Disclaimer: Alles aus dem "Herrn der Ringe" gehört J.R.R.Tolkien. Geld wird mit der Story nicht verdient.
Erst einmal ein gaaaanz großes Sorry, dass es mit dem neuen Kapitel so schrecklich lange gedauert hat. Tut mir wirklich extrem dolle Leid :o( Aber ich kann nicht versprechen, dass es in Zukunft wieder aller zwei Wochen ein Update geben wird, wie das ja anfangs mal der Fall war. Aber ich gebe mein Bestes... ich verspreche es.
Vielen lieben Dank für eure Reviews! Fühlt euch alle von mir geknuddelt!
Melethil - Die beiden sind sich im letzten Kapitel ja doch schon recht nahe gekommen... Hier gehts auch ein kleines Schrittchen weiter nach vorn... aber wie immer seeeehr langsam ;o) Die Wirtshausszene hat auch großen Spaß gemacht zu schreiben, ebenso wie dieses Kapitel. Ich hoffe dir gefällt's :o)
kat - Vielen Dank für das Lob! Ich hab mich echt dolle gefreut, denn wenn jemand deine Charaktere lobt und deinen Schreibstil dann ist man immer irgendwie tierisch stolz ;o) Amilas Vergangenheit wird aber wohl erst in späteren Kapiteln gelüftet, so lange heißt es warten... aber dreimal kannst du raten, wer das Gehimnis wohl aufdeckt... surprise, surprise, surprise... :o)
Steffi2105 - Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat... :o( Sorry, aber es ging wirklich nicht eher...
Mal sehen, wann sich Amilas Meinung über Legolas ändert. Sie kommt schon so langsam ins Grübeln, aber da sie eben ziemlich stur ist, wird sich das wohl noch eine Weile hinziehen... jajaja... In der Liebe sind die Augen des Herzens eben manchmal ganz schön blind...
HexenLady - Schön, dass du die Story auch hier gefunden hast ;o) Wo hattest du sie denn eigentlich sonst gelesen? Hm... ich weiß auch nicht warum, aber hier stell ich das neue Kapitel meist immer zuerst rein...
A/N: Dieses Kapitel ist Gabi gewidmet. Dem liebenswerten Hausdrachen, weil sie mir durch ihre Mails immer wieder einen Grund gegeben hat weiterzuschreiben.
„Was ist? Warum halten wir an?"
„Deine Schwester braucht mal eine Pause, Tonda.", entgegnete ihm Amila und hob Elanor vom Pferd.
Tonda war so in sein Gespräch mit Gimli über die verschiedensten Kampfarten vertieft, dass er seine Schwester für den Moment vollkommen vergessen hatte. Doch auch Legolas und Gimli schwangen sich jetzt vom Pferd.
Gleich nach Sonnenaufgang waren sie losgeritten, denn Amila wollte nicht noch mehr Zeit in Loda verbringen, als unbedingt notwendig war. Elanors Fieber war über Nacht gestiegen und sie wollte, dass Elrond sie untersuchte, solange er noch in Minas Tirith war. Außerdem hatte sie jetzt auch noch einige rote Flecken bekommen, die sich bis heute morgen über den ganzen Körper verteilt hatten und eine gründliche Untersuchung im Schloss daher unumgänglich machten.
Vorsichtig setzte Amila das Mädchen auf eine Decke. Sie hatten am Waldrand gehalten, denn hier war noch Schatten. Doch sobald sie über die weiten Ebenen reiten würde, wären sie der Sonne ganz ausgeliefert und heute versprach wieder ein heißer Tag zu werden.
„Wie wäre es mit einer kleinen Übungsstunde?", fragte Gimli und schulterte seine Axt.
Tonda strahlte und ohne etwas sagen zu brauchen, reichte ihm Legolas schon sein Schwert. Der Junge nahm es dankbar entgegen und beeilte sich hinter Gimli herzulaufen, der sich ein wenig abseits von den Pferden schon in Position gestellt hatte.
Legolas verzichtete darauf die Pferde anzubinden, sondern ließ sie grasen. Liebevoll streichelte er Arod über seine glänzende Mähne. Seit heute morgen waren sie unterwegs und er hatte sich auch eine kleine Pause verdient.
Amila war unterdessen damit beschäftigt die roten Flecken von Elanor zu kontrollieren. Sie machte sich wirklich große Sorgen, denn erste heute Morgen hatte sie eine Salbe aufgetragen, doch besser geworden war es nicht.
Legolas setzte sich zu den beiden.
„Wie geht es ihr?", fragte er Amila.
„Gut.", antwortete ihm statt der Elbe eine Kinderstimme.
Er lächelte. „Das ist schön. Aber diese Flecken sehen nicht so gut aus.", meinte er mit einem Kopfnicken auf ihre Arme.
„Sie jucken auch ganz schön, aber Amila hat gesagt, ich soll nicht so dran herumkratzen."
„Damit hat sie auch Recht."
Er sah Amila an. „Habt Ihr die Flecken schon mit Mallornrinde eingerieben?"
„Mehrfach, aber sie scheinen nur noch mehr zu werden.", entgegnete sie ihm resigniert.
„Habt Ihr auch schon Blethynblüten probiert?"
Sie sah ihn skeptisch an. „Wenn Mallorn nicht hilft, dann werden diese Blüten bei einem Menschen auch keinen Effekt haben."
„Doch… wenn Ihr sie richtig verarbeitet, dann können sie eine sehr starke Wirkung haben, auch wenn die Patienten nicht elbischen Blutes sind."
Amila schüttelte ihren Kopf. „Ich habe das schon mehrfach ausprobiert, das hilft nicht."
„Dann habt Ihr es nie richtig gemacht.", stellte Legolas nüchtern fest.
Amila warf ihm einen finsteren Blick zu. Stellte er gerade wieder ihre Fähigkeiten in Frage? Doch sie schluckte die bissige Bemerkung, die ihr auf der Zunge lag um Elanors Willen hinunter und sagte stattdessen: „Es nützt nichts darüber zu streiten, denn ich habe sowieso keine bei mir und hier werden wir sie bestimmt nicht finden."
„Warum? Sie wachsen überall. Die Pflanze vermehrt sich doch wie Unkraut."
Amila seufzte. Warum musste er denn schon wieder alles hinterfragen? Konnte er es nicht auf ihrer Aussage bewenden lassen? Nein, natürlich nicht, denn schließlich war er Prinz Legolas! „Sie wächst an feuchten Standorten und ich habe in der ganzen Zeit, in der wir durch den Wald geritten sind, nicht einen einzigen Bach oder See gesehen." Damit schien für sie das Thema beendet zu sein.
Legolas sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Dann stand er ohne ein weiteres Wort auf und bewegte sich in Richtung Wald.
„Wo wollt Ihr hin?", rief ihm Amila überrascht hinterher.
„Ich hole Blethynblüten."
Und mit diesen Worten verschwand er zwischen den Bäumen.
Kopfschüttelnd wandte die Elbe sich wieder Elanor zu.
„Der glaubt auch, er kann alles.", flüsterte sie vor sich hin.
„Ich glaube aber, dass er welche findet."
Überrascht sah sie Elanor an.
„Auf welcher Seite stehst du? Auf meiner oder auf seiner?"
Eigentlich hatte sich Amila die Frage eher selber gestellt, doch Elanor antwortete: „Ich mag euch doch beide und außerdem ist er ein Elb, also kann er auch die Pflanze finden."
Amila schnaubte.
„Ich bin auch ein Elb. Das heißt aber nicht, dass ich auch alles kann. Elben sind keine Götter, sie haben sich ihr Wissen über viele Jahrhunderte hinweg auch nur angeeignet. Und ich bin mir wirklich sehr sicher, dass hier in dieser Gegend keine Blethynblüten zu finden sind."
Elanor sah sie erstaunt an.
„Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst. Seit du gestern Abend wiedergekommen bist, bist du jedes Mal gleich so aufbrausend. Was ist denn passiert? Gimli hat gesagt, dass du mit Legolas unterwegs warst. Hat er irgendetwas Gemeines gesagt?"
Das Mädchen erntete einen weiteren überraschten Blick von der Elbe. Das hätte sie nicht erwartet. Gimli hatte es also schon wieder herumerzählt. Und wenn Elanor davon wusste, dann Tonda mit Sicherheit auch und zu Hause würde sie sich wieder vor lauter dummen Spekulationen nicht mehr retten können.
„Er hat nichts Gemeines gesagt.", antwortete sie, nach einigem Zögern, schließlich auf Elanors Frage.
„Warum verhältst du dich dann immer so ihm gegenüber?"
„Wie verhalte ich mich denn?", fragte Amila mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Du bist immer so abweisend und beschimpfst ihn oft…"
„Ich beschimpfe ihn?" Gut, das wusste sie selber, aber das es so offensichtlich war, dass hatte sie dann doch nicht erwartet.
„Ja, und du bist auch sonst immer recht gemein ihm gegenüber, deshalb hab ich ja gedacht, dass er irgendetwas Dummes gesagt oder getan haben muss. Denn sonst bist du zu allen freundlich, also musst du ja böse auf ihn sein."
Amila zögerte. Warum musste das Kind denn alles so genau beobachten?
„Weißt du, manchmal ist das eben so. Es gibt Menschen, die mag man gleich auf Anhieb und man brauch sich nur kurz mit ihnen zu unterhalten, um zu wissen, dass man mit ihnen gut zurechtkommt. Und dann gibt es Menschen, die sehr schwierig sind, also irgendwie anders als der Rest und da ist es nur natürlich, dass man mit denen am Anfang nicht so gut klarkommt."
„Also muss man sie erst besser kennen lernen."
„Genau, aber manchmal will man das auch gar nicht, weil man weiß, dass man sie wohl nie richtig mögen wird."
Elanor nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Aber dann stahl sich ein fragender Ausdruck auf ihr Gesicht.
„Und… willst du denn Legolas besser kennen lernen?"
Amila sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Sie sah so unschuldig aus und war sich ihrer Frage wohl gar nicht so richtig bewusst. Ob sie Legolas näher kennen lernen wollte? Himmel, was war denn das für eine Frage? Nein, natürlich nicht! Das lag für sie ja wohl auf der Hand! So was! Aber warum zögerte sie dann noch immer mit ihrer Antwort? Verdammt!
„Also… ich… ich weiß nicht."
Nein, natürlich wollte sie ihn nicht besser kennen lernen! Wieso erzählte sie hier so einen Stuss? Himmel! Wusste sie es vielleicht wirklich nicht? War sie sich doch unsicher?
Elanor sah sie fragend an, denn schließlich mochte sie Legolas sehr.
„Nicht?", fragte sie ein wenig enttäuscht.
Stille.
„Vielleicht."
In diesem Moment trat Legolas aus dem Schatten der Bäume. Er hielt ein Bündel gelblicher Blüten in der Hand.
Amila fuhr zusammen und starrte ihn aus schreckgeweiteten Augen an. Mit diesem plötzlichen Auftreten hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Doch in Sekundenbruchteilen brachte sie ihre entgleisten Gesichtszüge wieder unter Kontrolle und fragte in dem ruhigsten und sachlichsten Ton, den sie aufbringen konnte: „Ihr habt Blethynblüten gefunden?"
Legolas nickte. „Ja, nicht weit von hier fließt ein kleiner Bach und da wuchsen sie zuhauf."
„Ha!", kam der leise Triumphschrei von Elanor und sie zischte Amila „Ich wusste doch, dass er welche findet!" ins Ohr.
Legolas räusperte sich.
Oh, Himmel! War er etwa verlegen? Er wird doch nicht…!
„Ich werde sie zu einer Salbe verarbeiten. Es dürfte nicht lange dauern…" Und mit diesen Worten machte er sich auf den Weg zu den Pferden.
Amila holte tief Luft. Erst jetzt kam der Schock. Sie betete zu Eru, dass er ihrem Gespräch mit Elanor nicht zugehört hatte und nicht schon eine Weile hinter den Bäumen stand. Bei dem Gedanken daran drehte sich ihr der Magen um. Im ersten Moment war sie viel zu überrascht über sein Auftauchen, da war ihr nicht viel Zeit zum Rotwerden geblieben, doch die ganze Sache war ihr doch sehr peinlich. Um nicht zu sagen überaus schrecklich peinlich!
War sie denn wirklich so wie alle anderen Elbendamen? Ihr kamen wieder die Bilder vom gestrigen Tag in den Sinn. Als sie auf dem Marktplatz gestanden und Legolas und Tonda beim Üben zugesehen hatte, waren mehrere Mädchen in lautes Gekreisch und dämliches Gekicher ausgebrochen. Gehörte sie denn auch schon zu so einem ‚Legolas-Anbetungs-Verein', deren ‚Mitglieder' sich regelrecht zu Boden warfen, nur wenn er sie anlächelte? Die schon dahinschmolzen, wenn er auch nur in der Nähe war? Und die schon bei seinen unzähligen Ruhmgeschichten verzückt zu seufzen anfingen? Energisch versuchte sie die Bilder aus ihrem Kopf zu verdrängen. Bei Eru, so eine war sie doch nicht!
Legolas suchte unterdessen die Utensilien für die Herstellung der Salbe zusammen. Aber richtig bei der Sache war er nicht. Gerade als er aus dem Wald treten wollte hatte Elanor eine sehr interessante Frage gestellt. Lauschen lag zwar gar nicht in seiner Natur, aber wer hört schon nicht zu, wenn sein Name in einem Gespräch fällt?
Sie hatte geantwortet ‚vielleicht'. Was hieß das? Eigentlich nicht? Eventuell doch?
Er erinnerte sich an den gestrigen Abend. Eigentlich hatten sie sich da doch sehr gut verstanden und zum ersten Mal hatte ihr Gespräch nicht in einem Streit geendet. Sie hatte sogar ein wenig über sich selbst erzählt, was ihn erstaunt und auch erfreut hatte. Und dann kam heute ein ‚vielleicht'? Ein ‚eigentlich nicht wirklich'? Und da hatte er sich so viel Mühe gegeben freundlich zu ihr zu sein… Halt. Hatte er das gerade wirklich vor sich selbst zugegeben? Er hatte sich Mühe gegeben ihr zu gefallen? Nein, das konnte nicht sein.
Er verscheuchte seine Gedanken und widmete sich stattdessen der Zerkleinerung der Blüten. Immer und immer wieder hieb er mit dem Mörser auf sie ein, zerquetschte sie regelrecht. War er etwa enttäuscht?
Irgendwie war er auch selbst Schuld. Sie hielt ihn bestimmt für ganz unverantwortlich, weil er sie gestern zu einem Spaziergang überredet hatte. Wie konnte er auch so dumm sein, sie mitten in einen Wald voller Orks zu führen! Anscheinend hatten ihn alle guten Geister verlassen. Ihm wurde schlagartig bewusst, welcher Gefahr er sie gestern augesetzt hatte. Wie konnte er auch keine Waffen mitnehmen?
Die bittere Erkenntnis traf ihn jetzt mit einem Schlag. Wie konnte sie ihn denn auch näher kennen lernen wollen, wenn er so ein unvorsichtiger Idiot war? Da konnte er ihr ja nun wirklich keinen Vorwurf machen. Aber warum hatte sie ihn denn nicht von dem Spaziergang abgehalten? Sie wusste doch auch von den Orks und sie war doch sonst immer so erpicht darauf ihm seine Fehler unter die Nase zu reiben.
Legolas seufzte auf. Es war wohl wirklich hoffnungslos. Doch ihre Antwort auf Elanors Frage traf ihn, obwohl er gar nicht richtig wusste, warum. Warum verdammt, interessierte er sich auch so für sie? Konnte es ihm denn nicht egal sein, was sie über ihn dachte? Und eigentlich konnte er doch auch gut auf ihre Gesellschaft verzichten.
Konnte er das?
Gimli hatte gestern etwas angemerkt, das ihm gar nicht gefallen hatte. „Du magst sie, hab ich Recht?" hatte er gefragt und natürlich hatte er abgeblockt, doch nun zwang er sich darüber nachzudenken.
Gut… ja… vielleicht… möglicherweise… mochte er sie… Gerade weil sie nicht so war wie alle anderen. Es hatte noch nie eine Frau geschafft, so oft mit ihm einen Streit anzufangen und auch noch die Oberhand dabei zu behalten. Bei diesem Gedanken musste er grinsen. Schon von Anfang an hatte sie ihn in die Schranken gewiesen und er hatte feststellen müssen, dass nicht alle weiblichen Wesen um den Finger zu wickeln waren. Er erinnerte sich noch gut an den Rausschmiss aus Borondirs Krankenzimmer oder die Ablehnung mit ihm zu tanzen.
Das hatte wahrlich noch niemand geschafft. Was waren die feinen Elbendamen vom Hofe im Gegensatz zu ihr? Wer würde von denen denn in einem Waisenhaus helfen und sich so rührend um die Kinder kümmern, selbst wenn es nicht die eigenen wären? Und er hatte auch noch nie eine Frau kämpfen sehen, die sich damit so für jemand anderen aufopferte.
Verdammt… er mochte sie wirklich. Legolas stöhnte auf.
„Geht es dir gut?"
Erschrocken sah er auf.
„Was!", fragte er perplex.
Ein besorgt dreinblickender Gimli stand vor ihm und sah ihn prüfend an.
„Du siehst blass aus.", stellte dieser nüchtern fest.
„Nein, mir geht's gut… alles klar.", entgegnete ihm Legolas und stand auf, das kleine Holztöpfchen mit der fertigen Salbe in der Hand. Sein Unterbewusstsein hatte bei der Herstellung anscheinend die Oberhand übernommen, derweil sein Verstand ganz anderen Gedanken nachgegangen war.
„Bist du dir sicher? Du hast so schmerzhaft gestöhnt, als ob dir irgendetwas wehtäte."
Legolas' Ohren verfärbten sich.
„Alles in Ordnung."
Er räusperte sich und setzte eine neutrale Miene auf. „Wie geht es mit dem Training voran?", fragte er.
„Der Junge macht sich. Aber ich bin lange nicht so ein guter Lehrer wie du.", gab Gimli zu, Legolas' Themenwechsel dabei nicht weiter Beachtung schenkend.
„Wenn ich Elanor versorgt habe, dann löse ich dich ab."
Gimli nickte und wandte sich wieder Tonda zu, während Legolas sich Amila und dem Mädchen näherte. Er atmete tief durch und schob die Gedanken, die ihn bis eben noch mächtig beschäftigt hatten zur Seite. Jetzt war der Zeitpunkt äußerst ungünstig um sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen.
Amila nahm ihm die Salbe ab. „Danke, ich mach das schon."
Er nickte, setzte sich aber zu den beiden.
Die Elbe rieb Elanors Rücken ein, der am schlimmsten von den roten Flecken betroffen war. Vorsichtig massierte sie die schmalen Schultern.
„Das juckt, Amila."
Sie seufzte. „Ich weiß, aber du musst still halten." Sie massierte die Salbe weiter ein.
„Ihr müsst es dicker auftragen.", sagte Legolas nach einer Weile.
Amila schenkte ihm einen düsteren Blick. Sie hatte sich ganz fest vorgenommen nicht noch einmal Schwäche vor Legolas zu zeigen. Sollte er ihre Antwort vorhin wirklich gehört haben, dann sollte er wenigstens nie auch nur die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie ihm auf irgendeine Art und Weise näher kommen wollte. Nein, sie wollte nicht mit den anderen weiblichen Personen in eine Schublade gesteckt werden.
„Es wirkt sowieso nicht.", entgegnete sie ihm deshalb schroff.
„Nur weil ihr es nicht richtig auftragt.", beharrte er auf seinem Standpunkt.
Amila verleierte ihre Augen.
„Habt Ihr jemals daran gedacht, dass es überhaupt gar nicht wirkt?"
„Habt Ihr jemals daran gedacht, dass Ihr ihm nicht einmal eine Chance gebt?" Bevor sie irgendetwas erwidern konnte sagte er zu Elanor: „Dreh dich um."
Gehorsam leistete das Mädchen der Aufforderung folge und Legolas nahm Amila die kleine Holzschale ab. Vorsichtig begann er ihr Gesicht, Arme und Beine einzucremen, bevor er sich dann schließlich wieder ihrem zierlichen Rücken zuwendete.
Amila beobachtete jede seiner Bewegungen. Sie mochte es nicht, dass er ihre Arbeit übernahm, denn sie hatte immer das Gefühl, er akzeptiere ihre Fähigkeiten als Heiler nicht. Sicher, er war ein Elb, aber das war schließlich keine Entschuldigung für alles, was er tat und ihr somit an Arbeit wegnahm.
Außerdem hatte er schon wieder die Oberhand über die Situation übernommen und das gefiel ihr nicht. Nein, ganz und gar nicht!
Nach einer Weile beendete Legolas seine Arbeit und stand auf.
„Es wird noch ein bisschen dauern, aber bald werden die Flecken nicht mehr so groß sein und das Jucken hört auch auf."
Amila nickte knapp.
Legolas schenkte ihr ein kleines Lächeln, bevor er zu Gimli und Tonda hinüberging. Glücklicherweise sah er nicht mehr Amilas Blick, der ihn regelrecht durchbohrte.
„Siehst du, er ist doch ganz nett.", stellte Elanor fest, als Legolas außer Hörweite war.
Amilas Gesichtszüge wurden wieder weicher und sie zwang sich zu einem kleinen Lächeln.
„Ja, manchmal kann er auch ganz freundlich sein.", räumte sie widerstrebend ein, dabei ihre Gedanken vor ein paar Minuten aber für sich behaltend.
„Also, zu mir und auch zu Tonda war er bisher immer ganz lieb."
Amila musste lachen.
„Ach, Elanor…"
°°°°°
Nachdem sie weitere zwei Stunden unterwegs waren, erreichten sie endlich Minas Tirith. Die Reise über die Ebenen war ohne Zwischenfälle verlaufen, obwohl Legolas seine Umgebung stets einer genauen Betrachtung unterzog, um nicht wieder Gefahr zu laufen herumstreunenden Orktruppen in die Hände zu fallen.
Auf halber Strecke zum Schloss trennten sie sich von Tonda, der zunächst zum Waisenhaus reiten und Mora besuchen würde, um sie zu beruhigen. Schließlich waren sie nun schon drei Tage unterwegs gewesen, ohne dass Mora auch nur das kleinste Lebenszeichen von einem von ihnen erhalten hatte.
Während Legolas und Gimli die Pferde in die Ställe führten, machte sich Amila mit Elanor auf dem Arm auf den Weg zu Elrond.
Im Schloss herrschte wie immer geschäftiger Betrieb, vor allem so wenige Tage vor dem großen Fest für Eldarion gab es insbesondere im Schloss noch viel vorzubereiten. Die Hauptfeierlichkeiten wollte man auf dem Schlosshof stattfinden lassen und die Dekorationen dafür nahmen sehr viel Zeit in Anspruch. Das Turnier stattdessen würde vor den Toren der Stadt ausgetragen, da innerhalb von Minas Tirith die räumlichen Kapazitäten schlicht und einfach nicht gegeben waren.
Amila und Elanor waren noch nicht weit gekommen, als sie eine bekannte Stimme hinter sich vernahmen.
„Lady Amila! Himmel, seid Ihr wieder wohlbehalten zurück?"
Die Angesprochene drehte sich erfreut um, als sie Borondirs Stimme erkannte, doch erstarrten ihre Gesichtszüge sogleich, als sie bemerkte, dass der Elb nicht allein auf sie zukam. An seinem Arm hing doch tatsächlich eine vergnügt lächelnde Sabya! Hatte sich in den wenigen Tagen Borondirs Abneigung gegenüber dieser Frau etwa so stark verändert, dass er jetzt Arm in Arm mit ihr durch das Schloss lief?
„Ja, wir haben die zwei Ausreißer wieder eingefangen.", antwortete sie ihm, „Ich bin sicher, das ganze Schloss weiß über diese ganze Sache schon Bescheid, richtig?"
Borondir seufzte und nickte. „Eigentlich wollte Aragorn den Vorfall nicht so sehr bekannt machen, aber das ist natürlich eher schwierig. Inzwischen weiß wirklich jeder davon."
„Ist denn Prinz Legolas jetzt wieder im Schloss?", fragte Sabya.
Amila bestätigte ihre Frage durch ein kurzes Nicken. „Jawohl, der Herr Prinz ist wieder da. Er ist noch in den Ställen und kümmert sich um die Pferde."
„Oh... wie schön, er kümmert sich selbst um sein Pferd! Er ist so umsichtig. Wie wundervoll, dass er wieder hier ist!", säuselte Sabya, was Amila nur dazu veranlasste mit den Augen zu leiern. Nein, anscheinend hatte sie sich kein neues ‚Bewunderungsobjekt' gesucht und Borondir schien nur der Lückenbüßer zu sein, der eben in Legolas' Abwesenheit herhalten musste. Immerhin war er Legolas' Hauptmann, also für Sabya sicherlich noch eine recht annehmbare Alternative.
„Da muss ich ihm wohl gleich einmal wieder im Schloss willkommen heißen. Obwohl er sicherlich müde sein muss, von den Strapazen, die er da draußen in der … Wildnis erleiden musste!" Und mit einem entschuldigenden Blick zu Borondir sagte sie: „Euch macht es doch nichts aus, wenn ich mich Eurer überaus angenehmen Gesellschaft kurzzeitig entziehe um den Prinzen zu begrüßen?"
„Aber nein! Bitte, tut Euch keinen Zwang an." Borondir nahm Sabyas Hand und hauchte ihr einen Kuss auf die Finger. „Wir werden sicherlich heute Abend noch einmal das Vergnügen haben."
Und mit einem verabschiedenden Knicks machte sich Sabya auf den Weg um Legolas ihre Aufwartung zu machen.
„Ich mag die nicht.", flüsterte Elanor Amila ins Ohr, was sie zum Lachen brachte.
„Oh, ich glaube da bist du nicht die Einzige! Aber sagt, Borondir, seit wann findet Ihr Gefallen an Lady Sabya!"
Der Angesprochene rollte mit den Augen. „Ich kann Euch versichern: Ich bin heilfroh, dass Legolas wieder da ist. Jetzt habe ich endlich wieder Luft zum atmen."
Amila grinste.
„So schlimm?"
Borondir stöhnte gequält auf.
„Ihr habt ja gar keine Ahnung!"
Die Elbe lachte. „Das klingt ja wirklich nicht gut. Aber sagt, ich bin auf dem Weg zu Elrond. Habt Ihr ihn heute schon gesehen?"
„Ich bin mir sicher, dass er in der Bibliothek ist. Da war er zumindest noch vor etwa einer halben Stunde."
„Gut dann schauen wir dort zuerst nach."
„Dürfte ich Euch begleiten, Mylady?"
Amila lächelte.
„Ich würde mich geehrt fühlen Eure ‚überaus angenehme Gesellschaft' nun ebenfalls in Anspruch zu nehmen."
Borondir lachte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Bibliothek.
„Glaubt mir, die letzten Tage waren eine Qual. Neben Arwen und Euch kann man mit den Damen hier kaum ein vernünftiges Wort wechseln, ohne dass sie anfangen Lobeshymnen auf einen selbst zu verfassen."
„Oh, das kann doch aber sehr schmeichelhaft sein, findet Ihr nicht?"
„Aber nicht drei Tage hintereinander und ununterbrochen. Ich kann Euch versichern, die Hofdamen waren allesamt äußerst betrübt, als sie von Legolas' Abwesenheit erfahren haben."
Amila lächelte wissend. Oh ja, das konnte sie sich gut vorstellen. Sie waren ja alle geradezu verrückt nach dem Prinzen.
„Dies ist auch der Grund, warum Aragorn die ganze Angelegenheit nicht geheim halten konnte. Legolas' Verschwinden wurde sofort bemerkt, obwohl man gar nicht darauf aufmerksam wurde, dass Gimli ebenfalls nicht aufzufinden war."
„Ich verstehe…", sagte Amila schmunzelnd. „Aber hat Aragorn dann wirklich die ganze Geschichte erzählt?"
„Nein, natürlich nicht. Ich kann mich gar nicht mehr so genau daran erinnern, was er zu allen gesagt hat, aber das es um zwei Waisenkinder ging hat er außer Acht gelassen und nur einigen Wenigen erzählt. Er sagte zu den anderen wohl etwas von einem Gefallen, den Legolas und Gimli ihm tun würden und damit haben sich alle zufrieden gegeben. Aber Aragorn hat sich große Sorgen um Euch gemacht."
„Um mich?", fragte sie erstaunt.
Borondir nickte bestätigend. „Ja, um Euch und die Kinder." Der Elb lächelte Elanor an. „Er wusste anfangs nicht, dass Legolas Euch begleitete, weshalb er schon einen Trupp Soldaten hinterher schicken wollte. Aber schließlich hat er sich doch dagegen entschieden, da die ganze Angelegenheit sonst zu viel Aufsehen erregt hätte. Und ich konnte ihn davon überzeugen, dass Ihr bei Legolas in guten Händen seid."
Verschmitzt grinste er sie an, doch sie ignorierte seinen Blick geflissentlich.
„Es wäre doch lächerlich gewesen, wenn er noch Soldaten geschickt hätte! Zumindest er müsste doch wissen, dass er sich um meine Sicherheit nicht zu sorgen braucht, zumal ich auch gut ohne Legolas' Hilfe ausgekommen wäre."
„Wahrscheinlich hat er sich gerade deshalb gesorgt."
Als Amila ihn fragend ansah fuhr er fort: „Ihr seid zwar eine intelligente Elbe, die weiß was sie tut, doch wir alle wissen von den Orks die seit einiger Zeit schon die Gegend unsicher machen. Eure Sicherheit geht vor, Mylady. Doch glücklicherweise seid Ihr ja jetzt wieder wohlbehalten zurück."
„Oh Borondir, was habt Ihr denn anderes erwartet?" Amila sah ihn verständnislos an. Sie mochte es nicht, wenn sich jemand Sorgen um sie machte.
„Stellt Euch vor, es wäre zu einem Kampf mit Orks oder Uruks gekommen!"
Amila zögerte. Er wusste ja noch nichts über ihren „kleinen Zwischenfall", als sie die Kinder sozusagen direkt vor den Orks gerettet hatten. Sollte sie ihm davon erzählen? Sie entschied sich dagegen. Es war besser den Vorfall erst Aragorn zu melden und ihn entscheiden zu lassen, ob er es bekannt geben wollte oder nicht. Schließlich mussten die Bewohner nicht noch mehr in Angst und Schrecken versetzt werden, noch dazu so kurz vor dem großen Fest. Das war einfach unnötig.
„Aber es gab doch einen Kampf."
Die Elbe seufzte theatralisch auf. Warum konnte Elanor ihren Mund nicht halten!
Borondir sah sie erschrocken an.
„Es gab einen Kampf?", wiederholte er Elanors Worte besorgt. „Aber es ist Euch doch nichts geschehen, oder?" Prüfend musterte er die beiden.
„Borondir, macht Eure Augen auf!", entgegnete ihm Amila, „Wir würden doch sonst wohl kaum so munter und gesund vor Euch stehen!"
„Aber es hätte ja sonst was passieren können!", rief er aus, was Amila dazu veranlasste im Gehen innezuhalten und sich zu ihm zu wenden.
„Jetzt hört mir mal gut zu. Ich möchte nicht, dass Ihr Euch irgendwelche Szenarien ausmalt, was denn alles hätte geschehen können. Die Realität war weitaus unspektakulärer und ungefährlicher. Noch einmal zu Eurer Information: Uns ist nichts passiert, niemand hat irgendwelche Verletzungen davongetragen und wir sind alle wieder wohlbehalten zurück, wie Ihr bereits festgestellt hattet." Und nach einem kurzen Zögern setzte sie noch spöttisch hinzu: „Außerdem habt Ihr doch selbst gesagt, dass ich bei Legolas in guten Händen bin, nicht wahr?"
Borondir konnte nur nicken und sie setzten sich wieder in Bewegung.
„Liegt es eigentlich in der Natur der Düsterwäldler sich über alles und jeden Sorgen zu machen?", wollte Amila wissen und sah ihn fragend an.
„Wie meint Ihr das?"
„Nun, Ihr macht Euch Gedanken über meine Sicherheit und die der Kinder, wo Ihr doch einfach Vertrauen in die Angelegenheit haben könntet. Immerhin hatte ich einen der besten Krieger des Landes mit…"
„Aber ich bin mir sicher, dass nicht nur ich mir Sorgen gemacht habe. Legolas hat ja schließlich darauf bestanden Euch zu begleiten. Das er sich so sehr um Euch gesorgt hat, ist doch nicht weiter verwunderlich."
Amila sah ihn misstrauisch an.
„Wie meint Ihr das?"
Der Elb lächelte. „Nun… wir Düsterwäldler machen uns nur Sorgen um die Menschen, die uns besonders am Herzen liegen…"
Was war das denn für eine Anspielung? Worauf wollte er hinaus? Mochte Legolas sie etwa? Sonderlich nicht, dessen war sie sich ziemlich sicher. Und außerdem… woher sollte das Borondir wissen?
„Ach, ist das so?"
Borondir nickte immer noch grinsend.
„Sagt mir nicht, dass Legolas sich nicht ordentlich um Euch gekümmert hat!"
Huh… hatte sie irgendetwas verpasst? Wusste Borondir etwas, was sie nicht wusste? Wieso um alles in der Welt sollte Legolas sich großartig um sie kümmern?
Aber nun da sie darüber nachdachte, vielen ihr wirklich ein paar Situationen ein, in denen der Elb sich Sorgen um sie gemacht hatte. Aber Borondir würde sie bestimmt nicht die Genugtuung geben und von Ihrer Rettung durch Legolas vor den Uruks erzählen. Und sie würde auch nicht ihren kleinen Waldspaziergang erwähnen, nach dessen Ende sich Legolas sehr oft nach ihrem Zustand erkundigt hatte und auch nicht, dass er ihr nach dem Kampf den Fuß verbunden hatte. Nein, sie würde seine Andeutungen auf ihre Person einfach ignorieren.
„Oh ja", entgegnete sie, woraufhin sich schon ein triumphierendes Lächeln auf Borondirs Gesicht ausbreitete. „Er hat vorhin erst Blethynblüten für Elanor geholt und sie zu einer Salbe verarbeitet…" Sein Grinsen erstarb langsam. „Ich war ihm wirklich sehr dankbar, dass er dies für sie getan hat, denn es geht ihr jetzt wirklich besser, nicht wahr?"
Elanor nickte bestätigend.
„Ja, meine Haut juckt nicht mehr ständig."
Borondirs Gesichtsausdruck hatte sich wieder normalisiert.
„Hm… ich verstehe… Ja, Legolas versteht schon so einiges von der Heilkunst. Er hat als Kind viel Zeit bei den Heilern in Düsterwald verbracht."
„Tatsächlich?" Innerlich atmete Amila auf. Sie hatte Borondir abgelenkt und musste sich jetzt keiner weiteren Sticheleien erwehren.
„Sein Vater, König Thranduil, hat anfangs viel Wert auf Legolas' Bildung gelegt und ihn sehr gefordert."
„Wieso nur ‚anfangs'"?
„Nun ja", entgegnete Borondir mit einem Lächeln, „Er hat sowieso immer nur gemacht, was er wollte. Oder sagen wir lieber, wir haben gemacht, was wir wollten, obwohl ich hier ganz deutlich hervorheben muss, dass Legolas derjenige wahr, der mich vom Lernen abgehalten hat."
Die Elbe sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Also war Legolas immer der Missetäter, der Euch zu wilden Ritten und Wettkämpfen angestiftet hat? Und sein Vater hat dann irgendwann erkannt, dass es keinen Sinn macht, seinen Sohn zum Lernen zu zwingen?"
„Ja, so kann man das sagen. Aber ich persönlich habe weder Bogenschießen noch Reiten sonderlich gern gemacht."
Amila lachte. „Ach so… dann hat Legolas Euch immer geschlagen?"
Borondirs Ohrspitzen verfärbten sich leicht.
„So könnte man das ausdrücken, ja.", räumte er ein.
„Ihr seid also ein schlechter Verlierer?", stichelte Amila noch mit einer gewissen Genugtuung weiter, da sie nun einen Punkt gefunden hatte, an dem Borondir empfindlich zu sein schien. Das war ihre kleine Rache für die hinterhältigen Anspielungen von vorhin.
„Aber glücklicherweise gab es unsere Wettkämpfe im Bogenschießen nicht so häufig.", fuhr Borondir fort. „Wie ich eben schon sagte, hat Legolas seine Zeit lieber bei den Heilern verbracht. Was ich aber nie verstanden habe, denn wie kann man sich die Verbindung von Kriegswunden und derlei Zeugs ansehen?"
Amila lächelte.
„Außerdem ist er auch liebend gerne einfach nur durch den Wald gelaufen. Dabei immer ohne Ziel, er hat einfach nur angefangen zu laufen und dann war er über alle Berge."
Borondir schüttelte seinen Kopf, während Amila eher erstaunt war. Legolas mochte Spaziergänge?
„Ja, er liebt es vor allem im Morgengrauen oder in der Abendsonne durch den Wald zu laufen, weil ihm das Zusammenspiel der unterschiedlichsten Farben da so gut gefällt…" Borondir verleierte seine Augen. „Er war schon immer eher der Romantiker von uns beiden."
Der Romantiker! Amila erinnerte sich an ihren gemeinsamen Waldspaziergang. Glücklicherweise war die Abenddämmerung da schon fast in die Nacht übergegangen und der Mond hatte ihnen den Weg gezeigt. Aber Legolas mochte anscheinend wirklich den Sonnenuntergang. Er hatte sie sogar schon einmal darauf hingewiesen, als sie vor einigen Tagen zusammen zum Waisenhaus gelaufen waren. Wenn er den Sonnenuntergang mochte, war das mit Sicherheit kein gutes Zeichen…
Sie kam jedoch nicht mehr dazu ihre Gedanken weiter zu verfolgen, denn nun hatten sie die Bibliothek endlich erreicht.
Schon eine kurze Zeit später hatte sie Elrond zwischen zwei hohen Bücherregalen gefunden. Er lächelte, als Amila auf ihn zukam.
„Ihr seid alle wieder zurück?", fragte er sie.
Die Elbe nickte.
„Es hat keine großartigen Zwischenfälle gegeben…" Borondir ließ ein leises Schnauben hören, welches Amila einfach überging. „Doch ich möchte dich um einen Gefallen bitten, Elrond. Könntest du Elanor untersuchen? Sie hat schon seit Tagen Fieber und hat heute große rote Pusteln bekommen. Legolas hat ihr zwar eine Salbe aus Blethynblüten gemischt, aber trotz einer Verbesserung sind die Flecken immer noch nicht vollends verschwunden."
„Lass uns einen anderen Ort suchen und dann werde ich sie mir mal ansehen."
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Es war schon spät, als sie durch die Gänge in Richtung Thronsaal lief. Die Sonne war schon vor Stunden untergegangen und Amila war todmüde. Dennoch konnte sie noch nicht schlafen gehen, denn nachdem sie erst Elanor zurück zu Mora ins Waisenhaus gebracht und den Kranken in den Häusern der Heilung einen Besuch abgestattet hatte, verlangte nun Aragorn nach ihr.
Sie wusste nicht, aus welchem Grund er sie sehen wollte, aber sie machte sich weniger darum Gedanken, sondern viel mehr über Elrond, und was er zu ihr gesagt hatte.
Während seiner Untersuchung von Elanor war ihm nichts Außergewöhnliches aufgefallen. Die Pusteln waren nun fast vollends verschwunden und er hatte ihr geraten noch einmal Legolas' Salbe aufzutragen, da sie eine sehr gute Wirkung gezeigt hatte.
Doch was genau Elanor fehlte, konnte Elrond ihr nicht sagen. Er hatte zwar eine Vermutung gehabt, doch hatte er es ihr nicht erzählen wollen. Aber er hatte ihr versichert morgen Bescheid zu geben, denn er wolle erst noch etwas nachlesen.
Dieser Umstand bereitete Amila Kopfzerbrechen. Wieso war sich Elrond so unsicher? Er war doch sonst immer so genau mit seinen Diagnosen und was wollte er bitteschön nachlesen gehen? Er hätte sie ja auch fragen können, vielleicht hätte sie ihm seine Frage ja beantworten können.
Sie seufzte. Es lohnte sich nicht sich darüber Gedanken zu machen. Sie würde wohl eh zu keinem Ergebnis kommen und sie war auch viel zu geschafft, um Antworten auf ihre Fragen zu finden.
Kurze Zeit später betrat Amila den Thronsaal. Doch nachdem sie die Tür geöffnet hatte, wollte sie gleich wieder hinausgehen, als sie sah, dass neben Aragorn nur Legolas noch anwesend war. Sie seufzte erneut. Hatte man denn nicht wenigstens den Rest des Tages Ruhe vor diesem Elben?
„Ah Amila, gut das du da bist.", begrüßte Aragorn sie.
Amila nickte ihm zu, bevor sie sich Legolas zuwandte, den sie höflichkeitshalber ebenfalls mit einem kurzen Nicken bedachte.
„Worum geht es, Aragorn?" Sie wollte nicht lange um den Kern herumreden. Je schneller sie das hier über die Bühne brachte, desto eher würde sie in ihre weichen Kissen sinken können.
„Legolas hat mir eben gesagt, dass es vor zwei Tagen einen ‚kleinen Zwischenfall' gegeben hat. Ist das richtig?"
Amila sah ihn skeptisch an.
„Stellst du Legolas' Wort in Frage?"
Aragorn schüttelte vehement den Kopf. „Nein, auf keinen Fall, er hat mir nur noch nichts weiter darüber erzählt. Er hat auf deine Anwesenheit bestanden."
Überrascht sah Amila zu Legolas, der sie nur freundlich anlächelte. Warum wollte er denn, dass sie dabei war? Sonst legte er doch auch nicht so einen großen Wert auf ihre Anwesenheit. Und warum zum Teufel lächelte er vor allem so verdammt nett?
„Es war nur ein kleiner Kampf, Aragorn.", berichtete ihm Amila langsam. „Nichts von so großer Bedeutung."
„Waren es Uruks?"
Legolas schüttelte seinen Kopf. „Nein, wir wurden definitiv von Orks angegriffen, als wir auf dem Weg nach Loda waren. Aber es waren wirklich nicht viele. Vielleicht an die fünfzehn. Wahrscheinlich hat es sich um einen kleinen Trupp gehandelt, der auf dem Weg zu einem Lager war."
Aragorns Stirn legte sich in Falten. Gute Neuigkeiten waren dies wahrlich nicht.
„Zumindest war das bei der zweiten Gruppe der Fall. Sie waren ganz sicher auf dem Weg zu einem Lager."
Aragorn sah Amila überrascht an.
„Es gab noch einen Kampf?", fragte er erstaunt.
„Nein, aber wir sind noch einmal durch Zufall auf einen kleinen Trupp gestoßen.", antwortete sie ihm zögernd. Wie konnte sie ihm denn von der zweiten Begegnung mit den Orks berichten, ohne dabei zu erwähnen, dass sie mit Legolas nachts allein im Wald einen Spaziergang unternommen hatte? Das musste sie Aragorn ja nun wirklich nicht auf die Nase binden.
„Ihr seid auf sie gestoßen, als ihr auf dem Weg nach Loda ward?"
Amila schüttelte ihren Kopf, antworte ihm aber nicht.
Aragorn sah sie fragend an. Er sah zu Legolas, doch auch er schien nichts sagen zu wollen. Seine Augenbrauen kämpften sich noch weiter in die Höhe, während die beiden demonstrativ den Boden betrachteten.
„Habt nur ihr beide die zweite Orkgruppe gesehen?", fragte Aragorn vorsichtig.
Beide nickten sie, sahen aber weiterhin zu Boden. Aragorn musste grinsen. Was hatten die beiden denn miteinander getrieben? Denn das sie irgendwo alleine unterwegs gewesen waren schien ja nun offensichtlich zu sein.
„Und wo habt ihr die Orks gesehen?", fragte er neugierig weiter.
„Im Wald."
Sie waren also zu zweit allein im Wald.
„Konntet ihr sehen, wie viele es waren? War es hell?", löcherte Aragorn sie weiter.
Sie schüttelten ihre Köpfe.
„Nicht?"
„Es war dunkel."
Sie waren also nachts zu zweit allein im Wald.
Oha.
Aragorn konnte sich nicht mehr beherrschen. Er fing an zu kichern.
„Ich möchte gar nicht wissen, was ihr zwei… nachts… allein… im Wald… gemacht habt…"
„Aragorn!"
Amila funkelte ihn wütend an. Also ehrlich! Was dachte der sich denn!
„Das war Zufall, dass wir um diese Zeit dort waren.", versuchte Legolas die Situation zu retten. „Das hatten wir unglücklichen Umständen zu verdanken."
Aragorn sah ihn interessiert an.
„Darf man nach den genauen Umständen fragen?"
„Nein! Darf man nicht.", erwiderte ihm Amila wütend. Was bildete der sich eigentlich ein? Das konnte ihm doch völlig egal sein. Ihn sollten nur die Orks beschäftigen und nicht ihre Beziehung zu Legolas. Zumal es ja auch gar keine Beziehung in irgendeiner Weise zwischen ihnen gab.
„Schon gut, schon gut. Kommen wir wieder auf die Orks zu sprechen." Aragorn hatte Mühe nicht zu lachen. „Könnt ihr ungefähr einschätzen wie viele es waren? Ich meine, es war ja dunkel da bei euch…nachts… im Wald…"
Amila bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.
„Ich denke es waren an die zwanzig.", antwortete Legolas auf die Frage, um Amila keine Zeit für eine Antwort zu lassen.
„Haben sie dort gelagert?"
„Ja.", entgegnete ihm Amila. „Sie haben sich genau vor unserer Nase niedergelassen."
„Oh."
„Genau."
„Aber sie haben euch nicht gesehen, oder?", fragte Aragorn besorgt.
„Sonst würden wir jetzt nicht mehr heil vor dir stehen.", antwortete ihm Amila. „Wir hatten beide keine Waffen dabei, weshalb ein direktes Aufeinandertreffen wohl nicht ganz so gut für uns ausgegangen wäre."
„Sie haben miteinander gesprochen. Sie waren auf dem Weg zu einem Lager", erzählte Legolas weiter. „Sie wollten dort wohl auf andere Truppen treffen. Ich weiß nicht in welche Richtung sie sich bewegt haben, aber nach den Orks zu schließen, denen wir am Anfang begegnet sind, denke ich sie waren auf dem Weg in Richtung Norden."
„Was denkst du haben sie für ein Ziel?", fragte ihn Aragorn.
Legolas zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Das nächste wäre Minas Tirith, aber da deine Soldaten die Gegend überprüfen ist es wohl unmöglich, dass sich ein größerer Haufen hier irgendwo in der Nähe befindet. Rohan ist meiner Meinung nach zu weit östlich und dann bleibt nur noch Lórien übrig. Das wäre ein mögliches Ziel."
Aragorn nickte zögernd.
„Immerhin haben sie schon immer versucht Lórien anzugreifen, nur ist es ihnen bisher noch nie gelungen.", sprach Legolas weiter.
„Doch warum sollten sie gerade jetzt Lórien angreifen?", fragte Amila. „Wir haben seit Jahren Frieden."
„In der Tat, das erscheint unlogisch, aber was könnten sie sonst für ein Ziel verfolgen?", hielt Aragorn dagegen. „Und wir wissen auch immer noch nicht, wer denn ihr Anführer ist. Denn sie werden wohl kaum ohne einen Befehl handeln. Und wenn sie sich irgendwo sammeln, dann können wir definitiv davon ausgehen, dass sie einen Gebieter haben."
Eine Weile herrschte Stille, ehe Aragorn zu einem Schluss kam und sagte: „Wir müssen jemanden nach Lórien schicken. Sie müssen gewarnt werden."
Amila sah ihn entgeistert an.
„Wir wissen doch überhaupt nicht, ob Lórien das Ziel ist!"
„Es kann nur Lórien sein.", entgegnete Aragorn ihr bestimmt.
„Aber warum denn?", fragte Amila verständnislos. „Warum nicht Düsterwald?"
„Weil Düsterwald vollkommen uninteressant für die Orks ist.", antwortete ihr statt Aragorn Legolas. „Düsterwald liegt viel zu weit nördlich. Es ist kalt und die Orks haben sich schon seit jeher vor unserem Wald gefürchtet. Lórien aber liegt zentral und nah am Nebelgebirge und somit nah an Moria."
Aragorn nickte. „Das stimmt."
„Und wen willst du hinschicken?", fragte Amila Aragorn. „Deine Soldaten haben schon genug damit zu tun die Stadt zu beobachten und unter Kontrolle zu halten. Das Fest nimmt sie alle in Anspruch."
Der König seufzte.
„Ja, da hast du Recht. Dann…" Er wurde unterbrochen.
„Ich gehe."
Aragorn schüttelte bestimmt seinen Kopf. „Nein Legolas, du bist mein Gast. Du gehst auf keinen Fall."
„Gut, dann kann ich ja gehen."
Beide Männer sahen die Elbe überrascht an.
„Was ist?", fragte sie herausfordernd. „Aragorn, du kannst keine deiner Soldaten schicken und Legolas auch nicht, da er dein Gast ist und seine Abwesenheit sofort auffallen würde. Jemand anderen kannst du aber auch nicht gehen lassen, da ich mir sicher bin, dass du nicht jedem die ganze Sache erzählen willst."
„Es ist zwar wichtig, dass alles geheim bleibt, aber ich kann es nicht verantworten, dass du allein nach Lórien reitest."
Amila rollte mit ihren Augen.
„Ein einzelner Reiter sorgt lange nicht für so viel Aufsehen, wie eine ganze Gruppe. Keiner wird mich hören, noch sehen und in drei Tagen bin ich in Lórien und in einer Woche wieder zurück. Wirklich Aragorn, das ist nun keine große Sache!"
Der König seufzte erneut.
Legolas beobachtete ihn misstrauisch und als Aragorn ein langes, gedehntes „Soooo…" ertönen ließ hielt er es nicht mehr aus und schaltete sich ein.
„Du willst sie nicht allein nach Lórien schicken, hab ich Recht Aragorn?" Er sah seinen Freund fest an. „Das kann nicht dein Ernst sein! Wenn du sie schickst, dann reite ich mit."
„Mein Gott!" Amila ließ Aragorn keine Zeit zum Antworten. „Legolas, Ihr wisst, dass ich kämpfen kann. Ich nehme mir einen Bogen mit und wenn es denn sein muss auch ein Schwert, aber tut um Himmels Willen nicht so, als ob ich nicht allein klarkäme!"
„Da draußen wimmelt es nur so von Orks!"
„Ich reite nachts, da sehen sie mich nicht."
„Das ist doch total unverantwortlich! Euch kann sonst was zustoßen!"
„Ihr seid nicht mein Vater!"
„Nein, aber man muss ständig auf Euch aufpassen!"
Amila sah ihn entrüstet an.
„Was soll das denn bitte heißen!"
„Ihr stürzt Euch immer unüberlegt in irgendwelche Sachen und…"
„Unüberlegt? Wer hat uns denn bitte in Gefahr gebracht, als wir auf einmal im Wald vor den Orks standen! Wessen Idee war denn das Ganze?"
„Ihr habt doch zugestimmt. Ihr seid genauso Schuld wie ich!"
Aragorn musste grinsen. Die zwei schienen ihn vollkommen vergessen zu haben. Sie gingen förmlich in ihrem Streit auf. Doch er hätte nicht sagen können, auf wessen Seite er stand. Einerseits hatte Amila Recht, denn er wollte nicht noch jemanden in diese Geschichte mit hineinziehen. Sicherlich würde er Elrond davon unterrichten, aber niemand anderen. Insofern blieb wirklich nur die Möglichkeit einen von beiden zu schicken. Aber andererseits hatte Legolas auch Recht, dass er unmöglich Amila schicken konnte. Immerhin war sie nun mal eine Frau. Auch er wusste zwar, dass sie nicht ungeschickt mit Schwert und Bogen umgehen konnte, doch war sie kräftemäßig einem Mann schlicht und einfach unterlegen.
Legolas zu schicken war ihm da noch die beste Alternative. Doch dagegen hatte Amila Einspruch erhoben und sie hatte Recht. Schon in den letzten Tagen hatte sein Fehlen großes Aufsehen erregt und er wusste nicht, wie er sich schon wieder eine Ausrede einfallen lassen sollte.
Aber dennoch. Es war notwendig, dass Galadriel und Celeborn von der Gefahr unterrichtet wurden. Irgendeinen musste er schicken. Und in diesem Moment wurde ihm auch klar wen.
„Jetzt hört mir mal zu. Ihr habt beide Recht, dass ich weder den einen noch den anderen von euch schicken kann. Deshalb werdet ihr zusammen nach Lórien reiten."
Stille.
Amila und Legolas sahen Aragorn einfach nur an.
Niemand sagte ein Wort.
„Nur wir beide?"
Aragorn nickte, wobei er ein Grinsen unterdrücken musste. Oh ja, seine Idee war gut gewesen. Warum war er nicht schon früher darauf gekommen?
„Wann?"
„Ich halte es für das beste, wenn ihr beide den ersten Tag der Festlichkeiten noch hier verbringt.", erläuterte Aragorn die zeitliche Planung. „Dann werden wir auch den ersten Teil des Turniers stattfinden lassen und es wird nicht so sehr auffallen, dass ihr nicht mehr da seid, wenn man euch zu Beginn gesehen hat. Ich denke, ihr macht euch dann am besten in der Nacht auf den Weg."
Amila und Legolas nickten als Zeichen ihres Einverständnisses.
„Ich möchte, dass ihr nach eurer Ankunft in Lórien Galadriel und Celeborn sofort Bericht erstattet und zwar über alles, was ihr über die Bewegungen der Orks wisst. Auch über den Angriff auf eure Gruppe bei eurer Ankunft hier, Legolas."
„Werden sie uns auch zu Galadriel vorlassen?", fragte Amila, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass es so einfach war mit der Hohen Frau zu sprechen.
„Sie kennen Legolas. Ich denke nicht, dass es irgendwelche Probleme geben wird, aber zu eurer Sicherheit gebe ich euch noch ein Schreiben von mir mit. Das dürfte euch beiden dann ganz gewiss Zutritt zum Goldenen Wald verschaffen."
Aragorn musterte die beiden. Sie waren so still geworden, was so sehr im Gegensatz zu ihrem Streit von vorhin stand.
„Sonst alles in Ordnung? Noch irgendwelche Fragen?"
„Nein", antwortete ihm Amila. „Ich denke, ich ziehe mich dann zurück. Gute Nacht die Herren."
Und mit einem Knicks verließ sie den Thronsaal.
Kaum hatte sie die Türen geschlossen verließ ein ärgerlicher, leiser Schrei ihre Lippen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Warum hatte Aragorn sie nicht allein geschickt! Warum musste sie jetzt mit diesem dämlichen Elben zusammen nach Lórien reiten?
Oh bei Eru! Was hatte sie denn getan, dass sie eine Woche lang seine Gesellschaft ertragen musste! Das war doch wirklich nicht fair!
Aufseufzend machte sie sich auf den Weg zu ihren Gemächern. Sie brauchte jetzt ganz dringend Schlaf.
Einfach nur Schlaf…
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Keep reviewing! ;o) Ich liiiiebe eure Reviews...
