Kapitel 9 — Schlussmachen ist nicht schwer

James schlief unruhig ein. Er konnte sich nicht konzentrieren und wie sollte er auch? Er dachte an das Mädchen, mit dem er getanzt hatte.

Miss Cinderella." Die Stimme in seinem Kopf ließ genau diese Worte immer wieder widerhallen.

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„Prongs. PRONGS! Merlin, kann dieser Junge schlafen. Wach auf, du Flegel!"

James schoss wie eine Rakete hoch und sein Kopf traf auf etwas Hartes.

„AU!"

Ein brennender Schmerz schoss durch James´ Kopf, während er sich damit abmühte das Reich des Schlafes zu verlassen.

„Wasistlos?", nuschelte er verschlafen.

„Nun-", bemerkte eine amüsierte Stimme, „Du hast ihn genau am Kiefer getroffen."

James blinzelte und konnte kaum die unscharfe Kontur von Remus Lupin ausmachen.

„Moony?", fragte James. Seine Zunge fühlte sich an wie Blei.

„Ja, ich bin es."

James nahm seine Brille, setzte sie auf und fand einen insgeheim still lachenden Remus und einen auf dem Boden liegenden Sirius.

„Was ist mit ihm passiert?", fragte James.

Remus sah James an. „Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?"

James schüttelte den Kopf.

„Sirius, der Idiot, hat sich über dich gelehnt, um dich zu wecken. Du bist so schnell aufgewacht, dass Sirius nicht ausweichen konnte und dein Kopf hat seinen Kiefer ziemlich hart getroffen."

„Ooh.", sagte James mitfühlend. „Tut es weh?"

Sirius hörte auf sich zu krümmen und sah James wütend an.

Remus sagte amüsiert, „Wenn Sirius gerade reden könnte, würde er ´Natürlich tut es weh, du Arschloch' sagen!"

James kicherte während er aus dem Bett kletterte.

„Ich werde sie finden.", äußerte er, als er eine Jeans suchte.

„Wen?", fragte Remus.

„Miss Cinderella!", sagte James, als wäre es die offensichtlichste Sache der Welt.

„Wie bitte?", fragte Sirius schwach. Sein Kiefer schmerzte immer noch.

„MISS CINDERELLA!", brüllte James.

„Wir wissen, was du gesagt hast, Trottel.", antwortete Remus vernichtend. „Wir meinten, ´Wer in aller Welt ist sie´?"

„Oh."

„Also?", fragte Remus. „Du kannst nicht einfach aus dem Nichts mit ´Ich werde sie finden´ kommen und uns nicht sagen wer die Person ist."

„Sie ist das Mädchen mit der ich am Halloween Ball getanzt habe."

„Du meinst Kelly?", fragte Sirius. Seine Stimme wurde fester als der Schmerz in seinem Kiefer nachließ. „Ich würde Kelly nicht unbedingt eine ´Cinderella´ nennen."

„Nein, mit ´sie´ ist das Mädchen in Grün, mit dem ich getanzt habe, gemeint. Sie hat sich 'Miss Cinderella' genannt."

„Welches Mädchen in Grün?", fragte Remus.

James sah sie an, als hätten sie den Verstand verloren. „Das MÄDCHEN in GRÜN mit dem ich die meiste Zeit GETANZT habe."

Remus schüttelte den Kopf. „Sorry Kumpel, aber ich erinnere mich nicht daran, dich mit einem Mädchen in Grün tanzen gesehen zu haben. Ich war zu sehr damit beschäftigt Sirius nachzujagen."

„Wirklich?", fragte Sirius überrascht und stand vom Boden auf.

Remus nickte. „Du warst Zucker high."

„Ich war was?", fragte Sirius wieder überrascht.

Remus sah Sirius erstaunt an. „Erinnerst du dich überhaupt an etwas, was gestern Nacht geschehen ist?"

„Ja, ich war als Hund verkleidet, habe Morgan gesehen, ich habe die Süßigkeiten gesehen, habe die Süßigkeiten gegessen und das war es."

Remus stöhnte. „Nun ja, gelinde gesagt, du warst Zucker high."

Sirius grinste. „Schön, dass ich die Party aufgeheizt habe."

„Morgan war nicht sehr glücklich.", sagte Remus.

Sirius machte ein Gesicht. „Mann, es macht mich krank, wie sie mich überwacht als wäre sie meine Mutter! Ich werde sie abservieren und wahrscheinlich Annie Swanson nehmen. Die einzige Sache bei der Morgan gut war, war-"

„Sirius.", warnte Remus. „Nichts Schmutziges."

„Was?", fragte Sirius unschuldig. „Ich wollte sagen, dass die einzige Sache in der Morgan gut war, rumknutschen war."

Der Kommentar gab James eine Idee.

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Das Frühstück war das reinste Chaos.

Die Schüler unterhielten sich über den Ball und die Mädchen wisperten über ihre Verabredungen.

„Ich bin an Patrick Croden hängen geblieben. Was für ein Albtraum."

„Nach Takt tanzen mit Josh Westlake - Ich dachte, ich würde sterben."

In der Mitte des Gryffindortisches saß Kelly zusammen mit Marissa und Morgan.

„Sirius hat überhaupt nicht mit mir getanzt-", schmollte Morgan, während sie in einer Schüssel Porridge rumstocherte. „Es ist so als bemerkt er mich nicht einmal mehr."

„Dann servier ihn ab.", drängte Marissa.

„Ich kann nicht!", Morgan riss schockiert die Augen auf, „Er ist einer der beliebtesten Jungen der Schule! Außerdem, er liebt mich."

„Wenn er dich so sehr liebt, warum flirtet er dann mit Annie Swanson?"

Morgans Augen weiteten sich geschockt. „Das tut er nicht.", schrie sie.

Kelly verdrehte die Augen und zeigte auf den Ravenclawtisch wo Sirius saß. „Doch das tut er."

Morgan sprang vom Tisch auf und rannte rüber zum Ravenclawtisch.

Marissa sah zu, wie ihre Freundin Sirius anschrie und wandte sich dann Kelly zu, „Sollten wir ihr nicht helfen? Schließlich IST er Morgans Freund."

Kelly nahm einen Schluck ihres Wassers. Sie trank immer nur Wasser, alles andere war zu fettig. „Nope."

„Wieso?"

„Es ist nicht mein Problem.", antwortete Kelly. „Es ist nicht mein Fehler, dass Morgans Freund der Weiberheld der Schule ist. Wenn er mit ihr Schluss machen will, dann kann ich da auch nichts gegen tun. Sie sollte sich jemanden, der mehr wie mein Jamie ist, ausgesucht haben. Er ist so loyal mir gegenüber."

Marissa öffnete ihren Mund um zu widersprechen, doch sie wusste, dass es das nicht wert war.

Sie sah zu wie Morgan Sirius anbrüllte, bevor er etwas sagte. Morgan brach in Tränen aus und rannte aus der Großen Halle, gerade als Lily Evans, Tessa Monterrey, Erika Monterrey und die noch fehlenden Marauder die Halle betraten.

Kelly grinste spöttisch als sie James sah und sagte zu Marissa, „Er hat mit gerade mit Morgan Schluss gemacht. Bemitleidenswert. Wie ich gesagt habe — sie hätte sich jemanden wie meinem Jamie aussuchen sollen."

Marissa sagte nichts mehr und beobachtete stattdessen Lily Evans. Irgendwas stimmte mit ihr nicht. Die Minute in der Lily gesehen hatte, dass sie in James Nähe stand, war sie knatschrot geworden und hatte sich so gedreht dass sie ihn nicht ansah.

Eine klügere Person hätte vermutlich geschlussfolgert, dass Lily etwas verbarg, aber für Marissa war es nichts.

Remus und James gingen zu ihren üblichen Plätzen am Gryffindortisch und setzten sich neben ihre Freundinnen.

„Hi Remy.", sagte Marissa und gab Remus einen Wangenkuss. „Hast du mich nicht vermisst? Ich hab dich vermisst."

„Hi Kelly.", murmelte James.

Kelly jedoch sagte nichts. Erinnerungen an die vorherige Nacht, wie James mit diesem idiotischen grün gekleideten Mädchen getanzt hatte, kamen zurück.

„Nun.", fragte Kelly säuerlich und faltete ihre Arme. „Wer ist sie?"

„Wer ist wer?", fragte James.

„Das Mädchen in dem grünen Kleid!", zischte Kelly. „Das Mädchen, um das du die halbe Nacht gewickelt warst!"

„Oh.", sagte James und nahm sich einen Toast.

„Ich sagte, 'Wer ist sie'?", fragte Kelly noch einmal, diesmal wütender.

James verteilte Butter auf seinem Toast, antwortete aber nicht.

„Nun?" Kelly kämpfte damit, ihre Wut unter Kontrolle zu halten.

James legte seinen Toast ab und sah Kelly direkt in die Augen. „Kelly, ich denke, wir müssen uns trennen."

Kelly hörte Remus scharf einatmen und Marissa giggeln. Sie fühlte sich als würde sie schweben, so als ob sie in einem Albtraum war.

„Tut mir Leid.", sagte Kelly. „Ich hab dich nicht gehört."

„Ich sagte, ich denke wir müssen uns trennen."

„Aber wieso?" Kelly versuchte den Sinn dieser Worte zu erfassen. Niemand hatte je mit Kelly Crosby Schluss gemacht! Es war unerhört!

„Weil-", versuchte James zu sagen, doch Kelly unterbrach ihn.

„Ich weiß wieso! Es ist wegen diesem billigen Mädchen in dem grünen Kleid von gestern Nacht! Was tust du, James? Was hat dieses Flittchen, was ich nicht habe?"

Kellys Stimme hatte sich um ein paar Oktaven erhoben, was dazu führte, dass das Gerede in der Großen Halle stoppte und alle Kelly anstarrten.

„Kelly-"

„Nein!", schrie Kelly. „Nein! Wer ist dieses Mädchen überhaupt? Wer ist sie, James? Wie ist ihr Name?"

In ihrer Wut, bemerkte Kelly nicht, wie eine extrem beschämte und entsetzte Lily Evans aus der Großen Halle schlüpfte. Vielleicht hätte Kelly, wenn sie dem Aufmerksamkeit geschenkt hätte, verstanden, dass Lily das mysteriöse Mädchen war.

„Ich weiß es nicht.", sagte James sanft.

Allerdings hatte Kelly ihn nicht gehört, denn sie wütete weiter. „Ich meine, was hat dieses Mädchen, was ich dir nicht geben kann? Ich bin hundert Mal besser als alle Mädchen in dieser verdammten Schule zusammen!"

„Kelly.", sagte James beruhigend. „Du verstehst nicht. Ich liebe dieses Mädchen."

Kelly öffnete geschockt den Mund, als die Welt um sie herum verschwamm. Liebe? Nein.

„Lügner.", schaffte Kelly herauszupressen. „Du liebst sie nicht. Du hast das Mädchen erst gestern Nacht getroffen."

„Das ist wahr, aber ich fühle mich, als kannte ich sie schon mein ganzes Leben lang."

Kelly schnaubte missmutig. „Weißt du, wie dumm du klingst? ´Ich fühle mich, als kannte ich sie schon mein ganzes Leben lang.´ Wie kannst du sie lieben, James? Du kennst sie kaum!"

James runzelte die Stirn und nahm seinen Toast wieder in die Hand. „Ich liebe, wer immer sie ist und ich werde sie finden."

Als er gehen wollte, schrie Kelly, „Nun, wie ist ihr Name?"

James' Haltung versteifte sich, als er, „Ich weiß es nicht.", sagte.

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Harry grinste triumphierend und lehnte sich im Stuhl zurück. „Ist aber auch Zeit gewesen dass Dad Schluss macht mit dieser – SHI - OOH!"

Harry schwankte nach hinten und fiel mit einem gewaltigem Krach auf den Boden.

Ginny begann hysterisch zu lachen, das Buch entglitt ihrem Griff.

Harry rubbelte sich den Rücken und sah Ginny wütend an, „Das war nicht sehr lustig."

„Doch war es!", schnaufte Ginny schwach und hielt sich ihre Seiten.

Mit verletztem Stolz stellte Harry den Stuhl wieder hin und setzte sich.

„Du kannst fortfahren.", sagte er grimmig.

Noch leicht kichernd, erlangte Ginny ihre Fassung wieder, hob das Buch auf und schlug die Seite um.

„Kapitel zehn..."

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Hey Ho, ihr lieben!

Letztes Chap war Halbzeit! Kapitel 8 von 16.

Und ich quassel auch jetzt nicht viel, sondern beeile mich mit den nächsten Chaps.

GLG und thx für die netten Reviewer und auch Leser, die leider nicht reviewt haben, bis zum nächsten Chap

etuaip