bRuhiges Leben/b
Die Sonne störte schon seit einiger Zeit seinen Schlaf, doch immer wieder kniff er die Augen zusammen und versuchte weiter zu dösen. Er wollte noch nicht wach werden, noch nicht seine süße Traumwelt verlassen. Doch jemand anders hatte noch weniger erbarmen als die Sonne. KLATSCH
Ein roter Handabdruck prangte mitten in seinem Gesicht, und zu seinem Ärger war er mehr oder weniger selbst Schuld.
„Miyouga, was soll das! Ich hab grad so gut geschlafen."
„Entschuldigt, Inu Yasha – sama. Aber ich hatte Hunger, und euer Blut ist einfach zu köstlich." Verärgert schüttelte er den Flohgeist ab und lies ihn zu Boden fallen.
ER sprang von seinem Baum und wollte sogleich zu Kagome, doch auf halben Weg wurde er von Sessi abgefangen.
„Schön, dass du schon wach bist, ich wollte dich gerade wecken."
„Wieso? Was ist los?"
„Wir wollen wieder aufbrechen, kannst du bitte der Miko bescheid sagen."
„Erstens: Die Miko hat einen Namen – Kagome! Und Zweitens:. Wir bleiben hier."
„Was! Warum! Was wollt ihr noch hier?"
„Kagome will sich noch um Shippo kümmern, er ist in unglaublich schlechter Verfassung. Ist dir das noch nicht aufgefallen?"
‚Was Shippo geht es schlecht? Ich habe wirklich schon lange nicht mehr nach meinem alten Lehrer gesehen.' Schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit, doch das würde sie nie eingestehen.
„Na gut, dann gehen wir halt ohne euch. Ich kann nicht hier bleiben, ich habe auch noch eine andere Verantwortung. Kagome weiß wo wir zu finden sind." Damit drehte sie sich um und ging.
Als Kagome endlich aufwachte waren die anderen schon längst weg. Genüsslich räkelte sie sich in ihrem Schlafsack und streckte sich, um auch ihre noch müden Muskeln wach zu bekommen.
‚Wieso bin ich bloß noch so müde? Ich hab doch so gut geschlafen, und so schön geträumt.'
In Gedanken an ihren „Traum" strich sie mit ihren Fingern über ihre Lippen, dann stand sie auf um sich für den Tag fertig zu machen. Schnell fuhr sie sich mit den Fingern durch das Haar. Als sie damit fertig war, bemerkte sie erst, dass auch ein silbernes/weißes Haar zwischen ihren Fingern hängen geblieben war.
‚Wo kommt das her? War es etwa gar kein Traum?'
Sie wurde jäh in ihren Gedanken unterbrochen, als ein gutgelaunter Hanyou hereingestürmt kam und sie sanft umarmte. Kagome wusste noch immer nicht so recht, ob sie jetzt bloß geträumt hatte oder nicht.
„Äh, Inu Yasha, könntest du mich bitte los lassen." Verblüfft löste er seine Umarmung.
„Entschuldige Kagome, ich dachte nur ... nach letzter Nacht.."
„ Was war den letzte Nacht?"
„WAS! Soll das heißen du kannst dich nicht erinnern?" Das konnte und wollte er einfach nicht glauben. Dieser Kuss hatte ihm so viel bedeutet, und sie sollte sich nicht daran erinnern können. Er war gekränkt.
„Nicht so recht" eine leichte Röte überzog ihr Gesicht, „ich dachte, ich hätte das mit der Klippe nur geträumt."
„Nein, hast du nicht." Nun schmollte er.
„Soll das heißen, das ist alles wirklich passiert? ... Auch das mit der Sternschnuppe?" Ihr Gesicht wurde ein kleine Spur dunkler und ihr Herz begann laut zu pochen. Sie stand ganz still da und erlebte alles vor ihrem inneren Auge noch einmal. Das Gefühl etwas verpasst zu haben macht sich immer breiter in ihr, und sie wurde etwas traurig. Inu Yasha schien ihre Gedanken erraten zu haben, eine ganze Weile hatte er ihr Minenspiel verfolgt.
„Soll ich deine Erinnerung auffrischen?" Er grinste etwas fies bei der Frage.
Mit einem Satz stand vor ihr und sie wollte schon erschrocken zurückweichen, überlegte es sich dann jedoch anders. Zu neugierig war sei auf das was er vor hatte, er würde ihr niemals weh tun, dessen war sie sich sicher. Unendlich sanft, sanfter als sie es erwartet hätte, nahm er sie dann in seine Arme und sah ihr tief in die Augen. Eigentlich hatte er sie ja küssen wollen, doch irgendwie war er jetzt wie gelähmt. Fasziniert von ihrem Blick, der scheu und doch bittend war. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und unter seiner angenehmen Wärme wurde ihr heiß. Als sie es nicht mehr aushalten konnte, ergriff sie die Initiative und auch Inu Yahsa erwachte aus seiner Starre. Als sie sich berührten, wurden tatsächlich die Geschehnisse der letzten Nacht lebendiger und sie lächelte in den Kuss hinein.
Ein Räuspern störte sie 2 jedoch sehr bald. Erschrocken fuhren sie auseinander.
„Kagome, ich hab' Hunger!" Er hatte gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie diesem Ort erlegen waren. Doch nun musste er etwas auf die beiden Acht geben, sonst würden sie noch eine Dummheit begehen und der große Fehler, der sich in den Lauf des Schicksals eingeschlichen hatte, könnte womöglich nie mehr behoben werden.
„Ich... ja ... Dann wird ich mal etwas zu essen holen. Nemura hat bestimmt noch was übrig."
„Nemura ist nicht mehr da. Er und die anderen sind heute morgen wieder aufgebrochen. Ich habe Sessi gesagt, dass wir noch hier bleiben."
„Ähm.. ja dann wird ich uns Frühstück machen."
„Ich glaub ich lass das Frühstück heute lieber mal ausfallen." Kagome ballte ihr Hände zu Fäusten. ‚Was denkt der sich überhaupt? Zuerst küssen wir uns und dann dass.' Sie wollte ihn schon energisch zu Boden schicken, überlegte es sich dann aber anders. Ruhig ging sie auf ihn zu und kraulte leicht sein Ohr. Inu Yasha beäugte sie misstrauisch. ‚Was ist denn jetzt los?'
Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm in Ohr: „iOsuwari/i" Und prompt küsste er ihr ihre Füße. Zufrieden geht sie Frühstück machen und zieht im Vorbeigehen noch Shippo mit sich, der das Ganze ungläubig verfolgt hatte. Nun konnte er sich auch ein blödes Grinsen nicht mehr verkneifen. ‚Die werden sich nie ändern!'
Den Rest des Tages verbrachten sie mehr oder weniger getrennt, was hauptsächlich an Shippo lag, der Kagome ziemlich in Beschlag nahm. Beide sehnten sie schon die Nacht herbei, wo sie dann endlich etwas Ruhe haben sollten, doch Kagome war am Abend so erschöpft, dass sie gleich einschlief. Dennoch sah Inu Yasha sie mitten in der Nacht wieder lautlos durch das Dorf schleichen. Wieder in Richtung Klippe und wieder folgte er ihr.
So vergingen die Tage, an denen beide vollauf mit Shippo beschäftigt waren, und die Nächte in den sie sich bei der Klippe trafen. Und die Wochen zogen ins Land und wurden zu Monaten, die sie als heimliches Pärchen in dem Bergdorf verbrachten.
Für Kagome waren diese Nächte noch immer mehr Traum als Wirklichkeit, doch für eine Nacht hatte sie sich etwas besonderes ausgedacht. Es war die Nacht die genau 1 Jahr nach ihrem 1 Kuss lag.
„Ein Jahr ist es schon her, wie die Zeit vergeht. Und du, Shippo, bist noch immer krank." Kagome seufzte erschöpft. Irgendwie kam es ihr vor als wollte der alte Kitsune sie auseinander halten, nicht auseinander bringen, aber halt auf Abstand. ‚Gott sei Dank hat er einen guten Schlaf.' Kagome lächelte in sich hinein. Die heimlichen Treffen waren für beide immer etwas besonderes, da konnten sie sich ungestört unterhalten, kuscheln und auch die Küsse des anderen genießen. Mehr hatte noch keiner von beiden gewagt.
Kagome ging gerade, den alten Kitsunen stützend, nach draußen. Inu Yasha saß wie immer auf einem der Hüttendächer und beobachtete sie. Zunahe wollte er Shippo nicht kommen, denn sonst hätte er wieder irgendeine furchtbare Aufgabe für ihn. Es schüttelte ihn, als er daran dachte wie er das letzte Mal die Algen aus dem Teich im Dorf hatte fischen „dürfen". Und das bei seiner empfindlichen Nase.
Die junge Frau war beim Gehen so in ihren Gedanken versunken, dass sie den Stein übersah, der auf dem Weg lag. Sie strauchelte, und wäre beinahe mitsamt Shippo auf den harten Boden gefallen. Gerade noch rechtzeitig wurde sie von Inu Yasha aufgefangen und wieder sicher auf die Füße gestellt.
Zufällig strich dabei seine Hand über ihre Brust, die er danach schnell wieder weg zog. Beide wurden rot im Gesicht.
Ein Kribbeln dehnte sich, von der Stelle seiner Berührung, über ihren Körper aus, und zog sich bis zu einer bestimmten Stelle ihres Unterleibes. Auch Inu Yasha war es ganz heiß geworden und er verzog sich schnell auf einen Baum, damit sie das Ergebnis seiner Erregung nicht sehen konnte.
Sie kannte sich nun schon so lange, und doch waren diese Art von Gefühlen komplett neu für beide. Keiner von ihnen wusste so recht damit um zu gehen. Doch Kagome konnte sich nicht so einfach zurück ziehen und ihre Gefühle in den Griff bekommen, schließlich war neben ihr noch immer Shippo. Der auf einmal allein sicher stehen konnte. Jetzt war alles vergessen.
„Shippo, was soll das! Das lässt du mich schuften und mir Sorgen mache, obwohl es dir eh gut geht!" Shippo hätte sich am liebsten wo verkrochen, wie sollte er denn erklären, dass er dies nur zu ihrem Wohl getan hatte. Sie würde die Zusammenhänge nicht verstehen.
Wütend ballte Kagome ihre Hände, und ihre Miko-Kräfte bündelten
sich darin und begannen zu leuchten. Sie selbst bekam davon nichts mit, nur
Shippo und Inu Yasha starrten mit großen Augen auf ihre Fäuste. Schnell hatte
sie sich aber auch wieder abgeregt
und stapfte einfach von dannen, ohne den Alten auch noch eines Blickes zu würdigen.
‚Wie konnte er mir so was nur antun? Dabei hätte das heute so ein schöner
Tag werden sollen.'
Sie saß nun wieder einmal am See, wie immer wenn sie etwas bedrückte, und lies
kleine Steinchen über die Wasseroberfläche hüpfen. Sie genoss das Leben hier,
es war so idyllisch und einfach; keine Kämpfe, keine Prüfungen. Die Existenz
von Naraku hatten sie schon vor einiger Zeit verdrängt und beinahe vergessen,
nur er sie leider nicht!
„Wo sind die nur? Die können doch nicht einfach
verschwinden!" angestrengt blickte er in den Spiegel. Er suchte schon eine
ganze Weile, und konnte keine Spur von dem was er begehrte finden. „Das kann
doch nicht sein!" wütend warf er sein Weinglas gegen die Wand, sodass Kanna
zusammenzuckte und den Spiegel lieber wieder an sich nahm.
Schon seit längerem hatte er all seine Aufmerksamkeit darauf verwandt, die nun
beinahe zum Greifen nahen Splitter zu finden und zu bekommen. Danben hatte er
ganz darauf vergessen, seine Gegnern das Leben schwer zu machen.
„Wie wäre es, wenn ihr mal nach ihren Begleitern suchen würdet, und nicht nur nach ihnen selbst. Vielleicht hab ihr dann mehr Glück." ...
Es war Abend geworden und Kagome saß noch immer am See,
tief in ihren Gedanken versunken. Eine einzelne Träne lief über ihre Wange, als ihre Gedanken auch zu ihre Familie führten,
die sie wohl nie wieder sehen würde. Schnell zwang sie sich, sich an das schöne
letzte Jahr zu erinnern, das sie mit Inu Yasha verbracht hatte. Dann fiel ihr
auch wieder ein, was für ein Tag war, und was sie für heute Abend geplant
hatte und ihr Lächeln kehrte in ihr Gesicht zurück.
Ein leises Rascheln lies sie aufschrecken
"Kagome, geht es dir wieder besser?"
„Ja, danke. Was ist los?"
„Ist es nicht Zeit für's
Abendessen?" ein Grummeln unterstrich seine Behauptung und sie musste kichern.
"Ja ich komm schon."
Leise schlich sich Kagome von ihrem Schlafsack fort, sie
weiß nicht mehr wie lange sie da gelegen hatte und auf Shippo's gleichmäßigen
Atemzüge, die anzeigten, dass er schliefe, gewartet hatte. Doch nun endlich war
es soweit.
Sie nahm sich ihren neuen Kimono und ging damit zum See um noch ein Bad zu
nehmen. Sorgfältig legte sie ihr neues Gewand auf einen Stein und begann sich
zu entkleidten. Dabei lies sie immer wieder ihre Blicke über die Umgebung
schweifen. ‚Irgendwie habe ich das Gefühl beobachtet zu werden!' „Osuwari!"
– Nichts geschah. Erleichtert zog sie sich vollends aus und stieg in das
Wasser.
Auf dem felsigen Hügelring, der den See umgab, reute sich jemand diebisch.
‚Ich hab dich Bannkette ausgetrickst' Ganz flach hatte er sich auf den Boden
gelegt, und das kleine Wumm, das es dennoch gegeben hatte, drang nicht bis zu
ihren Ohren vor. Irgendwie war am Nachmittag seine Neugierde auf ihren Körper
erwacht und als es sie zum See gehen sah, konnte er es sich nicht verkeifen ihr
zu folgen. Als sie wieder aus dem Wasser stieg verschwand er wieder schnell.
Wenig später trafen sie sich an der Klippe, und Inu Yasha, der noch immer
geistig am See war, schaffte es nicht ihr in die Augen zu sehen.
„Inu Yasha, ist alles in Ordnung?"
„Ähm, ja doch." Mühevoll zwang er seine Kopf in die Höhe um ihr doch noch ins Gesicht zu blicken und lief prompt Tomatenrot an. Was ihr zu seinem Glück nicht auffiel, da sie nun zu Boden blickte.
„Weiß du was für ein Tag heute ist?"
„Wie könnte ich das vergessen!" der Hanyou klang leicht empört und auch das Rot war inzwischen verschwunden. Kagome rückte etwas näher an und kuschelte ihren Kopf an seine Schulter. Etwas überrascht drückte er sie an sich.
„Vor einem Jahr haben wir uns das erste Mal geküsst." ‚Und uns seit dem immer heimlich hier getroffen.'
Die junge Miko drückte sie wieder etwas von ihm weg und
strich ihm dann sanft über das Gesicht. Sie sah ihm noch tief in die Augen,
bevor sie ihre schloss und ihn sanft küsste.
Er wollte sie gerade enger an sich ziehen, als sie sich auch schon wieder von
ihm löste und zu der kleine Tasche ging, die sie mitgebracht hatte. Sie kramte
kurz darin, hatte aber bald das Gesuchte gefunden.
„Inu Yasha," sagte Kagome, „Komm mal her. Ich muss dir was ausziehen." Und grinste breit dabei. Sie hatte ihre Worte absichtlich so gewählt.
„Hä?" Inu Yasha riss die Augen auf. Sie hatten sich zwar schon ein paar mal geküsst, sowie gerade eben, und auch.. na ja, das von diesem Tag konnte man nicht wirklich zählen. Aber das ging ihm nun doch eindeutig zu schnell. Knallrot im Gesicht wollte er gerade ansetzen etwas zu sagen, als Kagome auch schon ihre Arme um seinen Hals gelegt hatte. Ihm blieb die Luft weg und brachte keinen Ton mehr heraus. Kagome war das sehr wohl aufgefallen und sie genoss seine Verlegenheit. Doch tat sie etwas andres als er erwartete.
Sie nahm ihm seine Bannkette ab, i ICH WERDE SIE VERMISSEN L /i und legte ihm dafür etwas anderes um den Hals.
„Das soll uns für immer verbinden." Verwundert und noch immer verlegen schaute der Hanyou auf das kleine Glitzerding, das er nun umhängen hatte und staunte nicht schlecht.
Sie hatte ihm den zweiten Juwelensplitter geschenkt. Er wusste nun wirklich nicht was er sagen sollte, nicht nur, dass sie ihm so etwas wertvolles anvertraute, auch hatte er nichts für sie.
„Kagome, ich ... ich...
