Disclaimer: Drow gehören mir nicht

Seufz, keiner will sich äußern? Nicht mal Kritik? Vielleicht braucht ihr ja nur mehr Material, dass kann arrangiert werden.

Später erfahre ich, dass der Angriff aufgrund religiöser Differenzen erfolgte. Die Gruppe die meinen Clan angriff stammte aus dem Unterreich und dort beten sie zu Lolth, der grausamen Spinnenkönigin. Die anderen jedoch haben sich zum Ziel gesetzt die Oberfläche von welcher sie im langen, schrecklichen Krieg mit uns anderen Elfenrassen vertrieben wurden, wieder zu erschließen unter der Führung ihres Gottes Vhaerhaun, dem Gott der Diebe.

Mein Meister ist zwar Magier und hat nicht sehr viel übrig für Religion, wie ich mit der Zeit merken werde, aber er unterstützt doch die Idee des Aufstiegs der Drow aus dem Unterreich und wegen seiner großen magischen Begabung ist er hoch angesehen, ob religiös oder nicht. Er ist einer der besten Lehrer an Dab´aschach der Schule für Magie.

Einen kleinen Teil dieser Dinge erzählt er mir während er mich aus dem Raum in welchem die Portale endeten heraus und in seine privaten Räume führt, die ihm in der Schule zur Verfügung stehen. Doch den Rest werde ich erst nach und nach herausfinden.

Mir kommt es seltsam vor das niemand ihn auf meine Anwesenheit hin anspricht, aber ich schätze er hat die Art von Macht, die es ihm erlaubt sich seine Beute bei solchen Angriffen frei auszusuchen ohne sich vor einfachen Soldaten rechtfertigen zu müssen. 

Seine Räume sind elegant und großzügig angelegt, doch überfüllt und ungeordnet. Überall liegen Bücher, manche offen, und andere seltsame Gegenstände, die ich nicht kenne, weil ich mein noch recht kurzes, einfaches Leben im Wald verbracht habe ohne von Reichtum und dergleichem umgeben zu sein. In der Tat habe ich nie zuvor einen Magier aus der Nähe sehen können. Wir brauchten auch nie einen. Ich zucke innerlich zusammen als mir wieder bewusst wird, dass er wahrscheinlich weiß was mir gerade durch den Kopf geht. Aber vielleicht ist seine Aufmerksamkeit abgelenkt, denn er ignoriert mich nun und zieht ein schlankes Buch aus einem der Regale, setzt sich auf den nächstbesten Stuhl und beginnt zu lesen. Unsicher was nun zu tun ist, bleibe ich neben der Tür stehen. Ich bin schrecklich müde, weiß aber nicht ob ich mich setzen darf oder dafür bestraft werden würde.

Nach zehn qualvollen Minuten neben der Tür, in denen meine Gedanken sich immer wieder im Kreis drehen, schließt er plötzlich das Buch und wendet sich mir zu, so abrupt, dass ich unwillkürlich zusammenzucke.

„Du hast so viel Mut wie ein Hase, kleiner Elf." Bemerkt er abschätzig. Und wenn ich an die letzten Tage denke muss ich ihm sogar zustimmen. Warum stehe ich also hier, wertlos, feige und nutzlos wie ich nun mal bin?

„Ah, aber so nutzlos bist du gar nicht. Schon jetzt amüsierst du mich." Er kommt auf mich zu, mit dem kalten Lächeln einer Schlange im Gesicht. Ich wage nicht etwas zu sagen und beiße mir auf die Lippe, während ich zu Boden schaue um dem Blick dieser rot glitzernden Augen nicht direkt standhalten zu müssen. Aus einer seiner vielen Taschen zieht er nun einen schlanken Dolch hervor.

„Dreh dich um." Murmelt er und zitternd wie Espenlaub gehorche ich um kurz darauf zu merken wie meine Fesseln zerschnitten zu Boden fallen. Ich wage jedoch nicht mich wieder umzudrehen, denn ich kann an der Wärme die er ausstrahlt erkennen, dass er noch immer dicht hinter mir steht. Und dann fühle ich zu meinem Schrecken wie seine Finger sanft, sehr sanft die weiche Innenseite meines Unterarms hinaufgleiten. Ich erstarre, doch dann klopft es an der Tür und die Finger halten inne. Ich könnte weinen vor Erleichterung.

„Was?" Er öffnet die Tür. Dahinter steht ein Junge, ein Drow, mit respektvoll gesenktem Blick.

„Meister Shenjal?"

„Ja, und jetzt komm zur Sache Junge oder du kannst die nächsten drei Wochen auf dem Bauch schlafen."

Der Junge zuckt nicht einmal zusammen. Wahrscheinlich ist er solche Drohungen gewöhnt.

„Der Hohepriester wünscht sofort mit euch zu sprechen. In der Kapelle, Herr."

Auf ein kurzes Nicken meines Meisters hin, denn das ist er jetzt wohl, rennt der Junge wieder auf und davon. Ich beneide ihn darum.

Die Nachricht scheint die Stimmung meines Meisters auf einen Tiefpunkt gebracht zu haben, denn er murmelt etwas von verfluchten Priestern während er mit gerunzelter Stirn nach seinem Stab, dem Zeichen seines Amtes schätze ich, greift.

„Du bleibst hier." Zischt er in meine Richtung, und ich sehe nur noch durch den Spalt der zufallenden Tür, wie er mit wehender Robe und wütender Miene den Gang hinunter stapft.

Kaum ist die Tür gänzlich zugefallen, sinke erleichtert in mich zusammen und rutsche an der harten Wand hinunter, bis ich zusammengerollt auf dem kühlen Holzboden liege. Der Gedanke zu fliehen kommt mir natürlich, aber wie sollte ich es auch nur aus der Schule hinaus schaffen, die von Magiern und Schülern nur so wimmelt? Und selbst dann bliebe noch das Halsband, von dem ich noch nicht weiß was es mir antun könnte. Aber das es dies kann, dessen bin ich mir inzwischen ziemlich sicher.

Trotz meiner Verzweiflung muss ich irgendwann eingeschlafen sein, erschöpft wie ich nach dem tagelangen Waldmarsch nun mal war, denn Meister Shenjal bleibt länger als eine Stunde weg.

Ich erwache wieder, am Ende eines Zauberspruchs, der ein seltsam prickelndes Gefühl auf meiner Haut hinterlässt. Ich habe wohl nicht bemerkt wie er zurückgekommen ist.

„Du fragst dich was ich tue Häschen?" natürlich weiß er schon von meinem Erwachen.

„Schau nach, du bist nun sauber. Zu meinem eigenen Komfort. Tagelang durch den Wald getrieben zu werden lässt niemanden sehr angenehm riechen."

Ich setze mich auf. Alles an meinem Körper scheint zu schmerzen und das schlafen auf dem harten Boden hat auch nicht dazu beigetragen meinen Zustand zu verbessern, aber es stimmt, ich bin tatsächlich sauber. Sogar meine Kleider, die man jedoch mittlerweile besser als Lumpen bezeichnen sollte, so zerrissen sind sie. Dann schaue ich zu ihm auf und fürchte was jetzt kommen wird.

„Angst, mein Häschen?" Höhnt er, „Die solltest du auch haben. Denn du gehörst mir und wirst tun was immer ich verlange. Du wirst sogar darum betteln etwas zu tun, irgendetwas. Nur um mich zufrieden zu stellen."

Ich bebe, als er nach dem Halsband greift und mich daran zu sich emporzieht. Ein kleiner abgetrennter Teil von meinem Kopf, der trotz allem noch logisch denken kann, bemerkt dass wir beide etwa gleich groß sind, aber der Rest von mir stirbt fast vor Angst. Und ich kann sehen welche Freude ihm dies bereitet. Zu zuschauen wie ich nach Luft ringe, weil sein Griff um das Halsband so eng ist und wie sich meine bernsteinfarbenen Augen weiten erfüllt von nichts als purem Terror. Dann lockert sich der Griff, ich bekomme wieder mehr Luft und weiche instinktiv zurück, komme aber nicht weiter als einen Schritt, sondern pralle mit dem Rücken gegen die unbarmherzige Wand. So stehe ich da wie ein in die Ecke getriebenes Tier. Er lacht und sagt nur täuschend sanft: „Zieh das Hemd aus kleines Häschen."

Aber das kann ich nicht, stattdessen verschränke ich beide Arme vor meiner Brust. Wie einen erbärmlichen Schild um abzuwehren, was nicht abgewehrt werden kann. Und jetzt kommt der Schmerz. Es fühlt sich an als stünde mein Rückrat in Flammen und ich falle schreiend zu Boden, wo ich zuckend um Gnade winsle und bettle. Er hat sich nicht bewegt, steht nur da und schaut zu wie ich mich zu seinen Füßen winde. Dann hört es auf, so schnell wie es begonnen hat. Jetzt weiß ich also was das Halsband mir antun kann. Tränen laufen über mein schmales Gesicht.

„Nun?"

Meine Hände zittern als ich, auf den Knien vor ihm, beginne mich zu entkleiden. Während ich mit den Knöpfen kämpfe lässt er seine Hand durch mein Haar gleiten.

„Schwarzes Haar" murmelt er abwesend „schwarz wie die Tunnel aus denen wir kamen." Und dann in einem Ton als würde er ein entspanntes Gespräch über das Wetter führen: „Weißt du, kleiner Elf, wärst du nicht so schön, dann wärst du schon tot."

Mein früherer Gedanke taucht wieder auf. Vielleicht wäre ich tot besser dran. Und obwohl ich nicht wage es auszusprechen weiß er es.

„Vielleicht wärst du das." Gibt er zu, „aber ich erlaube dir nicht zu sterben. Dafür unterhältst du mich noch zu gut."  Und damit gleitet seine Hand hinunter zu meinem Nacken, geradezu liebevoll streichelnd. Ich erstarre wieder. Dies bringt ihn offenbar dazu es sich anders zu überlegen. Er packt ohne Vorwarnung eine handvoll meines Haares und zerrt mich daran zum nächstliegenden Schreibtisch, wo ich mich plötzlich zwischen Büchern auf dem Rücken liegend wiederfinde. Er hat wieder den Dolch in der Hand.

„Bitte!" Das ist alles was ich herauswürgen kann bevor er mich anfaucht. „Still. Und vergiss nicht, du wirst mich wenn überhaupt mit Meister oder Herr ansprechen, ist das klar?"

„Ja, Herr." Mein Flüstern ist kaum hörbar, aber es scheint zu genügen. Dann beginnt er teuflisch langsam mein Hemd von meinem Körper zu schneiden. Ich kann die Kühle der Klinge auf meiner nackten Haut spüren und versuche das Zittern zu unterdrücken und still zu liegen, damit sie mich nicht schneidet. Seine Hand hält noch immer mein Haar, doch ich bemerke den Schmerz kaum als er meinen Kopf zurückzieht, so dass ich nicht mehr sehen kann was er tut, zu sehr abgelenkt allein von dem was ich fühle. Fast unbewusst schließe ich die Augen, atme flach und schnell. Was habe ich getan um ein solches Schicksal zu verdienen?

Mein Hemd liegt nun in Fetzen um mich herum auf dem Schreibtisch und ich kann hören wie er den Dolch zur Seite legt, nicht weit von meinem Kopf entfernt. Wäre ich mutig oder überhaupt so etwas wie eine Kämpfernatur, dann würde ich jetzt versuchen die Waffe zu erreichen um ihn oder wenigstens mich selbst zu töten. Aber wie schon sagte, ich bin keines von beidem und so bleibe ich regungslos liegen und warte, mit geschlossenen Augen und mich innerlich für meine Feigheit verfluchend, darauf  was als nächstes geschehen wird. Ich muss nicht lange warten. Seine Fingerspitzen, nun wieder sanft, steichen langsam über meinen entblößten Hals und wandern weiter zu meiner Brust. Ich kann spüren wie sich eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper ausbreitet.

„Weißt du…" sagt er langsam, „ich könnte dafür sorgen, dass du es als angenehm empfindest…"

Überrascht öffne ich meine Augen. Angenehm? Wieso sollte er das tun? Wie vor allem wäre das möglich? Er greift wieder nach dem Halsband. Sollte es derartig große Macht über mich besitzen dass er nicht nur meine Gedanken kennt sondern auch meine Gefühle kontrolliert? Diese Möglichkeit lässt mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter laufen.

„Es kontrolliert keine Emotionen sondern nur was der Körper empfindet und auch das nicht vollständig. So wie es Schmerzen bringt kann es auch ihren Gegenpart erzeugen. Aber du wirst dich hassen nicht wahr Häschen? Stell dir vor Ekstase, empfangen aus meiner Hand, der Hand des meistgehassten Feindes, wenn du frei wärst Schmerzen zu wählen und dein Gewissen rein zu halten."

Seine Augen glitzern vor Erregung. Egal was ich tue, er wird bekommen was er will und ich werde leiden. Ob geistig oder körperlich wo ist letztlich der Unterschied frage ich mich, muss aber an die Schmerzen denken und wie ich schreiend dort drüben auf dem Boden lag.

„Keine Schmerzen Herr, bitte keine Schmerzen." Höre ich meine Stimme betteln noch bevor ich eine bewusste Entscheidung treffen kann. Und es stimmt schon jetzt hasse ich mich für meine Schwäche, aber noch ist meine Angst vor dem Schmerz größer als der Selbsthass. Er lacht nur, dreht sich um und geht zu einer Tür die mir vorher nicht aufgefallen war, weil sie so geschickt in die Dekoration der Wände eingefügt ist, dass sie einem vorbeischweifenden Blick entgeht. Die Hand auf der Klinke wendet er sich um.

„Komm."

Ohne zu warten ob ich der Aufforderung folge betritt er den Raum. Er weiß dass ich folgen werde. Es hat nicht viel gebraucht um mich zu brechen denke ich bitter während ich mich vom Schreibtisch hoch rapple.