Nach langer kreativer Pause: Wir sind wieder da!
Enjoy, R&R!

Verantwortung

Es war dunkel in den Kellergewölben unter der Stadt. Nur ein einziges kleines Feuer erhellte die Szenerie, und ließ unwirkliche Schatten über die Wände tanzen. Doch anstatt die Reihe der Zellen in Licht zu tauchen, ließen die Flammen die allgegenwärtige Dunkelheit nur noch dunkler erscheinen; plastischer, als würde die Schwärze zu unbeschreiblichen Monstern gerinnen, die einen zufälligen Betrachter aus bösen Augen anstarrten, belauerten, um ihn letztendlich in einen dunklen Abgrund zu reißen.

Wasser tropfte von der Decke auf den Boden aus gemauertem Backstein und ein leises Huschen und Rascheln ließ erahnen, dass der Gefangene nicht das einzige lebende Wesen in diesem einsamen Gefängnis war.

Blair hob den Kopf und diese schwache Bewegung ließ die Ketten, mit denen seine Handgelenke an die Decke gefesselt waren, leise klirren. Doch seine blinden Augen starrten vergebens, die Augenhöhlen eine einzige Masse aus verbranntem, geschwärztem Fleisch und nässendem Gewebe.

Ein qualvolles, feuchtes Husten schüttelte den geschwächten Körper und ließ den Mann aufstöhnen.

Wieder ertönte das trippelnde Huschen kleiner, krallenbewährter Füße. Näher diesmal. Blair zuckte sichtlich zusammen. Nein, sie durften ihn nicht bekommen. Er würde nicht zulassen, dass sie ihn bekamen.

Blair keuchte entsetzt, als etwas Kleines gegen sein Bein prallte und sich dort festhielt. Er konnte spüren, wie sich kleine spitze Klauen durch den Stoff seiner Hose bohrten und die Haut darunter ritzten. Panisch strampelte der Mann mit den Beinen, den kreischenden Schmerz in seinem Körper ignorierend, bis dieses Etwas den Halt verlor und mit einem ekelerregenden Knirschen gegen eine Wand prallte.

Ein wütendes Scharren und Pfeifen war die Antwort.

Ratten!

Die Luft in dem Kellerverlies schien mit einem Mal um mehrere Grade kälter zu werden und der Geruch nach Blut und Schweiß der von seinem Körper ausging, schien Blair den Atem nehmen zu wollen. Schlagartig wurde ihm klar, dass dies die Ratte angelockt haben musste. Als wäre dieser Gedanke ein Signal gewesen, wurden die Geräusche um Blair wieder lauter.

Erneut sprang ihn eines der Tiere an, und wieder gelang es ihm die Ratte abzuschütteln. Mit einem wütenden Quieken landete sie auf dem Steinboden. Doch sofort setzte sie erneut zum Sprung an.

Und dann kam noch eine Ratte.

Und noch eine...

Und Blair begann zu schreien.

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Die Sonne stand hoch am makellos blauen Himmel und schien, als wolle sie das Unwetter der vergangenen Nacht vergessen machen. Es war die bei weitem heißeste Zeit des Tages. Die Luft flimmerte über der nur schwach bewegten Karibischen See, Lichtreflexe tanzten auf dem Wasser und blendeten jeden, der so unvorsichtig war, seine Augen nicht zu beschatten. Nichts rührte sich. Auch auf der Black Pearl, auf der sich für arbeitswillige Hände für gewöhnlich immer etwas zu tun fand, schien alles den Atem anzuhalten, seit Elisabeth Turner das Deck des Dreimasters betreten hatte.

Die gesamte Mannschaft des Piratenschiffs schien sich versammelt zu haben um dem beizuwohnen, was auch immer nun geschehen sollte. Elisabeth hatte nur eine verschwommene Vorstellung davon, was Jack vorhaben könnte, doch die Blicke, die ihr viele der Männer zuwarfen waren alles andere als freundlich und ließen ihr trotz der Hitze einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

Hemd und Hose, die Geordie ihr gebracht hatte, klebten unangenehm an ihrer schweißfeuchten Haut, doch die junge Frau widerstand der Versuchung ihre Kleidung zurechtzuziehen. ´Den Teufel werde ich tun, bevor ich vor diesen Mistkerlen Schwäche zeige.' Sie mochte zwar momentan allein stehen, doch sie hatte schon einmal bewiesen, dass sie stark sein konnte.

Aber da waren zum Beispiel auch noch Gibbs und Marty, in deren Miene sie vor allem Besorgnis lesen konnte. Und natürlich Will. Er stand etwas abseits, flankiert von zwei kräftigen Piraten, die ihn wie zufällig in die Mitte genommen hatten. ‚Ganz zweifellos auf Befehl von Jack', schoss es Elisabeth durch den Kopf.

Wills Gesichtsausdruck schwankte zwischen Wut und Sorge, und sein Blick huschte beständig zwischen seiner Frau und Jack hin und her.

Besagter Pirat stand in lässiger Haltung mit dem Rücken an den Mast gelehnt inmitten seiner Leute und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Den Dreispitz hatte er so tief ins Gesicht gezogen, dass Elisabeth unmöglich sagen konnte, was in dem Mann vorging. Sie blieb einige Schritte vor ihm stehen und sah Jack abwartend an, doch der machte keine Anstalten sich zu rühren. Statt dessen betrachtete er die Planken mit einem Interesse, als würde er dort etwas sehen, dass außer ihm sonst keiner wahrnehmen konnte.

Im Kreis der Piraten kam Unruhe auf. Geflüsterte Bemerkungen flogen hin und her und so mancher beobachtete stirnrunzelnd den Captain. Sie fragten sich wohl auch, was diese Vorstellung bezwecken sollte.

Elisabeth bemühte sich die Anderen um sich herum zu ignorieren und suchte stattdessen Blickkontakt zu Will. Ihr frischgebackener Ehemann sah genau so unsicher aus, wie sie sich fühlte. Diese Erkenntnis ließ einen kleinen Eisklumpen in ihrem Magen entstehen. Solange sie ihn kannte hatte Will immer einen Ausweg gefunden. Zu sehen, dass er auch nicht wusste was zu tun war, machte ihr Angst. Will warf ihr einen fragenden Blick zu. Seine Lippen formten lautlos die Worte: „Was hat er vor?"

Doch Elisabeth konnte nur mit den Schultern zucken. „Keine Ahnung." Gab sie ebenso lautlos zurück.

Will runzelte die Stirn und sie warf ihm ein Lächeln zu, von dem sie hoffte, dass es einigermaßen zuversichtlich aussah. Dann wandte sie sich wieder Jack zu.

Der Pirat starrte sie wortlos an, und in seinen dunklen, mit Kohle umrandeten Augen lag eine Intensität, die die junge Frau instinktiv einen Schritt zurückweichen ließ. Doch bereits im nächsten Moment schalt sie sich eine Närrin. Sie benahm sich wie ein dummes Huhn, das bei der kleinsten verdächtigen Bewegung in Deckung rannte. In einem Anflug von Trotz straffte Elisabeth die Schultern und starrte zurück.

„Jack?" Sie versuchte souverän zu klingen, und stellte mit Befriedigung fest, dass es ihr auch gelang. „Es heißt Captain." Verbesserte er sie ernst, ohne sich davon im Mindesten beeindrucken zu lassen. Der Pirat richtete sich auf, und musterte sie mit einem Blick, der sie regelrecht zu durchdringen schien. „Du weißt was dir vorgeworfen wird. Was willst du dazu sagen?"

‚Er will doch tatsächlich wissen, was ich zu sagen habe.' Ein Teil von Elisabeth hoffte, dass der beißende Spott ihrer Gedanken sich nicht auf ihrem Gesicht abzeichnete, doch einem anderen Teil war das völlig egal, denn in diesem Augenblick wurde ihr endgültig klar, dass Jack wirklich wütend sein musste. Er sprach ganz ruhig und akzentuiert, ohne die übliche Affektiertheit und ohne den leisesten Anflug des Slangs, den er sonst so intensiv pflegte. Der Eisklumpen in ihrem Magen schien um ein ganzes Stück größer zu werden.

Jack hatte nicht sehr laut gesprochen, dennoch hatte ihn wohl jeder Mann an Deck verstanden. Alle Augen waren nun auf Elisabeth gerichtet, und sie konnte deutlich spüren, wie ihr die Röte ins Geicht stieg. Zurück konnte sie nicht mehr, also blieb ihr nur noch die Flucht nach vorn:

„Ich wusste nicht was ihr vorhattet, Ja… Captain," Sie korrigierte sich schnell, als sie das warnende Funkeln in den Augen des Piraten sah. Elisabeth redete schnell weiter, noch bevor Jack in der Lage war, einen Kommentar zu ihrer Eröffnung abzugeben. „Als ich gehört habe, dass ihr den Rumpf der Cutty Sark sprengen wollt, da musste ich an die Interceptor denken, und an das was Barbossa getan hat. Ich… ich habe einfach nicht nachgedacht und…" „Das du nicht nachgedacht hast, das glaube ich dir gerne, Täubchen." Warf Jack ein. „aber wie beim Henker bist du der schwachsinnigen Idee verfallen, dich nach unten zu schleichen, und die Glut auszutreten?" Der Pirat war zum Ende hin immer lauter geworden, und wenn Elisabeth eines auf den Tod nicht ausstehen konnte, war es angeschrieen zu werden. Von wem auch immer.

Die Angst und die Ungewissheit, die sie in den letzten Stunden gequält hatten brachen sich bahn. „Weil Barbossa die Interceptor in kleine Stücke gesprengt hat und ich nicht wollte, dass jemandem etwas passiert!" schrie sie zurück. „Barbossa war dein erster Maat. Von irgendjemandem muss er sein Handwerk ja wohl gelernt haben, Captain!"

Noch bevor sie ihre Worte vollständig ausgesprochen hatte, wusste Elisabeth, dass sie zu weit gegangen war. Ehe sie auf irgendeine Weise reagieren konnte, packte Jack sie schmerzhaft an den Oberarmen, wirbelte sie herum, und stieß sie mit dem Rücken wuchtig gegen den Mast, an dem er zuvor selbst gelehnt hatte. Die Augen zu schlitzen verengt starrte er sie an, mit einem Ausdruck im Gesicht, als wäre der Pirat nun unwiderruflich am Ende seiner Selbstbeherrschung angelangt. Für einen Moment war Elisabeth der festen Überzeugung er würde sie schlagen. Doch der Moment verging und nichts geschah.

Aus den Augenwinkeln heraus nahm Elisabeth eine Bewegung wahr. ‚Will.' Doch sie wagte es nicht den Kopf zu drehen, aus Furcht Jack zu irgendetwas zu provozieren. Und so starrte sie einfach zurück. Elisabeth konnte sehen, wie die Muskeln in seinem Hals arbeiteten. „Es wirft ein interessantes Bild auf die Meinung, die du von mir hast, dass du mich mit Barbossa auf eine Stufe stellst." Presst er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Die Gouverneurstochter schlug die Augen nieder. „Es tut mir leid." Selbst in ihren eigenen Ohren klangen diese Worte schal, doch was sonst hätte sie sagen sollen.

In Wahrheit dauerte es nur Sekunden, doch für Elisabeth dehnten sie sich zu einer kleinen Unendlichkeit, bis sich Jacks Griff um ihre Oberarme endlich lockerte und er von ihr abließ. Jack atmete tief durch und trat etwas zurück und als er sprach klang er einfach nur müde: „Es sind zwölf Männer gestorben Elisabeth. Da hoffe ich doch sehr, dass es dir leid tut."

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Der junge Mann fiel nicht weiter auf, als er den „Howlin' Helldog" betrat und an der Bar einen Gin orderte. Eine ganze Weile saß er einfach nur da und betrachtete die anwesenden Männer ohne sein Glas auch nur anzurühren. Er suchte etwas ganz bestimmtes: Informationen. Doch der Großteil der Piraten war zu betrunken, oder allem Augenschein nach viel zu dämlich, um ihm zu geben, was er brauchte.

Einzig der Wirt dieser Spelunke schien viel versprechend. Der feiste Mann mit dem pockennarbigen Gesicht war vornehmlich damit beschäftigt Gläser abzutrocknen, doch dem Beobachter entging nicht, dass er dabei den Schankraum genau im Auge behielt. Dem Wirt entging sicher nichts von dem was hier vor sich ging. Und ebenso sicher wusste er über alle Geschichten bescheid, die hier kursierten.

„He, Wirt!" Der angesprochene gab mit keiner Geste zu verstehen, dass er den jungen Mann verstanden hatte. Erst als einige Münzen über den Tisch wanderten, schien er sich zu erinnern, dass er Ohren besaß. „Was kann ich für Euch tun?" seine Stimme war genau so schmierig wie sein Aussehen.

Der Mann zog die rechte Augenbraue in die Höhe. „Was könntet Ihr mir über die Black Pearl erzählen?" „Die Pearl?" Der Wirt legte sein Geschirrtuch zur Seite. „Segelt mittlerweile wieder unter Jack Sparrow." „Und was könnt Ihr mir über diesen Jack Sparrow so erzählen?" Eine weitere Münze wanderte über den Tresen. „Sparrow ist verrückt. Da könnt Ihr hier jeden fragen. Ein wirklich schlauer Kopf, aber verrückt." „Und wo kann ich ihn finden?" Der Wirt zuckte mit den Schultern. „Wenn er nicht hier auf der Insel ist? Überall und nirgends." „Ach so." Leichter Unmut klang in der Stimme des Jüngeren mit. Er hatte nicht vor, sein Gegenüber für jedes Wort zu bezahlen. „Und wo könnte er da vor Anker gehen?" „Trinidad vielleicht." „Wieso ausgerechnet dort?" Der Wirt machte eine Geste die alles oder auch nichts bedeuten konnte. „Trinidad ist eine spanische Kolonie. Und Jack Sparrow hat keinen Streit mit den Spaniern. Sonst noch etwas Fremder?" Sein Tonfall machte klar, dass er nicht bereit war das Gespräch fortzusetzen.

Ohne ein weiteres Wort drehte der junge Mann sich um und strebte dem Ausgang entgegen. Der Wirt sah der völlig in schwarz gekleideten Gestalt noch einen Augenblick hinterher, bevor er sich wieder anderen Geschehnissen zuwandte.

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Anamaria beobachtete Jacks Verhalten mit einiger Besorgnis. Sie kannte den Piraten nun schon seit vielen Jahren, und in all dieser Zeit hatte sie nie erlebt, dass Jack wirklich wütend geworden war. Provokationen begegnete er für gewöhnlich damit, dass er sie ins lächerliche zog.

Sein Verhalten gegenüber Elisabeth hatte sie richtiggehend erschreckt. Um so mehr, als das sie wusste, dass er die junge Frau wirklich gut leiden konnte. Sie atmete sichtlich auf, als sich die Situation wieder entspannte.

So mancher Mann an Bord machte sie für den Verlust ihrer Kameraden verantwortlich, und wenn sie weiterhin solch provozierende Reden schwang, würde sie noch eine Abreibung bekommen. Egal was Jack nun mit ihr vorhatte.

„Na gut." Meinte Jack. „Da wir nun schon so weit sind Elisabeth, wirst du sicher einsehen, dass du für deine Handlungen bestraft werden musst." „Aber,… aber ich habe doch gesagt, dass es mir leid tut." Das Gesicht der jungen Frau, auf dem sich gerade noch vorsichtige Erleichterung gezeigt hatte, wurde wieder um eine Nuance blasser.

„Ich weiß was du gesagt hast Täubchen, " entgegnete Jack, „aber Strafe muss sein, damit du auch wirklich begreifst, dass Fehler Folgen haben können! Für dich genau so wie für andere. Ich weiß, dass du behütet aufgewachsen bist und dass es in deiner Welt nicht viel ausmacht, wenn jeder einfach das tut was er will. Aber hier kann ein Fehler tödlich sein. Es sind Männer gestorben Elisabeth. Dass es allein deine Schuld gewesen sein soll kann ich nicht sagen, aber wenn du auf das gehört hättest was ich gesagt habe, dann könnten sie vielleicht noch leben. Klar soweit?"

Jack hatte sich wieder in der Gewalt. In seiner Stimme lag kein Vorwurf und Anamaria musste feststellen, dass er einfach nur versuchte sich Elisabeth zu erklären. Und zu Anas großer Überraschung sah sie die Gouverneurstochter widerstrebend nicken. Elisabeth konnte sich der Logik von Jacks Worten wohl nicht entziehen.

„Sehr schön. Da das nun geklärt ist, lasst uns zum nächsten Punkt auf der Liste kommen." Jack schien langsam wieder in sein altes selbst zurück zu finden. Suchend sah er sich an Deck um und mit einem „Aah, da haben wir's ja." steuerte er auf das Werkzeug des Schiffszimmermanns zu, leerte einen der schweren Holzeimer aus und hielt ihn Elisabeth unter die Nase.

Elisabeth war nicht die einzige die Jack ansah, als habe er komplett den Verstand verloren.

Jack grinste einmal provozierend in die Runde, bevor er sich dazu herabließ, den anderen seine Gedankengänge zu erläutern: „Nun, es ist so: Der Sturm letzte Nacht hat Wasser in den Rumpf der Pearl gedrückt. Und da uns die liebreizende Cutty Sark noch einige große Löcher in den Rumpf geschossen hat, war es sogar ziemlich viel Wasser." Bei diesen Worten warf er Elisabeth einen derart theatralischen Blick zu, als wäre sie ganz allein schuld an dieser Misere. „Deine Aufgabe, Täubchen, wird es sein, das Bilgenwasser aus dem Rumpf der Pearl über Bord zu schütten. Mit diesem Eimer wohlgemerkt." Und damit drückte er ihr den Eimer in die Hand. „Und das wirst du ganz alleine machen. Und wenn du zwei Wochen dazu brauchst."

„Das kann unmöglich dein Ernst sein Jack! Das ist doch vollkommen verrückt!" Trotzig starrte Elisabeth den Piratencaptain an, doch der grinste nur. „Oh, das ist mein voller Ernst, Täubchen. Und wenn ich auch nur eines von euch nutzlosen Kielschweinen dabei erwische wie er ihr hilft, und das gilt ganz besonders für dich," damit deutete er auf Will, „dann werde ich denjenigen höchstpersönlich an der Gallionsfigur der Pearl festbinden und erst wieder herunterschneiden, wenn wir im nächsten Hafen eingelaufen sind. Habt ihr mich verstanden?" „Aye, Captain!" „Gut." Jack blickte in die Runde. „Gibt es irgendwelche Einwände?"

Ana seufze erleichtert, als niemand aus der Crew sich meldete. Es schienen nicht alle mit Jacks Entscheidung einverstanden zu sein, doch dass kein offener Widerspruch aufkam war ein gutes Zeichen.

Jack schien derselben Ansicht zu sein. „An die Arbeit Männer, die Vorstellung ist vorbei. Mr. Hoogan, Mr. Gibbs, wir lichten in drei Stunden den Anker. Ihr seid mir dafür verantwortlich, dass bis dahin alles tipp topp in Schuss ist."

Langsam aber sicher zerstreute sich die Versammlung an Deck. Seufzend hob Ana den Eimer auf, den Elisabeth einfach hatte fallen lassen, als sie zu Will gelaufen war. Der hatte die Arme um seine Frau gelegt, wohl um sie zu trösten.

Ana trat an die beiden heran. „Ich will euch ja wirklich nicht stören, aber wenn du innerhalb von zwei Wochen fertig werden willst solltest du langsam anfangen." Mit diesen Worten hielt sie Elisabeth, wie zuvor schon Jack, den Eimer unter die Nase.

Will nahm der Piratin den Eimer aus der Hand. „Das ist doch vollkommen schwachsinnig. Das kann sie nie schaffen. Ich werde mit Jack reden."

Ana pustete sich eine Haarsträne aus dem Gesicht. „Das kannst du gerne tun, meinte sie mit einem unschuldigen Grinsen. „Aber bis dahin würde ich den Eimer lieber ihr geben."