WOW, 120 Hits auf meine Geschichte (zwar "nur" 2 Reviews, aber das wird noch #hoff#) Daher schon heute das neue Kapitel. Vielleicht werden es ja noch ein paar Reviews mehr. Vielen Dank für die erhaltenen.
Kapitel 2
Sie hielt inne.
Und glaubte zu träumen. Mehrmals schloss sie die Augen und öffnete sie wieder. Und immer noch stand er da.
„Aber... Sie sind, Sie sind doch..."
„...tot, ich weiß" beendete er ihren Satz.
„Das ist nicht möglich, ich träume" murmelte sie vor sich hin.
„Nein, tun Sie nicht. Ich bin hier."
„Verschwinden Sie." Ihr Blick glitt zurück zu ihren Tabletten.
„Nein." Sagte er schlicht.
„Verschwinden Sie dorthin, wo Sie hergekommen sind." Ihre Stimme wurde immer lauter.
„Ich kann nicht."
„WAS WOLLEN SIE VON MIR? WOLLEN SIE MICH NOCH NACH IHREM TOD VERFOLGEN UND NIEDERMACHEN? HABEN SIE NICHT SCHON GENUG GETAN?" Eine Feststellung, keine Frage.
„Ich kann nicht weg. Erst wenn man mich lässt"
„Also werde ich Sie nicht mehr los?" Auch eher eine Feststellung als eine Frage.
„Nein, vorerst nicht."
„Dann lassen Sie mich wenigstens in Ruhe!"
„Nicht, wenn Sie sich umbringen wollen." Severus wusste selbst nicht, woher er diese Ruhe hatte.
„Sie sind doch der Letzte, den es kümmern sollte, oder?"
Auch wieder eine Feststellung. Früher hatte es ihn nie interessiert, was sie gemacht hatte, solange nicht, bis er ihr daraus einen Strick drehen konnte.
„Ich weiß. Aber es kümmert mich trotzdem. Bringen Sie sich nicht um. Das hätten Ihre Eltern und Ihre Freunde nicht gewollt"
„Was wissen Sie schon? Ich will dieses Leben nicht mehr! Ich habe alles verloren. Ich will nur das es endlich vorbei ist!" Wieder brach sie in Tränen aus. Sie konnte einfach nicht mehr. So viel Trauer. Es war zu viel für sie.
„Ich weiß es einfach." Diese Ruhe von ihm brachte das Fass zum Überlaufen.
„Was wissen Sie schon? Wissen Sie, wie es ist, seine Familie zu verlieren? Wissen Sie wie es ist, seine Freunde zu verlieren? WISSEN SIE, WIE ES IST, PLÖTZLICH ALLEINE DAZUSTEHEN?" schrie sie ihn an.
Und wieder antwortete er ruhig.
„Ich weiß, wie es ist, seine Familie zu verlieren. Ich habe meinen einzigen Freund umbringen müssen, wie sie sich erinnern können. Und ich habe viele Jahre lang alleine sein müssen, weil es mein Dasein als Spion nicht anders forderte. Ja, ich weiß, wie es ist. Und ich kann Ihnen sagen, dass es nicht leicht war. Aber ich habe es geschafft!"
„Und, waren Sie damit glücklich?" Sie wusste die Antwort darauf bereits, und er brauchte auch nicht zu antworten.
Sie rieb sich die Augen. Dieses Gespräch war so unwirklich und gleichzeitig so anstrengend. Sie hatte nur den Wunsch endlich zu schlafen. Sie zog es vor, ihn zu ignorieren, legte die Tabletten wieder in ihren Nachtschrank und ging ins Bad.
20 Minuten später kam sie im Nachthemd wieder und legte sich wortlos ins Bett. Nur Augenblicke später schlief sie.
Severus hatte ihre Bewegungen mit wachem Blick verfolgt. Froh, dieses Gespräch vorerst beendet zu wissen setzte er sich in den kleinen Sessel vor ihrem Bett und beobachtete die junge Frau beim Schlafen.
Diese Nacht würde sie keinen weiteren Versuch wagen, sich umzubringen. Und wenn doch, würde er sie wieder daran hindern. Doch das war nicht seine Aufgabe.
Aber der erste Tag war geschafft.
-TBC-
