Autor: Amunet

Titel:Beichte des Herzens

Pärchen: Draco x Harry

Inhalt:Draco ist in Harry verliebt, aber wird er stark genug sein, um Harry seine Liebe zu beichten? Und wenn ja, wird seine Liebe auf Ablehnung stoßen? Ist eine Nachkriegsgeschichte.

Warnung:Shonen-Ai bzw. Slash (Liebe zwischen Männern)

Disclaimer:Keine der Figuren gehört mir, sondern sind Eigentum von J.K. Rowling. Ich möchte kein Geld mit dieser Geschichte verdienen und alles ist nur Just 4 Fun.


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An alle meinen lieben Leser ein großes Dankeschön für die netten und sehr aufbauenden Kommentare. Ich hab mich über jedes einzelne sehr gefreut und hoffe natürlich, dass euch dieses Kapitel gefällt.

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Beichte des Herzens

Harrys Position oder „ Erkenntnisse"

Wie konnte er nur? Wie konnte er mich nur auf dem Gang stehen lassen – zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen? Ich bin wütend, das gebe ich zu, auch wenn ich mir nicht wirklich sicher bin, was der Auslöser für meinen Zorn ist. Vielleicht liegt es daran, dass er mich zurückgewiesen hat, aber vielleicht auch daran, dass er mich mit diesem verletzten Gesichtsausdruck angesehen hat, dass ich mich jetzt so schlecht fühle.

Seit er mich geküsst hat, habe ich nichts anderes getan, als versucht zu ergründen, weshalb mir sein Kuss so sehr gefallen hat und als ich dachte, es… es könnte sexuelle Anziehungskraft sein, da kommt er und nimmt mir mit diesem verständnisvollen und leidenden Blick den Wind aus den Segeln. Ja, ich glaube das ist es, was mich so wütend macht. Ich kann wieder von vorne anfangen, weil ich es einfach nicht verstehe. Ich begreife nicht, was zwischen uns vor sich geht und diese Ungewissheit behagt mir nicht.

„Gott, Harry", versuche ich mir einzureden, „es waren doch nur ein paar Küsse. Nichts weiter." Aber es funktioniert nicht. Ich bin zu aufgewühlt. Wie kann ein Kuss nur alles verändern? Wenn ich es mir einfach machen wollte, dann könnte ich Draco rausschmeißen. Ihn einfach vor die Tür setzen, gleichwohl ich weiß, dass er keinen Ort hat, an den er gehen könnte. Lucius ist inhaftiert und seine Mutter im Krieg gefallen. Malfoy Manor ist an das Zaubererministerium übergegangen und wurde aufgrund der Lage und der Größe binnen weniger Wochen in ein Sanatorium verwandelt. Psychisch angeschlagene Opfer des Krieges erholen sich dort, stets mit der Hoffung ihrer Verwandten und Freunde bedacht, wieder gesund zu werden. Zum Glück für Draco gehe ich nicht gerne den einfachen Weg. Ich möchte mich mit diesem Thema auseinandersetzten, während er hier ist. Ich will… Ich will ihn in meiner Nähe haben und gleichzeitig wünsche ich ihn mir ganz weit weg.

Malfoy, ich hasse dich!

Es ist sehr früh am Morgen und leise schleiche ich mich raus in den Garten. Die Sonne geht gerade auf und vertreibt immer mehr die Schatten, die auf den Sträuchern liegen. Reif liegt auf den Blättern der Pflanzen und für einen winzigen Moment denke ich nicht an Draco. Ich sauge das Bild, welches sich mir bietet auf und genieße die zarte Stille, die lediglich von dem morgendlichen Gezwitscher der Vögel durchbrochen wird. Es ist ein heimeliges Gefühl und die Wut in mir zerfällt zu Staub. Mein Herz kommt zur Ruhe und dann höre ich in meinem Kopf wieder die Worte: „Weil ich dich liebe."

Ich seufze auf. Er hat gesagt, dass er mich liebt – wie mutig von ihm. Nun fühle ich mich schlecht. Mit meiner Aktion vom Vorabend muss ich ihn ziemlich verletzt haben. Ich hätte mit ihm geschlafen, nur um herauszubekommen, was uns verbindet und wenn es wirklich nur körperlich gewesen wäre, dann wäre der Fall für mich erledigt gewesen, doch für Draco… Wahrscheinlich hätte ich sein Herz zerfetzt. Mich ekelt es vor meiner eigenen gedankenlosen Handlung, aber wenn ich an den Anblick seiner geröteten Lippen, seiner blassen Brust, die sich so heftig auf- und abgesenkt hatte und das prickelnde Gefühl seiner Haut unter meinen Händen denke, dann weiß ich, dass ich gerne mit ihm geschlafen hätte.

Der Zauber des Wechselspiels zwischen Licht und Schatten ist vergangen. Die Sonne hat ihren Kampf gewonnen und nun sehe ich den Garten aus einem anderen Blickwinkel. Unkraut wuchert überall zwischen den prächtigen Zuchtrosen, im Gemüsegarten krabbelt es nur so vor Ungeziefer, halbverweste Blätter von mehreren Jahren liegen auf den Wegen und von der ursprünglichen Pracht ist kaum etwas zu sehen. Für einen aberwitzigen Augenblick kommt mir der Gedanke, dass dieser Garten wie Draco ist. Einst als reine Seele geboren, wurde er von seinem Vater in den Zustand seelischer Unnahbarkeit erzogen und doch hat er es geschafft, einen Teil seiner ursprünglichen Schönheit zu bewahren. Und mit einem plötzlichen Anflug von Stolz erkenne ich, dass er mir einen Teil davon gezeigt hat.

Getrieben von einem inneren Impuls gehe ich zum Geräteschuppen, greife mir einen Rechen und fange an, die alten Blätter aus den Kieselsteinwegen zu entfernen. Mit etwas Geduld vielleicht, und liebevoller Arbeit, könnte der Garten wieder einen bezaubernden Anblick abgeben und fest in meinem Hinterkopf verankerte ich den Vermerk, es so auch mit Draco zu versuchen.

Fortsetzung folgt…


Das war es auch schon wieder von mir. Ich hoffe ihr hatte etwas Vergnügen beim lesen. smile Um Kommentare wird gebeten. Liebe Grüße euere Amunet