Anm: Vielen Dank für dein Review Kiddo! Dr. Smith ist in der zweiten Staffel die Dame für die Wissenschaft, auch wenn das da nicht durch kam. Sorry, aber wir haben sonst niemand anderen in der Position und sie musste also mit. Meckern ist nicht, ich bin jetzt früher aus dem Bett raus und habe dir das Kapitel hier noch vorbereitet. Die kommenden Tage werde ich jetzt auch mit updates pausieren, damit ich einige Fanfics lesen und reviewen kann sowie diverse andere Sachen abschließen zu denen ich die letzten Wochen nicht gekommen bin.
Tony hatte sich am Strand gemütlich neben das Feuer gelegt, die Augen geschlossen und genoß einfach nur diesen Augenblick. Es hatte also doch noch gute Seiten, dass er mitgekommen war. Von diesem Sängerheini einmal abgesehen. Der ging ihm jetzt schon sehr auf die Nerven. Selbst der Commander konnte ihn nicht leiden, das war ihnen am Vorabend von diesem schon breit und lang erklärt worden. Das war mit Abstand eine der anstrengendsten Pokerrunden seit langem. Ford wurde einfach nicht müde zu jammern, wen sie am morgigen Tag wieder an Bord nehmen würden und wie wenig er diesem Ereignis doch entgegen sah.
Die Telepathin watete noch etwas mit den nackten Füßen durch das seichte Ufer. Das Wasser war nun angenehm kühl und die Brise, die vom Meer her kam, durchzog ihr Haar. Sie würde gerne selbst auf einer solchen Insel leben, jeden Abend diese Harmonie genießen, doch das war leider nicht möglich. Im Grunde genommen hatte sie es sich jedoch selbst ausgesucht und fand, es war ihr nicht erlaubt in dieser Richtung sich zu beschweren. Ihr gefiel ihr Leben so wie es war, auch wenn sie keine Insel besaß wie der Captain. Es musste schön gewesen sein, als er sich damals zurück gezogen hatte. Von den Gefühlen einmal abgesehen.
Ein aufdringliches Piepen aus dem Innern ihres Shuttles schreckte sie auf. Das musste die seaQuest sein. Sie nahm all ihre Gedanken zusammen und war augenblicklich wieder bei voller Konzentration. Piccolo erreichte vor ihr das Shuttle und nahm den Anruf entgegen. Es war das Hauptquartier der UEO. Die seaQuest lag bewegungsunfähig im Atlantik auf einem Riff, nach einem harten Gefecht. Ein Reparaturteam war auf dem Weg und würde die seaQuest soweit wieder in Ordnung bringen, dass das Boot den nächsten Hafen ansteuern konnte. Man gab ihnen die Koordinaten, damit sie allsbald selbst dort eintreffen konnten, um wieder an Bord ihres Schiffes zu gehen, sofern ihnen noch genug Treibstoff zur Verfügung stand. Dies war der Fall und man sah davon ab, ihnen jemanden zu schicken. Nun hieß es zusammen packen und darauf hoffen, dass Lucas und Rufus von ihrem Nachtspaziergang zurück kamen.
"Mr. Piccolo! Lucas würde sich niemals auf so etwas einlassen!" sagte Wendy völlig entrüstet, nachdem die Verbindung beendet war und Tony seine ganz eigenen Gedanken zu den anderen beiden gehabt hatte.
"Wer weiß, wer weiß, sie wissen nicht zu welchen Dingen dieser Mann fähig ist. Der hat sogar Brody Angst einjagen können!"
"Ich glaube sie hätten auch Angst bekommen, wenn man ihnen aus heiterem Himmel einen innigen Kuss gibt. Helfen sie mir lieber, die anderen beiden Behälter an Bord zu schaffen und das Feuer langsam zu löschen. Ich vermute die zwei werden nun auch bald zurück kehren."
Sie sollte recht behalten. Keine zehn Minuten später kamen Rufus und Lucas gemütlich zwischen ein paar Sträuchern der Insel ihnen entgegen. Aus der Entfernung war es nicht genau zu erkennen, doch Rufus trug etwas auf seiner Hand, das er ununterbrochen streichelte.
"Was ist denn das?" sagte Tony völlig verächtlich.
"Keine Ahnung, aber es ist süß!" strahlte der Musiker über das ganze Gesicht und hielt ein kleines, affenähnliches Tier mit großen Kulleraugen dem Seemann entgegen.
"Das kam mit einem mal aus dem Gebüsch direkt uns auf die Hände gesprungen und wie es aussieht, will es uns auch gar nicht mehr verlassen." sagte Lucas erklärend an die Telepathin gewandt.
Wendy trat näher an Rufus Wainwright und seinen neuen kleinen Freund heran, um ihn genauer zu betrachten. "Ich habe noch nie solch ein Tier gesehen."
"Ich auch nicht und wir haben überall dort nachgesehen, wo er uns angesprungen hat, da waren keine weiteren. Ich weiß nicht, ob es hier noch mehr gibt oder wo." sagte Lucas. Er und Rufus hatten sich entschlossen das Tier einfach mit zum Strand zu nehmen und dort im Shuttle am Computer nach der Gattung nachzusehen.
Wendy hielt dem Tier vorsichtig den kleinen Finger hin, um über das seidig weiche Fell zu streicheln. Es war ockerfarben mit kleinen schwarzen Regentropfen darauf.
"Aber sieht es nicht süß aus?" Rufus war entzückt und hielt sich das Tier sofort an die Wange um es zu liebkosen. Dieses drehte sich herum und drückte seine Schnauze liebevoll gegen diese. "Und es hat mich gern!" Der Sänger war glücklich mit seinem neuen Freund.
"Komm mal rein!" rief Lucas aus dem Innern des Shuttles. Rufus ließ sich nicht zweimal rufen und kam sofort gefolgt von den anderen.
Der Teenager saß an seinem Computer und gab diverse Suchbegriffe ein, doch nichts an Ergebnissen schien ihn zufrieden zu stellen. "Ich habe hier gerade unsere derzeitige Position eingegeben und nach den heimischen Tierarten gesucht, doch keine der Affen, die hier vorkommen haben nur entfernt Ähnlichkeit mit dem."
"Vielleicht ist es ja was ganz anderes und kein Affe!" sagte Tony mit gehobener Augenbraue und in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, wie klug er sich gerade vor kam.
"Nein, auch die anderen Tiere. Hier sieh nur." Lucas ließ eine Übersicht mit Bildern der heimischen Säugetierarten durchlaufen und sie alle konnten sich davon überzeugen, dass es sich nicht um ihren neuen Freund handelte, der auf den Bildern überall zu sehen war. Nirgendwo war diese Art verzeichnet.
"Das ist doch mal was! Jetzt werde ich berühmt, weil ich eine neue Tierart entdeckt habe." freute sich Rufus und drückte seinem "Haustier" einen Kuss auf den Kopf. "Mein kleiner Wolfgang Amadeus!"
Tony drehte sich verächtlich zu dem Sänger herum. "Du hast doch einen Knall!"
"Wieso denn? Ich mag Mozart und ich finde das passt perfekt zu dem kleinen! Er ist der erste seiner Art und er wird berühmt werden. So jemand braucht einfach einen passenden Namen."
Kopfschüttelnd drehte sich Tony von ihm weg. Eindeutig ging es nicht mehr, dem waren in Europa die letzten heilen Sicherungen durchgebrannt.
"Meinen sie wir können das Tier mit auf die seaQuest nehmen? Ist nur vorüber gehend!" versuchte Lucas die Ärztin zu überreden. Kritisch sah sie auf Mozart Amadeus. "Ich weiß nicht, ob das wirklich so gut ist, den hier aus seiner natürlichen Umgebung zu reißen."
Rufus sah sie wehleidig an und auch das Tier auf seiner Hand richtete seine großen Kulleraugen auf die Telepathin. Irgendwie wirkte das fast schon unheimlich auf sie. Dieses Tier hatte etwas an sich, was ihr nicht geheuer war.
"Können wir endlich ablegen und zu diesem Hafen fahren?" nörgelte Tony am Eingang zum Shuttle herum. "Mir wird das hier langsam viel zu langweilig und ich würde ganz gerne wieder auf das Boot zurück."
"Dafür müssen wir aber nicht erst einen Hafen anlaufen." sagte Lucas.
"Doch, müssen wir leider." sagte Wendy und klärte ihn in knappen Worten von der UEO Mitteilung auf.
"Was ist mit Wolfgang Amadeus?" drängte Rufus sich den anderen wieder auf. "Der möchte wissen, was er nun die nächsten Tage machen wird? Ob er allein und traurig hier bleibt oder ein neues zu Hause bei mir findet."
Dr. Smith sah prüfend auf das Tier. "Ich weiß ich werde es bereuen, aber nehmen sie ihn mit. Wir sollten uns notieren, von welcher Insel wir ihn haben, um ihn hier später wieder aussetzen zu können."
"Was wir auf jeden Fall tun werden!" sagte Lucas, denn auch er war dagegen ein wildes Tier aus seiner natürlichen Umgebung heraus zu reißen und es in eine Pappschachtel zu stecken oder was auch immer Rufus damit vor hatte. Im Moment hockte sein "Wolfgang Amadeus" in seiner Brusttasche und guckte mit den großen Augen in dem Shuttle herum. An Bord würde der Teenager schon noch heraus finden, um was es sich handelte und dann konnten sie auch dem Tier die richtige Nahrung geben. Die kleinen Möhrchen von Iva gefielen ihm nicht so besonders, aber von dem anderen Zeug, das Rufus dem kleinen hinhielt, aß es gefräßig. Gierig klettere es aus der Brusttasche und huschte in die Tüte mit Lucas' ganz privater Ration ihrer Küchenchefin. Bis zu besagten Hafen würden sie etwa vier Stunden brauchen. Es war Zeit genug, um die gesammelten Daten schon einmal in eine gewisse Ordnung zu bringen. Lucas überließ Rufus sich selbst und seinem neuen Freund und machte sich an die Arbeit.
