Autor: Amunet

Titel:Beichte des Herzens

Pärchen: Draco x Harry

Inhalt:Draco ist in Harry verliebt, aber wird er stark genug sein, um Harry seine Liebe

zu beichten? Und wenn ja, wird seine Liebe auf Ablehnung stoßen? Ist eine

Nachkriegsgeschichte.

Warnung:Shonen-Ai bzw. Slash (Liebe zwischen Männern)


Beichte des Herzens

Dracos Position oder „Das Mantra meiner Liebe"

In der Nacht, wenn ich in meinem Bett liege und schlafen sollte, wenn mein Geist sich entspannen sollte, dann kreisen sie - meine Gedanken - und ich fühle mich schlecht. Schlecht deshalb, weil jedes meiner gesagten Worte wieder in meinem Kopf auftaucht – eins boshafter und gemeiner als das andere. Schlecht, weil ich diese Worte nicht sagen möchte, weil ich mich machtlos fühle, diese Worte zu verschweigen. Es passiert unwillkürlich, einfach so und sobald ich merke, was ich da überhaupt gesagt habe, ist es zu spät. Ich sehe, wie der finstere Blick in deinen Augen noch düsterer wird und wie dir die Mordlust ins Gesicht geschrieben steht. Du hasst mich!

Und wieder quält sie mich – meine Liebe für dich. Es ist passiert, keine Ahnung wie, doch es ist passiert. Irgendwann habe ich es bemerkt, von einem Tag auf den anderen. Ich erwischte mich dabei, als ich zu dir, Granger und Weasley hinüberstarrte, als ihr gelacht habt und ich mir nichts sehnlichster wünschte, als bei euch zu sein. Nicht als Nemesis, sondern als Freund und Teil von euch, als Teil von dir. Wenn ihr euere Köpfe zusammengesteckt und zweifellos über Geheimnisse getuschelt habt, dann wollte ich mit euch reden, mit euch diese Abenteuer erleben. Ich war neidisch auf euch, denn ich war gefangen in meiner kleinen, starren Welt. Gefangen und verdammt dazu, selbst meine Freunde Grabbe und Goyle, ja selbst meine Freundin Pansy von mir fern zu halten. Vater sah es nicht gerne, wenn ich mit anderen über meine Probleme redete. Vater war überhaupt immer präsent und ständig, selbst hier in Hogwarts, spürte ich seine Augen über mich wachen.

Ich war einsam.

Aber dann, als die Ereignisse sich im 6. Schuljahr überschlugen und ich endlich wusste, dass ich nur zu deiner Seite gehören wollte. Als ich mich plötzlich auf der Flucht befand, zugehörig zu jenen, die dir schlechtes wollten, da schloss ich einen Pakt mit mir selbst. Ich schwor mir, sollten wir beide diesen Krieg überstehen und sollte das Schicksal mir die Chance geben, dann würde ich sie dir gestehen – meine Liebe. Es war ein inneres Mantra, welches ich Tag ein, Tag aus wiederholte. Es war meine Schutzformel, denn ich redete mir ein dass, solange ich an diesem Pakt festhielt, ich stark genug wäre, um unter den Todessern zu bestehen. Ich überstand die Strafe dafür, dass ich Dumbledore nicht getötet hatte, ich überstand die Verachtung meines Vaters, weil ich seinen Anforderungen nicht genügte und ich überstand die andauernde Furcht gegenüber dem Dunklen Lord.

Voldemort genoss es, mich leiden zu sehen, mich zu quälen und er tat es auf vielfältige Art und Weise. Ich musste zusehen, wie er vor meinen Augen Muggel folterte oder Verräter in den peinvollen Tod trieb. Seine Grausamkeit kannte keine Grenzen und er zwang mich, ebenfalls zu töten. Ich musste töten, weil er es mir befahl, weil er mir drohte, meine Mutter, meinen Vater und mich selbst zu töten. Gleichwohl es mir fast das Herz zerriss – Ich tat es! Nach jedem Avada Kedarvra wurde mir schlecht und ich musste mich übergeben, doch die Erleichterung, dass ich meine Familie für einen Tag gerettet hatte blieb, nur schmeckte sie bitter.

Du warst es, der mich aus den Klauen des Lords befreite. Du warst es, der mich – nicht gerade begeistert – bei sich aufgenommen hat und du warst es, der mich trotz meiner ewig gemeinen Worte noch immer nicht aus dem Haus geworfen hat.

Ich hoffe du merkst, wie dankbar ich dir für alles bin und bete, dass du niemals merken wirst, wie es in meinem Inneren tatsächlich aussieht. Denn meinem Pakt, meinem Mantra zum Trotz ist die Angst von dir entblößt zu werden, dir meine verletzliche Seele zu zeigen zu groß, als dass ich mich trauen könnte, dir zu offenbaren wie sehr ich dich Liebe. Den Schmerz, weil ich weiß, dass du mich trotz deiner Güte hasst, den nehme ich hin. Nenn es Masochismus, aber wenn ich schon leide, dann möchte ich mein Leid selbst bestimmen und ich liebe die Qualen durch dich.

Du merkst es nicht, aber jeden Morgen wenn wir uns beim Frühstück gegenübersitzen und du dir deine Haare unbewusst aus dem Gesicht streichst, weil du in Ruhe den Tagespropheten lesen möchtest, dann bin ich eifersüchtig, weil du nicht mich so sanft berührst. Wenn deine Lippen den Rand der Tasse berühren und du an deinem Getränk nippst, wünsche ich mir, dass deine vollen Lippen die meinen streifen würden. Sobald du dein benutztes Geschirr zur Spüle trägst, auf diese banale Muggelart und dein Körper sich dabei so grazil bewegt, dann möchte ich mich in das Rund deiner Hüfte beißen und dich verschlingen mit Haut und Haar. Wenn deine Augen sich dann flüchtig auf mich heften, kurz bevor du die Küche verlässt, ohne ein Wort mehr als das übliche „Guten Morgen" und sie mich so unergründlich mustern, dann möchte ich sie dir am liebsten auskratzten, weil ich nicht über die Mauer hinwegkomme, welche du mich als einzigen spüren lässt.

Es ist zum Verzweifeln und jeden Tag in diesem großen, leeren Haus, das einst deinem Paten gehörte und außer uns beiden keiner bewohnt, wird es unerträglicher. Ich weiß nicht, wie lange ich meine Selbstgeißelung noch ertragen werde, bevor ich etwas Unüberlegtes tue. Bevor ich vielleicht von meinen Gefühlen, meiner Begierde für dich verleitet werde, deiner Reinheit Sünde anzutun. Jeder Tag scheint eine persönliche Herausforderung zu sein, doch jeder Tag wird von der Nacht abgelöst und in den Nächten plagen mich die Zweifel und die Schuldgefühle.

Manchmal möchte ich einfach nur weinen, doch ich kann nicht. In meinem Inneren ist etwas, das mich drängt meine Schwächen dort zu behalten, es ihnen nicht erlaubt an die Oberfläche zu treten. Es ist Hoffnungslos mit diesen zwei tiefen Wünschen, die mein Gleichgewicht so außer Kontrolle bringen. Meine Wünsche sind so gegensätzlich wie wir beide. Du bist der Held, der den Krieg überlebt hat und der noch heldenhafter geworden ist und ich bin der Verräter, der weder von den Siegern noch von den Unterlegenen geachtet wird. Es sind zwei Seiten eines Krieges und ebenso wie alles im Leben zwei Seiten hat, so hat es auch mein Wunsch. Dir meine Liebe gestehen und die Last auf meinem Herzen zu mindern gegen die Angst, den letzten Rest meiner Seele zu verlieren. Bei all den großen Zauberern, wenn ich doch nur wusste was ich tun soll?

Fortsetzung folgt…


So, das war der erste Streich. smile Das nächste Kapitel befindet sich schon bei meiner Betaleserin und ich hoffe, ich kann bald für Nachschub sorgen. Bitte das Kommischreiben nicht vergessen. Liebe Grüße Amunet