Rufus' Gesicht drückte in diesem Mometn nicht gerade pure Entspannung aus und blickte leicht nervös zu Lucas. Der Teenager war auch sichtlich beunruhigt. "Was nun?", fragte Rufus.

"Du hast es gehört. Sofern du nicht zum Sicherheitsteam gehörst und das bezweifle ich mal spontan...kommst du jetzt mit in die Schutzräume." Lucas zögerte nicht lange und zerrte an Rufus um mit ihm in den nächst besten Schutzraum zu laufen. Wolfgang Amadeus hatte es sich wieder bequem in Rufus Hemdtasche gemacht und blickte verwirrt umher.

Gerade als sie um eine Ecke bogen, entscheid sich das kleine Wesen einfach mal einen anderen Kurs einzuschlagen und hüpfte davon. Lucas konnte es nicht glauben. "Nicht jetzt!" rief er leicht frustriert.

"Mein Kleiner, halt!" rief Rufus und war schon im nächsten Moment hinter Wolfgang Amadeus hinterher.

Da das nicht anging, die zwei nun allein im Boot zu wissen, während dieses geentert wurde, musste Lucas ihnen hinterher. "Fang ihn und dann ab in den Schutzraum." rief Lucas Rufus hinterher, der doch ganz schnell laufen konnte. Ein regelrechtes Wunder, wenn man daran dachte wie eng dessen Hose doch war.

Wolfgang Amadeus huschte einen Gang nach dem anderen ab, hüpfte locker über die Treppen auf das nächste Deck und blieb in einem dunklen Teil des Bootes mit aufgerichteten Ohren stehen. Rufus kam völlig außer Atem an. "Puh, das war ein Marsch, dabei dachte ich meine Speckröllchen bereits genug abgehungert zu haben." Neben dem Wesen ging er in die Hocke und wollte ihn auf die Hand nehmen, als zwei ganz seltsame Füße neben Wolfgang Amadeus traten und damit den Blickbereich von Rufus einnahmen.

"Rufus." sagte Lucas vorsichtig. "Du solltest vielleicht ganz ruhig und langsam ein paar Schritte zu mir zurück kommen." sagte Lucas, der mehr Sicht auf das Ding hatte, das da nun vor Rufus stand und die beinhaltete nicht nur die enormen Füße mit drei Zehen.

Rufus musste schlucken. Da wollte er seinem Schatz mal nicht widersprechen und ging langsam drei Schritte rückwärts in Richtung Lucas'. "W-was ist das?", fragte der Sänger.

"Ich hab da so eine Vermutung." flüsterte Lucas. "Aber ich fürchte du würdest mir nicht so ganz glauben."

"Och.." meinte Rufus und wandte seinen Blick nicht von diesem grimmigen Kerl mit blauer Haut, der da vor ihnen stand und seinen Arm nach ihnen ausstreckte. "...ich bin offen für alles."

Gerade als die beiden die Flucht vor diesem, was auch immer, ergreifen wollten, hüpfte Wolfgang Amadeus auf das Ungetüm zu. "Spielen!"

Rufus hielt vor Schreck die Luft an. "Wolfgang Amadeus." schniefte er ängstlich. "Nicht."

"Verhalt dich ruhig, das könnte übel ausgehen." flüsterte Lucas ihm zum.

"Aber der kleine." Rufus hatte seinen Kopf an Lucas' Ohr heran geschoben.

"Wir sollten abwarten, was jetzt geschieht." schlug Lucas vor. "Ich glaube unser kleiner Freund kennt den Alien."

"Alien?", fragte Rufus überrascht und schaute auf besagten Außerirdischen. "Oh..."

"Ja." meinte Lucas und beide schalteten langsam aber sicher den Rückwärtsgang ein. Der Alien schien für eine Weile beschäftigt, da Wolfgang Amadeus ihm auf die Hand gesprnugen war. Die beiden schienen sich ja gut zu verstehen.

Lucas und Rufus waren jetzt erst einmal auf de Weg zur Brücke.

Je weiter sie sich von dem Wesen entfernten, desto schneller liefen sie. "Das muss unser Eindringling sein" vermutete Lucas.

"Ein ALIEN?" Rufus wollte ganz sicher gehen nichts verpasst zu haben.

"Warum nicht? Wäre schließlich nicht der erste, der hier auftaucht, die Frage ist nur wie und warum." Lucas schien diese ganze Sache locker zu nehmen. Sie kamen vor dem verschlossenen Schott der Brücke an. "Wenn die hier alles abgeriegelt haben, dreh ich durch." sagte Lucas.

"Moment mal, was heißt hier nicht der erste. Seit wann gibt es denn doch solche netten Begegnungen mit Außerirdischen? Ich dachte die seien klein, und grau ,... und hätten große Schwarze Augen."

"Ich weiß zwar nicht, was in den Drogen alles drinnen war, die du dir jahrelang rein gezogen hast, aber eines kann ich dir versprechen, einen Alien wie du ihn beschreibst, habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Ich mache mir nur Sorgen, was passiert, wenn er und unser Wolfgang Amadeus nun allein durch das Boot huschen. Ich hoffe nur Tony geht es gut, der soll sich seltsam verhalten haben, bevor das Vieh hier auftauchte." Er drehte an dem Schalter um das Brückenschott zu öffenen.

Nichts tat sich. Lucas war gewillt seinen Kopf irgendwo gegen zu schlagen, aber er ersparte sich jetzt erst einmal den Schmerz, er musste denken. "Sollen wir klopfen?", fragte Rufus.

"Tolle Idee Rufus, ein Wunder dass Terroristen noch nicht auf die Idee gekommen sind zu klopfen, da macht jedes Crewmitglied doch gerne auf." Lucas konnte sich einen gesunden Sarkasmus jetzt einfach nicht verkneifen.

"Na von mir aus, wo ist denn dein Piepsding?", fragte der Sänger leicht beleidigt.

"Mein Pal?", fragte Lucas und lächelte nervös. "Keine Ahnung wo das Teil wieder steckt." Ach was sollte es, Lucas klopfte einfach mal.

"Mit mehr Gefühl Schatz." meinte Rufus und klopfte einen gekonnten Rhytmus. Doch auch da geschah nichts.

"Okay, dann hilft es nichts." meinte Lucas. "Wir erkriechen uns unseren Weg zur Brücke."

Rufus hatte den Mund aufgemacht und schmetterte statt dessen seinen Song "What a world". Wenn ihm schon keiner auf's Klopfen antwortete, musste er eben singen und da sollte doch jemand merken, wer vor der Tür stand.

Lucas klatschte sich die Hand vor die Stirn. Warum musste Rufus nur immer so auf Aufmerksamkeit bedacht sein? Dessen Taktik funktionierte jedoch besser als die von Lucas, denn auf einmal öffnete sich das Schott.

"Was zum Teufel macht ihr beiden da?", fuhr Bridger die beiden wütend an. "Nehmt die Waffen herunter!" befahl er der Sicherheit und zerrte Lucas gleich am Arm auf die Brücke. Rufus, gut gelaunt, stolzierte hinterher und winkte Ben einmal freundlich zu. Der sah nicht besonders gut aus.

"Es gibt einen Grund, warum der Befehl zur Evakuierung in die Schutzräume kam." fuhr Bridger fort Lucas eine Predigt zu halten.

"Wissen wir Captain, und wir haben noch ein anderes Problem." Lucas holte tief Luft.

"Sir, die Sicherheitsteams melden, dass in der Schleuse niemand ist. Wer oder was angedockt hat, befindet sich jetzt nicht mehr da." meldete O'Neill.

Der Captain dachte kurz nach. "Die Leute sollen alles absuchen. Haben wir sonst mitbekommen, dass sie uns wieder verlassen haben? Jemand, der andockt, verschwindet doch nicht auf einmal wieder."

"Nein, Sir, das glaube ich auch nicht. Ich habe die WHSKR ständig mit der Überwachung der Schleusen beschäftigt. Diese Bilder wurden aufgenommen, als sich unser Sicherheitssystem meldete." berichtete Oritz und schaltete eine Videoaufzeichnung auf den Hauptmonitor. Ein seltsames Gefährt war zu sehen, wie es in die Andockschleuse hinein fuhr und dort auch blieb. "Seit dem hat sich dort nichts verändert. Die Schleuse hat sich geschlossen und ist auch nicht wieder aufgegangen."

"Gut, behalten sie das weiter im Auge." sagte Bridger und wandte sich wieder an Lucas. "Wie konntest du nur durch das Boot einfach so laufen anstatt dich in Sicherheit zu bringen?"

"Das hatten wir ursprünglich ja vor und wenn sie mir mal zuhören würden, dann könnten sie vielleicht noch etwas erfahren!" sagte Lucas ernst.

"Was? Wovon redest du?" Bridger ließ Lucas endlich los und sah ihn ernst an.

"Davon, dass wir es mal wieder mit jemanden von außerhalb zu tun haben. Wolfgang Amadeus ist ausgebüchst als wir gerade auf dem Weg zum Schutzraum waren und Rufus natürlich sofort hinterher."

Nun war es an Rufus den Bericht weiter zu führen. Das ging ja nicht an, das Lucas hier so sachlich und ohne Gefühl seinen Todeskampf mit dem Außerirdischen wiedergab.

"Natürlich bin ich Wolfgang Amadeus hinterher gelaufen, was hätte ich denn sonst tun sollen? Der arme Kleine war ja einfach so alleine unterwegs und wusste wahrscheinlich gar nicht in was für einer Gefahr er da schwebte...wobei, wahrscheinlich wusste er das ja schon... na ja und..."

"Rufus, komm zum Punkt!" Lucas rieb sich die Schläfen. Wenn er versuchen würde den Bericht selber weiterzu führen, würde er nur eine Zickparade des Sängers verursachen und da war es dann wohl doch besser einfach die Sache ein wenig voran zu treiben.

"Schon gut." zickte der Sänger dennoch. "Jedenfalls hatte ich ihn dann eingeholt und dann stand da plötzlich dieses Ungeheuer vor uns."

"Ungeheuer?", fragte Bridger und setzte ein fragendes Gesicht auf, wie auch der Rest der Crew, der sich auf der Brücke befand.

"Ja, mit blauer Haut, jedenfalls hatte das keinen gesunden Teint. Oh und dann..." Rufus musste erst einmal tief Luft holen. "Ist mein Schatz einfach auf dieses Ungeheuer losgesprungen."

"Wer jetzt genau, Lucas oder der kleine Affe?", fragte Ortiz. da musste man ja nachfragen, bei dem Sänger war man da nie so sicher.

Lucas haute sich die Hand an den Kopf. "Er meint Wolfgang Amadeus, können wir bitte beim Thema bleiben?"

Rufus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, kehrte dann aber doch wieder zu seinem Bericht zurück. "Wir sind dann schweren Herzens weggelaufen, weil wir ja gar nichts tun konnten und dann meinte Lucas, es handle sich um einen Alien."

"Commander, finden sie etwas auf den Überwachungskameras?" Bridger hatte sofort auf dem Absatz kehrt gemacht und war zu seinem Stuhl gegangen, auf welchem der Commander saß und nun sämtliche Knöpfe drückte.

"Ich sehe gerade alles durch und..." Ihm blieb das Wort im Halse stecken. Sie fanden den Alien auf dem C-Deck, wo er tatsächlich mit Wolfgang Amadeus spielte. Das Wesen wirkte auf dem Monitor nicht mehr ganz so furchterregend wie zuvor. Zwar war die Kamera in einem ungünstigen Winkel angebracht, so dass man nur den Hinterkopf sehen konnte, der kahl auf den breiten Schultern mit vergrößerten Schulterblättern, die wie Flügel etwas überstanden, saß. "Was für ein Ding ist das?", fragte Ford ungläubig.

"Unser Gast!" gab Lucas als Antwort.

"Mich würde mehr interessieren wie er aus der Andockschleuse auf das C-Deck kommen konnte, wo doch unsere Leute davor stehen." meinte der Captain. Rufus hatte schnell nach Lucas' Hand gegriffen.

Mit zusammengeknifffenen Augen sah der Teenager auf ihre beiden Hände. "Was soll das?", zischte er.

"Ich hab Angst und brauche Beistand!" bemerkte Rufus. "Oder besser du hast Angst, weil du jünger und unerfahrener bist."

"Und auch unerschrockender, lass jetzt meine Hand los." Lucas begann bereits zu schütteln.

"Na gut, dann bleib ich bei dem Standpunkt, dass ich Angst habe, also bitte nicht loslassen." Rufus setzte einen ängstlichen Blick auf, der Lucas allerdigns nicht wirklich überzeugte.

"Du bist echt unglaublich..." Lucas hing schnell noch ein paar Worte hinter her. "Und ich mein das nicht positiv!"

Der Sänger schmollte. "Du bist gemein."

"Und du lass los."

Bridger rollte mit den Augen. Er hatte jetzt keine Zeit sich um dieses kleine Problem zu kümmern. Er griff zu seinem Pal. "Lieutenant Brody."

"Ja, Sir?", kam die Antwort durch das Gerät.

"Wir haben den Eindringling ausfindig gemacht. Er befindet sich auf dem C-Deck."

"Alles klar Sir, wir werden uns um ihn kümmern."

"Lieutenant, wir haben es wahrscheinlich mit einem, nun ja, Außerirdischen zu tun, wenn es stimmt was mir berichtet wurde. Riskieren Sie nichts und greifen Sie vor allem nicht an."

"Verstanden."

Der Captain verstaute seinen Pal wieder und blickte zu Lucas und Rufus, die immer noch dabei waren sich zu streiten.

"Könntet ihr beiden euch wenigstens in dieser Situation einmal wie normale Menschen benehmen?", wollte er gleich von den zickenden Hühnern wissen.

"Ich bin ein normaler Mensch, aber der da weiß nie wann Schluß ist!" beschwerte sich Lucas.

"Ich muss schon bitten, der da?" Rufus sah ihn schockiert an.

"Lass meine Hand los!" Lucas schüttelte noch heftiger daran und so mancher konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Und ich dachte wir sind Freunde, Freunde lassen einen nicht einfach im Stich, wenn der eine den anderen braucht."

"Richtig, Freunde. Du denkst aber immer an mehr und du brauchst hier niemanden, du leidest nur an einer Kuschelattacke oder was das ist und mals dir in deinem Kopf schon wieder sonst was aus und..."

"Lucas!" rief Bridger aufgebracht. "Jetzt reicht es langsam.

"Siehst du, der Captain gibt mir R..."

"Sie auch Mr. Wainwright!" Rufus sah ihn geschockt an. "Ich bin kurz davor hier zwei Leute in diesem Raum in eine stille Ecke zu stellen, so lächerlich das auch ist. Wir haben hier an Bord ein ernstes Problem, falls das jemandem aufgefallen ist und wir sollen uns jetzt alle auch darauf einstellen und entsprechend handeln." Auf der Brücke hätte man nun eine Stecknadel fallen hören können. Der Captain war definitiv nicht gut drauf gerade.

Rufus räusperte sich und ließ die Hand des Teenagers los.

"Gut, dann ist das ja endlich geklärt." sagte Bridger und drehte sich nicht sehr viel besser gelaunt zu seiner Station herum als aus einem der Schutzräume eine Nachricht kam.

"Captain, Sir, Piccolo ist verschwunden. Er hat sich los gerissen und ist raus." sagte eine aufgebrachte Dr. Smith. "Ich weiß nicht was mit ihm los ist, wir hatten ihn gerade beruhigt, da war er auf einmal wie ausgewechselt."

Bridger rollte mit den Augen. Er hätte heute im Bett bleiben sollen.

"Commander, können wir ihn aufspüren und schauen wo er ist?", fragte er.

Ford drückte wieder die Knöpfe und blickte verwirrt zum Captain. "Sir, ich glaube er ist in der Messe." Alles schaute sich ungläubig an.

"In der Messe? Da war er doch vorhin auch schon, als die ganze Rumspinnerei angefangen hat." meinte Rufus. "Und dann hat er Wolfgang Amadeus gefüttert."

"Es muss einfach mit Wolfgang Amadeus zusammen hängen. Ich würde fast sagen Tony steht unter einer Art Kontrolle oder so etwas." meinte Lucas.

"Ehrlich, mich würde heute gar nichts mehr wundern." Bridger musste überlegen was genau jetzt zu tun war

"Schicken sie die Sicherheit in die Messe." befahl Bridger, dann drehte er sich zu Rufus herum. "Mr. Wainwright, ich danke ihnen für ihre Informationen, aber Mr. Krieg wird sie gemeinsam mit dem Commander in die Schutzräume eskortieren." Er drehte sich zu seinem ersten Offizier herum. "Jonathan, sie halten ständig Kontakt mit uns, damit sie diesem Wesen nicht über den Weg laufen."

"Nein, ich möchte nicht mehr Umstände machen. Ich kann mich doch in eine Ecke setzen und mich ruhig verhalten." schlug Rufus vor, der hier überhaupt nicht weg wollte. Hier war wenigstens was los. Lucas spielte dabei ebenfalls eine Rolle, doch das dachte er lieber nicht zu ausführlich, wer wusste, was da wieder los sein würde.

Lucas bedachte ihn mit einem Seitenblick. Was genau sollte er jetzt davon glauben? Rufus und nicht stören waren totale Gegensätze, doch bevor jemand auf den Vorschlag eingehen konnte, brach im Boot die Energieversorgung zusammen und alle standen im Dunkeln da. Da dies aber noch nicht reichte, blieb auch das Notsystem außer Funktion.

"Äh, Sir, ich glaube unser Gast war im Maschinenraum, als wir ihn das letzte Mal auf unseren Anzeigen hatten." sagte O'Neill ein wenig zögerlich.

"Großartig." Das wurde immer besser. Er griff erneut zu seinem Pal. "Lieutenant, können Sie uns etwas mehr sagen?"

"Äh, nein Sir. Wir waren gerade auf dem C-Deck, als das Licht ausging. Ich würde sagen, wir haben ihn verpasst."

"Warum gibt es nicht mal Aliens die sich mit Schneckentempo fortbewegen?", seufzte Lucas in den Raum.

Bridger sah zu dem Teenager, auch wenn er ihn nicht sehen konnte. Wo der Junge Recht hatte, hatte er Recht.