A/N: Guten Morgen, ihr Süßen. Schon wieder Sonntag. Meine Güte, manchmal vergeht die Zeit echt schnell. Aber wir sind brav gewesen und haben ein neues Kapitel hingekriegt. Und ihr dürft auch sofort lesen. Allerdings habe ich vorher noch zwei Bitten:

RemusBride und ich haben in unserem Frühlingsgefühle-Koller eine neue Geschichte begonnen, die noch nicht absolut spruchreif ist, weil sie eigentlich für uns beide privat gedacht gewesen ist. Denn sie handelt eigentlich nur über das Eine - Vernaschen vom sexy Animagi und dem Kuschelwolf vom Feinsten, sozusagen. Und durchaus hier und da auch ein wenig härter als gewohnt. Meine Bitte jetzt: Wir würden gerne von euch wissen, ob auf eurer Seite überhaupt ein Bedarf für so eine Geschichte besteht. Wie gesagt, primär geht es nur um das Eine und ich würde ihr Rating „M" bis „R" geben. Lasst es uns in euren Reviews wissen, okay?

Die zweite ist persönlicher Natur. Ich spiele grade ein Onlinespiel mit unserem Liebling Remus. Ein Kampf zwischen Vampiren und Werwölfen. Und um unseren Süßen richtig groß und stark werden zu lassen, muss ich viele Leute „Beißen" oder verwandeln. Wärt ihr also so lieb, euch von ihm anknabbern zu lassen? Ihr müsst nur folgenden Link besuchen:

http(slash)s2(Punkt)bitefight(Punkt)de(Slash)c(Punkt)php(Fragezeichen)uid22137

Ich muss es so komisch schreiben, weil sonst meckert. Tschuldigung! Euch passiert dabei nix, keine Viren oder so, versprochen! Und wenn ihr auch Spaß an solchen Spielen habt, dann schaut doch einfach mal unter www.bitefight.de vorbei und gebt mich (Remus) bei der Registration als „Freund" an. BEVOR ihr euch beißen lasst! DANKE SCHÖN!

Dann mal los in unserer Geschichte:

Die Weisheit der Druiden

Sich müde über die Stirn reibend versuchte Remus sich auf das Buch in seinem Schoß zu konzentrieren und nicht zum hundertmillionsten Mal auf seine Uhr zu blicken. Ob Catherine mittlerweile erwacht war? Normalerweise schlief sie nicht so lange.

Vielleicht hatte Padfoot es ja auch wirklich geschafft, sie von ihm fern gehalten und würde es auch weiter schaffen, bis alles vorbei war. Wäre er dankbar? Immerhin hatte er darum gebeten, dass man ihr nicht sagte, dass er sich im Keller verschanzt hatte wie ein Schwerverbrecher. Trotzdem wünschte sich ein kleiner Teil des liebenden Mannes, der fast vor Sehnsucht verging, dass sie sich nicht mit einer müden Erklärung Padfoots zufrieden gab. Auch wenn dies´ vermutlich eine harte Auseinandersetzung geben würde – sein Cathy war schließlich eine leidenschaftliche Frau. Und eine ausgesprochen sture noch dazu, wenn es um etwas ging was ihr wichtig war. Und er gehörte wunderbarerweise tatsächlich dazu!

Gestern Nacht, nachdem er leise Cathys Bett verlassen hatte, hatte er Sirius in seinen Vollmond-Plan eingeweiht. Er war nicht begeistert gewesen. Ganz und gar nicht. Sein Freund hatte seit Askaban eine gesunde Abneigung gegen das ‚eingesperrt sein'. Verständlicherweise. Und er kannte den Wolf in Remus viel zu gut, als dass er nicht wüsste, dass es ihm genauso ging und er seinen Freund dafür hart büßen lassen würde. Aber welche Alternative hatte er? Er müsste das Haus vollständig verlassen. Und setzte sich dabei der Gefahr aus, geschnappt zu werden. Und, viel schlimmer noch – Catherine und Josh schutzlos zurück zu lassen. Nein, so war es besser. Der logische Teil in ihm lachte ihn zwar aus und fragte ihn, wie er denn als Werwolf gedachte, ein ausreichender Schutz für seine Frau und seinen Sohn – ja verdammt, das waren sie inzwischen für ihn – zu sein, aber sein Bauch ließ nichts anderes zu!

Seufzend rutsche er auf dem massiven Holzstuhl herum, den er mit in seine karge „Zelle" genommen hatte, und versuchte eine bequemere Position zu finden. Aussichtslos. Aber er hatte sich standhaft geweigert, einen der bequemen Sessel mit herunter zu nehmen, nur damit der Wolf ihn zerfetzen konnte.

Nachdem er sich die Niederlage in dieser Sache eingestanden hatte erhob er sich und nahm zum ungefähr hundertstens Mal in der letzten Stunde die Schutzzauber unter die Lupe. Sie würden halten. Garantiert. Besonders nachdem Padfoot sie widerwillig ebenfalls noch einmal verstärkt hatte. Jetzt konnte wirklich nichts mehr passieren, denn nur gemeinsam würden sie sie wieder deaktivieren können.

Als etwas weiter entfernt eine Tür gegen die Wand krachte, zuckte Remus unwillkürlich zusammen und machte einen Satz rückwärts. Das drohende Knurren konnte er grade noch verhindern. Verdammte Werwolfssinne! Obwohl … ein schwacher, sehr vertrauter, blumiger Duft wehte ihm entgegen und er schloss genüsslich die Augen, während sein Herz wie verrückt zu trommeln begann.

Cathy.

Weibchen …'

Sei still!'

Der Wolf knurrte jedoch lediglich erneut und Remus verdrehte innerlich die Augen. Er würde der Paarungsaufforderung des Wolfes sicher NICHT nachkommen! Auch wenn es noch so verlockend wäre. Er müsste nur diese dummen Zauber wegnehmen und … NEIN! Bei Merlin, selbst wenn Catherine NICHT hochschwanger wäre, würde sie vermutlich zerbrechen, wenn er dem Wolf freie Hand gewährte.

Er konnte Stimmen hören und wenige Sekunden später erschien Catherines hübsches Gesicht in dem kleinen Fensterchen zur Außenwelt. Und Remus wappnete sich innerlich heftig. Denn ihre blitzenden Augen verhießen nichts Gutes …

„REMUS JOHN LUPIN! Hättest Du die Güte, mir zu erklären, was das hier für ein nettes Sommerdomizil ist, in das Du Dich ohne ein Wort zurückgezogen hast?"

„Guten Morgen, Cathy."

„Komm mir jetzt nicht mit Deiner verdammten Höflichkeit!"

Remus seufzte erneut innerlich. Himmel, bei ihrer Miene konnte er froh sein, dass sich eine magisch gesicherte Tür zwischen ihnen befand – sonst hätte er vermutlich einige Körperteile eingebüßt. Sie war so schön, wenn sie wütend war. Funkelnde braune Augen, wirres schwarzes Haar. Merlin, er würde so gern …

Bilder schossen durch seinen Geist. Die Kurve ihres schlanken Halses, feuchte, leicht geöffnete Lippen, ihre Stimme, wenn sie seinen Namen stöhnte …

Herrgott Wolf, lass mir wenigstens eine winzige Chance!'

Die Arme vor der Brust verschränkend versuchte er ihr so fest es ging ins Gesicht zu blicken. Wenigstens dabei half ihm sein zweites Ich. Er war zu sehr Alpha, als dass er sich von einem Weibchen unterwerfen ließ …

„Heute ist Vollmond", erklärte er schlicht, als wäre das die universale Antwort auf alle Fragen.

Cathy verzog ihr hübsches Gesicht. „Verzeih´ mir, aber ich hatte doch wirklich gedacht, dass der Mond nur nachts scheinen würde. Und wenn mich mein Blick nicht getäuscht hat, ist draußen helllichter Tag. Hier …", sie machte eine alles umfassende Geste, „… kannst Du es allerdings nicht wissen, das ist schon richtig. Komm´ raus!"

„Nein."

„Dann lass mich rein!"

„Nein."

„Ich werde nicht mit Dir durch diese geschlossene Tür diskutieren."

„Richtig. Geh´ lieber wieder hinauf. Hier unten ist es viel zu kalt für Dich."

Catherines Hände bebten förmlich vor Wut, als sie ihren Zauberstab hervor riss und auf die Tür richtete. „ALOHOMORA!"

Nichts geschah.

„BOMBADA!"

Wieder nichts. Remus blieb stehen wo er war und blickte ihr schweigend entgegen. Als sie den dritten Zauber anwandte, schüttelte den Kopf.

„Es bringt nichts. Diese Türen sind gegen einen Werwolf gesichert. Und die Zauber sind auf mich geeicht. Selbst wenn ihr Padfoot dazu überredet, seine Hälfte zu deaktivieren, werdet ihr nichts ändern."

Er trat an die Tür und versuchte ein reichlich schiefes Lächeln welches allerdings keinerlei besänftigende Wirkung zeigte und deshalb recht schnell bröckelte und einem beinahe flehenden Ausdruck Platz machte. „Du hast es eben nicht verstanden, Cathy. Ich bin kein Schoßhund, wenn ich mich verwandle. Und ich lasse mich auch nicht mit ‚Stöckchen werfen' beruhigen. Ich bin zu gefährlich, um bei euch zu bleiben. – Lass uns morgen darüber reden, ja?"

Ihre Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen, ehe sie sich ohne eine Antwort schwungvoll umwandte und mit hoch gerecktem Kinn den Keller verließ. Remus blickte ihr nach, bis sie aus seinem Blickfeld verschwand, ehe er die Stirn gegen das Holz der Türe lehnte. Sie würde ihn schwer dafür büßen lassen. Soviel stand schon mal fest.

Aber was sollte er anderes tun?

Das krachende Geräusch, mit der sie die andere Tür ins Schloss warf, ließ ihn zusammenzucken.

- - - - -

Seit nunmehr vier Stunden brütete Hermine über dem Buch Slytherins, las alte Beschwörungen, schwarzmagische Riten, entzifferte Altgriechisch und Latein – und war bis jetzt keinen Schritt weiter gekommen. Die Freude und der Stolz, den sie verspürt hatte, als Sirius ihr diese Aufgabe für das Auffinden eines Spruches gegen Voldemorts überlegene Zauberkräfte gegeben hatte, waren mittlerweile gänzlich verflogen. Das Buch schien sich regelrecht gegen sie verschworen zu haben, denn sie fand nichts in den mit der verschnörkelten Schrift Salazar Slytherins gefüllten Seiten, was auch nur annähernd brauchbar gewesen wäre.

Wo war ihr Talent für die Recherche hin? Sie war sich so sicher gewesen, einen für Harry nützlichen Zauber in diesem Buch zu finden, immerhin hatte das alte Werk über die alte Druidenmagie ihnen doch schon ermöglicht, Sirius zurückzuholen und einen der Horcruxe aufzuspüren, aber da war nichts! Nichts! Und das ewige Gerede über die Reinheit des Blutes und die Ausmerzung aller Schlammblüter zehrte mehr an ihren Nerven, als sie sich eingestehen wollte.

Seit Jahren lebte sie mit diesen Anfeindungen, genaugenommen seit sie das erste Mal den Fuß nach Hogwarts gesetzt hatte. Meist ausgesprochen von Malfoy und seinen Kumpeln. Und sie hatte wirklich geglaubt, dass diese Idioten die Hetzparolen noch zusätzlich aufpuschten, weil der vierte Gründer Hogwarts sicher nicht so vehement gegen Muggelgeborene gewesen war. Dass ein so intelligenter und begabter Zauberer sicher nicht SO engstirnig gewesen sein konnte. Doch sie schien sich gründlich geirrt zu haben. Jede weitere Seite schien neue, schärfere Spitzen zu haben, neue Beleidigungen und höhnische Worte, welche die auf der vorhergehenden noch übertrafen.

Ron, der neben ihr in einem Sessel vor sich hindöste, fuhr erschrocken zusammen, als sie plötzlich wütend das Buch zuschlug. Im nächsten Augenblick hatte sie es gepackt und mit voller Wucht gegen die nächste Wand geworfen, ehe sie aufsprang und ohne ein Wort hinter einer Reihe Bücherregale verschwand.

Ron starrte ihr im ersten Moment einfach nur sprachlos hinterher und ließ dann den Blick ungläubig zwischen dem an die Wand geschmetterten Wälzer Slytherins und Hermines jetzt leerem Stuhls hin und herwandern.

Hermine hatte ein Buch geworfen?

Das normalerweise Heiligste auf diesem Erdboden, was sie ihm immer wieder vorzuhalten pflegte, wenn er in seine Schulbücher kritzelte oder den alten Eselsohren, hervorgerufen durch seine Brüder, ein paar neue hinzufügte? Okay, jetzt bekam er Angst …

Er erhob sich ein wenig schwerfällig, da sein Arm immer noch in der Schlinge steckte und horchte auf irgendwelche Geräusche. Doch die Bibliothek blieb unnatürlich still. Nur zögernd verschwand auch er hinter den Bücherregalen.

„Hermine?"

Er bekam keine Antwort, nicht einmal als er sie in einer der hinteren Reihen endlich fand und unschlüssig stehen blieb. Sie stand einfach nur da, den Kopf gesenkt, das Gesicht hinter beiden Händen und einem Vorhang aus lockigem, braunem Haar verborgen. Wie eine Statue, als sei sie aus Marmor und nicht aus Fleisch und Blut.

„Alles in Ordnung?" Am liebsten hätte er sich selbst in den Hintern getreten für diese reichlich dümmliche Frage. Aber er wusste einfach nicht, wie er sonst hätte anfangen sollen. Er war nie ein besonders guter Redner gewesen. Immer war Hermine diejenige, die die richtigen Worte fand.

Ein wenig fröhliches Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht, ehe sie laut seufzte.

„Vielleicht hat er Recht."

Ron musste sich ganz schön anstrengen, um ihre Worte überhaupt zu verstehen. Er legte die Stirn in Falten und kam einen Schritt näher.

„Wer hat Recht?"

„Slytherin." Sie hob den Kopf so schnell und so unvermittelt, dass er unwillkürlich zusammenfuhr. „Vielleicht hatte er ja wirklich Recht. Vielleicht sollten wir Muggel und reinblütige Zauberer wirklich so harsch trennen, wie er und seine Anhänger es verlangen. Dann wäre doch alles gut! Dann gäbe es keine Kriege und keine Opfer! Keiner müsste sterben! Voldemort hätte keinen Angriffspunkt. Und Harry müsste nicht..."

„So ein Unsinn …"

„Nein, das ist kein Unsinn, Ron! Voldemort wäre doch niemals an die Macht gekommen, wenn nicht unzählige Andere so denken würden wie er! Dass Muggelgeborene Abschaum sind! Alle Opfer in diesem furchtbaren Krieg sind nur gestorben, weil Schlammblüter wie ich sich in eine Gesellschaft drängen, in der wir nicht willkommen sind! Auch Harrys Eltern sind deswegen tot! Und Cedric und Mundungus Fletcher und Professor Dumbledore! Wenn wir einfach auf unserem Platz geblieben wären, dann …"

„Was dann? Würde es etwas ändern? Das glaubst du doch wohl selbst nicht!" Ron starrte sie an, als habe sie den Verstand verloren. Was redete sie denn da, um Merlins Willen? Die Gründerin von „B Punkt Elfe Punkt Rrrrrrr" redete von guten Gründen für Trennungen aufgrund irgendeiner Abstammung?

Hermine starrte ihn nur aus großen, feucht schimmernden Augen an.

„Glaubst Du wirklich, es wäre so einfach?" Er konnte einfach nicht fassen, dass seine sonst so intelligente, logisch denkende Freundin einen solchen Müll von sich gab. Slytherin schien sich nicht gut auf ihr Hirn auszuwirken. „Wenn Voldemort sich nicht wegen ein paar Muggeln so aufregen könnte, dann würde er etwas anderes finden, um einen Teil der Gesellschaft aufzuhetzen und sich auf diese Weise Macht und Einfluss zu verschaffen. Es gibt immer irgendetwas, worüber die Menschen unzufrieden sind. Er ist schlicht und ergreifend ein wahnsinniger, völlig bekloppter …"

„Möchtegern-Reinblüter?"

„Ja! Und? Was, zur Hölle, bringt ihm das? Das magische Blut in seinen Adern, auf das er sich so viel einbildet, hat aus ihm keinen besseren Menschen machen können!" Ron konnte fühlen, wie wütend er langsam wurde. Sie redete einen solchen Unsinn! Bei Merlin, er würde dieses Scheiß-Buch einfach verbrennen, wenn es solche Auswirkungen auf sie hatte!

„Vielleicht … er war immerhin Halbblüter … vielleicht bin ich doch irgendwie weniger wert als er … oder Harry … oder Du."

Weiter kam sie nicht, denn mit einem einzigen Schritt hatte er die Distanz zwischen ihnen überwunden und sie gepackt, den Schmerz in seiner Schulter vollkommen ignorierend. „Hör endlich auf, so einen Blödsinn zu reden", knurrte er wütend.

Sie schwieg wirklich, allerdings purzelten fast augenblicklich Tränen aus ihren braunen Augen und ihre Unterlippe begann zu zittern. Und Ron hasste sich für den rüden Ton ihr gegenüber. Ohne darüber nachzudenken schloss er sie schlicht in seine Arme und sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende.

„Keiner ist mehr wert als Du, Mine. Du bist klug, mitfühlend und weißt genau, was richtig und was falsch ist. Voldemort mag zwar clever und durchtrieben sein, aber er kann in keiner Weise mit dir konkurrieren. Seine Macht geht ihm über alles. Und das Streben nach dieser Macht hat ihn in ein grausames, hässliches Monster verwandelt. Er kann einem guten Menschen wie dir nicht das Wasser reichen. Bei ihm ist seine innere Hässlichkeit inzwischen sogar nach außen sichtbar geworden. Wie sollte er jemals mehr wert sein als du?"

Er konnte ihr gebrochenes Schluchzen an seiner Schulter spüren – und in Ermangelung einer besseren Idee zog er sie einfach nur noch ein bisschen enger an sich. Sie fühlte sich gut an … dort … in seinen Armen. Irgendwie richtig, so als würde sie genau dorthin gehören. Er sollte vermutlich nicht einmal so etwas denken. Genauso wie er sie wohl loslassen sollte, nachdem sie aufgehört hatte zu weinen. Aber er schaffte es einfach nicht.

Fast wie hypnotisiert blickte er auf sie hinunter, gefangen von ihrem Blick, dem sie ihm nun schenkte, ihren Armen, die um seinen Hals geschlungen waren und dort blieben.

Fast wünschte er, sie würde sich aus seiner Umarmung lösen. Denn so konnte er einfach nicht anders. Ehe er wusste was er tat, lagen seine Lippen schon auf ihren. Und sie kam ihm überraschenderweise entgegen, reckte sich zu ihm empor.

Ron gab den Kampf einfach auf, ging unter in der Flut von wunderbaren Gefühlen, die der Kuss in ihm auslöste. Er ließ sich einfach fallen, streichelte mit der Zungespitze über ihre süße Unterlippe, schlüpfte zwischen ihre sich langsam öffnenden Lippen, vermischte sich mit ihr. Und war bereit für diesen Kuss jeden Wutausbruch und jede Ohrfeige einzustecken, bloß um diese Erinnerung zu halten. Ihren Geschmack, ihren Geruch, nach dem er sich schon so lange, wenn auch nur in seinen Träumen, gesehnt hatte. Wenn nötig würde er für den Rest seines Lebens nur ihr guter Freund sein und von dieser Erinnerung zehren...

Nach einer halben Ewigkeit, als ihnen die Luft auszugehen drohte, trennten sie sich endlich voneinander. Hermine Hände waren mittlerweile in seinem Haar, genauso wie eine von Rons in dem ihren war. Die andere war irgendwie tiefer gerutscht und lag jetzt nur Zentimeter über ihrem Po.

Beide sahen sich stumm in die Augen, sich einen Moment lang nicht klar darüber, wie sie reagieren sollten. Zu neu und unerwartet waren die Gefühle, die so plötzlich in ihnen erwacht waren. Doch dann schien sich Hermine entschieden zu haben, denn ein kleines Lächeln zuckte unvermittelt um ihre Lippen und sie zwinkerte zu ihm hinauf.

„Na endlich!" war alles, was sie sagte, ehe sie ihn erneut zu sich hinab zog. Ron hätte vermutlich erleichtert gelacht, wenn es ihm dieser wunderbare nächste Kuss nicht unmöglich gemacht hätte.

Es dauerte eine ganze Weile, ehe beide wieder hinter den Bücherregalen auftauchten. Ein wenig atemlos, er mit einem sicher ziemlich dümmlichen Grinsen, Hermine hingegen mit deutlich geschwollenen Lippen und einer geradezu entzückenden Röte auf den Wangen.

Er würde nie wieder mit diesem Grinsen aufhören können! Ganz sicher nicht.

Mit reichlich wackligen Knien stakste er hinüber zu Slytherins Buch, hob es auf und brachte es zurück zum Tisch. Sie hatte sich dort bereits niedergelassen und lächelte ihn scheu an. Er konnte eine gewisse Röte seiner eigenen Wangen nicht ganz verhindern, war er doch selbst am meisten überrascht über seinen Wagemut. Vielleicht steckte ja doch ein echter Gryffindor in ihm …

Wahllos das Buch erneut aufschlagend legte er es vor sie auf die Tischplatte, ohne sie aus den Augen zu lassen. Sie schlug verlegen die Augen nieder, auf die Seiten vor ihr. Und dann erstarrte sie.

„RON!"

Oh, oh, gab es jetzt doch noch eine Standpauke, weil er das verdammte Buch nicht fachgerecht behandelt hatte? Sie hob den Blick und starrte ihn an, als habe er gerade Voldemort einfach mal im Vorbeigehen niedergemetzelt.

„Was hast Du gemacht?"

„Ich schwöre, das Eselsohr war keine Absicht!"

Sie runzelte die Stirn, ehe sie vehement den Kopf schüttelte. „Nicht das! DAS!" Sie deutete auf die wahllos aufgeschlagene Seite und er folgte ihrem Blick. In geschwungenen Buchstaben stand dort geschrieben:

Der Schatten der Nacht flieht des Tages Licht,

das heißeste Feuer trotzt dem Wasser nicht.

Ohne „oben" kein „unten", ohne „vor" kein „zurück",

alles auf Erden hat sein Gegenstück.

Liebe und Hass, Freude und Leid –

Das eine erhoffst du und bist nicht gefeit

gegen das andere. Nicht heute, nicht morgen,

was du jetzt noch erhoffst, bereitet später dir Sorgen.

So ist es im Leben, so ist die Magie.

Drum merk dir den Spruch, der dich gereuen wird nie.

Avada Kedavra" bringt den Tod in das Land.

Der tödliche Fluch wird nur durch eines gebannt:

Kedavra Retoura" nimmt ihm seine Macht

Wie des Tages Sonne die Schwärze der Nacht.


Ist meine Co-Autorin GUT! So könnte ich nicht dichten. Dann mal los mit euren Reviews! Und vergesst eure Meinung wegen der neuen Geschichte nicht!