Sie waren schon 2 Tage unterwegs. Hin und wieder sind ihnen ein paar Dämonen über den Weg gelaufen, die einfach von Sango oder Miroku eingesaugt wurden. Alles in allem ist nichts aufregendes passiert.
‚Irgendwie bin ich noch nutzloser als damals bei Inu Yasha. Ha, damals! Genau genommen ist es erst ein paar Tage her, dass ich gegangen bin und ich hab mich nicht einmal von ihm verabschiedet. Ich wollte mich einfach so davon schleichen!'
Es war Abend und Kagome saß noch am Feuer und hing ihren Gedanken nach, an diesem Abend war sie dran mit Wache halten. Die anderen schliefen schon längst. Darüber war sie sehr froh, so konnte niemand ihre Tränen sehen, die ihr nun unaufhörlich über das Gesicht liefen und bereist kleine Pützen auf der steinharten Erde bildeten. Sie hatte gar nicht versucht sie zurückzuhalten, wozu auch.
Was sie nicht wusste war, dass ihre Tränen nicht ganz unbemerkt geblieben waren. Jemand hier hatte eine ebenso gute Nase wie Inu Yasha.
Sessi war von dem ungewohnten Geruch aufgewacht und blickte nun zu Kagome, nicht wissend was sie tun sollte.
Kagome sinnierte weiter ‚Keiner hier braucht mich. Es sind keine Splitter zu suchen, Nemura ist fürs Kochen zuständig und die Dämonen werden hauptsächlich von Sango und Miroku erledigt. Und was die beiden nicht schaffen, schafft Sessi. Bei den letzen kleinen Kämpfen hab ich eigentlich nur zugesehen.' Am liebsten würde sie davon laufen, sie fühlte sich so allein, hatte ihr keine Freunde. ‚Alles ist hier so ... anders, fremd. Aber wohin könnte ich schon gehen, nicht einmal nach Hause.' Noch mehr Tränen rannen ihr übers Gesicht und nun lies sich auf ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Sie war schon total verzweifelt, als ihr etwas einfiel: ‚Inu Yasha!' Sie fasste wieder etwas Mut und man konnte Entschlossenheit in ihren Augen sehen, auch die Tränen versiegten. ‚Wenn du noch irgendwo am leben bist, werde ich dich finden!' versprach sie sich selbst.
Plötzlich legte jemand einen Arm uns sie. Erschrocken sprang sie, setzt sich aber sofort wieder beruhigt hin als sie sah wer es war.
Sessi war unbemerkt aufgestanden und saß nun neben ihr, um sie zu trösten. "Es wird schon wieder alles in Ordnung kommen." Kagome blickte ihr in die Augen und fühlte eine Art Verbundenheit. Alles brach aus ihr heraus: "Er fehlt mir so. Hier ist alles so ähnlich und doch so anders. Ich kann nicht einmal mehr nach Hause. Das einzige was ich noch hab ist ER." Etwas leiser: "Ich liebe ihn."
Seltsamer Weise wirkte Sessi nicht sonderlich überrascht. Sie nahm die nun wieder schluchzende Kagome einfach in den Arm und strich ihr sanft über den Rücken. Tausend Erinnerungen kamen wieder hoch und sie schluchzte noch heftiger. Irgendwann war sie dann vor Erschöpfung eingeschlafen. Sessi legte sie ihn ihren Schlafsack und übernahm ihre Wache.
Am nächsten Morgen wurde Kagome unsanft von Otoko geweckt. "Komm steh auf du Schlafmütze! Erst übernimmt Sessi die Wache für die und dann müssen wir auch noch alle auf dich warten." Kagome rieb sich verschlafen die Augen. ‚Sind wirklich schon alle wach außer mir?' Tatsächlich, alle hatten schon zusammengepackt und warteten nun mit dem Frühstück auf sie. "Aber warum habt ihr mich so lange schlafen lassen?" "Anweisung von Sessi." Antwortet Nemura ihr schüchtern. "Apropos, wo ist sie überhaupt?" Die anderen zuckten nur mit den Schultern, dann hörte man ein lautes Getöse und sah in weiter Ferne Staub hochfliegen. Im Gegensatz zu den anderen zuckte die junge Miko erschrocken zusammen. "Anscheinen trainiert sie mal wieder." kam es von Sango. "Komm lasst uns Frühstücken, ich bin am Verhungern!" Und damit wollte sie nach der Kelle greifen, doch Nemura funkte dazwischen "Erst wenn alle da sind." Und schlug ihr mit einem Löffel auf die Finger. Beim Essen kannte er kein Pardon, entweder bekamen alle was oder alle mussten warten. Sango zog eine Schnute. Und Miroku schüttelte nur den Kopf über das Benehmen seiner Zwillingsschwester.
Zum Glück blieb ein Streit aus, denn in gerade kam Sessi aus dem Wald zurück. "Was gibt's zu essen?" Nun wurde ausgeteilt und alle verspeisten genüsslich ihr Frühstück, dass wie Kagome wiederwillig zugeben musste, einfach köstlich schmeckte.
Nachdem sie wieder alles weggeräumt hatten, machten sie sich auch schon auf den Weg. Kagome, nicht wirklich ausgeschlafen war, hatte ziemliche Schwierigkeiten mit den anderen Schritt zu halten. Sessi bemerkte dies und blieb stehen, worauf Otoko, der direkt hinter ihr ging, in sie hineinlief. "Mensch Sessi, was ist denn jetzt los?" "Nichts weiter." Sie wartete bis Kagome zu ihr aufgeschlossen hatte, und ging erst dann weiter. Otoko blickte sie grimmig an.
Auf einmal hörte man weiter hinten ein Kreischen. Alle dachten sofort an einen Dämon und zogen ihre Waffen, als Nemura verfolgt von einem wütenden Miroku angelaufen kam. Letztendlich versteckte er sich hinter Kagome und Sessi, die nebeneinander standen. "Was ist den jetzt los?" frage Sessi streng. Miroku sah Nemura nur böse an mit einem Blick der wohl sagen sollte: Halt bloß deinen Mund!
Nemura kicherte "Ich weiß ihn wen er verknallt ist!" und flüsterte es Kagome ins Ohr. Er benahm sich jetzt wirklich ziemlich kindisch. Zum ersten Mal betrachtet Kagome Nemura genauer. "Sag mal, wie alt bist du eigentlich." "Ich bin schon 10." Kam die stolze Antwort. Kagome war schockiert, wie konnte man den ein halbes Kind mit auf eine solche Reise nehmen. Sie wollte gerade noch etwas zu ihm sagen, aber er war verschwunden. Verwirrt blickte sie umher.
Schließlich sah sie auch hinter sich und hatte den Grund für sein plötzliches Verschwinden vor Augen.
Eine riesige Armee von Dämonen war aufgetaucht und es wurden immer mehr, sodass sogar die Sonne verdeckt wurde. Sango und Miroku machten sich gerade gemeinsam bereit, den Dämonen ihr Kazaana vorzustellen. Kagome konnte es gerade noch rechtzeitig verhindern.
"Was soll das Kagome?" "Na seht ihr denn die Bienen nicht?" "Doch, und weiter?" "Hattet ihr es denn noch nie mit Narakus Giftbienen zu tun? Das kann ich ja gar nicht glauben." "Was soll mit diesen Giftbienen sein?" "Das Gift dieser Bienen gelangt durch das Kazaana hindurch in eure Körper, ihr würdet einen elendigen Tod sterben." Die beiden wurden bleich.
Während die drei sich über die Bienen unterhalten hatten, wollte sich Sessi schon mal der Dämonen annehmen. Sie sprang hoch, holte mit ihrer Giftklaue (von Sesshomaru vererbt) aus und prallte zurück. Verblüfft saß sie nun am Boden. Noch bevor sie aufstehen konnte, tauchte Naraku höchstpersönlich auf. In dieser Zeitebene hatte er es nicht einmal nötig sich hinter seinen Pavianfell zu verstecken. In der Hand hielt er das fast vollständig Shikon no Tama.
"Hallo Kagome, schön dich wiederzusehen" er lächelte boshaft "wie sich sehe hast du den Sturz durch den Brunnen überlebt.
Ich wollte es erst gar nicht glauben, als ich dich in Kannas Spiegel sah. Jetzt fehlt mir dann nur noch ein Splitter." Dann schrie er. "Gib ihn mir!"
"Niemals." "Na gut, dann macht ihr halt Bekanntschaft mit meinem Abkömmling HEAT."(Ist Englisch, hab leider keine Ahnung von japanisch)
Und er verschwand.
Da wo Naraku noch bis vor ein paar Sekunden zu sehen war, schwebte nun jemand ... etwas? anderes. Als sie Heat sahen waren sie kurz davor loszuprusten. Sehr gefährlich sah er nämlich nicht aus.
Heat war ein kugelrunder Mops (kein Hund), man konnte nicht einmal erkennen, ob er ein Mann oder eine Frau sein sollte. Seine Haut war knallrot, als hätte er einen schlimmen Sonnenbrand und seine stroh-blonden Haare waren zu einem Ma-ge (japanischer Zopf) hochgesteckt. In seiner rechten Hand hielt er eine einfachen Sonnenschirm.
Alles in allem, sah er aus wie ein Sumo-Ringer, der zulange in der Sonne gelegen hatte.
Eine kleine Handbewegung von Heat, und die Dämonenschar griff an. Sessi wehrte, die ersten erfolgreich mit ihrem Schwert ab, während Kagome nach ihren Pfeilen suchte. In der Aufregung war ihr der Köcher hinunter gefallen. Sango und Miroku standen noch immer etwas belämmert daneben, nicht wissend was sie tun sollten ohne ihr Kazaana.
Kagome hatte schon ein paar Dämonen mir ihren Pfeilen erledigt. "Warum kämpft ihr nicht?" "Na ja, wir wissen nicht wie." Nun schaute Kagome die beiden verdutzt an. "Sango, warum verwendest du nicht deinen Knochbummerrang? Und Miroku, hast du keine Bannzettel und außerdem deinen Mönchstab!"
Sango wollte sich keine Blöße geben und griff zögerlich nach ihrem Bummerrang. Was dann geschah, konnte/wollte Kagome einfach nicht glauben.
Sango holte einmal Schwung, dann noch einmal und noch einmal. Als sie ihn dann endlich warf, flog er nur ein paar Meter weit und blieb dann in der Wiese stecken. Mit knallrotem Kopf lief sie ihn holen.
Kagome: drop.
Miroku sah dem Ganzen gebannt zu. Sessi war noch immer mit den Dämonen beschäftigt und nur die Hälfte von ihnen war kampftauglich.
Katastrophe! Kagome kämpfte nun wieder an Sessi's und Otoko's Seite (hatte ihn total vergessen), der eifrig versuchte die Angreifer mit seiner neuen Erfindung vom Himmel zu holen. Heat hatte sich noch keinen Millimeter bewegt, und sah, anscheinend ganz unbeteiligt, den Kämpfen zu. Der Schweiß stand ihnen schon im Gesicht, sogar denen, die eigentlich nur dumm dastanden. Sessi ging inzwischen die Puste aus, und Kagome und Otoko schien es nicht anders zu ergehen.
Sango hatte sich nach einiger Zeit wieder dazu überwunden noch einen Versuch zu starten, diesmal flog ihre Waffe sogar in Richtung der Dämonen, nur verfehlte sie diese um etliche Meter. Und als der Knochenbummerrang zurückkam, wurde sie von ihm am Kopf getroffen und fiel um.
Alle: drop
Zur selben Zeit wie Sango hatte auch Miroku seine Kampfversuche gestartet. Er bewarf einen Schlangendämon mit einem Bannzettel. Der guckte aber nur kurz verwirrt und war ihn dann von sich. In seiner Not, schlug Miroku den Schlangendämon einfach mit seinem Stab KO. Das konnte er ganz gut, er hatte ja schließlich lang genug bei Sango geübt. grins
Von seinem Erfolg ermutigt stürzte er sich ins Geschehen.
Kagome kam das Ganze inzwischen ziemlich merkwürdig vor. ‚Da stimmt doch irgendetwas nicht. Es wird immer heißer, wir sind bald am Ende. Und dieser komische Abkömmling von Naraku hat sich noch immer nichtbewegt. Moment mal, heißt er nicht HEAT? Das sagt mir irgendetwas.' Und plötzlich wusste sie was los war. "Sessi, wir müssen Heat loswerden, sonst sind wir erledigt." Sie verstand nicht was Kagome meinte, da ergänzte sie noch: "Diese Hitze; dafür ist er verantwortlich." Sessi nickte kurz, sprang dann hoch zu dem schwebenden Heat und versuchte ihn mit einer der stärksten Attacken von Toukejin, die sie beherrschte, zu vernichten.
Als sich der Staub verzogen hatte, war Heat noch immer am Himmel. Er hatte einfach seien Schirm schützend vor sich gehalten, und somit keine einzigen Kratzer abbekommen. Er war sogar noch immer ganz gelassen.
Kagome: 'Der Schirm muss ein besonderes Schutzfeld haben. Na warte!'
Sie spannte ihren Bogen mit alles Kraft und legt all ihre Energie in diesen Pfeil. Sie wollte in gerade abschießen, da sprang die Halbdämonin ihr in die Schusslinie um ihrerseits einen Angriff zu starten. "Aus dem Weg!" schrie Kagome nur und lies los. Der Pfeil flog um Haaresbreite an Sessi vorbei, er streifte sogar noch ihre weißen Haare, als sie sich erschrocken umdrehte.
Der Pfeil traf auf den Schirm, er leuchtet hell auf als er gegen die Barriere stieß und kurz darauf auch schon durch war. Ein Schrei der einem durch Mark und Bein ging erfüllte die gesamte Lichtung. Heat implodierte und zog alles um sich in ein schwarzes Loch. (wie bei einer Sonne) Die 6 ... nein 5 Gefährten (Nemura war ja spurlos verschwunden) konnten sich noch gerade so retten.
Sessi bohrte Toukejin in die Erde und hielt Kagome fest, Miroku tat das Gleich mit seinem Stab und schnappte sich, die noch immer bewusstlose Sange und Otoko fand Halt an dem Baum neben dem er stand. Gerade als die Kräfte sie verlassen wollten, verschwand das schwarze Loch und eine unheimlich Stille legte sich über den Wald und die Lichtung.
Alle zuckten erschreckt zusammen als: "Hallo, alles gut ausgegangen?". Nemura war wieder da. Genauso plötzlich wie er verschwunden war, war er auch wieder aufgetaucht. Die Anspannung der Gruppe löste sich bei seinem fröhlichen Lachen, und sie machten sich nach einer kurzen Pause mit Jause (hihi, reimt sich) auf den Weg.
