„Was meinst du damit?" fragte Trowa.

„Nun, außer J, O, S, H, M und mir weiß keiner der OZ dass die Jäger keine Maschinen sind. Sie wissen nicht dass sie tagtäglich andere empfindungsfähige Wesen fast verhungern lassen. Und ich weiß nicht ob sie mir glauben würden wenn ich ihnen die Wahrheit erzählen würde. Ich habe es schon J gesagt, als wir vorhin noch drinnen waren," er deutete in Richtung der Fabrik. „Ich habe schon oft überlegt ob ich mit diesem Wissen nicht an die Öffentlichkeit treten soll. Aber ich denke nicht, dass es etwas nützen würde. Immerhin, wir wissen dass die Menschen keine Maschinen sind und versklaven sie trotzdem – warum also sollte es bei den Jägern anders sein? Und hinzu kommen noch die gesellschaftlichen Probleme die es mit sich bringen würde."

„Gesellschaftliche Probleme?" fragte Duo.

„Ja," nickte G. „Ich weiß nicht wie viel du von unserer Gesellschaft weißt, aber sie basiert hauptsächlich auf dem System der Sklaverei. Ohne die Jäger und die Menschen wären wir absolut hilflos. Wir sind abhängig von euch, vielleicht sogar noch abhängiger als die Menschen und die Jäger von uns. Würde man uns das über Nacht nehmen, würde die gesamte Gesellschaftsstruktur zusammenbrechen. Das Ergebnis wäre absolutes Chaos – und mit Sicherheit eine Menge Toter."

„Ich verstehe was du meinst," nickte Quatre. „Es würde ein Bürgerkrieg ausbrechen, und am Ende gäbe es nur Verlierer."

„Ja." G seufzte. „Ich arbeite schon seit Jahren daran unsere Gesellschaft zu ändern, aber es ist keine leichte Aufgabe. Es wäre sicher einfacher gewesen wenn ich Unterstützung von J, S, H oder O bekommen hätte, aber die hat die Wahrheit nie interessiert – und garantiert nicht weil sie 'die OZ schützen wollten' wie J behauptet hat."

„Warum sonst?" fragte Trowa.

„Geld," war G's lakonische Antwort. „Jedes Mal wenn eines der Schiffe ein Kind zur Welt gebracht hat, hatte es sich zu 'Wartungsarbeiten' in einer unserer Fabriken zu melden. In Wahrheit müssen sie nur die Kinder dort abliefern, die dann als 'neu gebaute' Jäger verkauft wurden. Unsere Familien haben im Laufe der Jahrhunderte ein Vermögen daran verdient, glaubt mir."

„Und J wollte nicht auf dieses Geld verzichten," schlussfolgerte Quatre.

„Ganz genau," nickte G.

„Aber M war nicht reich," warf Duo ein.

„Nein," erwiderte G, „aber noch vor zwei Generationen war seine Familie es. Aber M hat lange vor uns anderen erkannt wie falsch es ist was wir OZ zwei verschiedenen Spezies angetan haben. Er hat angefangen seine menschlichen Sklaven zu reduzieren, hat all seine Fabriken verkauft und außer einem alten Transportschiff sämtliche Jäger und Schiffe zu mir gegeben. Er wollte nichts mehr mit all dem zu tun haben. Stattdessen hat er all sein Geld dafür genutzt um Forschung zu betreiben, um mehr über unsere Geschichte herauszufinden. Er war der Meinung dass die Lösung des Problems in der Vergangenheit läge. Er dachte, wenn er nur wüsste was damals wirklich geschehen ist, so könnte er unsere Gesellschaft verändern."

„Und du bist nicht dieser Meinung?" fragte ich.

„Nein," schüttelte G den Kopf. „Um die Gesellschaft zu verändern braucht man Macht und Geld. Ich bin zwar M's Meinung dass es falsch ist andere zu versklaven, aber wenn ich das ändern will, muss ich es von innen heraus tun. Nur so kann es funktionieren. Ich habe zwar noch menschliche Sklaven und auch Jäger, aber ich tue alles um ihnen das Leben so gut es geht zu erleichtern. Ich sorge dafür dass meine Jäger und Schiffe nicht hungern müssen, und ich behandle keinen Menschen wie einen Sklaven. Ich mag noch nicht einmal das Wort. Nach außen hin haben sie zwar diesen Status, aber die Menschen die bei mir leben sind meine Freunde und Gefährten. Einige von ihnen stehen mir sogar so nahe wie meine Familie."

„Aber..." fing Trowa an, „... was können wir denn dann tun?"

„Nicht viel, fürchte ich," antwortete G. „Ich gebe zu, Duo und Quatre hier wären eine große Hilfe sollte es tatsächlich irgendwann einmal zu einem Konflikt kommen – durch ihren Gesang können sie die Jäger ernähren und sie davon abhalten, die Befehle unserer Gegner auszuführen. Aber die beiden sind nicht genug für all die Millionen Jäger dort draußen. Es wäre trotz allem ein Gemetzel – und ein Krieg ist das letzte was ich will. Wir bräuchten viel mehr Menschen mit eurer Gabe."

„Was ist mit der Erde?" wandte Trowa sich hoffnungsvoll an Quatre, und ich konnte es ihm nicht verdenken. Der Gedanke dass wir trotz allem weder den Menschen noch den Jägern helfen könnten war einfach erdrückend.

„Sicher, es gibt genügend Mensche auf der Erde," antwortete Quatre, „aber ich denke nicht dass uns das hilft. Unsere Regierungen wären über die Bedrohung, die die OZ und die Jäger für uns darstellen nicht im Geringsten erfreut, glaub mir. Wir hätten schneller einen Krieg am laufen als du 'Interstellare Raumfahrt' sagen kannst."

„Warum bringen wir denn nicht einfach den menschlichen Sklaven das Singen bei?" warf Duo ein.

„Du willst ihnen das Singen beibringen?" fragte G und runzelte die Stirn. „Das ist unmöglich."

„Ist es nicht," antwortete Duo. „Wenn Heero es lernen konnte, können es die anderen auch."

Sowohl Trowa als auch G starrten mich mit großen Augen an und ich spürte wie ich rot anlief.

„Du kannst singen?" fragte Trowa ungläubig.

Ich nickte zögernd. Sicher, ich hatte bis jetzt nicht mehr als einen Ton gesungen, aber es war ein Anfang gewesen. Und ich war mir sicher, unter Duos Anleitung würde ich es schaffen auch den Rest zu lernen.

„Und du hast es ihm beigebracht?" fragte G Duo.

Duo zuckte mit den Achseln. „Sicher. Warum auch nicht?"

„Hm," machte G und ein kalkulierender Ausdruck legte sich über sein Gesicht. „Das ändert die Lage natürlich. Ich werde aber trotzdem genauer darüber nachdenken müssen, bevor ich mich entscheide irgendetwas zu tun."

„Dann können wir also definitiv im Moment nichts tun, um dir zu helfen, hab ich Recht?" fragte Quatre.

G nickte.

„Nun, dann würde ich vorschlagen dass wir Wufei, Noin, Zechs und Treize aufsammeln und uns auf den Weg zurück zur Erde machen," fuhr Quatre fort. „Wir sind ohnehin schon viel länger weg als wir geplant hatten. Mein Vater und meine Schwestern werden sich schon Sorgen machen."

„Du hast Recht," sagte Duo. „Wir sind schon viel zu lange von Zuhause fort. Und wenn ich ehrlich bin, so gern ich Wing auch habe hätte ich nichts dagegen mal wieder von diesem Schiff runterzukommen und in meinem eigenen Bett zu schlafen."

„Dann ist es beschlossen," nickte Quatre. „Wir kehren erstmal zur Erde zurück. Wenn sich die ganze Aufregung wegen Heeros und Trowas Flucht und J's Tod erstmal gelegt hat können wir uns ja wieder treffen und genauer darüber nachdenken ob und was wir tun wollen."

„Gut," sagte G und erhob sich. „Dann werden sich unsere Wege jetzt trennen. Macht euch keine Sorgen um J's Leiche. Ich werde mich darum kümmern."

Quatre, Duo, Trowa und ich erhoben uns ebenfalls und geleiteten den OZ zur Luftschleuse. Nachdem wir uns verabschiedet und G die Koordinaten der Erde genannt hatten – damit er uns wenn nötig erreichen konnte – löste Wing sich von der Fabrik und setzte Kurs in Richtung Erde.