So, das is das nächste Kapitel und endlich kommt mal was Action darein. Ich hoffe ich hab eine glaubwürdige Variante geliefert warum Draco so ist, wie er ist :-). Irgendwie mag ich das Kapitel ;-). Ich hoff euch gefällt's auch :-)


6. Kampf am frühen Morgen

Sie saßen in der Küche des Grimmauldplatzes. „Ach, es ist so herrlich wieder hier zu sein. Es ist zwar nicht mein Elternhaus... aber das meiner Tante, und es hängen so viele Erinnerungen an diesem Haus." Narzissa Malfoy sah sich verträumt um. „Natürlich, wir müssen hier ein wenig sauber machen und es ein wenig reparieren, aber eigentlich ist es ein schönes Haus... Bis auf das Bild meiner Tante im Flur, das muss ich zugeben." Sie war in ihren Schwärmereien einfach nicht zu stoppen. Ron sah sich angewidert um. „Wozu haben wir eigentlich damals hier alles geschrubbt? Es ist doch eh alles wieder so dreckig!"

Nachdem sich schließlich die Zimmereinteilung geklärt hatte – was sehr schnell ging , da es keine Unstimmigkeiten gab – saßen sie alle beisammen in der Küche, die Mrs. Malfoy schon gesäubert hatte und ein wenig einladend aussah. Während Malfoys Mutter damit beschäftigt zu kochen – wo man allerdings merkte, dass es sonst eine Haushelfe für sie getan hatte – saßen die vier am Tisch und starrten sich feindselig an.

„Man, Potter, ich hab genauso wenig Lust dazu die ganzen Ferien mit dir zu verbringen und vor allem dir zu helfen, aber wärst du wenigstens so gnädig und würdest mich nicht mehr anstarren?" schnarrte Malfoy. „Das solltest du dir selber auch mal sagen, Malfoy." erwiderte Ron. „Ach Wiesel, sei ruhig, du hast hier sowieso nichts zu sagen!" blaffte der Slytherin ihn an. „Draco! Jetzt ist aber Schluss. Wir sind nicht hier damit ihr euch den lieben langen Tag streiten könnt, sondern dass ihr euch um die Sache mit den Horkruxen kümmert und es wäre wesentlich effektiver wenn ihr euch nicht die ganze Zeit streitet." Nun mischte sich die junge Mutter ein, um ihren Sohn in die Schranken zu weisen. „Ich geh hoch. Ich hab keinen Bock mit denen," dabei betonte er das Wort möglichst abfällig, „hier zu sitzen und so zutun als wären wir beste Freunde." Er verlor seine Beherrschung nicht, er war kühl, abweisend und überheblich – also genauer gesagt: so wie immer. Er marschierte hochmütig aus dem Zimmer.

Die Frau, mit den langen silber-blonden Haaren und dem spitzen Gesicht, sah ihm kopfschüttelnd nach. „Er muss es noch lernen...". Lange Zeit herrschte Schweigen, bis Narzissa ihnen das Essen – zumindest sollte es das darstellen – auf den Tisch stellte und sich ebenfalls hinsetzte, Harry fragte sie zögernd. „Mrs. Malfoy, dürfte ich Sie was fragen?" Hermine und Ron sahen ihn fragend an. „Natürlich, Harry. Aber warte noch kurz. Ihr könnt mich Narzissa nennen, ich meine, wenn wir hier schon alle gemeinsam leben müssen sollten wir es ... ja, so angenehm wie möglich für uns machen, oder?" Sie lächelte in die Runde und nickte Harry dann aufmunternd zu. „Ich... Sie... du... du sagtest, du hättest Malfoy nicht freiweillig geheiratet? Wie kam es denn überhaupt dazu?"

Sie nickte, so als ob sie diese Frage schon erwartet hätte. „Ja, weißt du, bei uns in der Familie ist... war es so, dass wir nicht jeden heiraten konnten, den wir wollten. Meine Eltern suchten für mich einen reichen, mächtigen Zauberer aus einer alten, reinblütigen Zaubererfamilie – Lucius. Ich... ich wollte ihn nie heiraten. Aber ich musste, ich will nicht wissen was meine Eltern gemacht hätten, wenn ich mich geweigert hätte." Sie setzte ein klägliches Lächeln auf.

„Aber.. wieso haben sie sich nie eingemischt, wenn es um Mal... Dra... ihren Sohn ging?" Hermine hatte sichtlich Probleme wie sie nun ihren Erzfeind nennen sollte, was auch Narzissa nicht entging und ein kleines Grinsen huschte über ihre Lippen. „Ich habe oft versucht ihn von allen möglichen Entscheidung, insbesondere von der Draco zu einem Todesser zu machen, abzubringen, dennoch... ich habe es nicht geschafft. Ich liebe Lucius nicht, er mich nicht. Keine besonders gute Umgebung für ein Kind groß zu werden. Draco hatte nie ein intaktes Familienverhältnis. Alles was seine Einstellung betrifft – nach Außen hin – hat er von seinem Vater. Die Kühle und Arroganz, die Abneigung gegen Muggelgeborene," dabei lächelte sie traurige zu Hermine, „dieses Bild, der Gefühllosigkeit eben. Das hat er von seinem Vater eingetrichtert bekommen, denn ein Todesser darf keine Gefühle haben, nicht mal Lieben."

Harry sah, auch wenn es immerhin um seinen Erzfeind ging, irgendwie betroffen aus – den anderen beiden erging es nicht anders. „Aber Sie...äh du?" Die Frau nickte, ihre Augen schienen so unendlich traurig. „Ja... wenn Lucius nicht da war – bei einem der Todessertreffen, bei geschäftlichen Treffen oder einfach bei einer seiner Affären - konnte ich Draco wenigstens das Gefühl geben, dass er eine liebende Mutter hat. War Lucius da, war es fast unmöglich, denn auch ich musste mich dem Standartbild der Malfoys anpassen. Ich denke, durch diese ganze Lieblosigkeit ist er auf dem besten Weg dahin wie sein Vater zu werden." Man sah ihr an, das dieser Gedanke ihr unglaubliche Schmerzen bereitete. „Ich hoffe, er lernt eines Tages das Gefühl kennen, wie es ist zu Lieben, Freunde zu haben.. nicht immer Perfekt und undurchschaubar zu sein..."

Spät am Abend gingen sie zu Bett, Hermine in ihr eigenes Zimmer – in das auch bald Ginny, die den dreien unbedingt in ihrer misslichen Lage beistehen wollte, einziehen würde und Ron und Harry in das andere.

Lange lagen sie noch wach und dachten über die Worte Narzissa Malfoys nach. Hermine kam zu dem Entschluss, das egal unter welchen Umständen Malfoy aufgewachsen war, das entschuldigte doch wohl lange nicht sein Verhalten, oder etwa doch?

Mitten in der Nacht erwachte Hermine wieder aus einem ihrer Alpträume. Ein paar Minuten versuchte sie vergeblich wieder einzuschlafen, aber es funktionierte einfach nicht. Sie beschloss runter in die Küche zu gehen, um sich einen Tee zu machen, vielleicht würde ihr das beim Einschlafen helfen. Als sie fast aus der Tür war kehrte sie dennoch einmal zurück und nnahm ihren Zauberstab mit. Sie war immerhin im Haus der Blacks, und der Wasserkocher funktionierte nur mit Magie. Unten in der Küche brannte Licht – vermutlich noch einer der nicht schlafen konnte. Und tatsächlich, Malfoy saß am Küchentisch und vor ihm dampfte eine Tasse Tee.

Sie betrat den Raum, unsicher was sie machen sollte sagte sie leise – was ihrer Meinung nach hoffentlich mehr verschlafen, als unsicher klang – „hallo malfoy..." . Ohne weiter darauf einzugehen ging sie zum Schrank, nahm sich eine Tasse und wartete nun auf ihren Tee. Er hatte bisher nichts gesagt und ihr wurde die Situation von Minute zu Minute unangenehmer.

Der Wasserkocher – oder zumindest das, was bei den Zauberern ein Wasserkocher darstellen sollte – war fertig, sie goss sich das Wasser in die Tasse, dummerweise verbrannte sie sich. Malfoy, auf jedes Missgeschick der anderen immer achtend, war das nicht entgangen. „Mensch Granger, bist du nun auch schon zu dämlich um dir eine Tasse Tee zu machen? Bist du überhaupt für irgendwas gut, außer zum Besserwissen?" Ein höhnisches Lächeln umspielte seine Lippen. Sie starr ihn wütend an. „Was? Ich weiß dass ich gut aussehe, aber irgendwie macht es mir Angst, wenn mich so ein kleines dreckiges Schlammblut so ansieht." Das saß!

Hermine belegte Malfoy mit dem ersten Fluch der einfiel, das ließ dieser nicht auf sich sitzen. In kürzester Zeit, hatten sie mit sämtlichen Flüchen die Küche fast in ihre Einzelteile zerlegt. Nachdem Hermine den „igniculus" Zauber ausgesprochen hatte, fing Malfoys Kleidung Feuer. In sekundenschnelle hatte er das kleine Feuerchen auf seinem Umhang beseitigt und funkelte sie boshaft an: „Soso Granger, So willst du es also? Das, kannst du haben, du widerliches, kleines, mieses, Schlammblut! Cru –"

Doch in diesem Moment erschienen Narzissa, Harry und Ron in der Tür – wieso hatte das auch so lange gedauert? Dachte Hermine vorwurfsvoll. „DRACO!" Die junge Gryffindor hatte Mrs. Malfoy noch nie so erlebt. Doch das die junge Mutter brüllte war nicht das harmloseste, sie gab ihm eine schallende Ohrfeige. „Bist du vollkommen verrükt geworden? Willst du wie dein Vater werden? Ich habe gedacht du wärst anders!" Dabei sah sie ihren Sohn mehr als nur enttäuscht an, und irgendwie merkte man ihm an, dass es ihn verletzt hatte, was sie gesagt und getan hatte.

„Ich..ich...bin nicht wie mein Vater," was erst ein Stottern war endete schnell in lautem Gebrüll. „Draco, wenn du lieber deinem Vater folgen willst und somit in den sicheren Tod gehen willst, dann tu es! Hast du eigentlich eine Ahnung, wie große Sorgen ich mir die vergangenen Monate gemacht habe? DEINETWEGEN? Nein! Weißt du, wie sehr ich beim Orden betteln musste, damit sie mir, aber vor allem auhc DIR Sicherheit gewähren! Nein." Ihr Blick, aber auch ihr Ton erschreckten die anderen drei.

Malfoy sah auf den Boden, einerseits tat es ihm wegen seiner Mutter wirklich leid und er hätte sich sogar entschuldigt, wenn nicht Potter und sein Gesindel dabei gewesen wären, aber andererseits hatte es dieses Schlammblut verdient! Als seine Mutter merkte, dass er nachgab, fügte sie streng, aber ein wenig sanfter hinzu: „Ich will nie, niemals wieder einen dieser Flüche aus deinem Mund hören, verstanden?" Er schwieg, aber Hermine wurde in dem Moment klar, dass er nicht ganz allein - gut, zumindest den größten Teil - die Schuld an diesem Fiasko trug. „Ähm, Mrs. Malfoy?" Sie musste ihr wohl oder Übel sagen, dass sie nicht ganz unschuldig war. „Ja, Hermine?" Sie lächelte ihr zu. „Ich.. naja... Er ... also, ich... hab mit den Flüchen angefangen..." Irgendwie schämte sie sich, wieso hatte sie sich auch so provozieren lassen!

Malfoy blickte sie erstaunt und abschätzend an, dennoch der Spott in seinen Augen war unglaublich. „Hermine, es macht keinen Unterschied. Das entschuldigt in keiner Weise, dass er einen solchen Fluch anwenden wollte." Sie hatte Recht. Der junge Slytherin verließ nach diesen Worten fluchtartig den Raum, seine Mutter machte allerdings keinerlei anstalten ihm zu folgen. „Wie wäre es mit einem Tee? Ich denke den könnten wir jetzt erstmal gebrauchen." Sie sah sich kopfschüttelnd im Raum um. „Meine Güte, man sollte ja nicht meinen, dasss zwei Hogwartsschüler so ein Chaos hinterlassen können," bei diesen Worten mussten die drei lachen. Mit einem Wink des Zauberstabs waren die Überbleibsel des Kampfes der zwei Streithähne beseitigt. Über ihnen hörte man das poltern einer auf und ab laufenden Person.

Narzissa schüttelte den Kopf. „Er... naja, er hat es nicht anders gelernt, Hermine. Sein Vater hat ihn oft mit diesem Fluch bestraft, wenn er etwas nicht richtig gemacht hat." Schweigen. Das war ein Schock. Wie konnte ein Vater, seinen Sohn mit einem Fluch solchen Ausmaßes ...ja quälen? „Hermine, egal was er zu dir gesagt hat – ich denke, es muss etwas gewesen sein, was schlimm genug für dich um mit den Flüchen anzufangen – er meinte es nicht so." Sie versuchte wirklich sich für das Verhalten ihres Sohnes zu rechtfertigen .Die Gryffindor nickte: „Ich befürchte allerdings, dass er es so meinte. Er nennt mich schon immer so."

Narzissa sah sie traurig an. „Hermine, das hat nichts mit dir als Person zutun, sondern einfach damit dass sein Vater ihm diese Vorstellung von Muggelgeborenen als „unrein und dreckig" in den Kopf ..schon fast geprügelt hat. Und zu alledem bist du noch die beste Freundin von Harry Potter, von dem er auch wiederum gelernt hat, dass dieser arrogant und schlecht ist. Das ist nicht alleine Dracos Entscheidung was er denkt, vieles hat Lucius ihm vorgegeben."

Eine halbe Stunde später gingen sie zu Bett. Hermine hatte wohl Recht, solange sie mit Malfoy unter einem Dach lebte, würde wohl noch viele Überraschungen, ob nun von der guten oder bösen Sorte auf sie zukommen.


Sooo, ich hoffe es war okay so? ) Freut mich immer wenn's ein kleines Reviewchen gibt ;-) Thx, fürs Lesen, und nochmal danke, an meine treuen Leser/innen :-)