Kapitel 15 – Hüte dich vor der Eiskönigin!
James rannte so schnell er konnte durch das Dorf und ignorierte, dass der kalte Wind heulend gegen seine Wangen schlug.
Bleib wo du bist, Miss Cinderella.
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Als Sirius durch die Flure des Schlosses spazierte fühlte er etwas in seiner Hosentasche vibrieren.
„Was-" Er fasste hinein und holte seinen Zwei-Wege-Spiegel hinaus. „Oh."
Sirius sah James Gesicht in dem Spiegel. „Prongs?"
„Sirius!", schrie James.
„Wo verdammt noch mal bist du?", fragte Sirius perplex. „Bist du draußen? Es friert dort draußen, Kumpel!"
„Ich weiß, ich weiß! Hör zu, du musst Lily hinhalten."
„Evans?"
„Welche andere Lily Evans kennst du?", fragte James sarkastisch.
„Okay, werde ich – aber wieso?"
„Sie ist Miss Cinderella!"
Sirius grinste. „Das wurde aber auch Zeit, Kumpel! Ich habe es vor dir herausgefunden!"
Sirius hatte das erwähnen müssen. Seiner Meinung nach hatte er das Recht, darauf ein wenig Stolz zu sein.
„Ja ich weiß – halt sie einfach auf!"
„Wieso?"
„Weil, du Idiot, ich mit ihr reden muss!"
„Du meinst-", kicherte Sirius, „sie ohnmächtig knutschen."
„Oh sei still.", knurrte James. „Halt sie einfach auf, bis ich wieder in der Schule bin!"
„Tschüss.", sagte Sirius heiter und steckte den Spiegel wieder weg als er weiter den Korridor entlang lief.
Er hörte nicht, wie im Hintergrund jemand keuchte und seine perfekt manikürten Fingernägel erschrocken vor seinen Mund hielt.
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Marissa Everhard war geschockt.
S-C-H-O-C-K, Schock.
Sie hatte gerade mitbekommen wer Miss Cinderella war! Es war niemand anders als der menschliche Weihnachtsbaum, Lily Evans. Das Mädchen, über das ihre beste Freundin, Kelly Crosby, gerne spottete.
Oh mein Gott — Kelly!
Marissa wusste, dass sie es Kelly sagen musste.
Das Mädchen rannte, oder besser gesagt ging, so schnell sie konnte zum Mädchenschlafsaal, wo Kelly sich gerade aufhielt.
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Währenddessen war die Blondine damit beschäftigt, den Brief zu lesen, den ihre geliebte Mutter ihr geschickt hatte. Je weiter sie las, desto wütender wurde Kelly. Nachdem sie fertig gelesen hatte, nahm sie ihren Zauberstab und verbrannte den Brief.
„Dumme Mutter.", sagte Kelly beleidigt als sie die Reste des Briefes verschwinden ließ.
Kelly verachtete ihre Mutter, die berühmte Amelia Renette Crosby. Für Amelia war Kelly nur ein dummes kleines Kind, dass sie herumkommandieren konnte und dass einen Sohn ihrer Freunde, welche alle reich, reinblütig und arrogant waren und eine Menge Land in England besaßen, heiraten würde, um die Familienehre zu erhalten. Was Kelly übrigens für Quatsch hielt.
Für Kelly war Amelia eine kaltherzige Frau, die sich nicht mal um ihr eigenes Kind sorgte, nur um ihre Karriere und darum, Kelly mit einem aristokratischen (und perversen) Sohn ihrer Freunde zu verheiraten.
Amelia war sehr erfreut gewesen, dass Kelly als ihren Freund (jetzt Exfreund) James Potter gewählt hatte und hatte damals einen zweiseitigen Brief geschrieben, in der sie erklärte, warum James Potter als einen ´Verehrer´ zu haben eine exzellente Idee war und wie es die Familie vorankommen lassen würde.
Unglücklicherweise für Kelly hatte ihre Mutter herausgefunden, dass sie und James sich getrennt hatten und Amelia hatte ihr einen dreiseitigen Brief geschrieben, in dem sie sie ausschimpfte und ihr befahl, das sie besser einen Weg finden sollte, dass James sich wieder in sie verliebte oder sie würde den Crosby Namen ruinieren.
Oh, buuh huuh für Amelia Renette Crosby vielleicht.
Kelly liebte James immer noch mit ihrem ganzen Herzen, aber sie würde nicht wieder mit ihm zusammenkommen nur um ihre Mutter zufrieden zu stellen. Sie war siebzehn Jahre alt und konnte tun was ihr gefiel. Sie hatte ihr eigenes Treuhandvermögen mit dem sie ein kleines Land ernähren konnte und wenn sie ihren Abschluss machte, würde sie das ganze Geld nehmen und damit machen was sie wollte.
BAM.
Die Tür wurde aufgeschlagen und gab eine keuchende Marissa Everhard frei.
„Marissa!", schnappte Kelly wütend. „Hast du schon mal etwas von klopfen gehört?"
Marissa eilte zu Kelly rüber und klopfte in die Luft. „Okay, ich habe geklopft."
„Was willst du?" Kelly faltete ihre Arme und sah ihre so genannte beste Freundin an.
„Ich habe wichtige Neuigkeiten.", erklärte Marissa mit leuchtenden braunen Augen.
„Worüber?" Kelly wurde langsam wütend dass ihre dumme Freundin nicht auf den Punkt kam.
„Miss Cinderella!"
Kellys azurblaue Augen wurden weit als sie vom Bett sprang und Marissa direkt in die Augen sah.
„Was über sie?", fragte sie tödlich.
„Ich weiß wer sie wirklich ist.", prahlte Marissa.
„Sage es mir.", sagte Kelly wütend und hob ihren Zauberstab. „JETZT."
Marissa nickte eifrig um die Eiskönigin zufrieden zu stellen.
„Es ist Lily Evans!"
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Währenddessen hatte es sich Lily Evans mit einem guten Buch im Schulsprecherturm gemütlich gemacht.
Neben ihr auf dem Tisch stand ein dampfender Becher Kakao.
Lily nahm die Tasse und genoss das Aroma. Gerade als sie einen Schluck des Heißgetränkes nahm, flog die Tür auf und erschreckte sie somit.
„Was verdam-" Lily sah hinüber und fand eine schwer atmende Erika Monterrey den Raum betreten.
„Erika?"
„Lil, ich flehe dich an. Verlasse diesen Raum NICHT!"
„Wieso?", fragte Lily, setzte ihren Kakao ab und ging zu der Freundin. „Wieso nicht?"
„Weil Kelly Crosby weiß, dass du Miss Cinderella bist!"
Alle Farbe wich aus Lilys Gesicht. „Nein.", wisperte sie. „NEIN!"
„DOCH!", schrie Erika. „Sie sucht gerade nach dir."
„Wie hast du das herausgefunden?"
„Sie ist zu mir gekommen und hat mich gefragt, ob ich wüsste wo du bist.", sagte Erika.
„Was hat sie genau gesagt?"
„Sie sagte-", Erika machte das Mädchen nach, „'Hey Monterrey, hast du Evans gesehen? Ich muss mir ihr darüber 'reden', dass sie mir James Potter am Halloween Ball gestohlen hat. Ich weiß, dass sie Miss Cinderella ist'."
„Was hast du gesagt?", hauchte Lily.
„Ich hab ihr gesagt, dass du wahrscheinlich im Bad bist. Sie und Marissa gehen da gerade hin. Alles was ich sage ist, verlasse diesen Raum NICHT, wenn du nicht umgebracht werden willst!"
„Okay.", versprach Lily.
Erika verließ den Raum.
Lily wandte sich zitternd wieder ihrem Buch zu, fand es aber schwer sich zu konzentrieren.
Schließlich war eine sehr teuflische Person gerade hinter ihr her.
Und es war nicht Voldemort.
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„LILY!", schrie Sirius durch den langen Flur. „LILY-BILLY EVANS! WO BIST DUUUUUUU?"
Tessa Monterrey legte ihre Hände auf ihre Ohren als sie auf der Gegenseite des Flurs ging. Herrgott noch mal, dieser Junge konnte NICHT die Klappe halten.
„LILLEEEE! ICH MUSS DICH FINDEN!"
Tessa seufzte müde und wusste, dass der Idiot die Klappe nicht halten würde, bis er Lily gefunden hatte. Deshalb entschied sie sich die Gute Samariterin zu spielen und ihm zu sagen, wo die Rothaarige war.
„Hey Tessa.", sagte eine Möchtegern sexy Stimme.
Sie stöhnte als sie sich umdrehte um den perversen und nervigen Mitchell Braden zu sehen. Woher er wusste, wo sie war, ging über ihren Horizont heraus. Tessa hatte die Vorahnung, dass Mitchell sie verfolgte.
„Braden!", stöhnte sie. „Kannst du verschwinden?"
„Willst du mit mir nach Hogsmeade kommen?", fragte Mitchell. „Mit mir wirst du eine tolle Zeit haben."
„Ich würde eher mit Severus Snape gehen.", sagte Tessa fies, „Und dann erst mit dir. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss Sirius finden."
Mitchell runzelte die Stirn. „Du magst Sirius?"
Tessa dachte schnell nach. Wenn sie ja sagen würde, dann würde Mitchell sich aus ihren Angelegenheiten raushalten.
„Ja, tue ich."
„Nun, wir sehen uns.", sagte Mitchell niedergeschlagen.
Tessa grinste süffisant als er wegging. Natürlich mochte sie Sirius nicht. Das war bloß ein Teil des Plans um Mitchell Braden loszuwerden.
„LILLLEEEEEEEEEEEE! OH LILLEEE!"
„Oh, halt die Klappe, Black.", murmelte Tessa als sie sich auf den Weg zu ihm machte. Sie fand Sirius herumspazierend und Lilys Namen durch die Gänge schreiend.
„Black!", schrie sie. „Was verdammt noch mal ist dein Problem?"
Sirius wandte sich ihr zu. „Zwilling!", schrie er.
Tessa faltete die Arme und blickte finster. „Ich bin Tessa."
„Was auch immer. Weißt du wo Lily ist?"
Tessa verengte ihre bernsteinfarbenen Augen. „Wieso?"
„Weil-", sagte Sirius ohne nachzudenken, „James sie sucht. Er weiß, dass sie Miss Cinderella ist."
„Wirklich?", hauchte Tessa verblüfft. „Wie hat er es geschafft dass herauszufinden?"
Sirius zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Alles was er gesagt hat war, halt Lily auf, bis ich wieder da bin. Weißt du wo sie ist?"
Tessa dachte zurück an das, was Lily gesagt hatte, bevor sie gegangen war.
„Sie ist im Schulsprecherraum.", sagte Tessa schnell. „Kennst du das Passwort?"
„Natürlich. Es ist ´Magie´, oder?"
„Nein, es ist jetzt ein 'Ein Löffelchen voll Zucker'. Lily hat es geändert."
Sirius kratzte sich am Kopf. „Ein Löffelchen voll Zucker?"
„Mary Poppins.", erklärte Tessa, „Einer von Lilys Lieblings Muggel Filmen. Wieso rede ich überhaupt noch mit dir? Geh Lily aufhalten!"
Sirius stand gerade wie ein Brett und salutierte, „Aye aye Käpt'n!"
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Kelly war aufgebracht.
Verdammt aufgebracht.
Wie konnte dieses Mädchen es wagen ihren (Ex)Freund zu stehlen! Sie und James waren wegen Lily getrennt!
Wieso, diese kleine Schlampe.
Kelly war jetzt noch wütender, weil sie gerade ins Bad geguckt hatte und dort kein Zeichen von Lily Evans war! Dieser Zwilling hatte sie angelogen!
Welcher Zwilling sie auch war, dafür würde sie ganz sicher nachher bezahlen.
Marissa war direkt rechts neben ihr und quasselte sie voll.
„Bist du nicht froh, dass ich es dir gesagt habe?", sagte Marissa glücklich. „Jetzt kannst du James zurückkriegen und vielleicht kann ich wieder Remus treffen! Schließlich kann einen Freund zu haben nicht für immer Out sein. Und ich lie-"
„Marissa! HALT DIE KLAPPE!"
Das Mädchen hörte automatisch sofort auf zu reden.
„Okay.", sagte sie kleinlaut.
Kelly sah den Eingang zur Bibliothek. „Wie ich den Christbaum kenne, wird sie wahrscheinlich hier drin sein. Komm, lass uns reingehen."
Marissa wich mit einem empörten Gesichtsausdruck zurück.
„Auf keinen Fall!", sagte sie, „Das ist eine Bibliothek! All die Streber und Langweiler kommen hier rein! Ihre Pfiffigkeit und Strebsamkeit könnte auf uns abfärben!"
„Remus ist hier immer hingegangen, du Idiot."
„Ja.", Marissa nickte energisch, „Aber ich habe das nie getan!"
Kelly verdrehte die Augen. „Ich muss Evans finden! Sie hat meinen Freund gestohlen und dafür wird sie bezahlen! Jetzt geh mir aus dem Weg!"
Sie ignorierte den verletzten Blick ihrer Freundin und schubste Marissa zur Seite. Dann ging sie in die Bibliothek und durchsuchte jede Nische und jedes Versteck um die Rothaarige zu finden.
Nach zehn Minuten sah Kelly endlich ein, dass Lily nicht dort war.
Verärgert seufzend stolzierte sie aus der Bibliothek, vor der Marissa immer noch stand.
„Keine Lily?", fragte Marissa.
„Keine Lily."
„Wo suchen wir als nächstes?", fragte Marissa. „Wir haben überall gesucht."
„Korrektur, wir haben nicht an den richtigen Plätzen geguckt."
„Wir haben die Bibliothek geprüft.", argumentierte Marissa.
„Wahr, aber wir müssen wie Lily Evans denken! Okay, wenn ich Lily wäre, wo würde ich dann sein?"
Marissa und Kelly dachten eine Weile nach, bevor Marissa sagte, „Ist sie nicht Schulsprecherin?"
Kellys Mund fiel auf und sie starrte ihre Freundin mit neuer Bewunderung und Respekt an.
„Marissa?"
„Ja?", sagte das Mädchen zögerlich, weil sie dachte, sie hätte das falsche gesagt.
„Du bist ein Genie."
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„Ein Schritt, zwei Schritte, drei Schritte, vier.", sang Sirius während er zum Schulsprecherraum ging, „Fünf Schritte, sechs Schritte, sieben Schritte, mehr – Mensch, diese Melodie ist schwierig."
Sirius war im Moment ein bisschen hyperaktiv und das wurde ganz offensichtlich durch seine Handlungsweise gezeigt.
Er war sehr glücklich, dass Miss Cinderella gefunden worden war. Denn für Sirius bedeutete das ganz einfach, dass James aufhören würde, darüber Trübsal zu blasen, dass er das Mädchen seiner Träume verloren hatte.
Er war auch sehr überrascht, dass Lily Evans Miss Cinderella war. Das hätte er in einer Million Jahren nie geraten.
Sirius war bald in der Nähe des Schulsprecherraums und ging vor das Portrait, des ersten Schulsprecherpaares, Lucifer Bueler und Elizabeth Twiddy.
Die beiden Teenager auf dem Portrait sahen auf den schwarzhaarigen Jungen runter.
„Passwort?", fragte Elizabeth Twiddy hochmütig.
„Ein Löffelchen voll Zucker.", antwortete Sirius und fragte sich warum Lily Filme mit solch seltsamen Namen mochte. Mary Poppins, was war das?
„Korrekt.", sagte Lucifer und das Portrait schwang auf.
Sirius zwinkerte Elizabeth zu, welche darauf giggelte. Lucifer Bueler schenkte ihm einen wütenden Blick.
Der Siebzehnjährige betrat den Schulsprecherraum und das Portrait schwang hinter ihm wieder zu.
„Lily?", flüsterte Sirius.
Er bemerkte eine Tasse Kakao auf dem Tisch. „Ooh! Yay! Kakao!"
Sirius rannte rüber um sich die Tasse zu schnappen, doch ein Schlag auf seine Hand brachte ihn dazu zurückzuweichen.
„Fass den Kakao an und sieh was passiert."
Sirius runzelte die Stirn und warf einen Blick zu der Person. Diese roten Haare konnte er nicht verkennen.
„Lily?", sagte er überrascht. „Seit wann setzt du dich durch?"
„Seit jetzt.", sagte Lily kurz. „Und jetzt ist meine Frage, was tust du hier?"
„Dich aufhalten.", sagte Sirius automatisch.
„Ähm - pardon?"
„Dich aufhalten-", sagte Sirius wieder ohne zu denken, „Offensichtlich."
„Wieso in aller Welt ´hältst du mich auf´?"
„Weil James weiß, dass du Miss Cinderella bist."
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„Kelly! Warte mal!"
Die Blondine seufzte verärgert als sie sich umdrehte um auf Marissa zu warten, welche ihr hinterher eilte.
„Was ist es dieses Mal, Marissa?"
„Kannst du bitte etwas langsamer gehen? Ich meine, ich weiß, du trägst nur Socken, aber ich trage fünf Zentimeter hohe High Heels und ich kann nicht sehr schnell gehen."
Kelly sah runter und sah, dass sie wirklich nur Socken trug. In ihrer Eile musste sie ihre Schuhe vergessen haben.
Oh super.
„Zu Schrecklich-", sagte Kelly abfällig, „Ich will Evans auseinander reißen und du bist mir im Weg."
„Tja, sorry, aber ohne mich hättest du nicht mal gewusst, dass Evans Miss Cinderella ist."
„Oh, das hätte ich noch herausgefunden.", sagte Kelly und sah das andere Mädchen wütend an, „Ich habe Augen und Ohren überall in der Schule."
Marissa faltete ihre Arme. „Oh ja? Wer?"
Kelly hatte keine Zeit für Spaß und Spielchen und dieses Mädchen raubte ihr noch den letzen Nerv.
„Ich denke nicht, dass du diese vertrauenswürdige Information wissen musst. Und jetzt wenn es dich nicht stört, geht mir verdammt noch mal aus dem Weg!"
„Du bist teuflisch.", wisperte Marissa, „Ich habe sechs Jahre gebraucht um das zu bemerken, aber du bist eine herzlose, teuflische Zicke."
Kelly warf ihre Haare nach hinten. „Oh, vielen Dank."
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Wieder im Schulsprecherraum fiel Lily geschockt der Mund auf.
„Was?", wisperte sie entsetzt.
Sirius seufzte verärgert. „Bist du taub, Frau? Ich sagte-"
„Ich weiß, was du gesagt hast!", schnitt Lily ihm das Wort ab, „Was ich meinte ist, wie hat er das herausgefunden?"
Sirius zuckte mit den Schultern. „Das ist mir zu hoch. Alles was er gesagt hat war, dass ich dich festhalten soll."
„Nun, keinesfalls lasse ich das mit mir machen.", sagte Lily entschlossen und wollte den Raum verlassen.
Plötzlich kam ihr Erikas Warnung wieder in den Sinn.
„Kelly Crosby weiß, dass du Miss Cinderella bist!"
Lily schauderte bei dem Gedanken. Sie konnte diesen Raum nicht verlassen. Kelly würde sie umbringen.
Doch wenn sie blieb, dann würde James kommen und sie auslachen!
Sie war nicht in einer Gewinn-Verlier Situation.
Sie war in einer Verlier-Verlier Situation.
„Trinkst du diesen Kakao noch?" Sirius fröhliches Verhalten unterbrach ihre Gedanken.
Sie sah über ihre Schulter. Der Anblick von Kakao brachte ihren Magen dazu sich umzudrehen.
Sie wedelte mit der Hand. „Nimm ihn ruhig."
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James bahnte sich seinen Weg durch den Schnee. Das Schloss konnte er schon schemenhaft in der Ferne sehen.
Sirius, du hast Lily besser aufgehalten oder ich bringe dich um.
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Nachdem sie Marissa vor fünf Minuten losgeworden war, bemerkte Kelly dass sie sehr viel schneller als normalerweise ging.
Sie sah das Portrait zum Schulsprecherraum und wusste, dass sie ihrem Ziel näher kam.
Als sie es erreichte, bemerkte sie mit einen sinkendem Gefühlt, dass sie das Passwort nicht kannte.
Sie fluchte leise vor sich hin.
„Passwort?" Ein Junge, mit braunen Augen und braunen Haaren, der sehr alte Klamotten trug, sah sie an.
„Ich weiß es nicht.", fauchte Kelly.
„Das ist nicht korrekt.", sagte die Gesellschaft des Jungen, ein Mädchen mit passenden braunen, aber gelockten, Haaren und großen blauen Augen, während sie ihr volumöses Kleid glatt strich.
„Pff.", sagte Kelly höhnisch. „Ich weiß das Passwort nicht!"
„Deswegen musst du nicht so gemein sein.", fauchte das Portrait Mädchen.
Kelly tappte mit ihrem Fuß auf und seufzte verärgert. Sie machte es krank das immer zu hören.
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Lily lief die ganze Zeit im Raum hin und her.
„Wieso hörst du nicht auf mit dem rumlaufen?", fragte Sirius und trank von ihrem Kakao, „Du wirst ein Loch in den Teppich machen."
„Siehst du nicht, dass ich nervös bin?", fragte Lily.
Sirius schüttelte den Kopf. „Nope."
Lily rollte mit den Augen und setzte ihr herumlaufen fort.
„Ich weiß, dass etwas schief gehen wird.", sagte sie und schmiss ihre Hände in die Luft.
„Was meinst du?", fragte Sirius und berührte die Tasse mit seinem Zauberstab, damit sie wieder voll wurde. „Dieser Kakao ist sehr gut."
„Ich meine-", Lily ließ ihre Arme hängen, „James wird mich wahrscheinlich auslachen und sagen, dass ich nicht das Mädchen bin, auf das er gehofft hat. Dann wird er es in der ganzen Schule rum erzählen und sie werden etwas Gutes zu Lachen haben."
Sirius stellte seinen Kakao auf den Tisch und sah sie mit leicht verengten Mitternachtsblauen Augen an, „Warte eine Sekunde, jetzt bist du zu weit gegangen."
„Nein, bin ich nicht."
„Doch. Sieh mal, James und ich sind seit unserem ersten Tag Freunde gewesen und ich kenne ihn besser als meine eigene Hand! Er würde dich nicht auslachen und das definitiv nicht der ganzen Schule erzählen, damit sie darüber lachen-", Sirius machte eine Pause und sah in Gedanken versunken aus, „Das tun wir nur für Snievellus."
„Bist du sicher?"
„Ganz sicher."
Während sie sich unterhielten, bemerkten sie nicht, wie das Portraitloch geöffnet wurde.
Herein trat ein fast erfrorener James Potter.
Und Kelly Crosby.
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Harry konnte sich nicht im Zaum halten.
„LES DAS NÄCHSTE KAPITEL!", schrie er.
Madam Pince kam rüber gerannt. „Mr. Potter!", schrie sie empört. „Halten sie ihre Stimme niedrig! Das nächste Geräusch, dass ich von ihnen höre wird einen sofortigen Verweis aus meiner Bibliothek mit sich ziehen."
Harry setze sich langsam wieder hin. „Ja, Madam Pince.", sagte er ausdruckslos.
In der Minute, in der die Bibliothekarin ging, hob Ginny eine Augenbraue. „Ruhig."
„Ja, ich weiß. Jetzt sei so nett und les das nächste Kapitel."
Ginny seufzte und wandte sich der nächsten Seite zu.
„Kapitel 16..."
