Disclaimer: Nein, ich bin immernoch nicht JKR und daher gehört mir Harry Potter und der Rest auch nicht. In diesem Kapitel nur die neue Handlung, der Park, der Pinienweg und seine Bewohner, sowie ein Mantel ;)
A/N: Seid ihr wahnsinnig? °alle umknuddel° Soo viele Reviews! °rumhüpf° Ich bin unsagbar glücklich! Leider fehlt es mir im Moment an Zeit (hab in zwei Wochen Abschlussprüfung °zitter°) um lange Kapitel zu schreiben. Hoffe es gefällt euch trotzdem!
"Einen schönen guten Morgen, Miss Black."
"Oh, guten Morgen." Die junge, dunkelhaarige Joggerin bleibt stehen. Sie wischt sich ihr kurzes Haar aus der Stirn und nimmt die Kopfhörer des Walkmans ab, der am Hosenbund ihrer schwarzen Trainingsshorts festgemacht ist. "Sie sind wieder früh unterwegs, wie ich sehe, Mr. Dursley"
"Oh, Sie wissen ja, die Arbeit ruft.", erklärt Onkel Vernon gewichtig. Harry, der sich hinter der Hecke versteckt hat, um dem morgentlichen Tumult im Haus etwas zu entkommen, muss grinsen, als er sieht, wie sich wieder einmal die Vorhänge im Wohnzimmer leicht bewegen. Tante Petunia ist also abermals nicht entgangen, dass Onkel Vernon schon wieder mit einer der beiden jungen Damen aus dem Ligusterweg Nummer 9 plaudert.
Tante Petunia hält nicht viel von ihnen. Für sie sind die Bewohnerinnen des Ligusterwegs 9 "Künstlerpack", das nur hierhergezogen ist, um die Gegend in Veruf zu bringen. Besonders wenig Gefallen findet sie an den seltsamen Besuchern, die immer wieder bei den beiden Frauen vorbei schauen.
Harry kennt Miss Black besser als ihre Mitbewohnerin, Miss Fenwick. Er trifft sie manchmal nachmittags im Park, wenn er nichts für die Schule zu tun hat und das Wetter schön ist. Er mag Padfoot, den großen, schwarzen Hund, mit dem Miss Black oft unterwegs ist. Auch heute Morgen ist er wieder bei ihr. Er hat Harry offenbar bemerkt, denn er wufft etwas in seine Richtung und wedelt fröhlich mit dem Schwanz, immer darauf bedacht nicht Onkel Vernons Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. So scheint es Harry zumindest, denn der Hund wirft dem großen, schnauzbärtigen Mann immer wieder Seitenblicke zu. Doch die Gefahr entdeckt zu werden ist gering, denn Onkel Vernons ganze Aufmerksamkeit gebührt der jungen Nachbarin.
"Vernon! Du kommst zu spät!", ruft Tante Petunia aus dem Haus.
"Ich wollte Sie nicht aufhalten.", lächelt Miss Black entschuldigend.
"Aber nicht doch. Es war mir ein Vergnügen.", meint Onkel Vernon, verabschiedet sich rasch und steigt ins Auto.
"Na komm schon, Pads. Weiter gehts!", ruft Miss Black und beginnt weiterzulaufen. Padfoot bellt noch einmal fröhlich in Harrys Richtung, dann läuft er der jungen Frau hinterher. Harry sieht den beiden nach, bis sie um die nächste Ecke verschwunden sind, dann steht er auf und läuft ins Haus.
Harry klettert über die kleine Steinmauer, die den Garten der Dursleys umzäunt, und läuft den Ligusterweg entlang. Die Schule hat er für heute hinter sich gebracht und der warme Frühlingsnachmittag wartet geradezu darauf im Park verbracht zu werden. Tante Petunia ist glücklicherweise bei einer Freundin zum Tee eingeladen und hat Dudley mitgenommen. So steht niemand Harrys kleinem Ausflug im Wege.
Am liebsten hat Harry den kleinen Teich in der Mitte des Parks. Dort kann er immer wieder Enten beobachten, ohne selbst von Dudley oder einem der anderen Kinder entdeckt zu werden. Die Enten sind Harrys Freunde.
So ist der Teich auch heute wieder Harrys Ziel. Er betritt den Park durch das kleine Eisentor und läuft über die frisch gemähte Wiese. Der Duft des Grases steigt ihm in die Nase und der Wind zerzaust ihm das schwarze Haar. Harry hüpft ein klein wenig beim Laufen.
Als er den Teich erreicht merkt er, dass die Bank unter der nahen Weide, sein Lieblinsbeobachtungsposten, heute nicht leer ist und auf ihn wartet.
Ein Mann sitzt darauf, seinen schweren Rucksack neben sich abgestellt. Harry erkennt ihn sofort. Er kommt immer wieder in den Ligusterweg 9. Tante Petiunia sagt er hat kein zu Hause, aber Harry ist anderer Meinung. Er hat gesehen wie sich Padfoot freut wenn er wieder da ist. Und Harry findet, dass man dort zu Hause ist, wo man gerne ist und andere sich freuen, wenn man da ist.
Wo der Mann immer wieder hin geht und wo er ursprünglich her kommt weiß niemand so genau. Tobi aus Harrys Klasse behauptet er sei ein Cowboy. Mrs.Summer aus dem Pinienweg meint er wäre ein Künstler aus Paris. Ihre Tochter Sue hat Harry allerdings erzählt, dass er ein Zauberer ist, so einer wie der Große Alberto im Zirkus.
Harry hat noch nie mit ihm gesprochen. Nicht, das er nicht gewollt hätte. Nur leider waren ihm Tante Petunia oder Dudley immer wieder dazwischen gekommen. Oder es war schon spät und Harry musste nach Hause, bevor sein Verschwinden von den Dursleys bemerkt wurde.
Aber heute hat er Zeit und heute gibt es auch niemanden, der ihm irgendetwas verbieten kann. So schleicht Harry vorsichtig näher.
Je näher er kommt, desto aufregender findet Harry den Fremden. Er trägt sein sandbraunes Haar länger und er ist auch nicht frisch rasiert, was ihm ein bisschen das Aussehen von einem dieser Einzelgänger aus den Western verleiht, die Dudley immer wieder sieht. Sein brauner Mantel ist lang und trägt die unübersehbaren Male weiter Reisen. Woher er wohl diesmal kommt?
"Hallo Harry."
Harry bleibt wie festgewachsen stehen. Der Mann dreht seinen Kopf in Harrys Richtung und lächelt ihn an. Wie konnte er ihn nur hören, leise wie er geschlichen ist, fast wie die Indianer? Der Mann stellt seinen Rucksack, der bislang neben ihm auf der Parkbank gestanden hatte, auf den Boden und deutet auf den nun freien Platz. "Willst du dich nicht setzen?"
Harry nickt und umrundet die Parkbank ohne den immernoch lächelnden Mann aus den Augen zu lassen. Dann setzt er sich, seine Beine lässt er baumeln. "Wer bist du?", fragt er, sein Blick hängt immernoch forschend an dem Reisenden.
Der Mann lächelt noch mehr. Ein Lächeln, das auch seine Augen zu erhellen scheint.
"Ich bin Remus." Er hält Harry seine Hand hin und dieser Schüttelt sie grinsend.
"Und woher weißt du meinen Namen?", fragt er dann neugierig.
"Ich weiß so einiges."
"Auch über mich?", fragt Harry erstaunt.
"Auch über dich."
"Bist du ein Cowboy?"
Remus lacht "Sagt man das?"
"Also nicht.", meint Harry und auch er muss lachen.
"Leider kann ich dir damit nicht dienen."
"Dann bist du ein Straßenkünstler aus Paris?"
Wieder lacht Remus. "Sagen wir ich kenne die Straßen von Paris. Und wenn du überleben als Kunst bezeichnest, dann bin ich sogar ein Künstler."
Harry nickt. "Dann hat Sue wohl doch Recht."
"Du meinst das kleine Mädchen aus dem Pinienweg?", fragt Remus überrascht. Wieder nickt Harry. "Und was meint sie das ich bin?"
"Sie sagt du bist ein Zauberer."
Tja Remus, wie redest du dich jetzt wohl raus? Bin schon ganz kribbelg auf eure Reviews!
