Anm: Entschuldigt, aber meine Arbeiten für die Uni halten mich derzeitig ziemlich auf Trapp und ich komme momentan zu gar nichts mehr. Hier nun ein kurzes Kapitel, damit wenigstens etwas voran kommt.

Sobald Lucas sicher war nicht verfolgt zu werden, machte er einen Schwenk zur Krankenstation und stand vor Daves Bett. "Du brauchst gar nicht so zu tun, als wenn du schläfst, ich habe eine Bitte an dich."

Dave öffnete ein Auge und sah zu Lucas. "Wie hast du gemerkt, dass ich nicht schlafe?"

"Du liegst zu verkrampft da und achtest dazu noch darauf, dass man deine rechte Gesichtshälfte sieht. Deine sogenannte Schokoladenseite wegen welcher du Stunden vor dem Spiegel stehen kannst, nur um sie zu betrachten." Lucas spielte mit einem Klemmbrett herum, das am Fußende des medizinischen Bettes hing.

Dave riß die Augen auf. "Woher weißt du das denn?"

"Sagen wir mal so, ich habe meine Quellen."

"Den Delphin?"

"Vielleicht, vielleicht auch nicht. Hör mal, du musst mir einen Gefallen tun, von dem ich glaube, das er dir noch nicht einmal schwer fallen wird."

Argwöhnisch betrachtete der Wissenschaftler den Computerexperten. "Wenn du darauf hinaus willst mein Date mit Rufus abzusagen, dann kannst du das vergessen! Er hat es mir versprochen als Wiedergutmachung. Schließlich stammten diese Muffins von seinen Fans!"

"Beruhige dich!" wehrte Lucas die Zickenzirrade ab, bevor es noch schlimmer werden konnte. "Ich habe genau das Gegenteil vor. Mir hängt Rufus nämlich mit seiner Anhimmelei bereits zu sehr wieder zum Hals heraus und man kann es auch übertreiben. Eigentlich hatte ich gedacht, wir hätten das geregelt, aber ich schätze mal bei ihm muss man einiges ertragen, bis er aufgibt."

"Musst du mir den Dolch weiter ins Herz stoßen?" Dave hielt sich zugleich die Hand an die Brust wie als hätte er Schmerzen.

Der Teenager warf das Klemmbrett auf die Decke und seufzte durch. "Du musst ihn verführen und auf andere Gedanken bringen. Tu einfach alles, damit er seine dummen Ideen mich betreffend vergessen tut. Bitte!"

Hatte Dave da richtig gehört? Ihr ach so tolles Genie bat ihn um Hilfe und dann auch noch in Sachen Rufus? "Ich dachte du magst ihn so?"

"Ja, seine Musik und ich schätze ihn auch als Menschen, aber nicht diese Art, die er gerade hier an sich hat. Und NEIN! Ich bin auch nicht schwul!"

"Schade, du wärst gleich als nächstes gekommen, wenn er mich weiterhin missachtet."

Lucas rollte mit den Augen. "Das kann doch alles nicht wahr sein!" Verzweifelt setzte er sich auf einen Stuhl. "Könnt ihr nicht einmal bei normalen Gedanken bleiben und in einem anderen Mann das sehen, was er ist?"

"Nicht wenn gewisse Phantasien dabei durch den Kopf fliegen." Anzüglich grinste Dave dazu. Die Diskussion wurde zu Lucas' Glück jedoch unterbrochen, als Dr. Smith zur Kontrolle herein kam. "Lucas? Was machst du denn hier?"

"Mich verstecken. Rufus ist gerade wieder in bester Nervlaune und Dave möchte es ihm wohl demnächst gleich machen." nörgelte Lucas herum.

"Aber nur ein bisschen. Außerdem musst du doch selbst zugeben, was für ein Süßer du bist." Wenn Dave noch ein wenig mehr wie ein Schwuler geklungen hätte, wäre Lucas vor Wut rauchend aus der Krankenstation getürmt und hätte sich einen anderen Verschwörungspartner gesucht. Da aber Dr. Smith sich im Raum befand und auch sonst die Anzüglichkeiten von Dave ihm gegenüber mehr als im Zaum hielt, tat er nichts.

"Wo hast du denn das kleine Tier gelassen? Ich hätte gleich Zeit, da könnten wir ein paar Untersuchungen machen." Wendy sah ihn auffordernd an.

"Hab ich nicht mehr. Ist zu seinem besten Kumpel zurück gekehrt, nachdem es mich auch unter seinen Zauber gesetzt hat." Um nicht weiter vor Dave sprechen zu müssen, gab er Wendy einen vertrauensvollen Einblick in die Geschehnisse aus seiner Kabine. Die Telepathin hob vielsagend eine Augenbraue, beließ es jedoch dabei. "Gut, dann werde ich unseren Gast nachher aufsuchen gehen. Wie ich hörte ist es nicht besonders ungefährlich."

Lucas verstand nicht was sie meinte.

"Ich rede von Tony. Er kam mit einer Bisswunde zu mir."

"Oh, ja, er hat Wolfgang Amadeus geärgert und da ist dieser wütend geworden. Sonst ist er harmlos wie unser Darwin." sagte Lucas.

Dave sah ihn an, als sei er nicht mehr ganz bei Trost. "Darüber ließe sich streiten. Sag mal, nur für den Fall, dass das Date mit Rufus erfolglos verläuft, ist unser Darwin der Weg zu deinem Herzen?"

"Jetzt reicht's, ich bin weg." Lucas stand von seinem Stuhl auf und verschwand aus der Krankenstation, wo er augenblicklich in Bridger hinein rasselte. "Wohin denn so schnell?" meinte dieser überrascht lachend, weil sie beide beinahe auf dem Boden des Ganges gelandet wären.

"Nur weg von allem das mich anhimmelt und mir nachläuft." seufzte Lucas vor sich hin. "Ich komme zu gar nichts. Bin ich in meiner Kabine spaziert Rufus in einer Tour hinein, gehe ich woanders hin, trifft mich jeder andere von Bord und auch Rufus ist wieder allgegenwärtig."

Nathan erkannte, dass hier nun guter Rat teuer war und sein jüngstes Crewmitglied gerade einiges durch machen musste. "Willst du in meiner Kabine weiter arbeiten? Hast du überhaupt schon etwas gefunden?"

Der Teenager schüttelte mit dem Kopf. "Nein, nicht im geringsten. Kurz bevor ich ging, hatte ich einen globalen Suchlauf gestartet, aber das Ergebnis konnte ich mir noch nicht ansehen, weil ich zu sehr abgelenkt wurde. Ich würde es gerne kontrollieren, nur ist mein Quartier eben nicht der beste Ort."

Bridger nickte. "Gut, dann erledige das in meiner Kabine und ich komme später nach. Falls etwas sein sollte, du findest mich auf der Brücke."

Nickend verschwand Lucas. Endlich einmal ein Ort, an welchem er seine Ruhe haben würde.