Disclaimer: Na ihr wisst schon… wie immer

Hmpf, so dies wird wohl das letzte update vor ner ganzen Weile Pause, weil dass jetzt der Letzte Teil war von dem ich noch was vorgeschrieben hatte. Ab heute wird alles neu sein und ich muss mich auf meine sprunghafte Inspiration verlassen. Also wie gesagt könnte ein bisschen dauern.

Nariel: Wie Jack Sparrow? Hm na ja hatte ich noch gar nicht dran gedacht. Dazu fehlen Jarlaxle irgendwie die Haare. Vom Benehmen passt es allerdings, da haste sehr recht!*g*

Waldfee: Jetzt!

Aufbruch

„Wach auf Sklave."

Oh nein, das klingt nicht gut. Ich zucke zusammen, reiße erschrocken meine Augen auf und versuche auf der Stelle klar und aufmerksam auszusehen, bin mir aber fast sicher dass ich dabei kläglich versage. Während ich mein bestes tue um so schnell wie möglich in eine kniende Position zu gelangen, denn ich kann mir denken das er dies verlangen wird, merke ich wie kalt und steif ich über Tag geworden bin. Mein Arm prickelt unangenehm, als langsam Gefühl in ihn zurückströmt. Ich muss sehr ungünstig gelegen haben. Aber es scheint als hätte ich schnell genug reagiert, denn statt Schmerz fühle ich nun wie er mir sanft den Finger unters Kinn legt und mich dazu zwingt ihm in die Augen zu schauen. Ich erzittere innerlich. Habe ich doch etwas falsch gemacht?

„Sehr schön." Sagt er nach einem prüfenden Blick leise. „Scheint als verstehst du langsam wer du bist und wo dein Platz ist."

„Ja Herr."

Was soll ich sonst sagen? Aber dies stellt ihn wohl nicht völlig zufrieden, denn er hakt nach.

„Und was bist du genau?" Fragt er mit täuschend weicher Stimme. „Sprich."

„Ein Sklave…" Unsicher versucht mein Blick sich zu Boden zu stehlen, aber er lässt es nicht zu.

„Falsche Antwort." Was will er hören? Ich spüre wir ich anfange zu zittern vor Angst. Was soll ich denn nur sagen? Wenn ich ihn jetzt nach der Antwort frage reagiert er bestimmt ungehalten. Spielt er mit mir? Während ich noch gehetzt über mögliche Antworten nachdenke beugt er sich aus dem Bett nah an mich heran und flüstert mir ins Ohr.

„Nicht ein Sklave Häschen. Mein Sklave. Du bist was immer ich dir befehle zu sein. Meine Hure, mein Sekretär, mein Haustier. Du wirst sogar töten wenn ich es dir befehle. Ohne mich bist du gar nichts."

Während er spricht greift er nach dem Halsband und zieht mich daran aufs Bett. Erleichtert dass er es nicht benutzt hat um mich zu bestrafen folge ich dem unausgesprochenen Befehl und krieche zu ihm unter die Decke. Endlich warm, ist mein erster Gedanke, bevor mich seine Hand, die über meinen Bauch abwärts gleitet, sehr effektiv ablenkt. Und als er mich diesmal fragt: „Was bist du?" Antworte ich schnell. „Was immer ihr befehlt Herr."

Die Hand streicht jetzt langsam an der Innenseite meiner Schenkel entlang. Dies und ein gemurmeltes „Sehr gut." Lassen mich erschauern. Schon jetzt kann ich fühlen wie mein Körper auf die manipulierende Wirkung seiner Zuwendung reagiert. Hilflos suchen meine Hände Halt im Laken und Verachtung steigt wieder in mir auf. Seine Hure, ja das bin ich jetzt wohl willig und bereit beim kleinsten Zeichen von Nettigkeit.

„Verachte dich nicht." Sagt er leise und berührt mit der anderen Hand leicht den blauen Fleck, der jetzt meine Wange ziert wo er mich gestern geschlagen hat. „Was hättest du schon tun können? Du hattest keine Macht über die Geschehnisse. Du hättest gar nichts ändern können, auch wenn du es versucht hättest."

Er macht es mir leicht, erteilt mir die Absolution die ich brauche um weiter leben zu können. Ich hätte nichts tun können, alles lag außerhalb meines Einflusses. Ob meine Tränen von Trauer oder Erleichterung herrühren kann nicht einmal ich selbst sagen. Verzweifelt klammere ich mich an ihn in dem hilflosen Versuch einen Anker zu finden und meine innere Balance wiederzuerlangen. Ich zwinge mich seine Worte zu glauben, denn obwohl mein innerer Widerstand zu diesem Zeitpunkt schon größtenteils gebrochen ist, quälen mich Schuldgefühle und die Gedanken daran was meine Familie sagen würde, könnte sie mich jetzt sehen. An diesem Abend ist er sehr sanft mit mir und ich ertappe mich dabei wie ich danach seine Nähe suche, mich an ihn schmiege. Natürlich begrüßt er dieses Zeichen von beginnender Abhängigkeit, streichelt und lobt mich, bis es Zeit wird aufzubrechen.

Zwei Bewaffnete der meisten anderen Rassen würden mitleiderregend Inadäquat wirken, aber diese hier sind Drow, die gefürchtetsten Krieger von allen und ich muss bei ihrem Anblick unweigerlich an den Überfall zurückdenken. Die Bilder von Blut und Schlächterei, die ich so sehr verdrängen möchte steigen wieder in mir auf und lassen mich erschauern. Einer der Beiden bemerkt meine Reaktion und lächelt böse. Er tut es jedoch so, dass mein Meister nichts davon bemerkt. Ihn behandeln beide mit dem größten Respekt, darauf bedacht keinen Ärger zu erregen.

Das Vertrauen meines Meisters in meine Ergebenheit ist noch nicht so groß als dass ich ein eigenes Pferd bekommen würde. Stattdessen befiehlt er mir zu meinem großen Entsetzen eines mit dem Krieger zu teilen der zuvor so amüsiert war ob meiner Angst. Zunächst verhält dieser sich entgegen meiner Befürchtungen still. Erst als ich nach einigen Stunden des gemächlichen Reitens schon fast anfange mich ein wenig zu entspannen und an die stetige Präsenz des warmen Körpers direkt hinter mir zu gewöhnen lässt er sich unauffällig ein wenig zurückfallen und flüstert nah an meinem Ohr: „Na kleine Schlampe, hat er dich denn schon über den Verlust deines Clans hinweggetröstet?" Als ich daraufhin erstarre fährt er fort: „Ich wette dein Blut schmeckt ausgezeichnet. Bettelst du schon darum das er dich nimmt? Du solltest dankbar sein weißt du, ohne unser Eingreifen wärest du jetzt nur ein weiteres Opfer auf dem Altar der Spinnenkönigin."

Wenn ich meine Zähne noch fester zusammenbeißen würde, ich bin mir sicher sie würden splittern. Dankbar? Hilfloser Hass steigt wieder in mir auf, aber es scheint er ist noch immer nicht fertig.

„Dein Meister war auch einer von denen bevor er hier her kam, ein verdammter Spinnenküsser, deshalb muss er sich noch immer beweisen vor dem Rat. Sie trauen ihm nicht."

Ich frage mich ob wir deshalb auf diese Mission geschickt worden sind, aber vor allem bin ich besorgt, dass er mitgehört hat und später wütend sein wird. Mir persönlich ist es herzlich egal wo er herkommt, dass ändert nichts an meiner Situation. Wenigstens hat mein Mitreiter genügend Respekt oder Angst vor ihm um mich nicht auch noch körperlich zu belästigen. Das hält hin allerdings nicht davon ab mir den Rest der Nacht haarklein ins Ohr zu flüstern was er mit mir anstellen würde wäre ich sein Sklave. Auch wenn ich mich durch die Tatsache wieder an der frischen Luft und in gewohnter Umgebung zu sein schon allein etwas besser fühle schaffe ich es nicht wegzuhören und die Bilder von Blut und Abartigkeit auszuschließen die er so leise und grausam dicht hinter mir heraufbeschwört.

Ich bin meinem Meister beinahe dankbar als wir nach einer ereignislosen, nur durch eine kurze Rast unterbrochenen Nacht endlich absteigen um in einer kleinen, feuchten Höhle Schutz vor dem Licht des Tages zu suchen. Verglichen mit dem was der Soldat mir heute Stunde um Stunde an möglichen Szenarien aufgezwungen hat war mein Herr geradezu liebevoll im Umgang mit mir. Bis jetzt war mir aufgrund meines bisherigen behüteten Lebens gar nicht klar wie viele schmerzhafte Dinge man mit einem wehrlosen Körper anstellen kann. Ich fange an mich zu fragen, was er letztendlich überhaupt mit mir vorhat. Meinen Widerstand brechen ohne meinen Geist dabei völlig zu zerstören, mich an ihn binden? Aber wozu? Oder braucht er mich nur als hübsches Spielzeug bis ich ihn langweile und er mich töten wird?

Ich komme nicht dazu diese Gedanken weiter zu verfolgen, denn er befiehlt mir ein kleines Feuer zu entzünden und ich gehorche so schnell ich kann. Allein der Gedanke vor den beiden Soldaten bestraft zu werden lässt mir die Schamesröte ins Gesicht steigen. Das wäre schlimmer als nur den Schmerz ertragen zu müssen, zu wissen dass sie zusehen und sich daran ergötzen werden ist unerträglich. Einer der beiden bereitet ein schnelles, einfaches Mal. Mir ist es offenbar nicht erlaubt mit unserem Proviant zu hantieren und während die anderen essen knie ich still und mit gesenktem Kopf an der Seite hinter meinem Meister. Er hat mir nicht die Erlaubnis gegeben etwas zu mir zu nehmen, aber natürlich bin auch ich hungrig nachdem ich die ganze Nacht nach unserem Aufbruch nichts mehr bekommen habe. Ohne dass es mir bewusst ist fange ich abwesend an, an meinen Fingernägeln zu knabbern, bis seine Stimme in meinem Kopf mir scharf befiehlt still zu sitzen und ich resigniert die Hände in den Schoß lege. Wenn er der Meinung ist ich hätte es verdient wird er mir hoffentlich etwas geben, versuche ich mich selbst zu beruhigen.

„Komm her Sklave."

Vorsichtig rutsche ich näher, denn ich wage es nicht mich dazu zu erheben.

„Bist du hungrig?"

„Ja Herr."

Er weiß es, aber es scheint als gäbe es in dieser Hinsicht gewisse Formalitäten, oder er will mich einfach betteln sehen.

„Willst du etwas essen?"

Dieses Lächeln gepaart mit dem lauernden Ton verheißt nichts Gutes für mich und ich antworte unsicher, stotternd: „W…wenn ihr…m…mit eurer Erlaubnis Herr?"

Ich kann praktisch die bohrenden Blicke der beiden Soldaten spüren, wage aber nicht meinen Blick von ihm abzuwenden, als er mir ein Stückchen Brot hinhält und eiskalt erklärt: „Du wirst mir aus der Hand fressen."

„Wie ihr wünscht Herr."

Es fällt mir trotz allem was ich jetzt schon hinter mir habe schwer dies zu sagen und zu tun und ich kann deutlich spüren wie ich erröte. Der Hunger ist allerdings größer als die Scham. In diesem Augenblick bin ich sehr dankbar für mein langes, dichtes Haar, welches gerade so gnädig mein Gesicht verbirgt. Natürlich ist er damit noch nicht zufrieden, sondern streicht danach besitzergreifend mit den Fingerspitzen über meine Lippen und Wangen. Für den nächsten Bissen muss ich seine Finger lecken, dann lässt er mich eine Weile warten und führt sein eigenes Mahl fort. Es genügt wohl zu sagen, dass dies eine der anstrengensten und erniedrigensten Mahlzeiten wird die ich je zu mir genommen habe.

Ich bin sehr froh als er mir später befiehlt das Geschirr waschen zu gehen. So muss ich nicht mehr das dreckige Grinsen der beiden anderen ertragen. Obwohl ich müde bin von dem anstrengenden Ritt lasse ich mir Zeit und genieße diese kurzen, beruhigenden Augenblicke des Alleinseins. Es ist gar nicht so lange her, dass ich das letzte Mal an einem Bachlauf hockte, aber die Umstände könnten nicht unterschiedlicher sein. Damals habe ich das Wasser aufgesucht um das fröhliche Gurgeln und Glucksen zu genießen und müßig meine Gedanken schweifen zu lassen, während ich heute das Essbesteck von Mördern wasche und mir nichts mehr wünsche als mich selbst mit der Strömung forttragen zu lassen.

Wie weit würde ich wohl kommen, sollte ich versuchen jetzt fortzulaufen? Ich kenne mich zwar aus im Wald, bin aber durch den Mangel an Ausrüstung und Pferd beträchtlich im Nachteil. Und dann ist da noch das Halsband. Ich bin mir absolut nicht sicher wie weit sein Einflussbereich sich erstreckt.

Als ich auf diesen Gedanken hin plötzlich wieder den schrecklichen, feurigen Schmerz verspüre, den ich mittlerweile besser kenne als mir lieb ist, wird mir klar dass eine Flucht wohl keine Option sein wird auf dieser Mission und nachdem ich mich verhalten schluchzend wieder aus dem feuchten Sand des Flussufers erhoben habe, packe ich resigniert Teller und Besteck zusammen um mich dann auf den Rückweg zu machen.

Der orange glühende Sonnenaufgang, welcher den Horizont ziert erscheint mir fast wie eine absichtliche Verhöhnung. Während um mich herum der Tag anbricht muss ich wieder zurück in die klamme, dunkle Höhle. Bevor ich jedoch eintrete halte ich noch einmal kurz inne um meine Tränen weg zu wischen. Ich erinnere mich zu gut an den Hohn den mir mein Meister gestern Abend entgegengebracht hat als er mich weinen sah und will nicht dass mich die beiden Soldaten für schwächer halten als sie es sowieso schon tun.

Ich hatte halb erwartet jetzt bestraft zu werden, aber alles was er letztendlich tut ist eine schmale silberne Kette um meinen Knöchel zu befestigen und sie dann mit einer kurzen Beschwörung in der steinernen Wand der Höhle zu verankern. Eine Decke bekomme ich allerdings nicht, was mir in den nächsten Stunden Probleme bereitet, weil ich anfange vor Kälte zu zittern und nicht schlafen kann. Hoffentlich bin ich morgen nicht so übermüdet, dass ich vom Pferd falle.

Zunächst finde ich es seltsam, dass jemand wie die Drow, die im allgemeinen so misstrauisch sind, dass es schon fast an Paranoia grenzt sich ohne Wache einfach schlafen legt, aber dann entdecke ich die schwachen spuren eines magischen Kreises, die mit etwas Salz auf den Boden gestreut worden sind und verstehe die scheinbare Sorglosigkeit. Mein Meister muss diesen Schutz errichtet habe während ich am Bach war und trotzdem hatte er noch genügend Aufmerksamkeit übrig um meine Gedanken von Flucht zu erahnen. Erst jetzt wird mir wirklich klar wie mächtig er sein muss und dass sein Stolz durch dieses respektlose abkommandiert werden wahrscheinlich ziemlich angeknackst ist. Kein Wunder dass er so wütend war. Aber es scheint als wären ihm trotz aller Macht die Hände gebunden wenn der Rat betroffen ist.

Als die Sonne untergeht erwache ich zähneklappernd aus einem unruhigen Schlaf. Die irritierte Miene meines Meisters lässt mich sprichwörtlich auf den Zehenspitzen gehen. Ihn jetzt zu verärgern wäre höchst schmerzhaft. Das „Frühstück" ist eine schweigsame, angespannte Angelegenheit, aber immerhin bekomme ich diesmal meine Mahlzeit ohne erniedrigende Spielchen ausgehändigt.

Zur Abwechslung muss ich heute mit dem zweiten Soldaten ein Pferd teilen. Nach der gestrigen verbalen Folter erscheint er mir seltsam still, denn außer mürrischen, kurz angebundenen Befehlen bekomme ich von ihm nichts zu hören. Ich entscheide erleichtert, dass er sehr viel angenehmer ist als sein Gefährte. Diese Nacht trägt, kombiniert mit der gewohnten Umgebung des Waldes, sehr zu meiner inneren Entspannung bei und als wir gegen Morgen wieder unser Lager aufschlagen bin ich zum ersten Mal seit Tagen ein wenig ausgeglichener.

Heute haben wir nicht das Glück eine Höhle zu finden und müssen stattdessen mit einem dichten Tannenwäldchen vorlieb nehmen, das dem Licht des Tages nicht so viel entgegen zu setzen hat. Die Laune meiner Begleiter ist daher, im Gegensatz zu meiner eigenen, entsprechend schlecht. Ich habe noch immer keine Ahnung wohin wir eigentlich unterwegs sind und keiner scheint dazu angetan mich zu erleuchten.