Am nächsten Morgen, gab es einen kurzen Moment der Verwirrung, als die anderen Jungs Lily bei James entdeckten, aber das Missverständnis wurde schnell aufgeklärt.
James wollte Lily, die noch tief und fest schlief, nicht aufwecken und bewegte sich deswegen so wenig als möglich. Da es sowieso Sonntag war, war es nicht weiter tragisch, wenn sie erst später zum Frühstück gingen.
Er bat die Anderen auch, Brittany zu sagen, wo Lily war, so dass sie sich keine unnötigen Sorgen machen musste.
Nach einer Weile begann sie sich leicht zu regen und blinzelte verschlafen gegen das helle Sonnenlicht, das den Raum durchflutete.
„Morgen.", murmelte James lächelnd.
Sie brummte nur verächtlich und setzt sich auf.
Sie sah noch immer ziemlich fertig aus, doch wenigstens ihr Gesicht war nicht mehr so kalkweiß.
„Darf ich euer Bad benutzen? Ich muss mal nachschauen, wie ich ausschaue, bevor ich in den Gemeinschaftsraum runtergehen kann.", nuschelte sie dann undeutlich.
„James! Hast du hier irgendwo eine Haarbürste? Du schaust zwar nicht so aus, aber du musst so was doch auch irgendwo haben!", tönte Lilys verzweifelte Stimme später aus dem Badezimmer herüber.
„Warte ich gebe sie dir."
Seufzend schwang sich James aus dem bequemen Bett und schlurfte ins Bad.
Während er in den oberen Badezimmerschrank langte, kam er Lily ziemlich nahe.
Und plötzlich schien irgendjemand die Zeit auf langsam gestellt zu haben.
Beide konnten die Spannung zwischen ihren Körpern spüren, als sie sich vorsichtig immer näher kamen.
Eine elektrische Ladung schien sich zu entspannen, als sich ihre Lippen zärtlich trafen.
Die Zeit wurde wieder normal und sie sprangen auseinander.
„Tut mir Leid Lily! Das wollte ich wirklich nicht! Du hast bestimmt andere Sorgen, als sich jetzt hier mit mir herum zu schlagen.", verwirrt von der Intensität seiner Gefühle versuchte sich James zu rechtfertigen.
„Ist schon okay. Ich war das doch auch irgendwie. Tut mir sehr Leid. Ich sollte dir nicht auch noch Hoffnungen machen, wo keine sind."
Bei diesen Worten taumelte er zurück. Sie hatten ihn hart getroffen.
„Ist schon okay.", murmelte er nur traurig.
Lily hätte sich in den Arsch treten können. Warum hatte sie das eben zugelassen?
Und warum hatte sich dieser kurze Moment, in dem sich ihre Lippen getroffen hatten, so wunderschön angefühlt?
War sie in James Potter verliebt?
Nein!
Auf keinen Fall wollte sie das zulassen.
Vermutlich hatte sie es irgendwo in ihrem Herzen schon länger geahnt, aber sie hatte eindeutig richtig gehandelt.
Es war es nicht wert, aufgrund einer jugendlichen Verknalltheit, ihre Freundschaft aus Spiel zu setzen.
Sie war einfach durcheinander! Das war es. Ihre Gefühle würden sich schon wieder beruhigen. Und James würde sie auch bald vergessen.
Ob sie diesen Vorgang vielleicht etwas beschleunigen konnte?
James zu verkuppeln war eigentlich gar keine so schlechte Idee und würde sicher auch sie von ihrem Schmerz ablenken.
