Anm: Ganz dickes Dankeschön für dein Review Kiddo und ja, bei mir gäbe es höchstwahrscheinlich ein Unglück in Sachen Muffins, wie Samusa das macht, weiß ich nicht, die durfte hier noch nicht backen, weil ich ein allgemeines Küchenverbot habe. Ups, wegen der Telefonnummer... ich pack bei What a world noch schön einen Epilog hoch, dann klärt sich die Frage. So und zur Frage, wann es ein Update gibt: JETZT
Der Funkkontakt zur seaQuest war zwei Stunden vor Abschluß der Arbeiten abgebrochen und Dr. Smith entschloß sich letztendlich den Befehlen Folge zu leisten und eine der Inseln anzusteuern. Sie hatten genug Vorräte dabei und es befanden sich noch Notrationen in kleinen Boxen bei jedem Shuttle. Sie würden so schnell nicht aufgeschmissen sein und konnten notfalls auch Kontakt mit der UEO aufnehmen, sollte die seaQuest gar keine Signale mehr zu ihnen senden. Wendy Smith war aber nicht beunruhigt und sah auch keinen Grund etwas in der Richtung zu unternehmen. Sie spürte, der Crew ging es gut, bis auf ein paar wenige seltsame Signale die sie empfing, aber sonst war alles in Ordnung. Sie würden auf der Insel einfach darauf warten, wieder von ihnen zu hören.
"Wie lange hast du diese Kiemen nun schon?" begann Rufus gerade sein neues Nervopfer Tony zu quälen, als sie die Luke öffneten und raus an den sonnigen Strand traten. Tony hatte den Fehler gemacht und war nach wie vor in seinem Schwimmanzug.
"Seit einiger Zeit." antwortete er knapp.
"Aha, und wie fühlt sich sowas an?"
Piccolo legte innerlich die Hände um den Hals des Sängers, damit dieser endlich einmal Ruhe gab. Konnte er nicht Lucas nerven? Das war doch sein ausgesuchter Schwarm, warum fing er auf einmal an ihm auf die Nerven zu gehen?
"Wie Kiemen sich nun mal anfühlen." fuhr er ihn nun aggressiver an.
"Darf ich mal anfassen?" Rufus hatte bereits seine Hand gefährlich nahe, als Tony ihm die Faust unters Kinn hielt. "Probier es und du hast die in deinem hübschen kleinen Sängerknabengesicht."
"Äh... ein wenig gereizt, nicht?" sagte Rufus und ging sicherheitshalber doch ein paar Schritte von dem Seemann weg.
"Was hälst du davon, wenn wir uns ein wenig umsehen, ob wir in Strandnähe noch etwas für unsere Arbeit finden können?" fragte Wendy Smith Lucas, mit dem sie soeben aus dem Shuttle kam.
"Das ist gar nicht mal so schlecht. Wir haben noch einige Probenbehälter frei, das ließe sich also machen." sagte Lucas und sah dabei nochmal in das Innere des Shuttles. "Vielleicht können wir damit die Arbeit ein wenig ausdehnen. Wir müssten nur ein zweites mal in den nächsten Monaten vorbei kommen, um Veränderungen feststellen zu können."
"Wir sind doch häufig in der Nähe, das sollte sich einrichten lassen." Wendy nahm sich einen der Behälter, die Lucas nun noch geholt hatte. "Ich gehe dort lang und du nimmst die andere Seite?"
"Mache ich." Lucas setzte sich geradewegs in Begegnung, als Wendy das Gesicht verzog und zu Rufus herum fuhr. "Ich darf schon sehr bitten! Halten sie ihre Gedanken in Zaum."
"Was denn? Ich habe gar nichts gemacht! Außerdem haben sie mich nicht gefragt, ob sie in meinem Kopf herum spuken dürfen!" konterte der Sänger Finger fuchtelnd.
Sie sah ihn mahnend an. "Halten sie ihre Fantasien nur einfach unter Kontrolle."
"Wenn das so einfach wäre." seufzte Rufus.
"Versuchen sie es doch damit einfach an süße kleine Kätzchen zu denken, oder etwas in der Art!" riet die Telepathin ihm.
"Kätzchen? Süß, klein, knuddelig, Kätzchen, Katze, fauchend, Tiger, Fell, Kamin... da lande ich nur wieder bei meinen Gedanken. Haben sie noch was anderes im Angebot?" Er stemmte eine Hand in die Hüfte und verlagerte das Gewicht auf den rechten Fuß.
Nun war es an Wendy zu seufzen. "Gibt es denn gar nichts, mit dem sie sich davon abhalten können? Was ist mit ihrer Musik?"
"Das geht gleich gar nicht, denn das ist schließlich ein Teil meiner selbst und da lande ich sofort beim entsprechenden Thema."
"Irgendwie habe ich das Gefühl, dieses Thema heißt so wie ich." sagte Lucas mit einem gefährlichen Seitenblick. Er hatte gestoppt und war doch nicht am Strand entlang gegangen.
Rufus setzte ein strahlendes Lächeln auf. "Das ist Telepathie! Er weiß ganz genau, wann ich ihn nicht aus meinem Kopf bekomme!" Stolz breitete er seine Arme in Richtung Lucas aus. Wendy schüttelte nur mit dem Kopf. "Oder aber er kennt sie bereits schon zu gut, um etwas anderes zu denken."
"Lassen sie mir doch meinen Spaß! Ich hatte die letzten drei Monate sehr viel zu arbeiten, da kann mir das ja keiner verübeln, was ich hier mache."
"Denken sie dennoch an anständigere Sachen, ja?" Wendy warf noch einen kurzen Blick auf Lucas und ging dann los ihre Route abzulaufen. Tony hatte sich auf einer Decke in den Sand gelegt und ließ es sich in der Sonne gut gehen.
Rufus brauchte nicht lange zu überlegen, was er als nächstes zu tun hatte. Wenn er der Sache mit den Kiemen nicht weiter auf den Grund gehen konnte, hieß es Lucas zu helfen. "Was suchst du? Vier Augen sehen besser als zwei."
Der Teenager watete barfuß durch das flache Wasser am Ufer. "Meerestiere. Kleine Krebse oder Fische oder auch Pflanzen. Wenn du was siehst, sag Bescheid."
"Ist gut." Rufus zog sich seine Schuhe aus, stopfte die Socken in diese hinein und ließ sie beim Schuttle stehen. Die Hosenbeine versuchte er umzuschlagen, damit diese nicht nass wurde, allerdings klappte dies nur zweimal, dann ging nichts mehr. Sie war einfach zu eng. Na gut, dann musste er eben im flacheren Wasser suchen. Eilig holte er seinen Schwarm ein und ging wie dieser mit gesenktem Kopf den Strand entlang.
"Eigentlich ist das gerade eine sehr romantische Situation, weißt du das?"
Zum Glück konnte Rufus das erneute Augenrollen nicht sehen. Lucas selbst bemerkte den nun doch wieder gehäuften Gebrauch dieser Geste. Was anderes konnte man bei Rufus ja auch nicht machen, als immer nur mit den Augen rollen.
"Wollen wir uns später gemeinsam den Sonnenuntergang ansehen?" redete Rufus munter weiter.
Lucas sah nach oben. "Die Sonne steht gerade im Zenit. Könnte noch etwas dauern bis dahin."
Ein dreckiges Lachen kam von dem Sänger. "Da hinten ist ein großer Felsen, dahinter ist es vielleicht gemütlich und wir können dort die Stunden miteinander verbringen."
"Viel Spaß, nimm dir einen Stock oder was mit, damit es dir nicht zu langweilig mit dir selbst wird."
"Nun... also... so ... ach egal." begann Rufus und verwarf dann alles wieder. Von weiter hinten rief Dr. Smith ihnen hinterher, er soll gefälligst aufhören seine Gedanken so offen zu denken. Ungläubig den Kopf schüttelnd, dass sie ihn noch immer lesen konnte, sah der Sänger zu dieser zurück. Ihr Gesichtsausdruck war nicht mehr sehr entspannt, wenn er das auf die Entfernung richtig sah. Also noch weiter weg von der Gedankenleseärztin und er konnte hoffentlich bald allein sein mit diesen. Er beeilte sich Lucas wieder einzuholen, der nun doch schon einiges vorgelegt hatte. Etwas zwickte Rufus in die Zehe und dann lag er, seinen Fuß haltend am Boden. "Auauauauauauauau!" wimmerte er vor sich hin.
Das Computergenie war stehen geblieben und hatte sich herum gedreht. Eine nicht gerade kleine Krabbe hatte sich in die mittlere Zehe an Rufus' rechten Fuß geklammert und schien da auch nicht mehr los lassen zu wollen. Lucas kam zu ihm zurück. "Nicht schütteln, so schneidet sie dir nur tiefer ins Fleisch."
Mit schmerzverzerrten Gesicht sah der Sänger ihn an. Dicke Tropfen roten Blutes flossen langsam an seiner Zehe hinab in den Sand. "Mach das Ding ab!"
"Gleich, halt nur etwas still." Lucas kniete sich in den Sand, stellte den Behälter ab und griff vorsichtig nach der Schere der großen Krabbe um diese auseinander zu ziehen. Das Tier hatte einiges an Kraft und wollte eigentlich nicht loslassen, doch Lucas schaffte es die beiden Scherenblätter weit genug auseinander zu ziehen, um Rufus seine Zehe hinaus ziehen zu lassen. Die Wunde sah böse aus, aber vielleicht war es nicht ganz so schlimm. War es denn nicht meistens so, dass es schlimmer aussah als es dann in Wirklichkeit war?
Aus seiner Hosentasche zog Rufus ein Taschentuch und wickelte seine Zehe darin ein. "Das tut höllisch weh!"
"Kann ich mir vorstellen. Warte, ich hole Dr. Smith." Lucas legte die Krabbe in den Probenbehälter, was dem Sänger nicht gefiel, denn es sah so aus, als würde sein Schwarm sich ein neues Haustier zu legen. Darüber mussten sich die beiden ernsthaft mal unterhalten. Wenn sie später erst richtig zusammen waren, konnte Lucas nicht einfach so Dinge nach Hause bringen, die Rufus weh taten.
Dr. Smith kam mit ihrer Ärztetasche und sah sich die Wunde an. "Die Krabbe muss ordentlich Kraft gehabt haben." sagte sie, nachdem sie einen ersten Blick auf die Zehe geworfen hatte.
"Ach... habe ich nicht gemerkt!" sagte Rufus mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus in seiner Stimme.
"Keine Sorge, das bringen wir schon wieder hin." Sie suchte in ihrer Tasche herum und holte etwas zum säubern und desinfizieren heraus, sowie ein Eisspray, damit die Wunde nicht zu sehr anschwoll. Als sie alles erledigt hatte und mit Heftpflastern dafür sorgte, dass diese nicht mehr aufgehen konnte, legte sie einen Verband an. "Schwimmen können sie für heute abschreiben und auch für die nächsten Tage. Am besten setzen sie sich bei dem Shuttle hin und halten den Fuß ruhig."
Rufus blickte sie wehleidig an. "Wie?"
"Und hören sie auf immer an das selbe zu denken!"
"Ach, hören sie doch auf immer in meinem Kopf zu lesen. Ich will nicht aufhören daran zu denken, das macht mir nämlich Spaß!"
Lucas merkte schon, Rufus war wieder völlig in Ordnung, wenn er rum zicken konnte. "Ich gehe noch etwas auf Erkundungssuche." Er hob seinen Probenbehälter hoch.
"Warte, du kannst mich doch nicht hier allein lassen!" protestierte Rufus.
"Warum nicht? Sie sind nicht allein, Piccolo ist noch beim Shuttle. Ich werde jetzt ebenfalls weiter nach einigen Proben suchen. Sie hatten sich doch ein Buch mitgenommen, warum lesen sie nicht etwas darin?" Wendy stand auf, klopfte den Sand von ihrem langen weißen Rock.
Schmollend humpelte Rufus zum Shuttle.
