Es geht weiter! Bine und ich entschuldigen uns nochmals für das arg verspätete Update, aber man muss die Feste eben feiern wie sie fallen, stimmts? Immerhin verlobt sich die beste Co-Autorin der Welt nicht alle Tage! Also noch einmal einen herzlichen Glückwunsch an unsere BineBlack! Und ganz, ganz viele Reviews, okay?


Der Verdacht

An allem war nur die verdammte Schlampe Schuld!

Fenrir Greyback presste die schmalen Lippen zusammen und rollte sich vorsichtig auf die Seite, bevor er unnatürlich langsam die Füße aus dem Bett schob und auf den Boden stellte. Nach einem unvorsichtig tiefen, zischenden Atemzug, der den Schmerz in seinem Brustkorb noch vervielfältigte, richtete er sich ächzend auf. Verdammt, tat das weh!

Er hatte schon lange nicht mehr solche Qualen erdulden müssen! Und noch mehr als die körperlichen Schmerzen machte ihn die Erniedrigung zu schaffen. Vorgeführt vor diesen Schwächlingen, die sich Todesser schimpften, wie ein alternder Tanzbär, den man an der Kette hielt. Diese Mistkerle würden dafür zahlen, gejohlt und gepfiffen zu haben, während er sich in Qualen wand. Ein Cruciatus! Und das ihm!

Stöhnend kam er auf die Beine und musste gleich darauf den Arm ausstrecken, um sich haltsuchend an der Wand abzustützen. Vor seinen Augen verschwamm alles.

Verflucht noch mal, er war ein Werwolf! Eine übermächtige, schwarze Kreatur, der man Ehrfurcht entgegenzubringen hatte. Er war an Qualen gewöhnt! Die Transformation war schließlich kein Zuckerschlecken, auch wenn er sich nicht wie dieser lächerliche Schoßwolf Lupin gegen die Bestie in seinem Innern wehrte, sondern sie und die Macht, die sie ihm verlieh, begeistert willkommen hieß. Das erleichterte ihm die Verwandlung enorm, aber dennoch lief sie natürlich nicht ohne Schmerzen ab. Aber das, was Voldemort ihm in seiner Raserei angetan hatte ...

Der Verrat dieser Rabastan hatte eine Kette von Ereignissen ausgelöst, die der Dunkle Lord einfach nicht hinnehmen konnte. Hatte er doch geglaubt, diesen Potter ein für alle Mal aus dem Verkehr ziehen zu können. Und dann war der Bengel von den Auroren befreit worden, die sie in die Katakomben geführt haben musste. Und hatte nur wenig später in Calwell gemeinsam mit seinen Blutsverräter-Freunden Nagini getötet und dessen Schlangengefolge fast vollständig ausgerottet. War es da ein Wunder, dass der Lord vor Wut raste? Immerhin hatte zwischen ihm und dieser Schlange ein Band bestanden, das über das Verständnis seiner Anhänger weit hinausging. Wenn er je so etwas wie einen wahren Freund gehabt hatte, dann war es dieses riesenhafte Reptil gewesen.

Ja, es war alles die Schuld dieser verdammten Schlampe. Er wünschte, er hätte sie getötet. Aber die verfluchten Auroren hatten ihn ja unterbrochen und ihn wehr- und würdelos wie einen Käfer an die Wand gehext...

Eines schwor Greyback sich hoch und heilig, während er sein bleiches, verwüstetes Gesicht in dem fleckigen, angelaufenen Spiegel über der Waschschüssel betrachtete, das sich vor Hass und Wut verzerrte - dieses Flittchen würde für jede einzelne Sekunde zahlen, die er sich hilflos schreiend unter dem Fluch seines Herrn am Boden gewunden hatte! Für jedes Stöhnen, das ihm entschlüpft war, würde er sie zur Rechenschaft ziehen! Das was er hatte erleiden müssen, würde NICHTS sein, im Vergleich zu dem, was sie durchmachen würde!

Mit zitternden Händen - natürlich zitterten sie vor Wut, niemals vor Schwäche, denn er war nicht schwach, niemals! - schöpfte er etwas Wasser aus der Schüssel und spritzte es sich in das Gesicht. Seine eigene Verfassung erfüllte ihn mit Zorn und Ekel – noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt! Oh ja, sie würde zahlen!

Grimmig griff er nach dem schmutzigen Tuch, das neben der Waschschüssel lag, und trocknete sich das Gesicht ab, während er grausame Rachepläne schmiedete. Wie würde es Miss Rabastan wohl gefallen, in ihrer Hochzeitsnacht dem gesamten Rudel zu Willen sein zu müssen? Das sollte ihren verdammten Stolz wohl brechen! Und wenn sie die grausame Tortur tatsächlich überlebte, hätte sie vermutlich auch endlich einmal gelernt, wo zu Troll ihr Platz war! Vielleicht – überlegte er mit einem grimmigen Lächeln – würde er sogar Severus Snape zu dieser kleinen Party einladen, immerhin verdankte dieser ihr ebensolche Höllenqualen, wie er selbst sie hatte durchleben müssen. Und kleine Geschenke erhielten schließlich die Freundschaft, nicht wahr? Ja, das würde er tun. Snape durfte sich die Schlampe gleich als Zweiter vornehmen, wenn er selbst mit ihr fürs Erste fertig war...

Die Vorstellung, wie er das Flittchen, das ihm versprochen worden war, züchtigen würde, bewirkte, dass Greyback sich langsam besser fühlte. Wut und Hass ersetzten jetzt das Gefühl von Schwäche und Erniedrigung. Zwar war er noch immer bleich und ziemlich wacklig auf den Beinen, aber damit würde er fertig werden. Immerhin war er der gefürchtetste Werwolf der gesamten magischen Gesellschaft! Und der Gedanke an seine Rache war um einiges angenehmer, als die Erinnerung an seine Erniedrigung.

Er würde sich jetzt auf die Suche nach Snape machen. Und der würde ihm helfen, das verdammte Aas zu finden, das für seine Bestrafung verantwortlich war. Und gemeinsam würden sie auch eine Möglichkeit finden, die Frau zurückzuholen ... Und Rabastan, dieser verfluchte Kriecher und Feigling, der es noch nicht einmal schaffte, seine Schwester unter Kontrolle zu halten, würde ebenfalls seinen Beitrag zu leisten haben! Und vielleicht – wenn er sich als nützlich erwies – würden sie ihn anschließend sogar am Leben lassen...

Warte nur, Ricarda Rabastan! Wo auch immer du untergeschlüpft bist, du wirst mir nicht entkommen! Ich werde dich finden. Und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du um deinen Tod betteln ... Snape und ich werden dir Manieren beibringen! Auch wenn der Tränkemeister scheinbar nicht so rachsüchtig drauf ist, wie ich es bin...

An der Tür hielt er inne und runzelte die Stirn. Verdammt, es stimmte! Snape – obwohl von Voldemort ebenfalls mit dem Cruciatus bestraft – schien nicht halb so wütend auf die verdammte Schlampe zu sein, wie er, Greyback, es war. Eher im Gegenteil. Immer wenn das Gespräch auf den Verrat des Miststücks kam und er und Emiliano Rabastan ihrem Hass und ihrem Zorn freien Lauf ließen, hielt der Kerl sich zurück und versuchte sogar, sie zu beruhigen. Wie passte das zusammen? Er musste doch ebenfalls kochen vor Wut! Immerhin war er durch ihre Schuld sogar den Auroren in die Hände gefallen und wäre beinahe in Askaban gelandet...

Greyback schloss die Tür wieder und setzte sich vorsichtig zurück auf seine Pritsche. Seine Gedanken rasten. Snape war definitiv nicht wütend auf das Rabastan-Flittchen, soviel war klar. Aber wie konnte das sein? Immerhin war er doch derjenige gewesen, der am meisten unter ihrem Verrat gelitten hatte! Es sei denn...

Was, wenn Snape gelogen hatte was diesen Aurorenangriff betraf? Wenn es diesen Angriff überhaupt nicht gegeben hatte? Er selbst hatte jedenfalls keinen einzigen Auroren gesehen. Und er hatte auch keinen Fremden in der Nähe GEWITTERT! Natürlich war er zu diesem Zeitpunkt damit beschäftigt gewesen, diesem kleinen Miststück etwas Respekt einzubläuen, aber die Anwesenheit mehrerer fremder Personen hätte er doch trotzdem bemerken müssen, oder?

Nachdenklich starrte er auf seine schinkengroßen Fäuste hinab, die sich in seinem Schoss unruhig öffneten und schlossen, während er angestrengt versuchte, sich die Ereignisse in den Katakomben ins Gedächtnis zurückzurufen. Er war aufgewacht, weil er das Geräusch eines schweren Aufpralles gehört hatte. Und als er nach dem Rechten sehen wollte, fand er Snape bewusstlos an der Wand liegend vor und das Flittchen versuchte gerade, den Potter-Bengel und das andere Gör zu befreien. Keine Auroren zu diesem Zeitpunkt. Und dann hatte er wohl rot gesehen und der Schlampe ihre wohlverdiente Abreibung verpasst. Potter und seine kleine Freundin hatten geschrieen und sich gegen die Kerkertür geworfen ... er hatte ihre Furcht riechen können, ihre Verzweiflung ... er hatte sich an diesen Gefühlen gelabt, sie mit allen Sinnen ausgekostet ... Verdammt! Wenn dort noch jemand anders gewesen wäre, hätte er ihn wittern MÜSSEN! Aber er hatte nicht das Geringste gespürt...

Es gab nur eine Möglichkeit, nur eine Person, die ihn außer Gefecht gesetzt haben konnte; Snape! Greyback knurrte – ein dunkles, drohendes Geräusch tief in seiner Kehle. Dieser verdammte, widerliche Verräter! Er musste zu sich gekommen sein und ihn – seinen langjährigen Verbündeten – mit dem Schockzauber und der Ganzkörperklammer belegt haben! Und dann hatte er Potter und Weasley befreit! Und die zwei und das Flittchen in Sicherheit gebracht! Und anschließend war er sogar zurückgekommen und hatte diese Aurorengeschichte erzählt ... Und war von Voldemort ebenfalls mit dem Cruciatus bestraft worden...

Verflucht, auch das klang nicht besonders logisch ... Aber es gab keine andere Erklärung! Allerdings konnte er unmöglich zu Lord Voldemort gehen und ihm diese Geschichte über seinen bevorzugtes Protege auftischen ... Jedenfalls nicht ohne zwingende, unwiderlegbare Beweise! Er brauchte also Hilfe. Und Emiliano Rabastan brauchte etwas, das ihn in den Augen des Dunklen Lords rehabilitieren würde. Also würde er alles tun, was er, Greyback, von ihm verlangte...

Immer noch knurrend machte er sich ein zweites Mal auf den Weg in Richtung Tür. Allerdings war sein Ziel diesmal ein anderes. Er würde auf der Stelle mit Rabastan sprechen. Und gemeinsam würden sie einen Weg finden, Snape seinen Verrat nachzuweisen. Und dann würde dieser elende Kerl seine wohlverdiente Strafe erhalten.

Und bis dahin würde er keinen einzigen Schritt mehr tun können, ohne dass er genauestens beobachtet wurde ... Und er würde sie direkt zu der verfluchten Schlampe führen, die an allem Schuld war!

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Madam Pomfrey mochte ja eine herausragend gute Krankenschwester sein, aber im Augenblick hegte Catherine keine besondere Sympathie für die Frau, die sie seit ihrer Rückkehr aus Calwell förmlich an das Bett gefesselt hatte. Himmel, sie hatte ein paar blaue Flecken davongetragen, aber darüber hinaus ging es ihr hervorragend! Das Baby war munter und turnte in ihrem Leib wie ein zukünftiger professioneller Quidditchspieler und sie fühlte sich gesund und stark und absolut wunderbar – abgesehen natürlich von der Tatsache, dass sie hier sinnlos herumlag, während sie doch viel lieber hinunter in die Küche gehen würde, wo Josh auf dem Boden saß und mit seinen neuen Bauklötzen spielte. Und wo Remus über einigen Büchern über plötzlichen Magieverlust und dessen mögliche Ursachen und seine Behebung brütete und ganze Pergamente mit seiner akkuraten Handschrift füllte ... Ob er wohl in allen Dingen so war? Hochkonzentriert und mit allen Sinnen dabei?

Verdammt, sie wollte raus aus diesem Bett!

Als sie das vorhin Remus gegenüber erwähnt hatte, hatte er sie leidenschaftlich geküsst und ihr mit einem für ihn ziemlich untypischen, verwegenen Grinsen erklärt, dass er es eigentlich vorziehen würde, sich zu ihr unter die Decke zu schummeln. Der Mann hatte eindeutig eine sadistische Ader! Auf einmal hatte ihr Körper nämlich an den unmöglichsten Stellen gekribbelt und ihr war das Bett wirklich nicht mehr wie ein Gefängnis vorgekommen! Und sie hätte ihn auch ganz sicher umgehend zwischen die Laken bugsiert, wenn nicht ausgerechnet in diesem Augenblick Josh in das Zimmer geplatzt wäre, triefend von Fingerfarben und ein so stolzes und glückliches Lächeln auf dem Gesicht, wie sie es seit ihrer Flucht aus Port Sinclair nicht mehr bei ihm gesehen hatte, und einer Geschichte auf den Lippen, die von einem supertollen, neuen Gemälde an der Wand und einem Sirius mit bloßen Füßen und in Boxershorts handelte...

Wie Remus wohl in Boxershorts aussah … oder ohne …

Oh Himmel, sie war eindeutig besessen!

Das Ende vom Lied war jedenfalls gewesen, dass Remus mit ihrem Sohn hinunter in die Halle gegangen war, um das Bild ausgiebig zu bewundern, welches jetzt an der Stelle prangte, die noch kurz zuvor von der alten Mrs. Black verunziert worden war. Und um vermutlich Unmengen von Farbspritzern und -klecksen zu beseitigen, die an Orten gelandet waren, wo sie absolut nichts zu suchen hatten. Und sie lag noch immer völlig frustriert und irgendwie furchtbar kribbelig hier herum und näherte sich mit jedem Atemzug mehr einem grausamen Tod infolge unerträglicher Langeweile und sexueller Frustration...

Ja, verdammt! Das musste doch mal gesagt werden!

Sex!

Mit Remus John Lupin!

Jetzt!

Ihr körperlicher Zustand begann sich langsam aber sicher auf ihre Gemütslage auszuwirken und Catherine befürchtete insgeheim, dass sie demnächst wütend mit irgendwelchen Gegenständen werfen würde. Vorzugsweise mit denen, die da auf ihrem Nachttisch standen. Mit einem finsteren Blick streifte sie die gläsernen Phiolen und das Tablett, welches Madam Pomfrey ihr gebracht hatte. Huhn, Mohrrüben, Reis und ein Pudding, der diesen Namen ganz sicher nicht verdiente. Schonkost. Die Frau führte sich wirklich auf, als stünde bei ihr die Entbindung unmittelbar bevor und als seien ernsthafte Komplikationen vorprogrammiert! Und dabei hatte sie noch gut vier bis sechs Wochen Zeit und das Baby war wohlauf und ausgesprochen lebhaft! Aber statt diese Tatsachen zu würdigen, wurde sie in dieses Bett verbannt, vermutlich als Rache dafür, dass sie gegen den ausdrücklichen Rat der Krankenschwester mit Hermine und Evanna nach Calwell appariert war und sich in den Kampf gegen diese Schlangenbiester gestürzt hatte.

Und da sollte sie nicht durchdrehen?

Nun, zumindest bedeutete das Tablett wohl, dass sie gleich etwas Gesellschaft bekommen würde. Josh musste schließlich nach dem Essen sein Mittagsschläfchen halten. Und dann könnte sie wenigstens ihr schlafendes Kind betrachten, statt wie in den vergangenen Stunden an die fleckige Decke zu starren, weil sie keine Lust mehr zum Lesen hatte. Rica hatte ihr zwar die unterhaltsamsten Bücher herangeschleppt, die sie in der Bibliothek dieses verrückten Hauses finden konnte, aber die ehemaligen Hausherren mussten wirklich einen äußert merkwürdigen Geschmack gehabt haben... „Foltern für Anfänger" war noch eines der harmloseren Titel gewesen – und sie hatte sich hochrot dabei ertappt, wie sie sich vorgestellt hatte diesen Kerl mit den grauen Augen und dem sexy schiefen Lächeln auf eine der abgebildeten Streckbänke zu fesseln – nackt, versteht sich - nur um das Spiel seiner Muskeln unter der warmen, duftenden Haut beobachten zu können. Und sich endlich dem widmen zu können, von dem sie mittlerweile auch schon im Wachzustand träumte.

Lautes, beunruhigend vertrautes Männerlachen, welches ihren Puls zu neuen Höchstleistungen anspornte, und das vergnügte Kreischen ihres Sohnes näherten sich endlich ihrer Tür – und zogen daran vorbei. Na prima! Catherine konnte es einfach nicht fassen. Wie konnte er es wagen, ihr so den Kopf zu verdrehen und selbst anscheinend völlig unberührt von dieser immensen Anziehungskraft zu sein? Er hatte hier zu sein und … Ach verdammt! Vielleicht war es ja aber auch gar nicht seine Schuld.

Offenbar hatte Madam Pomfrey jetzt auch schon alle anderen – und besonders das übermäßig besorgte Exemplar sexy Werwolf - mit ihrer Paranoia angesteckt! Eines war jedenfalls sicher, wenn man ihr jetzt auch noch ihren Sohn entzog, weil man der Meinung war, dass sie der absoluten Ruhe bedürfe, würde sie einigen Leuten hier höchst unangenehme Gebrechen anhexen, jawohl! Das war doch wohl die Höhe!

Entschlossen stemmte sich Catherine hoch und schwang die Beine aus dem Bett. Sie würde jetzt augenblicklich in die Küche hinunterstürmen und ein paar übermäßig besorgte Mitbewohner in Angst und Schrecken versetzen! Vielleicht sollte sie vorher noch kurz Zähne putzen gehen, denn Schaum vor dem Mund würde ihrem Auftritt noch mehr Gewicht verleihen.

Ein grimmiges Lächeln spielte um ihre Mundwinkel.

Und dann würde sie den Speiseschrank plündern und sich etwas Anständiges zu essen besorgen. Chips zum Beispiel. Und Limonade. Oder sogar Eiskrem. Hauptsache lecker und ungesund! Millionen von Kalorien und kein einziges Vitamin!

Sie hatte gerade die Tür erreicht und wollte sie eben schwungvoll aufreißen, als die Klinke heruntergedrückt wurde. Nun, wer immer auch gleich den Raum betreten würde – vermutlich würde er ihn deutlich zurechtgestutzt wieder verlassen! Sie war genau in der richtigen Stimmung, um…

„Remus." Verdammt, dieser atemlose Klang ihrer Stimme entsprach aber gar nicht der Laune, in der sie sich noch vor einer halben Sekunde befunden hatte. Er entsprach eher den fünf Minuten zuvor.

„Solltest du nicht im Bett bleiben?" Okay, auch seine Stimme schien ihm nicht so ganz zu gehören, stellte Catherine mit von Herzen kommender, innerer Befriedigung fest. Das hier war eine ziemlich raue Variante seines üblichen Baritons. Das wunderschöne Satin- und Spitzennachthemd, das Evanna ihr vorhin mit einem viel sagenden Grinsen und einem Zwinkern vorbeigebracht hatte, weil sie der Meinung war das „Frau" IMMER mit allen Eventualitäten rechnen müsse, war wohl doch keine so üble Idee gewesen … Vielleicht sollte sie sich bei Gelegenheit bei Sirius dafür bedanken, dass er die Sachen seiner Frau in den Grimmauldplatz geschafft hatte.

Trotzdem ärgerte sie sich gründlich über diese verdammte Vernunft, die dieser Kerl mal wieder an den Tag legte. Und so war ihre Erwiderung ein wenig schärfer als geplant.

„Ich habe die Nase voll vom Rumliegen! Madam Pomfrey behandelt mich schlimmer als Ron! Und der hat eine Menge Blut verloren, während ich lediglich ein paar blaue Flecke habe!"

„Aber das Baby…"

„Dem Baby geht es hervorragend. Hier, fühl doch!" Sie ergriff seine Hand und platzierte sie auf ihrem deutlich gerundeten Bauch. Ungewohnte Gefühlsregungen huschten über sein Gesicht und seine grauen Augen wurden augenblicklich eine Schattierung dunkler. Innerlich grinste Catherine.

Hihi, danke Evanna! Spitze und Satin. Na, Remus Lupin, wie gefällt dir das Gefühl auf der Haut?'

Aha, seine Stimme wurde noch etwas rauer. „Trotzdem solltest du dich vielleicht doch besser wieder hinlegen…"

Aber nicht allein, mein Bester. Nicht allein …Wenn ich es mir recht überlege, dann siehst Du auch aus, als könntest Du eine gehörige Portion Bett vertragen.' „Um mich zurück in dieses schreckliche Bett zu bekommen, müsstest du schon ganz schwere Geschütze auffahren! Ich denke nämlich nicht im Traum daran … Huch!" Scheinbar furchtbar erschrocken schlang sie sie Arme um seinen Hals und drückte sich eng an ihn, als er sie kurz entschlossen hochhob und in Richtung Bett trug. Innerlich triumphierte sie. So berechnend, Herr Professor.

„Was soll das denn?"

„Ich bringe dich zurück ins Bett!"

Was du nicht sagst!' „Ach ja? Und wie willst du dafür sorgen, dass ich auch liegen bleibe? Willst du mich vielleicht anbinden?" ‚Hmmm, keine üble Idee ... für später irgendwann. Wer hätte gedacht, dass Bettruhe so kreativ macht?'

„Catherine…" Remus hatte etwas sagen wollen – etwas furchtbar Intelligentes, Vernünftiges. Allerdings waren diese Worte fast augenblicklich vergessen, als er auf die Frau in seinen Armen hinunterblickte. Warum zum Teufel war eine schmollend vorgeschobene Unterlippe nur so wahnsinnig sexy? Himmel, er sollte diese Frau schleunigst wieder unter die Decke stecken und dann zusehen, dass er schnellstens weg kam ... Sonst …

„Ich werde nicht liegen bleiben! Auf gar keinen Fall! Ich werde verrückt, wenn ich auch nur noch eine Minute hier eingesperrt werde! Schon seit Stunden starre ich die Decke an und überlege, was ich verbrochen habe, um eine solche Strafe zu verdienen!"

„Aber es will dich doch niemand bestrafen, Cathy! Wir machen uns nur Sorgen um dich und das Baby. Himmel, als dieses verdammte Monster dich durch die Hütte geschleudert hat ... Ich dachte, du wärest schwer verletzt! Oder sogar ... Ich bin beinahe durchgedreht vor Angst!" Vorsichtig ließ Remus seine Last auf die Matratze zurück gleiten. Die bloße Erinnerung reichte aus, um seine Hände zum Zittern zu bringen.

Catherine ließ es widerstandslos geschehen, dass er sie absetzte, aber ihre Arme blieben fest um seinen Hals geschlungen. „So, wie ich beinahe durchgedreht wäre, als ich glaubte, du würdest in eine Falle Lord Voldemorts geraten? Oder so, wie ich beinahe durchgedreht wäre, als ich in diese Hütte kam und dieses riesige Vieh schnappte nach dir und verfehlte dich nur, weil du dich zu Boden geworfen hast und aus seiner Reichweite gerollt bist, obwohl ich genau sehen konnte, dass deine Rippen schon wieder etwas abbekommen hatten?"

Himmel, diese Frau machte ihn noch wahnsinnig! Seufzend ließ er sich neben ihr auf der Bettkante nieder und hob sie auf seinen Schoß, weil sie sich noch immer standhaft weigerte, die Arme von seinem Hals zu lösen. Auch wenn ihm der Mund trocken wurde und sein Puls zu rasen begann, als er an seinem Oberschenkeln fühlen konnte, dass sie offenbar nichts unter diesem sensationellen Nachthemd trug ... Ähem, wo waren sie doch gleich stehen geblieben? Ein Königreich für ein wenig mehr Konzentration und etwas weniger hormongesteuerte Bildern von ihr – ohne Nachthemd oder sonst irgendetwas …

„Wirst du mich in der Luft zerfetzen, wenn ich jetzt sage, dass meine Verletzung nicht weiter schlimm war und ich immerhin ein Mann bin und keine Frau im achten Schwangerschaftsmonat?"

„Werde ich, also behalt' diesen Schwachsinn lieber für dich, Remus Lupin!" Sie legte den Kopf an seine Brust und lauschte auf seinen raschen Atem und seinen deutlich beschleunigten Herzschlag. Hmmm, das klang doch eindeutig wie etwas, womit sie arbeiten konnte...

Kopfschüttelnd strich er ihr über die schwarzen Locken, die eindeutig harmloseste Berührung, die er sich angesichts der Umstände vorstellen konnte. „Was soll ich nur mit dir machen, Cathy?"

Oh, da hatte sie schon ein paar Ideen ... Allerdings war es wohl besser, seine heroische Abwehr erst einmal etwas auszuhöhlen ... Also ein erneutes Schmollen. „Du könntest mich küssen. Immerhin habe ich mir eine Belohnung dafür verdient, dass ich brav in diesem Bett liegen geblieben bin, obwohl ich die Notwendigkeit absolut nicht einsehe!"

„Wie Madame befiehlt!" Lächelnd senkte er den Kopf, umfasste ihr störrisch hervor gerecktes Kinn mit einer Hand und bedeckte ihre Lippen mit seinem Mund.

Der Kuss war sanft und sehr zärtlich. Eine hauchzarte Liebkosung. Ein süßes Versprechen. Eine sinnliche Verlockung. So hatte er ihn geplant. Und so führte er ihn auch aus ... Jedenfalls so lange, bis Catherine ihre Hände von seinem Nacken hinauf in sein Haar schob und diese sanfte, liebevolle Verschmelzung zweier Lippenpaare zu etwas vertiefte, das mit seiner Glut einen Mann förmlich verschlingen konnte. Mühsam versuchte Remus, seine Beherrschung aufrecht zu erhalten – es war umsonst. Hilflos ging er in den Wogen der Lust unter, die ihr heißer, fordernder Mund und ihre gierigen Hände in ihm auslösten, die plötzlich über seinen Körper rasten, an seiner Kleidung zerrten ...

Er hörte das Geräusch, mit dem sein Hemd am Kragen einriss, als sie es ihm ungeduldig über den Kopf zog, aber es hatte keine Bedeutung für ihn. Alles was zählte waren die heißen Hände auf seiner Haut, die Lippen und die Zunge, die über seinen Hals, sein Schlüsselbein, seine Brust nach unten glitten ... tiefer, immer tiefer. Irgendwie musste er in die Horizontale gekommen sein, aber er hatte keine Ahnung, wann oder wie das geschehen war. Er wusste nur eines: Die Frau, die da auf seinen Schenkeln hockte, deren Hände gerade an seinem Hosenbund nestelten und deren Mund über sein heißes, erregtes Fleisch glitt, würde ihn umbringen. Er würde vor Lust sterben. Wenn nicht jetzt sofort, dann innerhalb der nächsten paar Sekunden...!

„Catherine, um Himmels Willen..." Stöhnend bäumte er sich unter ihr auf, seine Hände glitten über den glatten, spitzengesäumten Satin, der sie kaum verhüllte, auf der Suche nach der Wärme ihrer Haut.

„Ja!" Seufzend reckte sie sich seiner Berührung entgegen. „Fass mich an, Remus! Ich will, dass du mich berührst! Ich will dich spüren, an mir, in mir..."

„Oh Himmel!" Mit einem Stöhnen, das fast wie ein Ächzen klang, ergriff er den Saum ihres Nachthemdes und zog es ihr mit einer einzigen fließenden Bewegung über den Kopf, bevor er das Kleidungsstück achtlos neben dem Bett zu Boden fallen ließ. Endlich konnte er sie richtig berühren! Und das tat er ausgiebig. Er schwelgte in der Wärme ihrer Haut, badete in ihrem unverwechselbaren, blumigen Duft, ihrem Geschmack – so süß und scharf wie Hitze und Flammen. Das war sie. Ihr Feuer. Und es brannte für ihn!

Catherine hatte inzwischen den Kampf gegen die Knöpfe seiner Hose gewonnen und streifte das störende Kleidungsstück gemeinsam mit seinen Shorts an seinen Beinen hinab. Und dann berührte sie ihn. Ihre Hand schloss sich warm und fest um seine Erektion und Remus musste einen wilden, triumphierenden Aufschrei unterdrücken, als sie ihn sinnlich zu massieren begann. Er würde ganz bestimmt sterben vor Lust! Und es machte ihm nicht das Geringste aus!

Seine Hände schlossen sich um Catherines Brüste und er schluckte ihr tiefes, genüssliches Stöhnen, indem er ihre Lippen erneut mit seinem Mund verschloss. Und dann wanderten sie tiefer. Über ihren gewölbten Bauch bis hinab zwischen ihre Schenkel. Und als er begann, ihre Klitoris mit sanften streichelnden Bewegungen zu stimulieren, konnte sie ein bettelndes Wimmern nicht länger unterdrücken. Oh Gott, sie musste ihn fühlen! Tief in sich! Sofort!

Instinktiv presste sie sich fester an ihn, suchte mit ihrem Schoss seine hoch aufgerichtete Erektion, auch wenn ihr gewölbter Leib das nicht gerade einfach machte...

Ächzend und mit dem letzten Rest Selbstbeherrschung, den er aufbringen konnte, hob Remus sie von seinem schmerzlich erregten Körper und positionierte sie so, dass sie mit dem Rücken zu ihm lag. Und dann hob er einen ihrer Schenkel an und legte ihn sich über den Arm. Und drang von hinten langsam und äußerst vorsichtig in ihren jetzt weit geöffneten Körper ein, der dabei von Lustschauern förmlich geschüttelt wurde.

Catherine reckte ihm begierig ihren Po entgegen. Oh ja, ja! Wimmernd begegnete sie seinen langsamen, sanften Stößen. Mehr! Sie wollte mehr von diesem Gefühl, dieser Hitze, dieser wundervollen Nähe! Mehr von dieser Reibung, die Millionen von kleinen Feuern in ihrem Leib zu entzünden schien. Mehr von ihm! Nie würde sie genug von diesem wunderbaren Mann bekommen, der ihr mit jeder Berührung das Gefühl gab, die schönste und begehrenswerteste Frau der Welt zu sein...

Remus hielt sich verbissen zurück, obwohl das Gefühl, wie ihr Inneres ihn wie eine heiße Faust umklammerte, ihn beinahe seine Beherrschung verlieren ließ. Irgendwann würde es Zeiten geben, in denen sie ihrer wilden Leidenschaft füreinander freien Lauf lassen konnten, aber im Moment ... Im Moment wollte er sie nur lieben. Innig. Zärtlich. Mit all der Glut seiner Empfindungen. Und vor allem rücksichtsvoll, denn immerhin war sie schwanger mit einem Kind, das er lägst als das Seine betrachtete, auch wenn ein anderer Mann es gezeugt hatte. Das er schützen und behüten wollte, mit allem was er sein eigen nennen konnte. Ebenso wie den kleinen Josh. Also glitt er mit langsamen, vorsichtigen Stößen in ihren von Lust geschüttelten Körper, während er mit einer Hand weiter ihre Klitoris stimulierte und seine Lippen über ihre Hals strichen, ihren Nacken...

„Komm für mich, Liebling", raunte er an ihrem Ohr. „Lass es mich spüren..."

Und dann war es soweit. Die Wellen ihres Höhepunktes erschütterten Catherines ganzen Körper und er konnte fühlen, wie ihre inneren Muskeln sich um ihn zusammenzogen, während ihr heiserer, befreiter Aufschrei durch den Raum hallte. Erschauernd grub er die Zähnen sanft in den empfindlichen Nervenknoten in ihrem Nacken, was sie erneut erzittern ließ, und dämpfte so seinen eigenen Schrei, während er sich ein letztes Mal tief in ihren warmen, willigen Körper versenkte und sich in sie verströmte.

Atemlos lagen sie anschließend nebeneinander im Bett, ihre Körper noch immer miteinander verbunden, weil keiner von ihnen bereit war, diese neue, wundervolle Nähe schon wieder aufzugeben. Catherine kuschelte sich noch enger in Remus' liebevolle Umarmung und kicherte leise, als er an ihrem Hals murmelte: „Wenn Madam Pomfrey uns so erwischt, wird sie mich kastrieren."

„Das lasse ich nicht zu!"

„Du wirst mich also beschützen?" Seine Lippen glitten über ihre Wange zu ihrem Mund, als sie den Kopf drehte.

„Selbstverständlich!" Sie schlang den Arm rückwärts um seinen Nacken und vertiefte den Kuss. „Immerhin bin ich die Leidtragende, wenn sie dir tatsächlich mit einem Kastrationsfluch zuleibe rückt!"

„Allerdings", nickte er ernsthaft, obwohl auch ihm der Schalk aus den Augen blitzte. „Aber ich befürchte, dass sie sich nicht mit einem Fluch zufrieden geben würde. Sie hat da nämlich diesen Hang zu drakonischen Strafen, wenn man ihre Anweisungen missachtet ... Vermutlich tendiert sie in meinem Fall also eher zu scharfen Gegenständen."

Lachend drehte Catherine sich in seinen Armen herum und küsste ihn erneut. „Dann sollten wir es ihr wohl besser nicht erzählen, oder?"


Okay, wenn Ihr nicht bei Madam Pomfrey petzen geht, tun wir es auch nicht. Und vergesst die Reviews nicht, okay? Remus war schon ganz traurig, weil er sich als Nebencharakter bezeichnen lassen musste ... armes Wölfchen!