A/N: CLIFF! Hau ab, jetzt! Du hast unsere armen Reviewer lange genug gefoltert! Heidi, halt ihn fest! Dann poste ich ganz schnell das neue Chap! Okay, ganz fix, ehe sich dieser blöde Typ sich noch losreißt! Viel Spaß! °GRINS!°
Ricas Entscheidung
„Nein!"
Remus starrte seinen besten Freund totenbleich und mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen an, bevor er langsam vor der Kellertür zurückwich. Schritt für Schritt, den Kopf in vehementer und gleichzeitig hilfloser Abwehr schüttelnd, als könnte er so verhindern, dass die schreckliche Nachricht, die sein Freund ihm soeben überbracht hatte, in sein Hirn eindrang und er anerkennen musste, dass sie wirklich der Wahrheit entsprach. Dass Catherine tatsächlich…
„Nein!" wiederholte er in rauem, gepresstem Flüsterton, obwohl ihm bereits vollkommen klar war, dass dieser Protest nichts bringen würde. Dass er nur ein Ausdruck seiner inneren Zerrissenheit war, der furchtbaren Angst und des wahnsinnigen Schmerzes, die da in seiner Brust tobten und ihn bei lebendigem Leibe zu verschlingen drohten.
Catherine, seine Catherine … entführt … in den Händen des Mannes, der ihn selbst als Kind so grausam beiläufig in den Abgrund der Lycantrophie gestürzt hatte, vielleicht sogar schon in den Händen Voldemorts persönlich … oder gar ...
Oh Gott, nein! Nein! Nicht das!
CATHERINE!
Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er brach in die Knie, durch den bloßen Gedanken an die Möglichkeit ihres Todes plötzlich all seiner Kraft beraubt, und schrie seinen Schmerz heraus mit einem Ton, der bedenklich an das Heulen des Wolfes erinnerte, der in ihm jaulend an seiner Käfigtüre rüttelte und wild und verzweifelt um sich biss, weil ihn der Verlust seiner Partnerin genauso quälte wie den Menschen, von dem er ein Teil war.
„NEEEEEEIIIIIIN!"
„Moony!" Es dauerte einen Moment, bis Sirius' Stimme zu ihm durchdrang. „Nimm deinen Zauberstab! Du musst deinen Teil der Sicherungszauber deaktivieren!"
Zauberstab? Sicherungszauber? Himmel, was bedeutete ihm all das noch? Nichts! Gar nichts! Ohne Cathy war doch sowieso alles unwichtig! Er würde hier bleiben und elendig verrotten, so wie er es verdient hatte, weil er nicht Acht auf sie gegeben hatte … Weil er zugelassen hatte, dass ... Himmel, er wollte diesen Gedanken nicht zuende denken!
„Remus, hör mir zu, zum Troll!" Sirius donnerte verzweifelt mit der Faust gegen die schwere Eichentür. „Mach endlich diese verdammte Tür auf! Josh braucht dich jetzt! Du musst stark sein für ihn! Er braucht jetzt seinen neuen Dad und zwar ohne Gejammer und Selbstmitleid! Und Catherine braucht dich auch! WIR brauchen dich, um sie zurückzuholen!"
Josh … Catherine … Zurückholen ... Zurückholen?
Mit den müden, eckigen Bewegungen eines alten, geschlagenen Mannes kämpfte Remus sich auf die Füße zurück und nahm seinen Zauberstab entgegen, den Sirius ihm durch die schmale Sichtluke in der Kellertür entgegenhielt. Er benötigte einen Augenblick, um sich zu konzentrieren und sich die Art der Sicherungszauber ins Gedächtnis zurück zu rufen. Immer wieder glitten seine Gedanken ab.
Zu Cathy.
Er stellte sich die über alles geliebte Frau vor, wie sie sich wehrlos in Fenrir Greybacks Händen befand. Lebte sie noch? Ging es ihr gut? Litt sie Schmerzen? War mit dem Baby alles in Ordnung? Sie musste so schreckliche Angst haben … Und er war nicht bei ihr! War nicht bei ihr gewesen, als sie ihn gebraucht hatte. Er hatte sie nicht beschützt. Er war noch immer nicht bei ihr, um ihr beizustehen. Stattdessen hatte er sich ja lieber hier in diesem verdammten Keller verkrochen und in diesem dämlichen Buch…
„Moony! Verdammt noch mal!"
Sirius' ungeduldiger Ausruf holte ihn schließlich in die Gegenwart zurück und brachte ihn dazu, endlich mit versagender Stimme die Formeln zu sprechen, die sein Gefängnis öffneten. Und gleich darauf fand er sich in dessen fester Umarmung wieder.
Widerstandslos ließ er die Berührung zu, auch wenn er nicht in der Lage war, einen Trost daraus zu ziehen.
Es war seine Schuld, ging es ihm immer wieder durch den Kopf, als er sich wie in Trance die Treppe zur Halle hinaufschleppte. Es war ganz allein seine Schuld.
Wenn er doch nur nicht so ein verdammter Feigling gewesen wäre!
Wenn er nicht darauf bestanden hätte, sich in diesem Keller zu verbarrikadieren, um sie von dem Wolf in ihm fernzuhalten …
Wenn er bei ihr gewesen wäre, so wie es seine Pflicht gewesen wäre …
Wenn er sie beschützt hätte, notfalls mit seinem Leben…
„DADDY! Du bist wieder da!" Josh riss sich von Evannas Hand los, die gemeinsam mit Rica, Ginny und Hermine bleich und völlig schockiert in der Nähe der Küchentür stand, kam ihm entgegengestolpert, so schnell seine kurzen Beinchen ihn trugen und umklammerte seine Knie, während er aus tränennassen blauen Augen flehend zu ihm aufsah. „Holst du Mommy auch zurück, Daddy? Bringst du sie bitte wieder nach Hause? Du lässt doch nicht zu, dass dieser hässliche, alte Mann sie einfach bei sich behält, oder? Bitte, bitte!"
Oh Himmel! Der Kloß in seiner Kehle schwoll an, als er sich auf den kalten Hallenboden kniete, das heftig schluchzende Kind in die Arme nahm und spürte, wie es ihm vertrauensvoll die Arme um den Hals schlang und das tränennasse Gesicht gegen seine Wange presste. Er musste die brennenden Augen schließen, weil der Selbsthass schlimmer in ihm tobte, als der Wolf es je vermocht hätte. Aber bevor er auch nur einen einzigen Ton hervorbringen konnte, hatte Sirius schon das Wort ergriffen.
„Und ob dein Daddy dir deine Mum zurückbringen wird, Josh! Du weißt, dass er das tun wird. Allerdings musst du ihm dabei ein wenig helfen. Kannst du mit Hermine in die Küche gehen und dort bei ihr bleiben, damit dein Dad sich um alles kümmern kann?"
Ein zögerndes Nicken war die Antwort und Remus spürte, wie der kleine Junge seine Umarmung noch einmal verstärkte und ihm vertrauensvoll einen feuchten, klebrigen Kuss auf die Wange drückte, bevor er sich frei strampelte und in Richtung Küche verschwand, an deren Tür Hermine bereits auf ihn wartete, und der Schmerz und das Schuldgefühl verdichteten sich in seiner Brust zu einem harten, eisigen Knoten, während immer wieder der gleiche Gedanke in seinem Kopf kreiste:
Ausgerechnet Greyback!
Ausgerechnet jetzt – so kurz vor Vollmond!
Und dann stiegen endlich, endlich, heiße Wut und wilder, verzehrender Hass in ihm auf und holten ihn aus seiner Lethargie. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, sein Kiefer verhärtete sich und der Wolf in ihm knurrte wild und riss rasend vor Zorn an seiner ohnehin schon arg strapazierten Kette. Er würde Greyback töten! Wenn diese verfluchte Bestie Catherine auch nur ein einziges Haar gekrümmt hatte, würde er sie ohne zu zögern umbringen! Langsam. Qualvoll. Und ohne jedwede Gnade…
„Wie ist es passiert? Wie konnte er an sie herankommen?" War das wirklich seine Stimme? Dieses raue, tiefe Knurren? Noch nie hatte Remus sich dem Wolf in seinem Innern so nahe gefühlt! War er ihm so verbunden gewesen.
Evanna beantwortete mit ebenfalls ziemlich rauer Stimme seine Frage. „Sie war mit Josh im Garten. Und sein Ball ist über den Zaun auf die Straße hinaus geflogen. Sie wollte ihn wohl zurückholen…"
„…und hat dazu das Grundstück verlassen, statt einfach ihren Zauberstab zu benutzen."
Remus schloss die Augen und kämpfte verzweifelt gegen den Wunsch an, irgendetwas zu zertrümmern. ER war Schuld! Er ganz allein! Wenn er sie nicht so wütend gemacht hätte, mit seiner beharrlichen, absolut idiotischen Weigerung, den Keller zu verlassen, wäre sie sicher vorsichtiger gewesen! Dann hätte sie bestimmt dreimal darüber nachgedacht, ob sie das Grundstück verließ und sich in den ungeschützten Bereich hinaus begab – dorthin wo die Zauber, die auf Haus und Garten lagen, keine Wirkung mehr zeigten. Aber seine Catherine war nun einmal eine sehr temperamentvolle Frau. Und wenn sie so richtig in Fahrt war ... Er musste nur daran denken, wie laut sie nach ihrem Streit die Kellertür ins Schloss geworfen hatte! Sie setzte Zorn nun einmal in körperliche Bewegung um...
Oh Himmel, was hatte er nur getan? Warum hatte er so stur sein müssen? So feige? Jetzt lernte sie eine andere Art von Wolf kennen! Greybacks Art! Und danach ... Sie würde ihn ganz sicher nie wieder in ihrer Nähe dulden ... Selbst wenn sie sie rechtzeitig fanden und sie zurückbrachten, würde er sie mit Sicherheit verlieren ... sie, Josh, das Baby ... seine ganze Familie, die inzwischen sein Leben geworden war...
Das Geräusch von raschen, sich nähernden Schritten, riss ihn aus seinen deprimierenden Grübeleien. Die Tür zum Garten sprang auf und Ron und Harry kamen hereingestürmt, dicht gefolgt von einem sichtlich aufgewühlten Snape, dessen Gesicht unnatürlich bleich war und der mit der zitternden, rechten Hand ein Blatt Pergament umklammerte.
Sein Blick zuckte zuallererst zu Rica hinüber, die noch immer neben der bleichen, jetzt vollkommen apathischen Evanna stand und dieser tröstend den Arm um die Schultern gelegt hatte. Einen Moment lang sahen die zwei einander nur stumm an, dann schimmerte plötzliches Begreifen in den smaragdgrünen Augen Ricas auf und sie rang hörbar nach Luft, Schreck, Angst und deutliche Panik im Blick.
„Was ist das?" Sirius, der offenbar zu sehr auf seinen arg mitgenommenen besten Freund konzentriert gewesen war, um dieses Zwischenspiel zu bemerken, deutete auf das Pergament.
„Greyback hat eine Nachricht hinterlassen. Der Brief steckte am Gartenzaun, gleich neben der Tür…" Die Antwort kam von Harry, der sich jetzt zu Snape umdrehte und ihn auffordernd ansah. „Professor?"
Wortlos händigte Snape Sirius das Blatt aus. Der überflog die wenigen Zeilen und sein Blick zuckte hoch, verband sich mit dem des Tränkemeisters … Erstaunt und beschämt bemerkte er, dass in dessen Blick keinerlei Vorwurf zu lesen war, obwohl er ihn doch noch vor kaum einer halben Stunde gewarnt hatte, dass ihre Sicherheitsvorkehrungen womöglich nicht ausreichen würden. Eine Warnung, die er – Sirius – nur mit Spott quittiert hatte ... Stattdessen war in diesen schwarzen Augen nur Schmerz zu lesen. Selbstvorwürfe. Und Angst, furchtbare, alles überdeckende Angst. Gefühle, die er nur zu genau nachvollziehen konnte.
Schweigend reichte er das Schreiben an Remus weiter, drückte kurz Snapes Schulter und ging dann zu seiner Frau hinüber, um sie tröstend an seine Brust zu ziehen und das Gesicht in ihrem Haar zu vergraben. Er fühlte sich einfach furchtbar, kam sich vor wie der letzte Abschaum, konnte aber dennoch nichts gegen diese irrationale, inbrünstige Dankbarkeit ausrichten, die sein Herz erfüllte. Er sollte in diesem Augenblick wohl nicht so entsetzlich froh darüber sein, das es Cathy getroffen hatte und nicht seine Vanna. Aber allein der Gedanke, sie zu verlieren … sie in den Händen eines Monsters wie Greyback zu wissen…
Ein paar Sekunden lang war Vannas plötzlich einsetzendes, leises Schluchzen an seiner Brust, als sie endlich aus ihrer Erstarrung gerissen wurde, das einzige Geräusch, das in der Halle zu hören war.
Remus starrte unterdessen auf die schiefen, krakeligen Buchstaben und versuchte das ganze Ausmaß von Greybacks Bosheit zu begreifen. Diese verfluchte Bestie! Dieses ... dieses Untier! Catherine war noch nicht einmal sein Ziel gewesen! Für ihn war sie lediglich ein Druckmittel, unwichtig, austauschbar...
Erschrocken zuckte er zusammen, als eine schmale Frauenhand ihm das Pergament aus der Hand nehmen wollte. Sein Blick schoss hoch und unwillkürlich griff er fester zu und zog das Blatt zurück.
„Rica, nicht…"
„Warum denn nicht, Remus?" Ihre Stimme war zwar leise, klang aber dennoch erstaunlich fest. „Es geht ihm um mich, nicht wahr? Er will gar nicht Cathy. Sie ist für ihn nur ein Mittel zum Zweck. Ein Werkzeug. Er benutzt sie, um mich zu bekommen! Daran ändert sich auch nichts, wenn du mich diesen ... diesen Wisch da nicht lesen lässt."
Wortlos sah er sie einen Moment lang an, bevor er widerwillig zuließ, dass sie ihm das Pergament abnahm. Snapes hastige Schritte auf sie zu änderten nichts mehr daran, hielten sie nicht zurück.
Sie las den Inhalt mit anfangs ruhiger, klarer Stimme vor, die allerdings mit jedem Wort ein bisschen an Festigkeit verlor:
„Hallo Schosswolf! Ich würde zu gerne sehen, wie Du Dich grade in Qualen windest, aber leider habe ich Besseres zu tun, als mir Dein erbärmliches Winseln anzuhören. Wie wäre es mit einem Tausch? Deine Frau und ihren ungeborenen Welpen gegen das verräterische Rabastan-Flittchen. Heute, eine halbe Stunde vor Mitternacht. An dem Ort, an dem ich mich mit dem Miststück das letzte Mal auseinandergesetzt habe. Wenn Du wissen willst, wie bequem, warm und trocken Deine Schlampe es bis dahin hat, kannst Du ja Potter und seine kleine Gespielin fragen. Oder den elenden Verräter Snape, dem ich bei Gelegenheit mit Freuden das Herz herausreißen werde. Seid pünktlich. Zu früh würdet Ihr die Katakomben nicht betreten können, Du und das Flittchen. Und falls Ihr zu spät kommt, Schosswolf, mache ich Deine Schlampe mit einem richtigen Wolf bekannt!"
Snape hielt nichts mehr auf seinem Platz angesichts des Schocks und der Angst in Ricas grünen Augen, als ihre Stimme nach den letzten Worten in einem heiseren Flüstern erstorben war. Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie sanft zu sich herum, so dass er ihr ins gespenstisch blasse Gesicht blicken konnte. „Er wird Sie nicht bekommen, Rica. Niemals! Wir werden Miss Spencer zurückholen..."
„Ich weiß." Sie atmete tief durch, kämpfte mit aller Kraft um ihre Selbstbeherrschung und verbiss sich die Bemerkung, dass sie sich ebenso sehr um ihn sorgte, wie um sich selbst oder Catherine. Er war enttarnt worden! Und das bedeutete, dass er nirgendwo mehr seines Lebens sicher war, sobald er dieses Haus verließ … Aber sie hatte jetzt keine Zeit für Tränen, keine Zeit, um sich an ihn zu schmiegen und sich tröstend umarmen zu lassen, auch wenn es sie noch so sehr danach verlangte...
„Ich weiß", wiederholte sie also nur leise. „Aber ich habe trotzdem furchtbare Angst, Severus. Nicht nur um mich. Auch um Cathy und ihr Baby. Besonders um Cathy und das Baby! Was, wenn er ihr etwas antut? Dieser Greyback ist so schrecklich gewalttätig. Er könnte sie beide töten – einfach so, weil es ihm Spaß macht oder sie ihm lästig werden ... Und was ist, wenn Voldemort von der Entführung erfährt und sich inzwischen Catherines bemächtigt? Immerhin hat er sie ja schon einmal von seinen Gefolgsleuten jagen lassen. Sie hat ihn doch um das Medaillon gebracht, das er unbedingt haben wollte ..."
Aller Augen richteten sich auf den Tränkemeister, der entschieden den Kopf schüttelte. „Greyback kennt die Geschichte mit dem Medaillon. Er weiß, dass Voldemort Miss Spencer haben wollte. Aber er hasst auch Lupin, dem er die Schuld an der Inhaftierung seines halben Rudels gibt, und will ihn unbedingt leiden sehen. Er wird also nicht riskieren, sein Druckmittel gegen ihn zu verlieren. Nicht einmal an seinen Herrn. Jedenfalls nicht, bevor er seinem Lieblingsfeind", sein Blick zuckte für einen Sekundenbruchteil zu dem bleichen Mann neben ihnen hinüber, „Auge in Auge gegenüberstand und ihn bezwungen hat. Und Ihr Bruder riskiert das auch nicht, Rica. Er will Sie unbedingt wieder in seine Gewalt bringen und an den Lord ausliefern, um sich damit dessen Wohlwollen zu erkaufen. Miss Spencer würde ihm das nicht verschaffen. Sie und das Baby dem Lord auszuliefern wäre nur ein zusätzlicher Bonus, aber nicht der Hauptgewinn. Sie sind es, die Voldemort für Potters Flucht verantwortlich macht – und damit indirekt auch für die Vernichtung seiner Schlange."
„Dann ist das also unsere einzige Chance." Rica blickte zu Remus hinüber, ohne sich dabei jedoch von Snape zu lösen, weil sie dessen beruhigende Berührung im Augenblick unbedingt brauchte. Gerade jetzt, wo sie ihren gesamten Mut zusammennahm, um zu tun, was getan werden musste.
„Das Treffen in den Katakomben", präzisierte sie, weil beide Männer sie fragend ansahen. „Ich werde mit Remus heute Nacht dorthin gehen. Wir müssen allerdings vorher unbedingt eine Möglichkeit finden, Greyback und meinen Bruder nach dem Austausch lange genug aufzuhalten, damit er Catherine sofort in Sicherheit bringen kann, bevor die Beiden sie sich zurückholen können ... Auch wenn sie nur ein zusätzlicher Bonus ist, werden die sie freiwillig nicht wieder gehen lassen. Also müssen wir ..."
„Nein." Snape sagte nur dieses eine Wort, aber seine Finger gruben sich fast schmerzhaft in Ricas Schultern. Entschieden schüttelte er den Kopf, bevor er mit rauer Stimme hinzufügte: „Nein! Das kommt überhaupt nicht infrage!"
„Es ist Catherines einzige Chance", erwiderte Rica leise und legte besänftigend eine Hand an seine Brust. Sogar durch seinen Umhang konnte sie das rasche, harte Hämmern seines Herzens fühlen. Genau so rasch und hart, wie ihr eigenes gerade schlug.
„Die einzige Chance für das Baby, überhaupt geboren zu werden", fuhr sie ebenso leise, aber mit entschlossenem Unterton fort. „Wir haben keine andere Wahl, Severus. Oder zweifeln Sie etwa daran, dass dieses ... dieses gewalttätige Monster seine ganze Wut an Cathy auslassen würde, wenn es nicht bekommt, was es haben will? Und er will nun einmal mich …"
Wie konnte sie nur so ruhig darüber reden, sich an diese Bestie auszuliefern?
„Nein, verdammt noch mal!" Er packte ihre Schultern mit eisernem Griff und schüttelte sie unsanft, fast brutal. Und bemerkte erstaunt, dass sie sich daraufhin nur noch fester an ihn schmiegte.
„Ich … ich werde Sie … nicht …" Himmel, warum stotterte er denn jetzt? Er wartete förmlich auf einen spöttischen Kommentar von Black – doch er kam nicht. Sirius, der selbst ja immer noch Vanna in seinen Armen hielt, blickte ihm mit fast etwas wie Verständnis in den Augen an. Und einem Ausdruck des Mitgefühls, den er sogar in seiner jetzigen, emotionalen Verfassung lieber nicht gesehen hätte.
Mitgefühl war das Letzte, was er brauchte! Warum machte der Kerl nicht lieber den Mund auf? Merlin, warum half ihm denn keiner? Sie wussten doch alle hier, dass sich Rica UNMÖGLICH in eine solche Gefahr bringen durfte! Dass es ihr Todesurteil wäre, Greyback in die Hände zu fallen! Aber sie standen nur dumm herum und glotzten, statt auch mal etwas dazu zu sagen!
„Sie werden sich auf GAR KEINEN FALL in Gefahr bringen. Das erlaube ich nicht, Miss Rabastan! Niemals werde ich …!"
Sie unterbrach seinen zornigen Ausbruch, der normalerweise jeden in die Flucht geschlagen hätte, indem sie einfach die Arme um ihn schlang und als vollkommenen Gegensatz zu seinen erregten Worten sanft erklärte: „Hör auf. Es geht nicht anders. Das weißt du genauso gut wie jeder andere hier. Und außerdem … Es ist nicht Deine Entscheidung – Severus."
Er blickte einen Augenblick lang vollkommen irritiert auf sie hinunter. Fassungslos. Mit wild hämmerndem Herzen, weil sie ihm plötzlich so nahe war, dass er sie warm und weich an seinem Körper spüren konnte. Starrte für einen endlosen Augenblick in ihre smaragdgrünen Augen, die ihn sanft und liebevoll ansahen – ehe er mit einem besiegten Seufzen die Arme um sie schlang.
„Ich weiß, dass es nicht meine Entscheidung ist", flüsterte er rau, unbewusst ebenfalls ins vertraute „Du" verfallend. „Ich zweifele aber auch nicht daran, dass du diejenige sein wirst, die die Wut dieses Monsters zu spüren bekommt, wenn der Austausch stattfindet und Greyback feststellt, dass es Lupin gelungen ist, ihm mit Miss Spencer zu entkommen. Weißt du überhaupt, was dir bevorsteht, wenn er dich in die Finger bekommt? Himmel, Rica! Er wird dich gnadenlos zu Tode quälen!"
„Es geht hier nicht um mich..."
„Doch, das tut es." Sirius hatte den Kopf endlich aus Vannas Haaren gehoben und blickte Rica ruhig an. Seine leise, aber eindringliche Antwort kam dem leidenschaftlichen Protest knapp zuvor, zu dem der Tränkemeister bereits den Mund geöffnet hatte, wie er mit einem schwachen Grinsen registrierte. „Für unseren Freund Snape hier zum Beispiel hast du absolute Priorität, Rica."
Ungewöhnliche Röte stieg Snape bei diesen Worten in die Wangen.
„Und was uns andere betrifft ...", fuhr Sirius fort, nur um gleich darauf von Remus unterbrochen zu werden, der seinen Satz beendete, „...so gehörst du für uns genauso zur Familie wie jeder andere hier im Raum."
Die Stimme des Werwolfes klang noch immer rau, aber in seinem Tonfall lagen jetzt auch Härte und Entschlossenheit. „Wir werden Greyback niemanden überlassen. Nicht Cathy und ihr Baby und auch nicht dich. Ist das klar?"
„Genau!" bekräftigte Sirius mit einem entschiedenen Nicken, bevor er sich zu Evanna und Ginny umwandte, die sich noch immer nicht vom –fleck gerührt hatten. „Macht euch keine Sorgen um Rica oder Catherine. Wir holen Cathy noch heute zurück. Und wir werden Rica auf keinen Fall Greyback überlassen!"
Er drehte sich um und blickte seinen Freund fragend an. „Wann müssen wir in diesen Katakomben sein, Remus? Eine halbe Stunde vor Mitternacht?"
„Du wirst überhaupt nicht in diese Katakomben gehen, Black." Snape schien sich endlich wieder gesammelt zu haben, denn sein Einspruch klang wieder gewohnt gleichmütig. Nur in seinen Augen brodelte es noch. „Falls du es vergessen haben solltest – du musst einen Horcrux aufspüren. Und das so schnell wie möglich. Ich werde Lupin begleiten. Und ich werde auch dafür sorgen, dass er Miss Spencer heil aus diesen Katakomben herausbringen kann. Rica muss sich nicht in Gefahr bringen!"
„Nein!" Rica schüttelte den Kopf und löste sich gerade weit genug aus Snapes Umarmung, um ihn entschlossen ansehen zu können. „WIR werden gemeinsam dafür sorgen. Greyback will mich. Gut möglich, dass ihr ohne mich überhaupt nicht in die Katakomben kommt. Also werde ich mit von der Partie sein."
„Auf gar keinen Fall!" Snape starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Du wirst dich nicht einmal in der Nähe dieser Katakomben zeigen!"
„Falsch, Severus Snape. Ganz falsch!" Sie packte das Revers seines Umhangs und funkelte ihn entschieden an. „Wenn du in die Katakomben gehst, werde ich an deiner Seite sein. Und wir werden sie auch gemeinsam wieder verlassen, weil ich nämlich nicht zulassen werde, dass du dort unten irgendwelchen heldenhaften Unsinn anstellst, nur um mich zu beschützen. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
„Gib es auf, Snape." Sirius, der bis eben noch etwas verlegen ausgesehen hatte, weil er tatsächlich einen Augenblick lang nicht mehr daran gedacht hatte, dass er den Hufflepuff-Becher schnellstens finden musste, verbiss sich jetzt unwillkürlich ein Grinsen angesichts des entsetzten Gesichtsausdruckes des Tränkemeisters.
„Ich erinnere mich, schon einmal eine Frau mit roten Haaren, grünen Augen und dem Temperament eines Vulkanausbruchs gekannt zu haben. Und wenn die diesen bestimmten Ausdruck in den Augen hatte, war auch jeder Widerspruch sinnlos."
Und mit diesen Worten verschwand er in Richtung Bibliothek, während er bereits das Pergament mit der Abbildung aus seiner Umhangtasche zog. Er würde jetzt diesen Ortungszauber durchführen und dieses verdammte Ding aufspüren. Und dann würde er mit Harry einen kleinen Spaziergang machen, damit der Junge diesen verfluchten Horcrux in einen machtlosen Goldklumpen verwandeln konnte.
Und danach würden sie vielleicht sogar noch rechtzeitig zurück sein, um Remus, Rica und Snape in den Katakomben beizustehen, bevor sie sich im Anschluss an Greybacks Vernichtung Voldemort persönlich vorknöpften …
Himmel, vielleicht sollten sie sich ja ein bisschen Verpflegung mitnehmen, es sah so aus, als würden sie heute ziemlich spät essen!
Er drehte sich auf dem Treppenabsatz noch einmal um und blickte zu seinem Patensohn hinab, der gerade leise mit Remus sprach. „Du solltest deinen Tarnumhang holen, Harry. Nur für den Fall der Fälle. Wir zwei gehen nämlich gleich aus!"
HAHAHA! Let´s get it on! Treten wir Voldy und Greyback in den Arsch! Wer geht mit? Freiwillige vor! Und vergesst die Reviews nicht! Wir sind SO NAH an den tausend Reviews! °Hüpf vor Freude auf und ab!°
