Autor: Darlita (mein erster FF-Versuch )
Titel: Liebe postwendend?
Disclaimer: Abgesehen von der Idee, ist leider nichts meins.
Rating: Vorerst P16-Slash (könnte sich aber im Laufe der Story noch ändern)
Inhalt: Harry bekommt seit Wochen Briefe, wobei ihn die eines unbekannten Absenders als einzige wirklich interessieren. Wer diese Person ist, soll ein Treffen mit ihr zu später Stunde enthüllen.
Warnung: Ich halte mich kaum an die Bücher, die Story spielt im 6./7. Schuljahr (Dumbledore ist jedoch nicht tot), Charaktere sind teilweise ziemlich OOC

Kapitel 2

Vielleicht war ich doch etwas zu voreilig, als ich ihn vor einer Woche um ein Treffen bat. Jedenfalls bin ich jetzt ungewohnt nervös und was noch schlimmer ist: Ich habe absolut nichts passendes anzuziehen! Mir hätte von Anfang an klar sein sollen, dass sieben Tage eindeutig zu wenig Zeit sind, um mich angemessen darauf vorzubereiten.
Kritisch beäuge ich den riesigen Haufen verworfener Outfits, die sich inzwischen auf meinem Bett bis ins Unermessliche türmen. Panisch stelle ich fest, dass mir nur noch eine Stunde bleibt, um mich endlich fertig zu machen, wenn ich auch nur einigermaßen pünktlich erscheinen will. Da bleibt mir wohl nur noch eins übrig.

„Hilfeee!" rufe ich gequält und warte darauf, dass mein sogenannter bester Freund sich endlich bequemt mir aus diesem Dilemma zu helfen.
Wenig begeistert wirft dieser mir nur einen kurzen Blick über sein Buch hinweg zu und stöhnt theatralisch auf.
„Bist du immer noch nicht fertig?" Höre ich da etwa Hohn in seiner Stimme?
„Beweg endlich deinen Hintern hierher und hilf mir, wenn du diese Nacht unbeschadet überstehen willst", kontere ich kalt.
„Meine Güte, du führst dich wirklich schlimmer als ein kleines Mädchen auf, das gleich zu seiner ersten Verabredung geht! Er ist ja wirklich süß, aber übertreibst du nicht etwas? Wie hast du ihn denn nun dazu gebracht sich mit dir zu treffen? Das hast du mir noch immer nicht erzählt."

Genervt rolle ich mit den Augen, aber wenigstens erhebt er sich endlich und beginnt den Klamottenberg aufmerksam zu sichten.
„Ich war eben charmant wie immer und er hat zugesagt. Mehr brauchst du nicht zu wissen, der Rest ist mein kleines Geheimnis. Ein Gentleman schweigt und genießt, wie du vielleicht weißt.."
Amüsiert hebt er eine Augenbraue, sagt sonst aber nichts weiter dazu.
Insgeheim hoffe ich, dass dieser Traum von einem Mann auch wirklich zu unserer Verabredung erscheint, was nicht unbedingt zu meiner Beruhigung beiträgt, sondern lediglich dafür sorgt, dass ich meinen Blick im Sekundentakt unwillkürlich zu meiner Uhr schweifen lasse.
„Was hältst du denn hiervon?" fragt er nach einer Weile und hält mir eine enge Jeans und ein grünes Hemd hin.
Perfekt! Dass ich selbst nicht darauf gekommen bin: sexy, aber elegant. Ganz mein Stil.
„Ich kann es ja mal anprobieren.." entgegne ich ihm jedoch nur und verziehe mich schnell ins Bad, um mich endlich fertig zu stylen.
Währendessen lässt mein bester Freund sich zufrieden zurück auf sein Bett fallen und widmet sich wieder seinem Buch, wie ich leider bemerken muss. Er kennt mich mittlerweile einfach zu gut.

Sofort schlüpfe ich in die Klamotten und verteile routiniert noch etwas Gel in meinen kinnlangen Haaren, von denen ich mir frech ein paar Strähnen in die Stirn zupfe. Auch das sündhaft teure Parfum vergesse ich nicht aufzutragen. Schnell noch einmal mein überaus seltenes, aber umso strahlenderes Lächeln geübt und schon kann es losgehen. Wer mir jetzt noch widerstehen kann, dem ist nicht mehr zu helfen!
Wenn ich mich nun noch ein wenig beeile, kann ich vielleicht sogar ein paar Minuten vor ihm an unserem Treffpunkt sein und dort noch das eine oder andere vorbereiten.

„Also dann, warte nicht auf mich", werfe ich noch siegessicher in den Raum, worauf ich allerdings nicht mehr als ein undeutliches Brummen als Antwort bekommen. Normalerweise sollte ich daraus nun Konsequenzen ziehen, aber dazu fehlt mir jetzt einfach die Zeit. So werfe ich ihm nur einen strafenden Blick zu und fasse als Vorsatz, mir später eingehend Gedanken über eine gerechte Strafe für diese schändliche Missachtung zu machen. Ziemlich unelegant hetze ich nun aus dem Zimmer und eile die Stufen hinunter.

Im Gemeinschaftsraum angekommen, stelle ich fest, dass dieser jetzt schon leer ist, was in der Tat nur selten vorkommt. Doch anstatt meine kostbare Zeit damit zu verschwenden darüber verwundert zu sein, bin ich vielmehr erleichtert, dass mich demnach heute Abend wohl niemand mehr mit blöden Fragen belästigen und womöglich aufhalten wird.
Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich völlig unbehelligt durch die nächtliche Stille zu unserem Treffpunkt gelangen werde, als ich den Weg in Richtung Astronomieturm einschlage.