Disclaimer: Ein Teil der
vorkommenden Namen und Figuren ist eingetragenes Warenzeichen von
Paramount Pictures.
Author's Note: So, ich gebe es zu:
Diese Geschichte war längst schon fällig und ich habe mir
lange Zeit Gedanken über P/C in „First Contact" gemacht. Nun
habe ich diesen Film in den letzen Tagen regelrecht „totgesehen"
und glaube, ihn inzwischen recht gut kennen zu dürfen, was mich
veranlaßt hat, meine Gedanken etwas wandern zu
lassen.
Vielleicht wundern sich einige, daß sich meine
Figuren hier duzen, aber in diesen Fällen hielt ich es wirklich
für angemessen (ausgehend von der Tatsache, daß ich TNG
schon lange auf Englisch sehe und mir meine eigene Übersetzung
zurechtlegen mußte.)
„My wishes are
paramount, aren't they?" muahaha
Gewidmet
ist sie: Meinen Eltern und dem Dorschmann Jelli auch wenn es sie
überhaupt nicht interessiert, dem sich pummelnden und
unglaublich hilfreichen Alex (danke für deine vernichtenden
Kritiken, das meine ich ernst...), meiner nie versiegenden
Ideenquelle und Betaleserin Line, Markus, Becci (freu mich aufs RPG),
Sopheier, Dagmar, Dennis (Yoshiiii!) und Nicole (und ja, du kriegst
die Fortsetzung) und natürlich dem absoluten Traumpaar (außer
Riker und Troi) in TNG, mein Gott, ist Paramount so unromantisch oder
tun die nur so? (Nach Nemesis™ tendiere ich zu ersterem!) Außerdem
meiner niemals endenden Winamp Playlist, mit immer wieder neu
inspirierenden Liedern.
Ich vergaß.. (diese Widmung wird
immer länger...) natürlich ist sie allen P/Cern, dieser
Erde gewidmet, die genauso hartnäckig sind wie ich (nach 15
Jahren) und natürlich dir, geneigter Leser. (Ist nach wie vor
die selbe Widmung, aber hey ich hab euch alle lieb, ohne eure Hilfe
würde ich nicht schreiben...)
Picard und Bev gehören einfach zusammen!
I – Der erste KontaktDie Dunkelheit hatte sich wie ein samtener Mantel über die
dichten Wälder gelegt, die eine einsame Raketenbasis in Montana,
auf der nördlichen Hemisphäre eines Planeten namens Erde
umrahmten. Es war eine kühle Nacht im späten Frühling,
eines bisher trostlosen Jahres, doch ein Ereignis sollte die
Geschichte der Menschheit für immer verändern: es war die
Nacht des 5. April, 2063, das Datum des Ersten Kontaktes. Eine
leichte Brise wehte durch die Wipfel der hohen Bäume und sie
neigten sich hin und her. Das bizarre, leuchtende Schiff jedoch, das
sanft zu Boden glitt, ließ sich davon nicht beeindrucken. Eine
staunende und ein wenig ängstliche Menschenmasse verfolgte
neugierig das Schauspiel, unter ihnen ein Mann, dem das neue
Zeitalter der Veränderungen zu verdanken war: Zefram Cochrane.
„Sie sind wirklich von einer anderen Welt!" murmelte er
beeindruckt, als sich die Türen des fremden Schiffes öffneten.
Ein Mann mit Vollbart und einem warmen Lächeln nickte ihm
aufmunternd zu. „Und sie sind hier, um den Mann zu sehen, der das
Warpschiff geflogen hat," sagte er. Ehrfürchtig schritt
Cochrane auf die Fremden zu.
Zwei Personen beobachteten das
Geschehen etwas weiter abseits. Sie standen im Schatten einer der
Baracken, die zu dem Komplex der Raketenbasis gehörten und
wirkten völlig unberührt. Auch ihnen war bewußt, um
welch historisches Datum es sich handelte und doch hatten sie die
Abgeschiedenheit gewählt. Sie wollten für den Augenblick
alleine sein. „Manchmal kann ein Augenblick die Ewigkeit
bedeuten..." flüsterte Captain Jean-Luc Picard fast unhörbar.
„Wie bitte?" Beverly Crusher, die dicht neben ihm stand wandte
leicht den Kopf. Er winkte ab. „Nichts..." Sie seufzte und
blickte ihn an. Seit er alleine auf der Enterprise zurückgeblieben
war, um Data zu retten, hatte er sich verändert. Er hatte weder
ihr noch irgend jemandem sonst von den genauen Ereignissen berichtet,
die sich, kurz bevor Cochranes Warpschiff seinen legendären Flug
angetreten hatte, im Maschinenraum des Schiffes abgespielt hatten.
Sie wußte nur so viel, wie alle anderen auch: Data hatte den
zuvor eingeschalteten Selbstzerstörungsmechanismus der
Enterprise deaktiviert und durch ein gezieltes Zerschlagen eines der
Plasmatanks die Bedrohung der Borg für das Schiff mit einem Mal
beseitigt. Sie wußte nun auch von der Borg Königin, einem
einzigartigen Individuum, deren Existenz bisher unbekannt gewesen
war, doch das reichte nicht. Es mußte etwas vorgefallen sein,
von dem der Captain niemandem berichten wollte. Etwas, das er tief in
seinem Herzen vergraben wollte, um niemanden damit zu belasten.
Unbewußt griff sie nach seiner Hand und drückte sie. Sie
erschrak, wie kalt seine Finger waren und versuchte sie mit ihrer
eigenen Körperwärme ein wenig zu wärmen. Jean-Luc sah
erneut zu ihr hin und lächelte. Es war ein tiefgründiges
Lächeln und nach dem ersten Moment fragte sie sich, ob es
tatsächlich ihr galt oder ob er nicht gedanklich etwas
abschweifte. Sie kannte ihn inzwischen lange genug, um zu merken,
wenn etwas nicht stimmte. Sie machte einen leichten Schritt zur Seite
und berührte ihn so ein wenig mit ihrem Arm. Die Berührung
schien ihn aus seinen Gedanken geweckt haben, denn er sah ihr nun
direkt in die Augen. Dieses Mal galt das Lächeln ihr. Trotzdem
vertrieb es ihre Sorgen nicht. Nun, nachdem alles vermeintlich gut
überstanden war, traten vermutlich erst die richtigen Probleme
auf.
Sie hatte ihn auf der Brücke der Enterprise-E gesehen,
wütend, irrational und nur von Rache getrieben, ohne es sich
selbst eingestehen zu können. Ihr war es eiskalt den Rücken
heruntergelaufen, wie er dem Führer eines der Einsatztrupps ohne
mit der Wimper zu zucken befohlen hatte, den Borg im Nahkampf
entgegenzutreten. Es war einfach unvorstellbar für ihn gewesen,
sein Schiff an jene Wesen zu verlieren, die ihm einst so viel angetan
hatten. Der Blick in seinen Augen war zeitweise mehr als beängstigend
für sie gewesen, denn so hatte sie ihn zuvor nicht erlebt. Was
wohl geschehen wäre, wenn Lily ihn nicht hätte umstimmen
können? Sie wußte es nicht. Ein Teil von ihr verfluchte
ihre eigene Feigheit, nicht selbst den Mut aufgebracht zu haben, ihm
nachgegangen zu sein und ihn von der Irrationalität seiner
Befehle zu überzeugen, aber vielleicht kannte sie ihn wirklich
schon zu lange. Auch wenn er die emotionale Krise, die die Borg in
ihm erzeugt hatten, einhergehend mit den traumatischen Erinnerungen
inzwischen weitestgehend überstanden zu haben schien, blieb
immer noch die Frage, was sie erwartete, wenn sie zurückkehrten
in die Welt, die sie gerettet hatten. Die Enterprise war beschädigt
worden und der gesamte Vorfall bedurfte einer Klärung. Trotz
allem, was Jean-Luc erreicht hatte, so hatte er immer noch gegen den
direkten Befehl eines Admirals verstoßen. Sie schloß die
Augen und versuchte ihren Geist von der Flut der Gedanken zu
reinigen. Vielleicht war es das Beste, erst einmal das historische
Ereignis zu genießen – immerhin waren sie die einzigen
Angehörigen von Starfleet, denen es vergönnt war, den
Ersten Kontakt jemals hautnah mitzuerleben.
Statt dessen blickte
sie Jean-Luc direkt in die Augen. „Ich hatte furchtbare Angst um
dich..." flüsterte sie mit zittriger Stimme. Auch wenn nun
alles überstanden war, der Schrecken war noch zu frisch. Er
antwortete nicht und sein Gesichtsausdruck war undefinierbar, doch er
legte den Arm um sie und drückte ihren schlanken Körper
vorsichtig an sich. Sie spürte, daß er ein wenig vor Kälte
zitterte und preßte sich leicht an ihn, um ihm Wärme zu
spenden. Mit der Hand, die er um sie gelegt hatte, begann er sie
zärtlich zu streicheln, sagte aber kein Wort. Es war das erste
Mal in all den Jahren, die sie sich kannten, daß er etwas
derartiges tat, doch sie sah keinen Grund es nicht zuzulassen. Er
brauchte sie einfach und wenn er in ihrer Nähe den nötigen
Trost fand... Seine Berührungen waren unglaublich gefühlvoll,
aber sie bemerkte, daß sie das nicht verunsicherte, im
Gegenteil. Sie drehte sich halb zu ihm um und strich ihm über
die Wange. „Ich bin fast gestorben vor Sorge..." Wenn Lily ihr
nicht erst von seinem Entschluß zu bleiben mitgeteilt hätte,
als die Rettungskapseln bereits gestartet waren, wäre sie
womöglich umgekehrt und mit ihm gegangen. Vielleicht hatte Lily
auch so etwas vermutet... Sie konnte ihre grenzenlose Erleichterung
jetzt noch spüren, als Jean-Luc und Data gesund und munter
inmitten der evakuierten Crew materialisierten und ihre Freude, daß
den beiden nichts passiert war, ließ die Tatsache, daß
die Enterprise noch in einem Stück war, unglaublich unbedeutend
erscheinen, auch wenn es ihre sichere Rückreise ins 24.
Jahrhundert garantierte. Ihr waren sogar Tränen in die Augen
gestiegen, doch sie hatte sie schnell fortgewischt, bevor jemand sie
hätte sehen können.
Ein kühler Wind strich über das Gesicht von Jean-Luc, doch er nahm es nur am Rande wahr. Seine Gedanken waren aufgewühlt und er wußte aufgrund der vielen Eindrücke, die in den letzten Stunden über ihn hereingebrochen waren, nicht womit er anfangen sollte. Er sah zu jener Frau, die neben ihm stand und ihm Wärme spendete und mußte unwillkürlich seufzen. Ihr Bekenntnis war schlicht, doch er sah die tiefere Bedeutung dahinter. Er kannte sie gut genug, um zwischen den Zeilen ihrer Worte lesen zu können. „Es tut mir leid..." sagte er leise. Sie verstand was er meinte und nickte. „Es muß dir nicht leid tun." Er ließ ihre Worte auf sich wirken und entschied sich nichts darauf zu erwidern. Manchmal konnte Schweigen Antwort genug sein. Er reckte sich ein wenig, um über die Köpfe der vielen Menschen hinweg zu sehen, die vor ihm und Beverly standen. Gerade sprach der Vulkanier, die bedeutsamen Worte, die noch Jahrhunderte später in den Geschichtsbüchern stehen würden: „Leben Sie lange und in Frieden!", die Hand zum Vulkaniergruß erhoben. Cochranes Antwort hingegen war nicht überliefert und Jean-Luc fragte sich, wie sie wohl lauten würde. „Danke!" hörte er den Professor sagen und mußte unwillkürlich schmunzeln. Es war zwar nicht unbedingt geschichtsträchtig, paßte jedoch zu jenem Cochrane, den er und seine Mannschaft kennengelernt hatten. „Kein Wunder, daß das nicht in unseren Lehrbüchern steht..." murmelte Beverly und Jean-Luc lachte leise auf. „Weiß Gott nicht. Aber es paßt zu ihm." Sie sah ihn einen Moment nachdenklich an. „Ja..." sagte sie abwesend und er wußte, sie hatte gerade an etwas vollkommen anderes gedacht. Sie alle hatten noch eine Menge zu verarbeiten. Er ließ seine Augen über ihr Gesicht gleiten und fand es noch genauso ernst vor, wie schon den ganzen Abend. Sie schien seinen Blick bemerkt zu haben und verzog die Lippen zu einem matten Lächeln, das jedoch ihre Augen aussparte. „Jean-Luc..." Sie griff seine rechte Hand und strich sanft darüber. „Ja?" „Ach nichts..." Die Menge vor ihnen hatte sich inzwischen geteilt und sie beide begriffen, daß es Zeit war zu gehen, wenn sie unentdeckt bleiben wollten. Bevor er sie näher fragen konnte, was sie bedrückte, hatte sie sich vorsichtig aus seiner Umarmung gelöst und war schon einige Schritte auf die Gruppe von Commander Riker und Deanna Troi zugegangen. Er schüttelte leicht den Kopf und folgte ihr.
