A/N: So, hier also das neunte Kapitel. Ich hätte nie gedacht, dass ich soviel schreibe und ich hätte auch nicht gedacht, dass ich Jacks Vergangenheit tatsächlich aufdecken würde, aber.....ich habe es wohl getan : )
Meine Güte, 9 Kapitel, ich schreibe seit nunmehr 9 Monaten an dieser FanFic, seit dem 2.September 2003, und sie hat solche Ausmaße angenommen, wobei sie doch eigentlich nur ein PWP- One Shot werden sollte schmunzel
Nunja, hier also nun der erste Teil des neuen Chaps
Astarothe
Chapter 9.1 : Fegefeuer
"Hey du kleiner Drecksbengel!!! Stehen bleiben!! Bleib sofort stehen!"
Jack rannte.
Jack rannte, gefolgt von einem alten, übergewichtigen Mann, die Geschäftsstraße entlang, auf dem Rücken ein ganzer Sack voll mit frischem Obst.
" Verdammt nochmal, ich hab gesagt du sollst stehen bleiben!!! Du hast meine Lieferung gestohlen!!"
" Hol sie dir doch wenn du kannst!"
Jack drehte sich um, streckte seine Zunge raus, und rannte weiter.
Er wollte sich gerade wieder umdrehen, da war es auch schon geschehen.
Es gab einen Aufprall, und Jack landete mit seinem Hintern auf dem Boden, er war geradewegs in einen jungen Soldaten hinein gerannt.
Vereinzeltes Obst rutschte und rollte aus dem Sack, kullerte über die Straße, und der junge Soldat, wohl nur wenige Jahre älter als Jack selber, hob eine Augenbraue, sah abwechselnd ihn und den schnaufend aufholenden Mann an.
Als er Jack und den Soldaten fast erreicht hatte, blieb er, reichlich ausser Atem stehen und versuchte Luft zu holen.
" Gibt es ein Problem, Sir?"
"...dieser.............der..........Junge..........da...." der Mann holte erneut tief Luft " dieser Junge hat meine Lieferung geklaut."
Der Soldat bückte sich, packte Jack fest am Kragen und riss ihn hoch.
" Stimmt das, was der Mann dort sagt??"
Jack sagte nichts, sah nur dem davon kullernden Obst hinterher.
" HEY!!"
Der Soldat schüttelte ihn.
" Ich habe dich gefragt, ob das was der Mann sagt stimmt!!"
Jack sah ihn betreten, fast schon Mitleid erregend an, und fing kleinlaut an zu sprechen.
" Ja.............es..........stimmt........aber........"
Seine Stimme wurde hastiger, überschlug sich fast beim Sprechen.
" Aber, aber ich - ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen und ich habe kein Geld, meine Eltern sind tot, ich habe keine Verwandten, niemand will mich anlernen und-und......."
Er sah den Soldaten mit großen Augen an, welcher nur genervt mit den Augen rollte und sich wieder dem Händler zuwandte.
" Wieviel war eure Ware wert?"
Der Händler sah ihn erstaunt an.
" Äh...nun.....15 Schilling junger Herr, aber dieser Bengel gehört - "
" Hier. Nehmen sie 18 Schilling für ihre Umstände und jetzt gehen sie."
" Aber der- "
" Was den Jungen betrifft, das geht sie nichts mehr an. Ich werde schon dafür sorgen, dass er seine Strafe bekommt."
Vor sich hin murmelnd verschwand der Mann im Straßengetümmel und ließ den jungen Jack dort mit dem großzügigen Soldaten stehen, welcher sich nun auch Jack zuwandte.
" Also Junge....wie ist dein Name?"
" Jack."
" Jack............soso........ich heiße Vincent.......Galen."
Jack sah seinen Retter mit gemischten Gefühlen an.
Halbherzig hoffnungsvoll brachte er es über sich, ihn doch zu fragen.
" Was habt ihr...nun mit mir vor?"
Galen lächelte ihn an, doch es war nur sein Mund der lächelte, in seinen Augen lauerte die Dunkelheit....
Sein Mund öffnete sich, und die kalten Laute die aus ihm herausdrangen sollten Jacks Leben für immer bestimmen.
" Ich habe dein Leben gekauft. Du gehörst mir."
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Jack fiel kraftlos und gedemütigt zu Boden.
Unauffällig versuchte er, sich seine Lippen abzuwischen, doch das war nicht weniger abstoßend.
Er verzog angewidert das Gesicht.
Galen blickte zufrieden auf ihn hinab, und seine Stimme klang wie reiner Samt, jedoch scharf und einschneidend wie ein Schwert aus gefaltetem Stahl.
" Leck es ab."
Jack schloss, die Demütigung verdrängend, die Augen.
Das alles konnte nicht wahr sein, es war sicher alles nur Einbildung, ein Traum, aus dem er bald aufwachen würde.
Jack öffnete langsam wieder die Augen und ließ mit einem Blick nach vorne die Realität über ihn herfallen. Das war kein Traum.
Er würde nicht aufwachen..........
Der Mensch dort vor ihm hatte ihm zwar das Leben gerettet...........aber welchen Preis musste er nun dafür bezahlen.....
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Jack schrie auf, der Schmerz durchfuhr ihn so stark, dass er es nicht mehr zurückhalten konnte.
Jack schrie, schrie und schrie wieder, immer wieder, doch jedes Mal aufs neue wurde der Schmerz in ihm stärker.
Galen keuchte ihm ungleichmäßig ins Ohr.
" du...klingst so...."
Er stieß wieder zu, wieder fester, härter, keuchte erneut.
" Deine...Stimme klingt so ..........wunderschön wenn......... du schreist."
Seine Hände krallten sich in Jacks Brust, welchen erneut der ziehende Schmerz durchfuhr.
Und er schrie.
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Alles um ihn herum war dunkel, einzig und allein das Mondlicht warf durch einen Spalt in der Wand einen leicht silbrigen Lichtstrahl in sein neues Zimmer.
Was hatte Jack nicht alles über sich ergehen lassen müssen, um endlich aus dem dunklen, feuchten Keller, wo er bestimmt Monate verbracht hatte herauszukommen.
Sein Körper war völlig zerschunden, abgenutzt und mager, doch das schlimmste war sein Geist. All die Erniedrigung, der Schmerz, die Unwichtigkeit seines Zustandes, die völlige Gleichgültigkeit seinen Gefühlen und seinen Verletzungen gegenüber. Die Reduzierung Jacks einzig und allein auf seinen Körper, und den Geist den es zu brechen galt.
Die Zerstörung eines Menschen durch gewalttätige und psychische Tortur, bis er zu einem dressierten, ergebenen Sexsklaven wurde.
Jack sah auf seinen linken Arm.
Eine lange, sich verzweigende Narbe schlängelte sich seinen Unterarm hinab. Allein bei dem Gedanken an den Schmerz den diese Narbe verursacht hatte, zuckte er erneut zusammen.
Er hatte Galen nicht gehorcht.
Er hatte ihm nicht gehorcht, als er mit Jack in seinem Spielzimmer war.
Um genau zu sein hatte er ihn lediglich unterbrochen.
Galen war völlig unkontrolliert ausgerastet, hatte nach dem Behälter mit kochendem Blei gegriffen und es Jack über seinen Arm geschüttet.
Jack war vor Schmerzen beinahe ohnmächtig geworden.
Er schauderte bei dem Gedanken daran und kauerte sich in sein Bett, zog die Decke höher und versuchte das zu verdrängen.
Plötzlich hörte er Schritte im Flur.
Jack setzte sich auf und lauschte.
Das war auf gar keinen Fall Galen oder einer seiner Bediensteten, dazu waren die Schritte zu hastig.
Jemand rannte über den Flur.
Kam näher.
Näher.
Ein Schlüssel klimperte.
Klimperte vor seiner Tür, die Person war vor seiner Tür stehen geblieben.
Jack stand auf, schlich sich zur Tür und lauschte.
Auf der anderen Seite der Tür sagte die Person etwas, jedoch so leise, dass Jack es nur mühevoll verstehen konnte.
" Jack....du bist doch Jack oder?"
Jack nickte, antwortete jedoch umgehend mit einem geflüsterten Ja, als ihm einfiel, dass der andere ihn ja gar nicht sehen konnte.
"Gut...Jack, hör mir zu, deine Tür ist jetzt offen, warte, bis du mich nicht mehr rennen hörst, und dann lauf los."
Plötzlich ertönten weitere Schritte, hastig, aggressiv.
" Ich muss weg. Viel Glück Jack."
"Aber wer-?"
" Viel Glück."
Jack hörte ihn wegrennen, hörte wie die Wachen Galens hinter ihm her rannten, wie die Schritte aller beider sich von ihm entfernten, und schlich sich aus seiner Zelle.
Hastig warf er einen Blick nach links, einen Blick nach rechts, und entschied sich nach rechts zu laufen.
Er schloss seine Zimmertür, griff den Schlüssel der noch vor ihm lag und begann zu rennen.
Rannte den Flur entlang, bog rechts ab, rannte weiter, öffnete eine Tür, rannte weiter, stolperte, rannte weiter, und plötzlich hörte er weit entfernt einen Schrei.
Dann einen Schuss.
Und Stille.
Jacks Herz schlug schneller, er musste sich beeilen, sonst würden sie auch ihn kriegen.
Er rannte die Treppen hinunter, durch eine riesige Halle, durch ein weitere von Galens Spielzimmern, durch ein Schlafzimmer, durch die Küche und landete schließlich in einer riesigen Eingangshalle.
Er rannte zur Tür, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
Er fummelte den Schlüssel aus seiner zerfetzten Hose, und steckte ihn in das Schloss.
Drehte ihn nach rechts,
Es geschah nichts.
"Verdammt!!"
Jack murmelte panisch vor sich hin, probierte einen Schlüssel nach dem anderen aus.
Plötzlich ertönten leise und entfernt Stimmen.
"Er ist weg!! Jack ist nichtmehr in seiner Zelle!!"
"Verdammt....mach schoon....mach schon...."
Immer unkontrollierter und unegenauer fummelte Jack einen Schlüssel nach dem anderen in das Schlüsselloch, doch keiner schien zu passen.
Einer war noch übrig, einer den Jack noch nicht probiert hatte.
Er versuchte, ihn ins Schloss zu stecken, doch vor Nervösität fiel ihm der Schlüssel aus den Händen.
" DA UNTEN!!!Er versucht abzuhauen!! Schnappt ihn euch!!"
"Verdammt nochmal, das darf doch nicht wahr sein!!!!"
Jack schaute gar nicht erst, wo sie nun waren, er konzentrierte sich nur noch darauf, dieses biestige Schloss aufzuschließen.
Plötzlich sprang die Tür auf.
"JA!!"
Jack warf einen kurzen Blick über die Schulter, Galens Leute waren bereits am Fuß der großen Treppe angekommen.
Alles oder nichts.
Jack spurtete los, durch den Vorhof des Grundstückes, nahm Anlauf und sprang über den Zaun der das Grundstück umgab, rannte weiter und kletterte mit einem großen Sprung über das Tor mit Familienwappen.
Er kam hart mit seinen Füßen auf dem Boden auf, sah sich noch einmal um, und rannte weiter.
Er konnte das Stadtzentrum schon sehen, wenn er erst einmal dort war, war er schon fast in Sicherheit.
Jacks Atem kam in unregelmäßigen Stößen und seine Lunge schmerzte, doch er musste weiter rennen, egal wie sehr sein Körper sich sträubte.
Endlich kam er in der belebten Menschenmenge an und konnte zum ersten Mal seit bestimmt einer halben Stunde sprinten stehen bleiben und in Ruhe Luft holen.
Er hatte den Geschmack von Blut in seiner Lunge, doch er war noch nicht in Sicherheit und Galen und seine Leute waren auch schon am Stadteingang angekommen.
Kraftlos erhob sich Jack wieder und begann durch die Menschenmenge zu laufen, sah sich um, sie hatten bereits aufgeholt, konnten ihn in diesem Gedränge aber nicht ausmachen.
Jack begann zu rennen, schneller und schneller, und bog in eine kleine Gasse ein, die zum Hafen führte, doch dadurch dass er anfing zu rennen, wurden auch seine Verfolger wieder aufmerksam auf ihn.
Er würde sich nicht kriegen lassen, dafür war er seinem Ziel zu nahe.
Jack blickte sich um, der Hafen lag bereits vor ihm, er ließ seinen Blick über die verschiedenen Schiffe schweifen, und er hatte tatsächlich Glück.
Ein Schiff war gerade dabei abzulegen.
Er biss die Zähne zusammen, versuchte das Streiken seines Körpers zu ignorieren und sprintete ein letztes Mal los, holte alles aus seinen Beinen heraus, holte Anlauf und sprang mit einem riesigen verzweifelten Sprung auf das ablegende Schiff.
Er hatte seine Verfolger abgehängt.
Jack landete mit einer Hechtrolle auf dem Boden des ablegenden Schiffes, kam an der Schiffs Innenseite zum Halt und das Schiff hatte abgelegt.
Erschöpft ließ er sich gegen das Holz sinken und ließ seinen Atem sich regulieren.
Nach ein paar Minuten öffnete er die Augen und fast die gesamte Crew stand, ihn völlig geschockt anschauend, im Halbkreis um ihn herum.
Zum ersten Mal seit Monaten bildete sich ein Grinsen auf Jacks Gesicht und er grinste den Captain verschlagen an.
" Entschuldigt, dass das so knapp war, aber würdet ihr mich wohl als Seefahrer anlernen?"
