A/N: Hi, ihr Süßen! Sorry wegen dem letzten Kapitel und
den damit verbundenen Review-Problemen, das war meine (Bines) Schuld.
Ich hab´ nicht gewusst, dass es nicht kapiert, das wenn ich ein
Kapitel lösche ihr dazu dann nicht mehr reviewen könnt, weil die Seite
glaubt, ihr hättet schon. Trotzdem ein ganz besonderes Dankeschön, das
ihr dennoch bei allen Wiedrigkeiten so kreativ gewesen seid und
uns eure Meinung irgendwie geschrieben habt! Einen dicken Knuddler für
euch alle!
Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob Sirius bei uns heil bleibt, oder ob uns da jetzt doch ein Fehler unterlaufen ist. Man weiß ja nie … wir sind ja auch nur Menschen. °Muharharhar!° Angst? Dann lest mal nach, ob wir wirklich solche Ekelpakete sind. Viel Spaß!
Kämpfe und Siege
„STUPOR!", brüllte Harry, diesmal auf den jetzt ungedeckten Kopf der Schlange zielend. Und tatsächlich – Nagini zuckte empfindlich getroffen zurück, riss das Maul mit einem wütenden Zischen auf …
… und Evanna rammte die Forke mit aller Kraft in den Schlangenrachen und nagelte den Kopf des sich wild aufbäumenden Reptils durch die Schädeldecke an einen der Deckenbalken.
Das Fauchen, das sich dem Schlangenmaul ein letztes Mal entrang, klang fast wie ein weit entferntes, wütendes Aufbrüllen. Das Brüllen eines vor Zorn rasenden Menschen. Dann erschlaffte der riesige Körper bis auf ein paar letzte Zuckungen und schließlich lag er vollkommen still.
Einen Augenblick lang herrschte atemlose Stille.
Sirius rappelte sich auf und sein besorgter Blick flog zuerst zu Harry, der ihn jedoch nur flüchtig anschaute, weil er bereits auf dem Weg zur Tür war, um sich Ginny gehörig vorzuknöpfen - und ihm deshalb lediglich ein knappes: „Keine Panik, mir geht es gut!" zurief.
Okay, so weit, so gut. Mit zornig funkelnden Augen wirbelte er zu Evanna herum, die noch immer heftig atmend an der gleichen Stelle stand und in das weit aufgerissene Maul der toten Schlange starrte.
„BIST DU EIGENTLICH VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN, FRAU?"
Vanna erwiderte den Blick nur stumm, ehe sie sich gespielt gleichmütig ein wenig Staub von ihrem Ärmel wischte. Sie hatte keine Ahnung, warum sie es tat, wusste sie doch, dass in ihrer gespielten Gleichgültigkeit eine unglaubliche Provokation lag. Und wie erwartet explodierte Sirius sofort.
Er packte ihre Oberarme und schüttelte sie einmal so heftig, dass ihr Kopf wie der einer Puppe taumelte. „Du hättest getötet werden können! Was zur Hölle machst Du überhaupt hier? Du solltest im Grimmauldplatz bleiben!"
„So wie Du auf Dich Acht geben solltest, Schlangen-Dompteur?" fauchte sie zurück.
„ICH HÄTTE AUF MICH ACHT GEGEBEN, WENN MEINE LIEBE EHEFRAU NICHT VOLLKOMMEN SCHUTZLOS IN UNSEREN KAMPF GEPLATZT WÄRE!"
Sie blickte zu ihm auf und in ihren Augen blitzte wieder dieser rebellische Funke, allerdings diesmal gepaart mit deutlichem Verletzt sein. „Du sprichst von mir, als wäre nichts zwischen uns! Hast den Kuss wohl schon vergessen, was?"
„Das habe ich nie gesagt, Evanna!"
„Nein, nur gemeint hast Du es so, nicht wahr!" Die Augen zu wütenden Schlitzen verengt starrte sie ihn an. „Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, warum ich Dir überhaupt gefolgt bin! Warum ich mir überhaupt Sorgen gemacht habe, ihr hattet ja alles im Griff, ihr starken, unverletzlichen Kerle. Der eine hat ja bloß ein so großes, blaues Auge, dass er kaum etwas sehen kann, der nächste – schon wieder – gebrochene Rippen, Nummer Drei kämpft mit einem dermaßen großen Blutverlust, dass er doch glatt zwei FRAUEN braucht, um überhaupt aus diesem gemütlichen Kaffeekränzchen herauszukommen. Und Du …"
Sie unterbrach sich selbst, als ihr mit Erschrecken klar wurde, dass durchaus die Möglichkeit bestand, dass auch Sirius verwundet worden war, und trat unwillkürlich einen Schritt auf ihn zu. Ihre Hände verselbstständigten sich und legten sich auf seine Wange, um seinen Kopf von links nach rechts drehen zu können und ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Keine Schnitte, keine Bissspuren. Aber vielleicht hatte er auch gebrochene Rippen wie sein Freund …
Er ließ es geschehen, dass ihre Hände auch seine Brust abtasteten, ehe er sie einfing und sie mit eindringlichem Blick musterte. „Mir fehlt nichts, Vanna."
„Das sagst Du nur so, weil Du ein starrköpfiger, dummer, heldenhafter Macho bist. Vermutlich hast Du unzählige Knochenbrüche und das Einzige, was Dich aufrecht hält, ist Dein verdammter Stolz!"
„So wie Dich?"
„Was?"
Sirius schnitt eine Grimasse und erklärte dann: „Bei der Beule, die Du da hast, kann Dich nur noch Stolz aufrecht halten."
Erst bei seinen Worten durchzuckte Vanna der heftige Kopfschmerz und irritiert griff sie sich an den Hinterkopf. Bei der bloßen Berührung der Schwellung überschwemmte sie Übelkeit, sie wandte sich um und stürzte aus dem mittlerweile reichlich baufälligem Cottage, direkt an Harry und Ginny vorbei, die gerade ebenfalls in eine hitzige Diskussion vertieft waren.
Sirius folgte ihr hastig, nur um sich seiner ersten ehelichen Verpflichtung gegenüberzusehen – lange blonde Haare aus dem Gesicht Evannas zu halten, während seine Frau ungefähr die letzten zwei Mahlzeiten erbrach – und ihrem Beispiel nicht zu folgen.
„EINE MISTGABEL? Du gehst allen Ernstes mit EINER MISTGABEL auf diese Schlangenbiester los?" tobte Harry währenddessen mit zornrotem Gesicht.
Ginny lehnte neben ihrem Bruder am Gartenzaun des Cottages und wünschte sich ihren Zauberstab so sehnlichst herbei wie noch nie– und wenn nur, um diesen tobenden Kerl endlich die Klappe halten zu lassen. Ron neben ihr war immer noch blass – und übertrieb es mit dem leisen Stöhnen vermutlich absichtlich, damit ihm Hermine bloß nicht von der Seite wich.
„Wieso nicht", fauchte sie stattdessen wütend zurück und funkelte ihn an. „Und bevor Du jetzt sagst: ‚Weil Du ein Mädchen bist!' überleg es Dir gut, Potter! Ich werde Dir nämlich augenblicklich den Kopf abbeißen, wenn Du es tust."
Gegen seinen Willen stutzte er und musste ein winziges Bisschen schmunzeln bei der Vorstellung, konzentrierte sich aber sofort wieder auf seinen Ärger. „Du hättest …"
„… verletzt werden können", beendete Ginny seinen Satz gelangweilt mit einem reichlich tödlichen Avada-Kedavra-Blick in ihren braunen Augen. „Oder getötet. Bla, bla. Weißt Du was, Harry? Eben hast Du mir viel besser gefallen."
Verwirrt runzelte er die Stirn und fragte wenig geistreich: „Wann?"
„Als Du mich geküsst hast", erklärte sie frech mit emporgerecktem Kinn. „Du bist so nett zu mir, wenn Du mich küsst. Dann kann ich Dich immer viel besser leiden."
„Hör´ auf Dich lustig …"
Weiter kam er nicht, denn sie hatte kurzerhand das Reverse seines Umhangs gepackt und ihm seine Lippen zu besagtem Kuss verschlossen.
Harrys und Sirius' zweistimmiges wütendes Gebrüll brachte inzwischen Catherine dazu, das Gesicht zu verziehen. Sie blickte zu Remus auf, der noch immer vor ihr kniete und dessen Hände ihren Körper vorsichtig nach Verletzungen abtasteten – wie oft wollte dieser Mann ihre Rippen und Gliedmaßen denn noch auf Knochenbrüche hin untersuchen? – und fragte leise: „Wirst du mich jetzt auch anschreien?"
Er ignorierte den scherzhaften Ansatz, mit dem sie gehofft hatte, die Stimmung etwas auflockern zu können, und seine Kinnlinie verhärtete sich womöglich noch mehr. „Auf jeden Fall", knurrte er rau. „Ich versuche nur noch, genug Luft in die Lungen zu bekommen, damit ich dich so richtig schön runterputzen kann. VERDAMMT, Catherine! Was hast du dir nur dabei gedacht?" Ihm war deutlich anzusehen, dass er sie am liebsten ebenfalls an den Schultern gepackt und kräftig geschüttelt hätte.
Probehalber bewegte sie Arme und Beine und stellte erleichtert fest, dass ihre Glieder ihr wieder gehorchten. Gut, denn vielleicht würde sie ja IHN schütteln müssen. „Ich hatte keine Zeit zum Denken", erklärte sie leise. „Als Hermine mit der Nachricht ankam, dass Voldemort in Schottland sei … Vermutlich auf der Suche nach dem Horcrux, den Dumbledore in sich getragen hatte …"
Überrascht holte sie Luft, als er einen Arm unter ihren Rücken und den anderen unter ihre Kniekehlen schob. „Was tust du denn da?"
„Ich bringe dich hier raus. Das Haus kann jeden Augenblick einstürzen. Und wenn Sirius so weiterbrüllt…"
„ …werden allein die Schallwellen es zusammenbrechen lassen?" Catherine lächelte leicht, während sie die Hände hilfreich in seinem Nacken verschränkte, stellte aber fest, dass Remus' Lippen sich nicht im Geringsten zu einem Lächeln verzogen. Er hob sie einfach wortlos auf seine Arme – ungeachtet seiner heftig schmerzenden Rippen – und trug sie durch die Tür. In sicherer Entfernung vom Haus setzte er sie auf der Wiese ab. Und richtete sich danach sofort wieder auf.
Sie hockte sich enttäuscht ins weiche Gras und biss sich angesichts seines steinernen Gesichtsausdrucks nervös auf die Unterlippe.
„Also habt ihr gehört, dass sich Voldemort hier aufhalten könnte, und spontan beschlossen, ihm direkt vor den Zauberstab zu laufen", konstatierte er gerade, das Gespräch wieder dort aufnehmend, wo es unterbrochen worden war.
„Nein, verdammt!" Ihre Nervosität war plötzlich wie weggeblasen. Zornig blickte sie zu ihm auf. „Wir haben beschlossen, euch zu warnen. Eigentlich wollten nur Hermine und ich kommen, aber Evanna weigerte sich zurückzubleiben. Also…"
„Also seid ihr alle drei gekommen." Seine Stimme klang noch immer ruhig, aber hinter seinen Augen tobten die Emotionen. Und dann brach es plötzlich aus ihm heraus. „Du bist schwanger, zum Troll noch mal! Hast du auch nur einen Gedanken an dein Kind verschwendet, bevor du dich auf diesen Irrsinn hier eingelassen hast? Was, wenn du jetzt doch noch eine Frühgeburt erleidest?" Seine Stimme senkte sich zu einem heiseren Flüstern herab, während seine Augen den Blickkontakt abbrachen und er jetzt zu Boden sah. „Was, wenn du gestorben wärest?"
Sie packte seine plötzlich zitternden Hände mit festem Griff und zwang ihn, ihr wieder ins Gesicht zu sehen. „Was, wenn du gestorben wärest?"
Er entzog ihr seine Hände und warf sie hilflos in die Luft. „Darum geht es doch gar nicht! Ich bin nicht wichtig, aber…"
„Doch, verflucht noch mal! Du bist wichtig! Für mich bist du sogar außerordentlich wichtig! Und damit eines gleich klar ist, Remus Lupin, in einer vergleichbaren Situation werde ich jederzeit wieder ganz genauso handeln!"
„Verdammt, wie kann eine Frau nur so stur sein!" Aufgebracht ließ er sich ihr gegenüber ins Gras fallen. „Catherine, du..."
„Ich bin überhaupt nicht stur!", brüllte sie zurück. „Ich bin vollkommen rational! Wir wussten, dass ihr hier vermutlich in eine Falle geraten würdet, also haben wir getan, was getan werden musste!"
„Du hast dein Leben dabei aufs Spiel gesetzt!", warf er ihr heftig atmend vor.
„Genauso, wie du dein Leben aufs Spiel gesetzt hast, als diese Todesser Josh und mich verfolgt haben", gab sie ebenso aufgebracht zurück. „Nur mit dem Unterschied, dass du deines für eine völlig Fremde riskiert hast, während ich…"
Die Art, wie sie abbrach, ließ ihn unwillkürlich innehalten. Sein Blick brannte sich in ihren. „Während du was?" Wieso war er nur plötzlich so atemlos?
„Ich habe meines für dich riskiert", flüsterte sie. „Für den Mann, der mein Herz zum Jagen bringt, wenn er mich berührt. Für den Mann, dessen Lächeln mich innerlich schmelzen lässt. Für den Mann, der mich ansieht, als wäre ich die schönste Frau der Welt für ihn, obwohl ich im achten Monat schwanger bin und vermutlich aussehe wie ein gestrandeter Wal. Für dich, Remus."
„Catherine…" Klang seine Stimme nur in seinen Ohren so schwach, oder konnte sie es auch hören?
„So wie ich das sehe, hast du zwei Möglichkeiten", erklärte sie entschlossen und hob stur das Kinn, während sie etwas näher an ihn heranrückte. „Du kannst mich weiter anbrüllen, was zwar angesichts meines ausgeprägten Dickschädels nicht viel Sinne hätte, dich aber vielleicht erleichtern würde, oder du kannst mich endlich küssen!"
Sein Gesichtsausdruck war unbezahlbar. Und so tat sie schließlich das Einzige, was ihr übrig blieb – sie schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Ihre Lippen strichen über seine, ihre Zungenspitze schnellte über seinen Mundwinkel und als er schließlich seine Verblüffung überwunden hatte und ihre Einladung annahm, als ihre Zungen sich zu einem sinnlichen Tanz fanden und seine Hände sie näher an seinen harten Körper zogen, so nahe, als wollte er sie nie wieder loslassen, seufzte sie erleichtert auf und schob die Hände in sein von grauen Strähnen durchzogenes Haar. Endlich! Wie lange hatte sie darauf gewartet!
„Das war übrigens Möglichkeit Nummer drei", murmelte sie, als er ihre Lippen schließlich irgendwann zögernd wieder freigab.
„Mhm." Remus lächelte zärtlich auf sie hinab, bevor er sie in seinen Armen herumdrehte, so dass sie jetzt mit dem Rücken an seiner Brust lehnte und die Geschehnisse beobachten konnte, die sich bisher hinter ihr abgespielt hatten. Vannas Magen schien sich mittlerweile wieder ein wenig beruhigt zu haben, denn sie lehnte blass und mit erschöpftem Gesichtsausdruck an Sirius Schulter, gestützt von dessen starkem Arm, den er um ihre Schulter gelegt hatte, während dieser offensichtlich eine Art Heilungszauber murmelte, damit die beachtliche Beule an ihrem Hinterkopf nicht noch größer wurde. Und Ginny und Harry küssten sich immer noch, offenbar die Welt um sich herum vollkommen vergessend. Genauso wie sie offensichtlich Ron und Hermine neben sich vergessen hatten.
„Was glaubst du, welche Möglichkeit hat Harry gewählt?"
Catherine lachte leise. Sie hatte zwar weder Harry noch Ginny bisher richtig kennen gelernt, aber ihre Handlungsweise konnte sie nur zu gut nachvollziehen. Adrenalin und Liebe waren nun einmal eine unwiderstehliche Kombination. „Wohl die gesündere für ihn", kicherte sie. „Und Sirius hat wohl nicht einmal eine Wahl gehabt. Arme Vanna."
„Tut ihm ganz gut, dass er mal leer ausgeht. Und außerdem – wenn ich die Szenen im Grimmauldplatz richtig gedeutet habe, dann hatte er heute schon ausreichend Zärtlichkeiten."
„Höre ich da etwa Neid?", stichelte sie leise lachend und Remus grinste schief. „Nur ein bisschen … Aber wir sind auf einem guten Weg, mein Herz."
„Dem Besten!"
Beide beugten sich erneut zueinander, doch ein lautes Poltern und Krachen erfüllte die Luft und so ziemlich alle Anwesenden machten einen erschrockenen Hüpfer. Das Cottage war jetzt endgültig eingestürzt und es blieb nur noch ein Haufen staubiger Steine übrig, aus dem hier und da blutige Schlangen-Überreste oder geknickte silberne Antennen ragten.
„Sind alle okay?", rief Remus und mehrere Stimmen antworteten mit mehr oder weniger gehusteten ‚Ja´s'
„Mein Zauberstab", murmelte Ginny geknickt und sah unglücklich zu Harry auf, der sie immer noch im Arm hielt.
„Bleib´ bei Hermine und Ron. Ich meine es ernst, Gin. Bitte! Ich werde ihn suchen", versprach er, ließ sie los und näherte sich vorsichtig dem Trümmerhaufen.
Ein wenig unschlüssig schob er ein Häufchen Steinbrocken mit dem Fuß hin und der, ehe er seinen eigenen Zauberstab aus der Robe zog und laut „Accio Ginnys Zauberstab" sagte. Rechts von ihm bewegte sich etwas und nur Sekunden später zischte der Gerufene durch die Luft und landete in seiner ausgestreckten Hand. Er war nicht beschädigt, nur reichlich staubig daher wischte Harry ihn flüchtig an seinem Umhang ab und schob ihn dann in seinen Ärmel. Als er sich schon wieder umwenden und zu Ginny zurückgehen wollte, fiel ihm allerdings etwas anderes ins Auge – ein kleiner, hölzerner Flügel mit gespreizten Federn …
Harrys erster Impuls war, einen rachsüchtigen Schocker darauf abzufeuern, weil dieses Ding Ginny verletzt hatte – allerdings siegte letztlich doch seine Neugierde und er trat auf die Brosche zu, bückte sich und …
In dem Augenblick, in dem seine Finger das Holz berührten, schoss ein weißer Blitz aus konzentriertem Schmerz durch seine Narbe und er stöhnte unterdrückt auf und brach in die Knie. Wie aus weiter Ferne hörte er Ginnys erschrockenen Ruf, genauso wie Sirius', doch es klang, als wären beide kilometerweit weg. Bilder durchzuckten ihn in rascher Folge. Ein eigentlich attraktiver junger Mann, der mit gierigem Blick in den rot geäderten Augen nach der Brosche griff, die in einem Kästchen mit zwei kunstvoll verschlungenen R darauf lag, schauriges Gelächter – und ein toter, älterer Mann, der mit weit aufgerissenen, blicklosen Augen zur Decke starrte.
„Harry!" Er spürte, wie Hände nach ihm griffen und ihn zurückzerrten und die Bilder verschwanden vor seinem geistigen Auge. Er brauchte einen Moment, ehe er seine Umgebung wieder klar erkennen konnte. Sirius hatte ihn von der Brosche fortgezogen und blickte ihm nun besorgt ins Gesicht. Auch Remus kniete neben ihm, sein Blick war allerdings nicht auf Harrys Gesicht, sondern auf die Stelle gerichtet, wo die Brosche liegen musste.
„Der Horcrux … die Brosche …", stammelte Harry, selbst zu verwirrt von dem gerade Erlebten, um einen zusammenhängenden Satz zu formulieren.
„Tief durchatmen, Harry."
Er folgte brav Sirius' Aufforderung und atmete einmal tief ein und wieder aus, nur um dann zu spüren, wie sich Ginny von hinten gegen ihn warf und beide Arme schluchzend um ihn schlang. Er drückte beschwichtigend ihre Hand, die immer noch die Spuren ihrer Begegnung mit dem Horcrux trug, obwohl Remus in der Hütte bereits einen Heilzauber gesprochen hatte. Seine eigen Hand war allerdings eigenartigerweise unverletzt.
„Die Brosche ist einer von Voldemorts Horcruxen", brachte er dann endlich über die Lippen.
„Wohl kaum." Remus hatte die vermeintliche Brosche genauer unter die Lupe genommen und ließ sie nun mit Hilfe seines Zauberstabes in die Luft schweben. Alles, was von dem Raben übrig geblieben war, war ein verkohltes Stückchen Holz.
„Wenn, dann WAR es ein Horcrux!" Er ließ es langsam auf seine ausgestreckte Hand hinab schweben und nickte dann bedächtig. „Was hast Du gerade genau getan, Harry?"
Der starrte verblüfft auf das Stückchen verkohlten Holzes. „Gar nichts. Nur angefasst. Wirklich."
Remus und Sirius wechselten einen Blick, ehe sein Pate sanft Ginnys Finger um Harrys Hals löste und ihm dann selbst wieder auf die Beine half.
„Offenbar hat Voldemort mit Dir mehr geteilt als nur seine Parsel-Fähigkeiten", mutmaßte Moony, während er noch immer die zerstörte Brosche hin und herdrehte. „Offenbar ist es Dir möglich, die Horcruxe zu vernichten. Gut für uns. Bist Du verletzt, Harry?"
„Ich glaube nicht."
„Dann wartet im Grimmauldplatz ein weiterer Horcrux auf Dich und seine Zerstörung."
Verblüfft starrte Harry seinen ehemaligen Professor an. „Ihr ... ihr habt noch einen? Welchen? Und wie?"
„Yep." Sirius grinste. „Slytherins Medaillon. Wir lassen Dir doch nicht den ganzen Spaß allein bei Deiner Schatzsuche. Zu irgendetwas müssen der flohverseuchte Wolf und der räudige Köter doch auch gut sein, oder?"
Harry konnte nicht anders als lachen bei diesen Worten.
„Und diese beiden werden jetzt bitte endlich in die Gänge kommen, denn hier sind einige, die langsam medizinische Hilfe brauchen." Catherine schenkte Remus ein zärtliches Lächeln, als sie sich mit diesen Worten in Erinnerung brachte. „Und auf mich wartet mein kleiner Sohn, der Madam Pomfrey sicher schon an den Rand des Wahnsinns gebracht hat."
Harry wandte sich ein wenig überrascht zu der fremden, hochschwangeren Frau um, deren Finger sich gerade mit denen Remus Lupins verschlangen.
„Hallo, Harry Potter. Mein Name ist Catherine Spencer." Sie lächelte ein warmes Lächeln, welches ihm sofort sympathisch war. "Es freut mich, Dich endlich kennen zu lernen. Und ich hoffe, es macht Dir nichts aus, dass Josh und ich Dein Haus als Übergangswohnsitz nutzen."
„Je mehr, desto lustiger", ließ sich Ron mit hörbar gequältem Unterton in der Stimme vernehmen. „Kennst Du doch, Harry – aus dem Fuchsbau." Er stützte sich schwer auf Hermines Schultern. „Und ganz nebenbei bin ich übrigens einer, der auch ein wenig magie-medizinische Hilfe braucht. Wäre also schön, wenn wir los könnten."
„Sicher, Ron. Wir gehen jetzt heim." Harry reichte Ginny ihren Zauberstab und lächelte ihr zu. Sie erwiderte das Lächeln ein wenig zittrig, ehe er Hermine endlich zur Hilfe kam und Ron auf der anderen Seite stützte.
„Au! Mann, bist Du ein brutaler Kerl!"
Harry grinste unwillkürlich. „Zahl´ es mir irgendwann heim, Ron."
„Brauch´ ich nicht. Denn weißt Du was, Alter! Mum wird mich nicht einmal anschreien, wenn sie von der Verletzung erfährt, weil sie viel lieber Dich und Ginny auseinander nehmen wird. Und ich werde zusehen!"
Nanana, Ron! Wie kann man nur so schadenfroh sein. °Grins!° Und, seid ihr mit unserer Lösung zufrieden? Auch die, die sich über unsere „Weiber" so aufgeregt haben ? Sagt´s uns! Der kleine, lila Knopf da unten!
