Eine lebende Legende!
Nach einer langen Nacht kehrte langsam wieder leben in die 2 Gruppen, die hier geschlafen hatten.
Kagome wachte auf und wollte sich zuerst einmal strecken, bemerkte aber gleich, dass sie festgehalten wurde. Vorsichtig blickte sie auf und sah in sein Gesicht, auf dem ein leichtes Lächeln lag. Er schien noch zu schlafen. Glücklich beschloss Kagome, den Moment zu genießen, und noch etwas weiter zu dösen.
Inu Yasha war schon eine ganz Weile wach, und beobachtet
das schlafende Mädchen in seinen Armen. Er genoss ihre Wärme und ihren Duft.
Wie hatte er das in den letzten 2 Jahren vermisst.
‚Wieso hat es damals solche Momente nicht gegeben? Wieso mussten wir uns
andauernd streiten? - Ich weiß es nicht mehr. - Schön, dass sie zurückgekommen
ist.'
Kagome begann sich zu bewegen und bevor sie hochblickte, schloss er schnell
wieder die Augen, und tat als ob er schliefe. Er wollte sie einfach noch nicht
loslassen. Überrascht registrierte er, dass sie sich wieder an ihn kuschelte,
damit hatte er eigentlich nicht gerechnet.
Das Mädchen lauschte seinem Herzschlag und dachte über
die Ereignisse der letzten Tage nach. Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie die
andren ohne ein Wort zu sagen, zurück gelassen hatte. ‚Sie werden sich schon
Sorgen machen.' Sanft befreite sie sich aus der Umarmung. Und kniete nun vor
dem vermeintlich schlafenden Inu Yasha.
„Inu Yasha! Aufwachen! Wir müssen los." Wiederwillig öffnete er die Augen,
brachte aber ein Wort heraus als er sie vor sich sah. Verlegen starrte er sie
an, er schaffte es nicht den Blick abzuwenden.
„Inu Yasha? Was ist denn los?" Ihr Stimme klang besorgt und weiterhin
wortlos zeigte er auf eine Stelle ihrer Schuluniform.
Kagome sah an sich herab.
„Uah! Osuwari!" Krach – Bumm.
Ihre Kleidung zeigte deutliche Spuren von den Kämpfen, den Dornen des Gebüsches
im Wald und dem Abstieg an der Felsenwand. Ich Hemd und ihr Rock entblößten
mehr als sie verdeckten. Inu Yasha versuchte gerade sich wieder aufzurichten.
Als...
„Osuwari! Osuwari! O...
„Halt!" kam es erstickt von dem ihr zu Füssen liegenden Halbdämon. „Ich
bleib ja schon liegen." Er rührte sich keinen Millimeter und blieb wirklich
in einer sehr unbequemen Position liegen. Ihm tat jetzt schon alles weh, und
wollte kein weiteres O-Wort herausfordern. ‚Jetzt weiß ich wieder wieso wir
dauernd gestritten haben.'
Kagome stand da und sah sich gehetzt um. ‚Was soll ich bloß machen, ich kann
doch so nicht weiter rum laufen?' Ich Blick blieb an einer Ecke der Höhle hängen.
Sie hatte wohl keine andere Wahl.
„Wehe du spannst, während ich mich umziehe." Misstrauisch schaute sie auf
ihn herunter und ging dann zu den Überresten Kikyou's. Sie möchte die
Kleidung schon alleine aus dem Grund nicht, weil sie damit angeblich Kikyou noch
ähnlicher sehe, aber nun hatte sie keine andere Möglichkeit, als die Kleidung
der Toten anzuziehen. Ihr ekelte etwas.
„Na ja, besser als nackt rumzulaufen." Bei den Worten wagte Inu Yasha nun
doch einen Blick. Er sah wie sie die Miko-Tracht vorsichtig vom Schmutz befreite
und dann anfangen wollte sich zu entkleiden. Doch vorher drehte sie sich noch
einmal um, damit hatte er aber schon gerechnet und seine Nase wieder auf den
Stein gepresst.
Ganz traute sie dem Frieden nicht. Schnell zog sie sich um, und behielt Inu
Yasha dabei im Auge. Mit einem hatte sie aber nicht gerechnet.
KLATSCH
Miyoga wollt sich gerade ein Frühstück an ihrem Dekolteé genehmigen.
„Alter Lüstling." Und hielt den Flohdämon zwischen Da Daumen und
Zeigefinger fest.
„Inu Yasha, ich bin fertig." Ächzend und stöhnen, mehr als nötig gewesen
wäre, rappelte er sich auf. Kagome
bekam ein schlechtes Gewissen, denn eigentlich konnte er ja nichts dafür, dass
ihr Gewand so rampuniert war. Sie wollte sie gerade entschuldigen, als etwas
zwischen ihren Fingern zu zappeln begann.
„Bitte Kaogme-sama, lasst mich
wieder los."
„Huh, Miyouga ist auch hier?" Inu Yasha
„Ja, er hat sich die ganzen
500 Jahre bei dir versteckt."
Inu Yasha wurde bleich. „500 Jahre! Ich war 500 Jahre hier gefangen? Wieso
bin ich dann noch nicht tot?
„Ja, gute Frage. Und wieso sind die Sachen hier zeigt auf ihre Kleidung noch
nicht verwittert? Miyouga?"
Dieser hing noch immer zwischen ihren Fingern und kratzte sich am Kinn.
„Also, dass ist so. Diese Höhle hier ist ein magischer Ort, der außerhalb
der Zeit existiert. Hier vergeht zwar die Zeit genauso wie überall anders, aber
sie hat keine Auswirkungen auf alles was sich in ihr befindet. Deshalb brennt
auch das Feuer noch, ohne, dass das Holz verbrannt ist."
„Das Feuer?" fragten beide gleichzeitig. Ihnen war noch gar nicht
aufgefallen, dass es noch immer brannte.
Weiter entfernt in einer anderen Höhle, brannte ebenfalls ein Feuer. Die 4 Leute waren schon vor einiger Zeit aufgewacht, und Nemura bereite ein leckeres Frühstück zu. Er lies sich Zeit damit und die anderen konnten schon gar nicht mehr ruhig sitzen. Erstens hatten sie Hunger und zweitens wollten sie endlich aufbrechen und Kagome suchen. Der kleine Junge lies sich aber nicht stören, in aller Ruhe kochte er weiter. Er wusste auch warum..
Ein lautes Knurren aus Inu Yashas Magen erinnerte die
beiden an etwas, sie hatten noch nichts gegessen
„Hey, Kagome. Wo hast du deinen Rucksack, ich habe Hunger!"
„Du hast schließlich 500 Jahre lang nichts mehr gegessen. Komm lass uns
gehen, die anderen suchen mich schon bestimmt."
„Soll das heißen du hast nichts da?" Inu Yasha ist total entsetzt
"Genau. Komm jetzt." In aller Ruhe sammelte Kagome den
Juwelensplitter auf, der noch immer auf dem Boden lag, und sammelte ihre
kaputten Sachen ein. Zum Schluss legte sie sich noch den Waffengurt mit dem
Dolch um, der zu dieser Kleidung wesentlich besser passte.
Auch Inu Yasha hatte sein Schwert aufgehoben und an seinen Platz gesteckt.
Nacheinander traten sie durch die Barriere, Miyouga folgte ihnen mehr oder
weniger freiwillig.
Durch die Gänge zog sich schon ein wunderbarer Duft, der den Magen des Halbdämonen
noch lauter knurren lies. Auch Kagome lief dabei das Wasser im Munde zusammen.
„Riecht ganz nach Nemuras Kochkünsten. So wie es aussieht, sind sie mir
gefolgt."
„Wer?"
„Wirst du schon sehen, du wirst überrascht sein." Kagome freute sich schon
auf sein Gesicht, wenn er Sessi gegenüber stehen würde.
Inu Yasha atmete weiterhin den guten Duft ein, und folge ihm durch die viel
verzweigten Gängen. Bald aber mischte sich noch etwas anderes darunter.
„Sesshomaru!" flüsterte er.
„Warte, das ist nicht..." Weiter kam sie nicht, denn er war schon auf und
davon. Mit einem Seufzen rannte sie hinterher. Sie musste ihn einholen, bevor er
eine Dummheit beging
Derweilen woanders:
„Ist das Essen noch nicht fertig?" Miroku wurde langsam ungeduldig. „Das
kann doch unmöglich soo lange dauern."
„Gut Ding braucht Weile." War alles was er zu antwort bekam.
„Hmpf."
Auf einmal streckte Sessi ihre Nase in die Luft.
„Sessi was ist los?"
„Ich rieche einen Dämon, und ... KAGOME!" und weg war sie. Die anderen
konnten ihr nur noch verdutzt hinterher blicken.
In einer etwas kleineren Höhle trafen die beiden Hanyous
aufeinander. Beide hatten bereits lange vorher ihre Schwerter gezogen, und das
erste aufeinandertreffen wurde von einem lauten Klirren begleitet.
„Halt Inu Yasha, das ist nicht..."
Der angesprochenen hatte aber schon bemerkt, dass sein Gegner nicht Sesshomaru
war. Erstaunt starrten sie sich gegenseitig ins Gesicht, die Schwerter über
ihnen gekreuzt.
Inu Yashas blick glitt weiter hinunter und blieb an Sessi Busen hängen. Noch
verwirrter als kurz vorher schaute er wieder nach oben, ins Gesicht, dann auf
die Ohren; und wieder hinunter. Geistesabwesend griff er Sessi prüfend auf die
Brust.
KLATSCH
Er taumelte auf die Seite und konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten,
aber nur kurz. Kagome war stink sauer.
„OSUWARI!" – Pa – dong. Inu
Yasha lag am Boden, er wusste immer noch nicht was los war.
Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, ging sie an ihm vorbei zu Sessi, die den
andren Halbdämonen beinahe entsetzt anstarrte, schnappte sie am Ärmel und zog
sie hinter sich her Richtung Essen.
„Komm, ich habe Hunger."
„W... Wer ist das?"
„Das ist bloß Inu Yashas." Er versuchte sich gerade wieder aufzurappeln,
als Kagome gefühllos ein „Osuwari!" anhängte.
Jetzt blieb er lieber liegen und wartete bis die 2 jungen Frauen außer
Sichtweite waren. Damit hatte Kagome gerechnet. „OSUWARI!" schallte es laut
durch die Höhlen und zu seinem Unglück kam von allen Seiten ein Echo, dass ihn
immer wieder zu Boden schickte. Ich liebe Echos. Hat mir schon in der 2. Folge
gefallen!
Nach einer für ihn schier endlosen Zeit, war das Echo verhallt und er begann
sich langsam aus dem entstanden Loch zu quälen. Unter Schmerzen kroch er dem
Essensgeruch hinterher.
Kurz bevor er bei der Gruppe angekommen war, stand er
keuchend auf, er wollte sich schließlich keine Blöße geben. Er mustere kurz
die andern und griff dann schnell nach der Schale mit Essen, die ihm Nemura
wortlos reichte. Kagome ignorierte ihn noch immer, dafür wurde er von den
anderen umso mehr angestarrt. Die Blicke von Sango und Miroku wanderten immer
wieder von Sessi zu Inu Yasha (wie bei einem Tennisspiel), die Ähnlichkeit war
wirklich verblüffend. Nemura allerdings tat so, als gehöre Inu Yasha schon
immer dazu und füllte zum 4. Mal seine Schale nach.
Er hatte schon längst seine Schale
wieder leer gegessen und führte dennoch die Stäbchen immer wieder zum Mund,
dabei betrachtete er Kagome versonnen. Sie bekam davon nichts mit, da sie von
ihm abgewandt saß. Sessi beobachtete das mit einem wissenden Lächeln im
Gesicht, Kagome hatte ihr bereits erzählt welche Gefühle sie für ihn hegte.
Er hatte schon längst seine Schale wieder leer gegessen und führte dennoch die Stäbchen immer wieder zum Mund, dabei betrachtete er Kagome versonnen..
‚Über 2 Jahre habe ich eine Weg zu ihr gesucht. Ich
wollte ihr so viel sagen. Und jetzt? Jetzt bring ich es erst nicht fertig.'
„Autsch!"
Nemura hatte ihm die Schale aus der Hand genommen und er sich in seiner
Geistesabwesenheit mit den Stäbchen in die Hand gepiekst. Nun sah auch Kagome
zu ihm herüber. Und ... sie lächelt! Unwillkürlich musste auch Inu Yasha
lächeln. Ein Stein fiel ihm vom Herzen.
‚Ich hab sie so vermisst, trotz
Sango und Miroku war ich allein.'
Er sah ihr in die Augen und tausend Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf.
Kagome die in den Brunnen fiel, weil er meinte es wär zu gefährlich – sie
war trotzdem zurück gekommen. Kagome die mit Tränen in den Augen nach Hause
lief, weil er sie verletzt hatte – sie war wieder zurück gekommen. ...
Und jetzt wo er schon fast gedacht hatte, sie endgültig verloren zu haben
– ist sie wieder zurück gekommen. Er nahm all seinen Mut zusammen, ging zu
ihr, sohlte tief Luft und...
„Kagome, ich ..."
Doch er wurde unterbrochen.
Sango, Miroku und Nemura hatten derweilen Sessi
weggeschleppt, um sie über den Neuankömmling auszufragen. Besonders
interessierte sie natürlich, was es mit der unglaublichen Ähnlichkeit auf sich
hat. Aber das wusste Sessi auch nicht. So erzählte sie ihnen nur, wie sie sich
begegnet waren, was bei Sango einen Lach- und bei Miroku einen Wutanfall auslöste.
Nemura kicherte nur leise.
Miroku schrie auf und lief kopflos auf Inu Yasha zu, er holte aus und schlug ihm
einige Male mit dem Mönchsstab auf den Schädel.
Sango uns Sessi standen nur ungläubig da nur Nemura versuchte Miroku
wegzuzerren.
„Miroku, hör auf?"
Inu Yasha saß hilflos da, und wusste nicht was er tun sollte.
„Hey!" rief er „Hey was soll das!" Schließlich wurde es ihm zu bunt,
mit dem Ergebnis, dass der Mönch am Boden lag und nur noch Sternchen sah.
„Inu Yasha!" Kagome stand da, die Hände in die Hüfte gestützt, was nichts
Gutes für ihn erwarten lies.
„Osuwari." Sie hatte es nur ganz ruhig gesagt, zu Mirokus Glück, denn Inu
fiel genau auf ihn drauf. Diesen Anblick fanden natürlich alle äußerst lustig
und das Gelächter schallte durch die gesamten Höhlen.
Als sich alle wieder etwas beruhigt hatten und auch die beiden Männer wieder
klar sehen konnten, meinte Nemura:
„Es wird Zeit weiter zu gehen, bevor es zu spät wird, und die Nacht uns überrascht."
„Ja, und wohin bitte?" fragte Inu Yasha
„Wir müssen noch mal zurück ins Bergdorf."
„Warum." Maulte natürlich jemand herum, der Hanyou hatte nicht die
geringste Lust auf eine Bergwanderung.
„Ganz einfach, weil da mein Rucksack ist."
„Na und?" Das konnte ihn wenig überzeugen.
„Und dort vielleicht ein paar Ramen drin sind." Kagome lächelte listig, sie
kannte ihn ja schließlich schon lange genug.
„Na gut." Natürlich hatte ihn das überzeugt. „Für Ramen kann ich schon
mal auf einen Berg steigen." ‚Und für Kagome auch.' Fügte er in Gedanken
hinzu.
