Anm: Herzlichen Dank an Kiddo für ihr Review! Ähm, also wir haben Lucas sich mal kurzerhand deinen Laptop einhacken lassen, so konnten wir deine Idee klauen und das gleich in unsere einbauen. v
"Hey Luke!" rief Tony, während er am Steuer des Shuttles saß. "Schmeiß mal was zum Futtern rüber." Ein paar Sekunden später hielt der Teenager Piccolo ein kleines Möhrchen unter die Nase.
"Was soll das Wolenczak?" Tony sah seinen Zimmergenossen vorwurfsvoll an. "Seh ich aus als würde ich ne Trennkost Diät machen?"
Lucas zuckte mit den Schultern. "Was anderes haben wir grad nicht mehr. Alles was auch nur annähernd ungesund ist wurde von Wolfgang Amadeus verputzt."
"Nennst du das Vieh jetzt auch schon so?"
"Wieso, willst du ihm einen anderen Namen geben?" Lucas rollte mit den Augen.
"Ja, das Vieh. Und es hat das ganze leckere Zeug aufgefuttert. Bis zum Hafen bin ich verhungert." Lucas wollte etwa sagen, doch Tony kam ihm zuvor. "Und komm mir jetzt nicht mit diesem Gemüsezeug! Das ist eine Beleidigung für die Zunge."
"Wie du meinst." Das Computergenie biss in das Möhrchen und ging auf seinen Platz zurück. So ganz recht war ihm das auch nicht gewesen. Er hatte nicht ein einziges Stück von dem leckeren Kuchen abgekommen. Wie konnte so ein kleines Tier eigentlich so viel essen? Das war doch nicht normal. Wolfgang Amadeus musste wohl bereits das Doppelte seines eigenen Körpergewichts gegessen haben. Hoffentlich würde ihm das auch bekommen. Wenn Lucas sich das Tier so auf Rufus' Schulter ansah, machte es auf ihn bis jetzt noch einen recht munteren Eindruck.
"Freunde dich lieber nicht zu sehr mit ihm an. Früher oder später landet er sicher wieder auf der Insel, in seinem natürlichen Lebensraum." erklärte Lucas dem Sänger.
Rufus blickte auf das kleine Wesen. "Das wird sich noch zeigen. Ich glaub der will auch viel lieber bei uns bleiben. Wir haben auch schon einen Draht zueinander." Der Musiker kraulte Wolfgang Amadeus mit seinem Zeigefinger auf dem Kopf, was dieser sich nur allzu gern gefallen ließ.
Lucas seufzte. "Glaub mir, das ist keine gute Idee. Am Ende willst du ihn nicht gehen lassen und versuchst uns aufzuhalten...ich kenne da einen Commander, der sich bestimmt freuen dürfte Probleme solcher Art zu lösen.
Rufus grinste in die Richtung seines Schwarms. "Na dann solltest du dich auch mit ihm anfreunden und der Commander hat gleich doppelt so viel Spaß." Kaum hatte Rufus das gesagt hüpfte Wolfgang Amadeus von seiner auf Lucas' Schulter und begann damit seinen kleinen Kopf an dem des Teenagers zu kuscheln. "Siehst du, da ist einer meiner Meinung."
Lucas rollte erneut mit den Augen. "Das glaub ich weniger. Außerdem funktioniert das nicht." sagte er trotzig. Allerdings konnte er nicht leugnen, dass man diesem kleinen Wesen kaum etwas abschlagen konnte, wenn es einen mit so großen runden Augen ansah...irgendwie war das komisch. Hatte nur Lucas so ein seltsames Gefühl bei diesem Tier? Dessen Augen hatten in gewisser Weise etwas Fesselndes.
"Wir sind gleich da." sagte Dr. Smith, die gerade zu Rufus und Lucas heran getreten war. Sie schaute das Computergenie etwas besorgt an, denn sie hatte da ganz kurz ein komisches Gefühl gehabt.
Lucas schaute zu der Ärztin. "Was? Oh...sehr gut. Das wurde ja auch Zeit."
Im Hafen angekommen mussten die vier Menschen und Wolfgang Amadeus feststellen, dass die seaQuest hier noch nicht eingetroffen war. Also hieß es noch ein wenig länger warten. So gesehen war das nicht das Schlimmste, denn sie konnten sich nun noch gemütlich in ein Café setzen, einen Kaffee oder vorzugsweise auch Kakao trinken und sich ein wenig entspannen...oder aber einem davonlaufenden kleinen Tier hinterherlaufen. Wolfgang Amadeus hatte sich von Lucas' Schultern aus dazu entschieden gehabt die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. Kurzerhand fetzten sie alle hinter ihm her.
"Hey, na warte! Dich krieg ich noch!" rief Tony dem Kleinen hinterher und versuchte ihn zu schnappen, als dieser ihm immer vor der Nase herum hüpfte. Zum Glück war das kleine Wesen nicht schnurstracks auf den Weg in die Stadt gehüpft, sondern hielt sich in der Nähe des Hafens auf, wo nun einige UEO Sicherheitsoffiziere damit beschäftigt waren den kleinen Ausreißer zu fangen. Doch auch ihnen entwischte er immer wieder.
Lucas konnte sich täuschen, aber Wolfgang Amadeus schien sichtlich Spaß an diesem "Spiel" zu haben, in welchem er große starke Kerle an der Nase herum führte. Der Kleine war augenscheinlich aber auch nicht der einzige, der dies alles hier recht amüsant fand. Ein Blick auf Rufus Wainwright verriet, dass auch dieser die Situation als recht unterhaltend empfand.
"Willst du nicht mithelfen deinen neuen Freund wieder einzufangen?"
"Oh...okay." Rufus setzte sich spazierend in Bewegung in Richtung des kleinen Wolfgang Amadeus, welcher gerade dabei war auf dem Bauch eines Mannes von der Sicherheit herumzuhopsen, da dieser bei dem Versuch ihn zu fangen das Gleichgewicht verloren hatte. Rufus hockte sich hin und hielt die Brusttasche seines Hemdes auf, was Wolfgang Amadeus auch sofort für eine unwiderstehliche Einladung auffasste, es sich in dieser gemütlich zu machen.
Ausnahmslos jeder blickte den Sänger perplex an.
Rufus grinste. "Ich hab doch gesagt wir hätten einen Draht zueinander."
Die meisten der Sicherheitsmänner schüttelten nur ihre Köpfe. Sollten sie hier nicht nur auf das Anlegen der seaQuest warten? Was hatte das denn hier mit diesem Affen jetzt zu bedeuten gehabt?
Keine zehn Minuten später hatte es dann das Flaggschiff der UEO tatsächlich in den Hafen geschafft und die fehlenden Crewmitglieder konnten endlich wieder an Bord gehen. An der Schleuse wurden sie gleich von Commander Ford empfangen. Der Offizier zog einen Augenbraue hoch, als er sah was der Sänger dort auf seiner Schulter durch die Gegend trug.
"Was soll denn das, Mr. Wainwright? Ich glaube nicht, dass neuerdings Haustiere an Bord der seaQuest erlaubt sind."
"Äh entschuldigen sie Commander. Das ist eine Art Forschungsobjekt. Wir konnten dieses Tier bis jetzt noch nicht wirklich einer genauen Gattung zuordnen und wir dachten wir könnten ihn vorübergehen mit an Bord nehmen." erklärte Lucas.
"Ein Forschungsobjekt?" Er sah zu Dr. Smith und suchte nach Vergewisserung.
"Ja, Lucas hat recht. Das ist ein recht ungewöhnliches Tier, welches genauere Nachforschungen durchaus rechtfertigt." bestätigte Wendy.
"So so...dann ist ja gut" Er blickte ein wenig misstrauisch zu der Person, die er immer mit misstrauischen Blicken beglückte.
"Ist mit der seaQuest wieder alles in Ordnung?" fragte Tony den Commander.
"Nicht ganz. Es muss noch so einiges repariert werden, weswegen wir wohl den ein oder anderen Tag hier vor Anker liegen werden. Das wirft unseren gesamten Zeitplan über den Haufen." Ford sah zu Rufus Wainwright.. "Wenn sie deswegen Probleme mit ihren Terminen bekommen, würden wir das verstehen und würden sicher eine andere Reisemöglichkeit für sie finden."
Rufus lächelte zuckersüß. "Zu freundlich, aber keine Sorge, ich habe Zeit ohne Ende. Das ist nun wirklich kein Problem." Der Sänger konnte förmlich sehen wie der Commander sich zusammenreißen musste. Er wusste selbst nicht so genau mit was er den Offizier immer so zur Weißglut trieb. Allerdings verkniff er sich den Kommentar doch nirgendwo lieber zu sein, als hier an Bord und dass er im Moment am liebsten für immer auf der seaQuest bleiben würde, denn er befürchtete fast der Commander könnte die Vorstellung nicht vertragen den Musiker ständig um sich zu haben.
Lucas hatte sich in seine Kabine zurück gezogen, den Vocoder geschnappt und die Tür von innen verriegelt. "Dann erzähl mir doch mal Darwin, was hat Rufus Dave McHill gesagt, damit dieser ihn mit uns mitfahren lässt."
"Hat Schokoladenkuchen gegeben." übersetzte der Vocoder.
Lucas kniff die Augen leicht zusammen. "Schokoladenkuchen?"
Der Delphin schien in seiner Röhre zu nicken. "Jaja, hat Kuchen gehabt und jetzt Dave ganz krank."
"Das versteh ich nicht. Er hat ihm Kuchen gegeben, Dave hat alles in Bewegung gesetzt ihn mit uns gehen zu lassen und nun ist der wegen diesem Kuchen krank?"
"Ja. Spielt Lucas jetzt mit Darwin?"
Nachdenklich rieb sich der Teenager die Schläfen. "Kannst du noch fünf Minuten warten? Ich muss vorher zu Dr. Smith und mit ihr ausmachen, was wir mit unseren neuen Gast machen sollen. Du weißt doch sicherlich, dass wir dieses Tier gefunden haben, welches wir genauer untersuchen möchten?"
"Ein Tier?" Anscheinend wusste Darwin doch noch nichts davon. Wie denn auch, wenn er ständig hinter Lucas her schwamm und seit dessen Rückkehr auf das Boot nur diesen verfolgt hatte.
"Ja, ein kleines Tier, das ... irgendwie seltsam ist. Ich werde nachher damit zum Moonpool kommen, wenn Rufus sich davon trennen kann, dann stelle ich euch vor."
"Vorher spielen mit Darwin."
Lucas lächelte in Richtung der Röhre. "Wenn ich denn gar keine andere Wahl mehr habe, dann werde ich jetzt mit dir spielen, auch wenn Iva mich viel lieber als erstes bei sich gesehen hätte um mich vollzustopfen. Dr. Smith wird später auch noch da sein." Er zog sich schnell den Neoprenanzug an und wollte soeben seine Kabine verlassen, als beim Aufreißen der Tür plötzlich der Captain davor stand.
"Was für eine Begrüßung." sagte dieser.
"Oh, Captain." Lucas fing sich relativ schnell wieder. "Darwin wollte unbedingt spielen, darum war ich gerade auf dem Weg zu ihm."
Über Bridgers Gesicht huschte ein amüsiertes Lächeln. "Er mag es nicht, wenn man ihn warten lässt."
"Genau, das mag er nicht. Brauchen sie mich? Ich meine, wenn sie zu mir kommen, muss es doch etwas geben."
"Eigentlich wollte ich von dir wissen, ob während eures unfreiwillig verlängerten Aufenthaltes dort draußen etwas vorgefallen ist."
"Sie meinen wegen Rufus?"
"Genau das meine ich. Ich hatte mich nur ein wenig gesorgt, auch wenn Piccolo und Wendy dabei sind." Der Captain druckste etwas herum und Lucas war sofort klar, dass hier die Vaterrolle die Überhand hatte, statt die des kommandierenden Offiziers. Bridger hatte Angst Rufus könnte seinem jüngsten Crewmitglied zu nahe gekommen sein.
"Da machen sie sich mal keine Gedanken drum. Sein neues Haustier mit dem treffenden Namen Wolfgang Amadeus hat sein Herz von mir gestohlen und nimmt nun seine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch. Ich bin wieder vollkommen für Darwin zu haben." Er sah böse zum Aqua Tube hinter dem Kopf des Captains wo Darwin bereits ungeduldig ihm zu verstehen gab, dass er sich zum MoonPool begeben sollte.
"Ach ja, unser neuer Gast. Dr. Smith hat mir nicht viel über ihn sagen können, das wollt ihr jetzt noch heraus finden. Kannst du mich dabei auf dem laufenden halten? Mir ist dieses Wesen irgendwie unheimlich, auch wenn es mit seinen Glubschaugen ziemlich süß ist... aber..." Bridger hielt inne. Es war als würde er nach den richtigen Worten suchen. "Irgendwas stimmt damit nicht. Ich hoffe es findet sich bald eine Erklärung."
"Ganz sicher." stimmte Lucas dem zu.
"Wir können später noch reden, ich muss jetzt wieder auf die Brücke." Bridger drehte sich herum und ging. Was sollte er auch noch länger hier, er wusste was er wissen wollte und sah keinen weiteren Grund mehr hier zu bleiben. Lucas ging es gut, er hatte keine weiteren Anzüglichkeiten ihres musikalischen Gastes erdulden müssen und konnte sich bereits wieder ausgiebig mit seinem Delphin beschäftigen. Keine zwei Minuten später war das Junggenie auch schon im kühlen Nass und tollte ausgelassen mit Darwin.
