Disclaimer: Ein Teil der vorkommenden Namen und Figuren ist eingetragenes Warenzeichen von Paramount Pictures.
IX –Es war ein starker Regen, in der Stadt an der Bucht
Ein starker Westwind blies über das Wasser des Meeres und
ließ es in Wellen immer wieder an die mächtigen Felsen
schlagen, die es vom Ufer trennten. Der Himmel war grau und
verhangen, was die gesamte Atmosphäre noch stimmiger erschienen
ließ. Inzwischen waren seit der Anhörung zwei Tage
vergangen, zwei Tage, in denen Beverly Jean-Luc nicht mehr gesehen
hatte. Er schien wie vom Erboden verschluckt zu sein, aber er hatte
sie um Zeit gebeten und sie würde ihm so lange Zeit geben, so
lange er brauchte. Sie hatte die letzten beiden Tage, außer
einigen Gesprächen mit Deanna, alleine verbracht. Nach einigem
Suchen, hatte sie ein hübsches Plätzchen an der Bucht
gefunden, an das sie sich setzen und lesen konnte. Auch wenn es
inzwischen kühler geworden war und das Wetterkontrollsystem
demnächst Regen meldete, kehrte sie immer wieder zurück.
Sie war nicht undankbar über diese Einsamkeit, denn es gab auch
ihr noch einmal Zeit, nachzudenken, wenn sie ihre Lektüre für
ein paar Minuten zur Seite legte und auf das Wasser hinausstarrte.
Auch wenn die Erde inzwischen bis ins kleinste Detail von den
Menschen erforscht worden war, konnte sie sich trotzdem die
abenteuerlichsten Dinge jenseits des Horizontes vorstellen, erinnerte
sich aber gleichzeitig immer wieder daran, daß ihr jetziges
Leben schon genügend Abenteuer bot. Manchmal erschien es ihr wie
ein Wunder, all die Dinge unbeschadet überstanden zu haben, die
sie im Laufe ihrer Zeit im Weltraum erlebt hatte, doch in Anbetracht
dessen, was möglicherweise vor ihnen lag, waren dies auch nur
harmlose Vorfälle gewesen. Ob sie in Zukunft so viel Glück
haben würde, stand im wahrsten Sinne des Wortes in den Sternen.
Dieser Landaufenthalt war mit den Fertigstellungen der Reparaturen am
Schiff beendet, aber wollte sie wirklich dort hin zurückkehren?
Eine Auszeit erschien wirklich nicht das Schlechteste, zumal sie sich
nicht sicher war, ein Abenteuer wie das jüngste in der nächsten
Zeit erneut erleben zu wollen. Sie fröstelte leicht, als der
kühle Wind in ihre Richtung blies und zog die Jacke ihrer
Uniform fester zu. Es wurde wirklich langsam kühler...
Wahrscheinlich würde der Regen in spätestens einer Stunde
einsetzen. Sie entschloß sich zu bleiben, bis die ersten
Tropfen fielen und stand langsam von dem Felsen auf, auf dem sie
gesessen hatte, um ein paar Schritte auf und ab zu gehen. Sie
beobachtete ein paar Möwen, die über dem Meer kreisten und
spitze Schreie ausstießen und war in Gedanken bei ihnen. Sie
fragte sich, was das Ziel der Vögel war, die sich von ihrer
Umgebung so wenig beeindrucken ließen und beneidete sie auch
ein wenig um ihre Freiheit. Natürlich war sie glücklich mit
ihrem Beruf bei Starfleet, aber es bedeutete zeitgleich Regeln
einzuhalten. Es waren die Regeln, denen sie entfliehen wollte,
zumindest für eine kurze Zeit, aber wahrscheinlich würde
sie in einer Woche oder wann das Schiff fertig sein würde, mit
gepacktem Koffer bereit stehen, um ihren Dienst wieder anzutreten.
Was sollte sie auch sonst tun? Sie war alleine, außer ihren
Freunden, die zeitgleich ihre Kollegen waren. Ihr Mann, Jack war vor
langer Zeit gestorben, genau wie ihre Eltern und ihr Sohn Wesley war
mit dem Reisenden von Alpha Centauri gegangen. Sie war wirklich
alleine. Ihre Gedanken schweiften weiter zu Jean-Luc, ihrem
langjährigen und treuen Freund. Wie ging es wohl mit ihm weiter?
Würden sie einfach Freunde bleiben, oder einen Schritt weiter
gehen, unter dem Risiko, alles, was sie zuvor erreicht hatten,
einfach wegzuwerfen? Es lag an ihm alleine, ihr Angebot stand nach
wie vor unverändert... und doch... Er war ihr seit jenem
Nachmittag aus dem Weg gegangen, selbst wenn sie nicht wußte
warum. Hatte sie sich zu weit vorgewagt oder war es etwas anderes?
Die Ungewißheit machte ihr zu schaffen, aber sie würde ihn
nicht fragen, sie wollte ihn nicht drängen.
Schritte auf dem
Kiesweg hinter ihr schreckten sie aus ihren Gedanken und sie drehte
sich instinktiv um, um zu sehen, wer auf sie zukam. „Jean-Luc! Ich
habe gerade an dich gedacht..." Sie wollte auf ihn zulaufen, blieb
aber stehen und senkte ein wenig den Kopf. „Ich meine... Ich habe
mich gefragt..." Sie unterbrach sich und sah ihn abwartend an. Bis
jetzt hatte er noch keinen Ton gesagt und das verunsicherte sie. Er
ging zielstrebig auf sie zu, und blieb erst ungefähr einen Meter
vor ihr stehen. Erst da erkannte sie, daß er ebenfalls unsicher
war. „Weißt du, wie lange es gedauert hat, herauszufinden, wo
du bist?" „Ich wußte nicht, daß mich überhaupt
jemand aufsuchen wollte, außerdem trage ich meinen Kommunikator
bei mir." „Ja, das stimmt, aber ich wollte nicht über
Kommunikator mit dir reden, ich wollte dich sehen." „Was kann ich
für dich tun?" Er seufzte und ließ sich auf den Felsen
sinken, auf dem sie noch kurz zuvor gesessen hatte. „Es ist ein
wenig kompliziert..." „Das hat mich noch nie wirklich gestört..."
„Ja, das stimmt... Aber dieses Mal...könnte es dich verletzen
und genau das möchte ich vermeiden." Er griff nach ihrer Hand
und als er darüber strich, spürte sie, wie er zitterte. „Es
ist schon in Ordnung, Jean-Luc. Nach allem, was mir passiert ist,
braucht es schon viel, um mich wirklich noch verletzen." „Nunja...
Ja... Du erinnerst dich doch sicher noch an dein... Angebot?"
„Natürlich... Ich stehe auch nach wie vor dazu..." „Ich
weiß nicht, ob ich es annehmen kann, Beverly. Ich würde
dich doch nur unglücklich machen. Nicht allein, daß ich
viel älter bin als du, ich weiß bis heute nicht, ob du
mich wirklich liebst oder nur eine besonders gute Freundin bist."
„Was ist, wenn ich dich wirklich liebe?" „Ist es so?" „Ich
mag dich sehr gerne, Jean-Luc..." Ruckartig stand er auf und griff
ihre Schulter, wobei er ihr tief in die Augen sah. „Das beantwortet
meine Frage nicht. Ich muß es wissen... liebst du
mich?" Sie schluckte, unfähig für den Moment, etwas zu
sagen und umarmte ihn dann innig. „Ja..." Liebevoll streichelte
er ihren Rücken, ebenfalls unfähig ein Wort
herauszubringen. Beverly wußte, daß er nicht mit dieser
Antwort gerechnet hatte, aber wenn sie ehrlich war, hatte sie das
selbst nicht. Es war einfach über sie gekommen. „Oh Beverly...
Ich weiß nicht, was ich sagen soll, noch weniger wie es weiter
gehen soll." Er löste sich aus ihrer Umarmung und ging ein
paar Schritte von ihr weg. „Ich kann nicht mit dir zusammen sein,
selbst wenn ich es wollte..." Sie starrte ihn an. „Ist das ein
Befehl von oben? Keine Beziehung mit einem Crewmitglied? Oder eine
Prämisse, die du dir selbst gesetzt hast?" Er schüttelte
den Kopf. „Nein... Es hat uns so viel Zeit gekostet, uns
gegenseitig unsere Gefühle einzugestehen und ist viel zu
wertvoll, um auf eine solche Weise fortgeworfen zu werden. Nein, ich
möchte dir nicht wehtun." „Aber so tust du mir nicht weh?"
„Ich habe Angst um dich, vor dem, was dir passieren könnte,
wenn wir eine Beziehung eingingen. Vor zwei Nächten habe ich
geträumt, wieder Locutus zu sein und ich habe dich getötet...
Ich will nicht, daß etwas Ähnliches in Realität
geschieht und ich mir ein Leben lang Vorwürfe mache, deswegen."
„Findest du nicht, das sollte meine Sorge sein. Ich weiß, daß
du mich brauchst, jetzt mehr denn je und ich kann auf mich selbst
aufpassen." „Aber..." „Kein Aber... Es ist so. Du brauchst
keine Verantwortung für mich übernehmen, ich bin alt genug,
um für mich entscheiden zu können und ich entscheide mich
für dich, Jean-Luc." Er seufzte laut. „Ich wünschte, es
wäre so einfach... Was ist, wenn es nicht funktioniert?" Sie
lächelte leicht. „Du kommst mir vor, wie ich mir selbst an
jenem Abend nach Kesprit. Ich hatte genau die gleichen Fragen und
Zweifel und wollte dich doch auch nicht verletzen, nachdem du mich
etwas so Bedeutungsvolles gefragt hattest. Es wundert mich, zu sehen,
daß wir jetzt in einer umgekehrten Situation sind." „Ja, da
hast du wohl recht, aber dieser Abend ist inzwischen auch fast drei
Jahre her... Ich hatte einige Zeit zum Nachdenken." „Ich verrate
dir etwas... wenn es nicht funktioniert, dann funktioniert es einfach
nicht, aber wir haben es zumindest versucht. Wir kennen doch beide
die Wahrheit, warum noch länger die Augen davor verschließen?"
„Ich verschließe die Augen nicht vor der Wahrheit, im
Gegenteil. Die Borg... haben mich an das erinnert was ich wirklich
bin... und du verdienst einfach etwas Besseres." „Jean-Luc,
könntest du bitte endlich mit diesem Borg-Unsinn aufhören?
Sie haben dich verletzt, das weiß ich, aber deshalb bist du
noch lange nicht wie sie, auch wenn du es dir ständig einredest.
Du bist immer noch ein Mensch und zwar einer der vernünftigsten
und bedachtesten, die ich kenne. Du hattest einen kleinen
Ausrutscher, aber was macht das schon? Im Endeffekt, hast du doch die
richtige Entscheidung getroffen. Jeder von uns darf Fehler machen..."
„Dieser Fehler hat 42 Mitglieder meiner Crew das Leben gekostet..."
„Dieser „Fehler" hat die gesamte Föderation gerettet! Sie
können dich vor Kriegsgerichte stellen, so oft sie wollen, wären
wir den Borg nicht gefolgt, gäbe es uns nicht mehr und ich
könnte dir jetzt nicht sagen, was ich denke." Nervös
strich er sich über die Glatze und atmete geräuschvoll aus.
„Trotzdem... es verfolgt mich..." „Das wird es auch noch eine
ganze Zeit und ich denke, das ist normal. Nur vergiß darüber
die Gegenwart nicht, all deine Freunde." Er nickte stumm und sie
seufzte leise. Eine ganze Weile schwiegen sie sich an, warfen sich
verstohlene Blicke zu, während sie aufs Meer hinaussahen.
Irgendwann wurde es Beverly zu viel. „Hör zu, ich weiß,
wie aufgewühlt du bist, wie sehr dich die vergangenen Tage
mitgenommen haben und ich kann verstehen, wie du dich fühlst,
aber ich hätte gerne eine endgültige Antwort, wie du dich
nun entschieden hast." Langsam ging er auf sie zu, umarmte sie
vorsichtig von hinten, den Kopf auf ihre Schulter gelegt. „Weißt
du eigentlich, wie vernichtend deine Argumentation ist?" Er gab ihr
einen flüchtigen Kuß auf die Wange. „Laß es uns
versuchen..." Sie drückte sich an ihn, seine Hände
festhaltend. „Ich habe gehofft, daß du das sagen würdest.
Ich hatte die Einsamkeit so satt..." „Ich auch..." Sie drehte
sich um, schlang die Arme um seinen Hals und küßte ihn
hungrig. Ihre Lippen suchten den Kontakt mit seinen und fanden ihn
schnell. Ohne darüber nachzudenken, hatte er den Kuß
bereits erwidert, hielt sie fest im Arm, während er zärtlich
mit ihrer Zunge spielte. Dieser Kuß war anders, als jeder, den
er zuvor mit Beverly geteilt hatte, er war weder eine flüchtige
Bekundung der Zuneigung, noch ein unsicherer Tröster, er war ein
offenkundiges Zeugnis dessen, was sie füreinander empfanden –
und er schien endlos zu gehen. Weder er, noch sie, hatten das
Bedürfnis, sich vor der Zeit voneinander zu lösen, viel zu
wertvoll war die Nähe und Wärme des Anderen. Er konnte sich
kaum vorstellen, so lange auf diese Chance gewartet und sie sich dann
beinahe noch verwehrt zu haben und war Beverly so unendlich dankbar,
daß sie ihn besser kannte, als er sich selbst. Immer und immer
wieder trafen sich ihre Münder und er wußte nicht, wie
lange es gedauert hatte, bis sie sich endlich atemlos voneinander
lösten. Selbst danach lagen sie sich noch sehr lange in den
Armen, sich gegenseitig streichelnd und haltend, vollkommen losgelöst
von ihrer Umgebung. Sie nahmen das, was um sie herum geschah gar
nicht mehr wahr. Erst der Beginn eines leichten Nieselregens holte
sie in die Gegenwart zurück. Überrascht schielte Beverly in
den Himmel und lächelte dann. „Das habe ich ja vollkommen
vergessen. Für heute war Regen eingeplant gewesen. Ursprünglich
wollte ich mit den ersten einsetzenden Regentropfen gehen, aber das
hat sich jetzt wohl etwas verschoben." Unsicher schob Jean-Luc ihr
eine einzelne Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ja, in der Tat. Es
tut mir leid, daß ich dich aufgehalten habe. Was sollen wir
jetzt machen?" „Ich weiß nicht. Bis wir auf ein Shuttle
gewartet haben, das uns nach Hause bringt, sind wir vollkommen
durchnäßt. Das Beste wäre es, irgendwo Unterschlupf
zu suchen, bis der Regen nachläßt und dann nach Hause zu
gehen." „Das ist eine gute Idee... zumal es inzwischen stärker
regnet..."
Ungefähr eine halbe Stunde später hatten sie, trotz allem völlig durchnäßt und atemlos unter einer Brücke Zuflucht gefunden. Beverly lehnte sich an einen Brückenpfosten, um wieder zu Atem zu kommen und wischte sich ihre klatschnassen Haarsträhnen, die ihr im Gesicht kleben, zur Seite. „Das war ja ein schöner Irrtum," murmelte sie. „Da hätten wir auch gleich heimgehen können... so abgelegen wie wir sind, wird uns auch niemand begegnen, bis der Regen vorüber ist." Mit gemischten Gefühlen sah sie die Tropfen niederprasseln, die sich inzwischen in wahre Sturzbäche verwandelt hatten. „Reg dich nicht auf," entgegnete Jean-Luc, der genauso durchnäßt neben ihr stand. „Wir haben den Unterschlupf noch rechtzeitig gefunden... oder wolltest du jetzt noch einen suchen?" Sie schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Jetzt geht es ja erst richtig los. Trotzdem, du hast leicht Reden, du mußt dir ja nicht um deine nassen Haare Sorgen machen." „Das muß ich wirklich nicht, aber so schlimm finde ich das gar nicht. Mir gefällst du so sogar ganz gut..." Sie warf ihm einen gespielt bösen Blick zu und grinste dann. „Dann hat es sich ja gelohnt..." Er kam zu ihr und lehnte sich neben sie an den Pfosten, bevor er ihr einen flüchtigen Kuß auf die Stirn gab. „Das hat es..." Seine Lippen suchten ihre und er gab ihr einen langen Kuß auf den Mund, bevor er tiefer glitt und ihren Hals liebkoste und mit zärtlichen Küssen bedeckte. Ihre nassen Haare klebten nun auch an seinem Gesicht und er mußte leicht schmunzeln. Es war ein seltsames Gefühl, völlig durchnäßt mit ihr alleine unter einer Brücke zu stehen. Er fühlte sich wieder in seine Zeit auf der Akademie zurückversetzt, nur daß er damals noch genau wußte, wohin so etwas zwangsläufig zu führen hatte – heute war er vorsichtiger mit vorschnellen Schlüssen.
Beverly schloß die Augen und ließ sich treiben. Es war
einfach unbeschreiblich, um nicht zu sagen angenehm solche Liebe nach
langer Zeit noch einmal erfahren zu können. Verantwortung,
Starfleet, die Enterprise... all diese Dinge waren so weit fort, es
gab nur Jean-Luc und sie unter einer Brücke im Regen. Sie
erschauerte, als ihre nassen Kleider langsam abkühlten, und
begann vor Kälte zu zittern. Sofort hielt Jean-Luc inne und sah
sie an. „Alles in Ordnung?" Sie nickte. „Ja, nur meine Kleider
werden kalt." „Vielleicht sollten wir sie ausziehen, damit sie
trocknen können und versuchen uns gegenseitig zu wärmen?"
Sie kicherte. „Bist du dir sicher, daß dein Angebot ganz ohne
Hintergedanken ist?" Es schien, als überlegte er einen Moment.
„Nein," sagte er schließlich. „Das dachte ich mir..."
Sie ließ seine Worte noch einmal gedanklich vorbeiziehen und
fand diesen Gedanken nicht einmal besonders abstoßend, im
Gegenteil. Eine seltsame Wärme breitete sich in ihrem Körper
aus, als sie länger darüber nachdachte. Konnte dies
wirklich möglich sein? War es das, wohin das Schicksal sie
letztlich geführt hatte? Unter diese Brücke? Sie lächelte
ihn an. „Trotzdem sehe ich fast einen Sinn darin."
„Tatsächlich..." Er senkte kurz den Blick und als er ihn
wieder hob, sah sie, daß er leicht errötet war. „Ich
habe nicht gedacht, daß du... Es war eigentlich nur ein
Scherz... Ich wollte nicht zu voreilig erscheinen..." „Kann man
nach zwanzig Jahren noch von voreilig sprechen?" „Nun, nein
eigentlich nicht... aber irgendwie erschien es mir unpassend." „Laß
das nur meine Sorge sein.." Langsam schälte sie sich aus der
Jacke ihrer Uniform und warf sie auf den Boden, bevor sie sich wieder
an seine Lippen heftete. Er nahm sie sofort in die Arme und
streichelte sie sanft über den Rücken, während er
ihren Kuß immer hungriger erwiderte. Ihre Hände suchten
den Weg unter seine Uniformjacke und fanden ihn geschickt. Er
erschauerte leicht, als ihrer kühlen Handflächen seinen
nackten Oberkörper unter der Uniform erforschten, doch als er
sich daran gewöhnt hatte, wünschte er sich, sie möge
nie damit aufhören. Durch die plötzliche Kühle
versteiften sich seine Brustwarzen und er spürte, wie sie mitten
im Kuß anfing zu lächeln. Zärtlich streichelte sie
darüber, sich von seinen Lippen lösend und langsam seinen
Hals hinuntergleitend. Er nahm die Hände von ihrem Rücken
und öffnete vorsichtig seine eigene Uniformjacke. Als sie
bemerkte, was er vorhatte, half sie ihm dabei und kurz darauf lag das
zweite Kleidungsstück auf dem Boden, dem relativ schnell sein
Tanktop folgte. Als ein Windhauch über seinen nun nackten
Oberkörper fuhr, bildete sich fast sofort eine leichte Gänsehaut
und er begann zu frösteln. Beverly schmiegte sich an ihn, doch
obwohl ihre nassen Kleider und Haare keine Wärme spendeten,
taten es ihre heißen Küsse. Der Spur, ihrer Finger folgte
kurz darauf eine feuchte Spur mit ihrem Mund. Er keuchte auf und tief
in ihm wuchs seine Erregung.
Beverly schien genau zu wissen, wann
sie aufzuhören hatte und er nutzte diesen Augenblick, um sie
sanft an den Pfeiler zu drücken. Er strich über die feinen
Züge ihres Gesichtes und küßte sie sanft auf den
Mund, während er versuchte, sie ebenfalls von ihrem Tanktop zu
befreien. Sie half ihm, indem sie das Top nach oben zog und den
Verschluß ihres BHs öffnete. Kaum waren die nächsten,
vor Wasser triefenden Kleidungsstücke auf dem Boden gelandet
fanden sich ihre Münder wieder in einem langen Kuß. Er
nahm sie zärtlich in den Arm um sie zu wärmen, glitt aber
schnell tiefer, während seine Hände ihre Taille und Brüste
streichelten. Sie legte den Kopf leicht zurück an die Wand und
hielt die Augen geschlossen, blieb aber außer ihrer
beschleunigten Atmung still. Er betrachtete sie versonnen, während
er sie weiterhin streichelte. Trotz all der vergangenen Male, in
denen er dies schon gedacht hatte, noch nie hatte sie so zerbrechlich
gewirkt, wie jetzt in seinen Armen, ihre bleiche Haut, die Rippen,
die sich darunter leicht andeuteten. Verletzbar und doch
wunderschön... und stark. Langsam strich er mit einem Finger
über die Rippen und wanderte dann weiter nach oben zu ihrer
linken Brust. Seine kalte Hand hatte die gleiche Wirkung, wie es die
ihre gehabt hatte und er sah, wie sich ihrer Lippen erneut zu einem
Lächeln verzogen, während sie ruhig in seinen Armen lag.
Mit seinem Mund kehrte er zurück an ihren Hals und fand dann den
Weg, den seine Hand genommen hatte. Wie ein Säugling suchte er
ihre Brustwarze und als er sie gefunden hatte, saugte er vorsichtig
daran. Sie zitterte in seinen Armen, ihre Atmung noch beschleunigter
als zuvor, aber sie blieb still.
Es dauerte nicht mehr allzu
lange, bis sich ihre Körper vereinigen und den Weg nahmen, den
ihre Seelen schon so lange zuvor gegangen waren. Sie stand noch immer
an der Wand gelehnt, ein Bein angewinkelt, um ihn geschlungen und
ihre Arme auf seinem Rücken, den Kopf ebenfalls an die Wand
gelegt. Sie ließ sich wieder treiben, sämtliche Kälte
war aus ihrem Bewußtsein gewichen und von Wärme ersetzt
worden, sie fühlte sich nicht mehr alleine und würde es
sich wahrscheinlich niemals mehr fühlen. Es war einfach
richtig... Endlich taten sie das, wonach ihre Körper schon so
lange gehungert hatten, bevor die Vernunft durch Liebe ersetzt wurde.
Und es würde nicht mehr lange dauern, bis zum Höhepunkt...
Die Sonne schien schon längst wieder, als Jean-Luc die Augen aufschlug. Ein leises Atmen ließ ihn aufmerksam werden und langsam kehrte die Erinnerung zurück. Er sah sich um und befand sich immer noch unter jener Brücke, unter der sie sich geliebt hatten. Beverly lag halb nackt in seinem Arm und schlief friedlich. Im Schlaf wirkte sie so schön und ein tiefes Gefühl von Liebe und Wärme durchströmte ihn. Es war alles so schnell gegangen, doch der so lange aufgestaute Hunger aufeinander, hatte alles Andere nebensächlich erscheinen lassen. Das nächste Mal würde bestimmt anders werden, das versprach er sich und der Frau in seinen Armen.
Epilog -To boldly go...
„Das Schiff ist fertig, passen Sie gut darauf auf." Freundlich
schüttelte Admiral Rossa Jean-Lucs Hand und wies auf das
angedockte Schiff jenseits der Sichtfenster von Mc Kinley. Soweit er
sich erinnern konnte, war ein Großteil der Crew bereits wieder
an Bord, wahrscheinlich auch Beverly. Er nickte und schüttelte
die Hand der Admiralin. „Das werde ich. Ich hoffe, es wird nicht
noch einmal einen solchen Schaden davontragen." „Das wäre
wünschenswert, immerhin ist es unser Flaggschiff." „Ich
werde mir Mühe geben..." Er warf noch einmal einen Blick aus
dem Fenster und begutachtete die nun wieder reparierte Enterprise-E.
Ein in der Tat imposantes Schiff, von dem er mehr als stolz war, es
kommandieren zu dürfen. Die Erde im Hintergrund funkelte blau
und gedanklich verabschiedete er sich schon wieder von diesem
Planeten – er würde ihn für eine Weile nicht sehen, aber
auch nicht vergessen. Hier hat alles angefangen... unter einer
Brücke... Freundlich legte ihm die Admiralin eine Hand
auf die Schulter und holte ihn aus den Gedanken zurück. „Ich
wünsche ich Ihnen viel Glück auf Ihren weiteren Missionen
und möchte Ihnen noch einen freundschaftlichen Rat mit auf den
Weg geben." Er nickte und sah sie abwartend an. Rossa machte eine
bedeutungsvolle Pause, bevor sie sprach: „Suchen Sie sich eine
Frau, Jean-Luc. Es täte Ihnen bestimmt gut..." Es gelang ihm
erfolgreich, ein Grinsen zu unterdrücken und er gab ihr todernst
die Hand. „Ich werde darüber nachdenken." „Alles
Gute Captain!"
Das also war das Ende ihres Abenteuers mit
den Borg. Er hatte mehr über sich selbst und Beverly gelernt als
in den vergangenen zwanzig Jahren und doch gab es noch eine Menge zu
lernen. Ihnen gehörte die Zukunft, und das reparierte Schiff bot
so viele Möglichkeiten.
„Das Leben fängt erst an..."
dachte er. „Am Ende des Tunnels gibt es immer ein Licht!"
To boldly go, where no one has gone before...
/ The End /
P.S.: Wenn wir uns das darauffolgende Abenteuer in „Insurrection" ansehen, wissen wir, es passierte bestimmt nicht so, nach „First Contact", aber ich bin nun einmal ein idealistischer P/Cer und wer weiß, vielleicht schreibe ich irgendwann „Insurrection" nach meinen Vorstellungen um, einfach so, um Jean-Luc und Beverly noch eine Chance zu geben – sie haben sie verdient und wenn sie sie nicht von TIIC bekommen, dann bekommen sie sie von mir.
\\/ Live long and prosper...
