So das ist wieder ein längeres Kapitel. Bei dem bin ich mir echt sehr unsicher ob das so geht - ich hab's zwar irgendwie gern - aber naja, ich weiß nicht ob das halt nicht zu ... naja, ist. Will ja jetzt auch nichts verraten, aber dieses mal wäre es schon wichtiger wenn ihr mir eure Meinung dazu sagt.
7. Der Tod eines treuen Gefährten
Die nächsten Tagen im Grimmauldplatz verstrichen ohne einen weiteren Vorfall. Malfoy war dazu übergegangen sie einfach zu ignorieren und sich nur bei den Mahlzeiten mit ihnen in einem Raum aufzuhalten. Hermine und den anderen war es nur Recht so, sie hatten einfach keine Lust auf diese unwichtigen Streitereien, denn es gab Wichtigeres zutun, allerdings mussten sie sich eingestehen, dass sie sich darum nicht wirklich kümmerten.
Es war noch sehr früh, kurz vor Neun, dennoch waren sie fast alle im Flur versammelt und warteten gespannt auf die Ankunft von Mrs. Weasley und Ginny, natürlich in Begleitung eines gut ausgebildeten Mitglied des Ordens.
Es klopfte. „Wer ist da?" rief Narzissa Malfoy schon fast ängstlich. „Minerva mit Molly und Ginny." Kam es Hermine so vor, oder hörte sie draußen jemanden entsetzt aufkeuchen? „Dann kannst du mir sicher das Passwort nennen, oder?"
Passwort! Hermine, Harry und Ron sahen sich fragend an, was der Mutter des Slytherin Prinzen nicht entging, schnell erklärte sie: „Wir haben mit den Mitgliedern des Orden ein Passwort vereinbart, für den Fall dass..." Doch weiter kam sie nicht, man hörte von draußen ein leises „Tenebris, aber lass uns endlich rein, wir haben hier ...was... gefunden." Die Stimme ihrer Schulleiterin war irgendwie seltsam.
Dennoch musste Hermine grinsen. „Tenebris? Na, das nenn ich mal einfallsreich." Selbst Narzissa Malfoy musste Lachen, denn auch ihr war der seltsame Ton in McGonagalls Stimme aufgefallen. „Ja, wir mussten uns halt schnell für eins entscheiden..." Ron sah ratlos zu Harry, der auch nur mit den Schultern zuckte. „Ach Jungs! Das ist Latein und heißt soviel wie „Dunkelheit""
Die blonde Frau hatte die Tür geöffnet und wollte die anderen reinlassen, die sich aber kein Stück von der stelle rührten. „Was ist denn los? Ihr seht ja fürchterlich aus!" In der Tat, alle drei sahen kreidebleich aus. „Her... Hermine, weißt du wo Krummbein ist?" fragte Ginny tonlos und sah ihre Freundin nervös an.
„Draußen irgendwo, ich hab ihn letzte Nacht rausgelassen...Warum?" Hermine sah sie verwirrt an. Mrs. Weasley sah sie mitfühlend an. „Hermine, ich befürchte Krummbein ist... nunja...tot." Schweigen. „Was? Wieso?" Sie wurde hysterisch. Ron und Harry drückten sich an ihr vorbei und Professor McGonagall deutete auf eine Stelle am Türrahmen, und da erkannten auch sie es.
Es war grauenhaft. Ron versuchte Hermine davon abzuhalten sich dieses...Etwas anzusehen, doch es war zu spät. Ein spitzer Schrei, dann brach sie in Tränen aus.
Krummbein, oder das was einst Krummbein war, war an den Türrahmen des Hauses der Blacks genagelt, quer über die Tür war in Blut – Krummbeins Blut - „Verräter ihr seid die Nächsten!" geschrieben.
Ginny brachte die verzweifelnd schluchzende Hermine in den – mittlerweile geputzten – Salon. Professor McGonagall reinigte die Tür, brachte aber die Überreste Krummbeins mit ins Haus.
Als sie sich im Salon eingefunden hatten betrat auch Malfoy den Raum. Er ließ den Blick schweifen, kurz blieb sein Blick – voller Abneigung und Hohn – an den zwei Weasley Frauen hängen, dann wanderte er zu Hermine, die vollkommen aufgelöst und verweint auf dem Sofa saß. Er hob eine Augenbraue, konnte sich aber ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.
„Was ist passiert?" wandte er sich gelangweilt an seine Mutter. „Hermines Kater... ist tot... getötet worden." Man sah ihr an, dass sie sich unwohl in ihrer Haut fühlte – nur weswegen? „Ach, dieses rote hässliche Vieh? Na, Merlin sei Dank, einer musste es ja mal tun!" Keine Gute Idee! Hermine heulte laut auf und fing wieder an bitterlich zu weinen, Harry und Ron sprangen auf und wollten sich auf ihn stürzen ... Doch wieder einmal kam ihnen Narzissa Malfoy zuvor, sie schlug ihn nicht, aber ihre Stimme ließ alle im Raum zu Eis erstarren.
Sie brüllte nicht, nein, ihre Stimme war kalt – ein wenig Enttäuschung schwang allerdings mit. „Draco, was fällt dir eigentlich ein? Sie hat dieses Tier geliebt. Du hast doch nicht gesehen was man diesem armen Kater angetan hat! Draco, dieses Tier wurde wegen uns so grauenhaft zugerichtet." Er war unnatürlich blass – blasser als sonst.
„Du hast nicht gesehen was an der Tür stand! „Verräter ihr seid die Nächsten!"" Ginny hatte Hermine umarmt die noch immer fürchterlich weinte. „Ich...ich...oh man." Und mit diesen Worten setzte er sich geschockt auf einen der Sessel.
„Narzissa, sie wissen also dass ihr hier seid. Sie wissen, dass ihr die Seite gewechselt habt." Minerva McGonagall sah sehr besorgt aus, doch in diesem Moment merkte Harry, dass Dumbledore sie nicht umsonst zur Stellvertretenden Schulleiterin und das Ministerium sie zur Schulleiterin gemacht hatten. Diese Frau zeigte, so wie Dumbledore auch, Mitgefühl aber auch Stärke und Entschlossenheit. „Narzissa, ihr verlasst dieses Haus unter keinen Umständen, wenn nicht Begleitung vom Orden dabei ist. Das gilt auch für euch drei," dabei sah sie die Harry und Ron an, da Hermine noch immer schluchzend in Ginnys Armen lag.
„Ihr vier werdet sowieso wieder zurück nach Hogwarts kehren, dort ist es sicherer für euch. Schlagt euch alles andere aus dem Kopf. Ihr werdet genug Freiraum haben um nach den Horkruxen zu suchen, und wenn ihr das Schloss dafür verlassen müsst, habt ihr auch meine Erlaubnis, aber ihr werdet dieses Schuljahr zurückkehren." Sie nickten nur, sie wussten ja dass Professor McGonagall Recht hatte. „Hermine, ich weiß dass dich dein Verlust sehr schmerzt, aber denkst du, du kannst dich mit den anderen möglichst bald mit der Suche nach den Horkruxen beschäftigen?" Die Gryffindor nickte. „Natürlich, Professor. Jetzt kann man leider nichts mehr ändern und es ist nur erst Recht ein weiterer Grund um damit weiterzumachen!" redete sie mit tränenerstickter Stimme. Die Schulleiterin lächelte sie an. „Du hast Recht, natürlich. Es war eine sehr schlaues Tier, Hermine, und ich denke es hat seine Besitzerin gut ausgewählt." Die Professorin versuchte sie ein wenig aufzumuntern und ihr ein wenig Mut zu machen, es klappte sogar – zumindest ein bisschen.
Jetzt meldete sich Mrs. Weasley zu Wort, die ebenfalls ein wenig geweint hatte – so was ging ihr an die Nerven. „Ich hab für euch eingekauft, ihr müsst hier ja was vernünftiges essen – wie wäre es, wenn ich erst mal einen Tee mache und danach was koche?" Sie nickten, auch wenn eigentlich niemand wirklich Hunger hatte. Doch kaum war Mrs. Weasley aus der Tür verschwunden kehrte sie zurück. „Ach, die Briefe aus Hogwrats sind angekommen. Ich werde morgen fahren und eure Schulsachen einkaufen. Ich möchte nicht, dass ihr euch in so große Gefahr begebt und mitfahrt." Und da war sie auch wieder verschwunden.
Aber nach dem Tee verabschiedete sich Professor McGonagall. Sie ermahnte Narzissa noch mal nicht das Haus zuverlassen und die anderen vier bat sie noch einmal sich möglichst bald wieder auf die Suche nach den Horkruxen zu machen. Sie aßen schweigend. Malfoy war auch anwesend – zumindest körperlich, nach dem Essen verzog er sich wieder in sein Zimmer.
„Danke, Molly. Ich bin im Kochen wirklich total unfähig, es hat den Vieren betsimmt gut getan, mal wieder was vernünftiges zu essen." Ja, mittlerweile waren sich alle sicher- Narzissa Malfoy war eine unglaubliche nette Person. „Kein Problem, ich werde morgen auch die Sachen für Draco mitbesorgen. Ihr könnt das Haus schließlich nicht verlassen." Sogar Mrs. Weasley, die den Malfoys nie sehr gut gesinnt war, mochte diese Frau. „Das ist wirklich nett von dir."
Als sich auch Molly Weasley verabschiedet hatte, saßen sie noch ein wenig in der Küche, zusammen mit Malfoys Mutter. „Wir sollten uns direkt morgen an die Arbeit machen. Vielleicht finden wir hier irgendwo einen Hinweis auf den gestohlenen Horkrux oder auch einen auf die Anderen?" Harry wollte jetzt unbedingt endlich anfangen, er hatte es sowieso schon viel zulange hinaus geschoben.
„Wir sollten erst mal die Bibliothek absuchen, dann im Arbeitszimmer und in den Schlafzimmern nachsehen. Vielleicht ist auch was auf dem Dachboden zu finden." Narzissa Malfoy, die sich in diesem Haus bestens auskannte, dachte sofort an alle möglichen Orte nach, wo man Etwas brauchbares finden könnte. „Wir sollten morgen früh abmachen, wer wo sucht. Ist doch besser wenn wir uns die Arbeit aufteilen, oder?" Ron hatte Recht, es ging schneller wenn sie sich aufteilten. „Einer sollte Mal-", doch mit einem Seitenblick auf die blonde Frau stockte Hermine, „Draco bescheid sagen."
Als Ron gähnte, sagte die junge Mutter: „Ihr solltet jetzt ins Bett gehen, ihr könnt es ihm ja morgen erklären. Heute wäre das keine gute Idee mehr." Da sie alle wirklich müde waren, verschwanden sie in ihre Betten. Harry und Ron gingen in ihr Zimmer, das direkt neben Hermines und Ginnys Zimmer lag, auf der anderen Seite lag Malfoys Raum. Mit einem letzten genuschelten „Gute Nacht" gingen sie ins Bett.
Hermine wälzte sich stundenlang – so kam es ihr vor – von eine auf die andere Seite, doch egal wie sie sich hinlegte, an was sie auch versuchte zu denken, es half nicht. Immer wieder sah sie Krummbein, immer wieder kamen die üblichen Sorgen und Ängste in ihr hoch. Leise rief sie nach Ginny, doch diese schlief tief und fest und gab keinen Laut von sich.
Nach kurzem Überlegen stand Hermine auf und ging runter in die Küche. Müde setzte sie sich an den Tisch, versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Eigentlich wollte sie sich einen Tee machen, doch ihr Zauberstab lag oben auf dem Nachttisch. Da ging die Küchentür auf.
Draco lag schon sehr lange wach und versuchte den Abend zu vergessen. Im Zimmer neben ihm hörte er eine Stimme, dann Schritte... Eines der Mädchen war wohl aufgestanden und wollte runter. Vermutlich Granger, die kann wegen ihrem hässlichen Vieh wohl nicht schlafen. Was fand sie überhaupt an dem Tier? Er verwarf den Gedanken wieder, er würde es sowieso nicht verstehen. Naja, wer versteht schon ein Schlammblut? Dachte er gehässig. Doch er stand ebenfalls auf, schnappte seinen Zauberstab – wenn es wirklich das Schlammblut war, konnte er sich wegen seiner Bemerkung auf was gefasst machen – und ging ebenfalls hinunter.
Er stieß die Küchentür auf und in dem selben Moment wusste er das Recht gehabt hatte. Granger saß am Tisch, den Kopf auf die Hände gestützt. Für den Bruchteil einer Sekunde entglitten ihr die Gesichtszüge. Sah sie ihn etwa ängstlich an? Anscheinend hat sie Angst vor mir! Schoss es ihm durch den Kopf und seine Laune besserte sich ein wenig.
„Na, keinen Zauberstab dabei, Granger?" fragte der große Blonde sie gehässig. „Ich hab ihn oben liegen lassen..." sagte sie gleichgültig. Dieses ließ sie sich nicht provozieren, nicht heute wo sie Krummbein verloren hatte. Er schien zu merken, dass sie auf seine Beleidigungen nicht anspringen würde, eigentlich ein verlockendes Angebot, aber als er sah, dass sie ohnehin schon wie ein Häufchen Elend aussah beschloss er die vielen netten Dinge, die er ihr noch zu sagen hatte für eine andere Gelegenheit aufzuheben.
Er setzte sich ihr gegenüber. „Ich könnte dich jetzt verhexen, und du könntest dich nicht einmal wehren." Nun, vielleicht sollte er sie ein kleinwenig auf ihre hilflose Situation aufmerksam machen? „Ich weiß, Malfoy." Innerlich verzog er das Gesicht. Irgendwie war es nicht lustig, wenn sie sich nicht darüber aufregte. „Wie wär es, wenn du einfach mal wassinnvollesmachst und den Wasserkocher anmachst?" Ihre Stimme klang weder gereizt, noch irgendwie angriffslustig, nein, sie war nur müde und traurig. „Für ein Schlammblut wie dich? Vergiss es!"
Sie sah ihn nur an. Und es war ihm unangenehm, immerhin war es seine Schuld, dass ihre hässliche Katze tot war. „Ich versteh dich nicht." Sagte sie, mehr zu sich selbst als zu ihm. „Ich denke ich habe laut und deutlich gesprochen, und ich denke, es war ebenfalls auch eine Sprache die du verstehen solltest." Überheblich und gehässig wie immer, Malfoy eben. „Das meinte ich nicht. Du hast so eine nette Mutter, sie hat nicht die selben... Wertvorstellungen wie du, was Menschen betrifft. Wie kannst du eigentlich nur so sein?"
Er überlegte ob er sie wieder Beleidigen sollte, aber sie sah echt fertig aus und die Frage war ohne Hass oder Abneigung gestellt, eine Frage aus purem Interesse halt. Außerdem, er war jetzt auf der „guten" Seite... und seine Mutter würde so gerne einen Sohn haben, der sich vernünftig benimmt und nicht wie sein Vater ist. Also, wäre es doch praktisch ein ...Fortschritt würde er sich „normal" mit Granger unterhalten? Er liebte seine Mutter. Sie war die Einzige die ihm je dieses Gefühl der Wärme und Zuneigung gegeben hatte, zwar nur dann wenn sein Vater nicht da war... aber sie wünschte es sich doch so.
Hermine erhob sich seufzend und wollte grade die Küche verlassen, als Malfoy endlich antwortete. „Willst du meine Antwort gar nicht hören?" Er drehte sich zu ihr um. Sie stand wie angewurzelt da, sie starrte ihn entgeistert an. Hermine hatte wirklich irgendeine Beleidung erwartet, oder auch das er einfach nichts sagte, aber das? „Doch...Doch, eigentlich schon..." Er grinste, zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er mal wieder die Genugtuung bekommen, wie Granger vollkommen Fassungslos war.
„Dann setz dich, ich mag es nicht, wenn ich sitze und mich dann mit stehenden Leuten unterhalten muss." Sie überlegte kurz, nickte dann und setzte sich wieder an ihren alten Platz. Malfoy hob den Zauberstab – sie zuckte entsetzt zusammen und schloss die Augen. „Granger, keine Angst. Ich mach nur den... wie sagtest du... Wasserkocher an." Sein Grinsen wurde immer breiter und Hermines Wut immer größer, sagte dennoch nichts.
„Also pass auf. Ich mach das hier nicht wegen dir. Das ist wegen meiner Mum, klar? Sie würde gerne einen Sohn haben, der auch nichts gegen Leute... wie... dich hat. Mal sehen wie lange ich es aushalte mit dir in einem Raum zu bleiben, ohne dich zu beleidigen oder zu verhexen." Hermine hatte nichts anderes erwartet, dennoch erstaunte sie, dass Malfoy den Wünschen seiner Mutter nachkommen wollte – sie nicht enttäuschen wollte. Sie nickte,
„Ich nehme an dir brennen ein paar Fragen schon seit langem auf der Seele die du mir stellen willst." Dabei sah er sie fast schon unverschämt grinsend an. „Aber zu deiner ersten Frage. Wir lernen ja praktisch von unseren Eltern, was gut und was schlecht ist. Aber was ist, wenn du von deinen Eltern die Sachen als gut beigebracht kriegst, die die meisten für schlecht halten? Du glaubst doch praktisch an das, was deine Eltern dir vorgeben, oder nicht?" Er glaubte es selbst nicht, er saß hier und erklärte sich und das auch noch dem Schlammblut Granger. In Gedanken verzog er selber angewidert das Gesicht.
„Ich denke schon..." Hermine nickte. „Wir schön dass du denken kannst. Bei mir war es allerdings nicht nur so, dass meine Eltern es mir beigebracht haben. Wie sicherlich meine Mutter schon erzählt hat, hat mein Vater noch nie zurück geschreckt auch seinen Sohn mit körperlichen Schmerzen zu bestrafen, der Crucio Fluch sagt dir bestimmt etwas. So lernte ich meine Wertvorstellungen von Menschen kennen, allerdings glaube ich die meisten in der Tat auch selbst." Er blickte kalt und ohne jede Gefühlsregung auf die Wand hinter Hermine. „Du glaubst etwas, was man dir erzählt hat. Aber du hast dich doch noch nie im Leben mit so einem Menschen wir mir abgegeben, oder?" Gut, Granger war kein dummes Mädchen.
Er nickte. „Aber wenn dir deine Eltern beigebracht haben: „Gib dich nicht mit einem Mörder ab, das sind böse und gemeine Menschen", was dann?" Hermine seufzte, DAS würde eine lange Diskussion werden. „Na, ich würde ihnen glauben. Immerhin hat er Menschen getötet... er hat ein Verbrechen begangen!" Malfoy nickte erneuert. „Siehst du Granger, es ist das selbe." Sie sah ihn entgeistert an. „Warum sollte das, das selbe sein?" Er lachte – ehrlich und ohne jeglichen Hohn. „Ach, Granger. Weil es aus der Sicht meines Vaters, die Sicht die ich gelernt habe, es ein Verbrechen ist ein Schlammblut zu sein. Es ist genau das selbe." Hermine dachte nach, wenn man es so sah, hatte er Recht.
„Und noch eine Frage? Wo wir schon dabei sind..." Sie überlegte, sollte sie die Gunst der Stunde nutzen und die tiefen Abgründe in seiner Seele versuchen aufzudecken? Aber nicht, dass er sich nachher zuviel einbildete... „Ok, Malfoy. Ich hab da ein paar Fragen. Aber denk ja nicht, ich würde viel über dich nachdenken oder so. Ich denke, aber die Fragen hast du schon des öfteren gehört." Er grinste sie an. „Ich bilde mir nicht mehr ein, als sonst." Sie rollte die Augen, angeberischer Kerl. Wieder hob Malfoy den Zauberstab und wieder zuckte sie zusammen, ihr war nicht wohl wenn er einen Zauberstab hatte und sie nicht.
„Nein, Granger. Heute lassen wir das Haus mal stehen." Zwei Tassen Tee schwebten auf den Tisch zu. Malfoy war also auch schon 17. Eine Tasse blieb vor der Gryffindor stehen, die andere Tasse schnappte Malfoy aus der Luft. Hermine beäugte ihren Tee misstrauisch. „Also, deine Fragen?" Er sah herausfordernd an. „Warum bist du immer so ... Gefühllos und kalt?" Sie stellte einfach die erste Frage dir ihr einfiel. Er runzelte die Stirn, die Frage hatte er eigentlich nicht erwartet.
„Naja, mein Vater ist seit so vielen Jahren ein ehrgeiziger Todesser. Nach seiner Ansicht müssen alle Anhänger so sein, wie der dunkle Lord. Ohne jedes Gefühl – nach Außen. Im Innern darf nur Hass und Abneigung sein, und Treue gegenüber Voldemort. So wurde ich erzogen. Mein Vater liebt meine Mutter und mich in keiner Weise. Wir sind für ihn nur weitere Schachfiguren in seinem Leben. Meine Mutter muss die Schöne, treue Ehefrau sein und ich der Sohn der erfolgreich dem dunklen Herrn dient, der Jahrgangsbeste ist und dazu noch ein guter Quidditchspieler. Wenn ich diese Sachen nicht erfülle..."
Den Rest des Satzes ließ er offen. „Was dann, Malfoy?" Hermine hatte ihre Stimme nicht so unter Kontrolle wie sie es gerne hätte. „Werde ich bestraft, meist mit dem Crucio-Fluch." Er war ernst, blickte noch immer Stur die Wand an. „Du warst bisher nur immer der Zweitbeste im Jahrgang...und..und naja, gegen Harry hast du auch meist verloren...und was war im letzten Jahr mit Dumbledore... hat er dich... immer?" Er nickte, schüttelte dann aber den Kopf. „Bei Dumbledore ging es wohl schlecht, oder? Er ist in Askaban."
Sie war geschockt. „Er... Du bist sein Sohn!" Malfoy lächelte kalt. „Hast du schon vergessen was ich eben gesagt hab, Granger? Ein Malfoy fühlt nichts, was Zuneigung, Wärme oder Liebe betrifft. Dann bist du in seinen Augen schwach und verdienst es nicht ein Malfoy zu sein." Sie schwieg, jetzt verstand sie, warum er sie so verabscheute. Einerseits weil er es so gelernt hatte, andererseits weil sein Vater ihn wegen ihr schon so oft...gequält hatte. „Aber das stimmt doch nicht. Wer liebt ist doch nicht schwach! Wer liebt ist doch grade erst richtig stark! Ich mein, seh dir deine Mutter an oder Harry, seine Mutter konnte allein durch Liebe, den tödlichen Fluch abwehren!"
Irgendwie musste er Granger Recht geben. „Ja, aber mein Vater sieht es als Schwäche an, weil man für jemand anderen sterbe würde." Hermine verzog das Gesicht. „Ach, aber für Voldemort zu sterben ist was anderes?" Er war überrascht, sie nannte ihn beim Namen? Dann zuckte er die Schultern. „Eigentlich ist es nichts anderes." Sie dachte nach. „Da gibt es noch eine Frage..." Er grinste. „Ja, Granger ich bin noch zu haben." Sie sah ihn empört an. „Wolltest du das nicht fragen?" Wieder grinste Malfoy und zwinkerte schelmisch. Eigentlich konnte Malfoy ja ganz nett sein, wenn er wollte, stellte sie fest und irgendwie war ihr der Slytherin sympathisch wenn er ein wenig rumwitzelte und so war, wie jetzt.
„Hattest du denn nie solche Gefühle wie Liebe oder so was für jemanden empfunden?" Er legte den Kopf schief. „Doch, aber nur für meine Mutter. Sie war die einzige Person, die mir halt das gab, was ich am meisten brauchte – zumindest dann, wenn mein Vater nicht da war." Hermine nickte. „Liebe und Geborgenheit?" Jetzt nickte er.
Die Gryffindor gähnte. „Müde, Granger? Keine Fragen mehr?" Er grinste verwegen. „Nein, Malfoy. Für das erste ist meine Neugier gestillt. Ich geh jetzt ins Bett." Sie stand auf, als sie hinter Malfoys Stuhl war rief er: „Granger?" „Hm?" Er hatte lange überlegt ob er das sagen sollte, aber seine Mutter würde es sowieso früher oder später von ihm verlangen, also sagte er: „Das wegen deinem Kater und ...meinem Kommentar tut mir leid. Immerhin ist das wegen meiner Mutter und mir passiert."
Sie war... erstaunt, entsetzt. Nenne man, wie man es will, und jetzt glaubte sie wirklich Malfoy sei krank. „Schon gut... Er... naja, war ja schon was älter und ihr könnt ja auch nichts dafür." Sie ging weiter und war schon fast zur Tür raus, als er sie noch einmal rief, sie blieb stehen und drehte sich um. Dieses Mal blickte Malfoy nicht zur Wand sondern hatte sich zu ihr umgedreht. „Dafür dass du ein Schlammblut bist, kann man eigentlich gut mit dir diskutieren." Sie nickte ihm zu: „Dafür dass du ein Arschloch bist, kann man auch mal ganz gut mit dir reden." Er lachte leise. „Ach und noch was. Ab morgen, bin ich wieder ganz der Alte, kapiert? Das hier war nur so eine Art...Test, ok Schlammblut?" Sie drehte sich um und rollte mit dem Augen. „Gute Nacht, Malfoy." Und mit diesen Worten war sie aus der Küche verschwunden.
Na, ich hoffe. Das war mal okay so. Schade, dass der gute Malfoy so nicht immer ist.
Wieder mal ein dickes Danke, an alle Leser :-) und ich hoff mal ihr hinterlasst mir ein Review :-)
LG, VampirHerz
