Ich bin wieder da, und das mit einem neuen Kapitel!
Vielen Dank für die netten Reviews, ich hoffe natürlich, dass euch meine Geschichte weiterhin gefällt, und dass ich auf eure Unterstützung hofffen kann. Hey, auf mein erstes Kapitel gabs 20 Hits und 2 Reviews. Merkt ihr was? Also bitte, bitte meldet euch, dann gibts garantiert auch wieder was zum Lesen.
MfG und viel Spaß
eure Wolvesdawn
Kapitel 2
„Bindet ihm die Hände! Los, nun macht schon! Aber lasst ihn hier und haltet ihn fest, er soll sehen was passiert!" Vier Mann kamen auf Jack zu. Er grinste ihnen beschwichtigend entgegen „ Aber, aber! Leute wer wird denn gleich so ruppig werden?" Doch davon ließen sie sich nicht ablenken.
'O.K. dann eben anders!´ „Habt ihr Landratten vergessen wer euer Captain ist? Ich habe aus euch Piraten gemacht. Bevor ich kam wart ihr ein Haufen Taugenichtse. Das ist Meuterei! Ihr wisst doch was mit Meuterern passiert, oder?" Dieses Mal war seine Stimme nicht mehr so freundlich.
„Du bist nicht mehr unser Captain. Barbossa gibt jetzt hier die Befehle, und du hast nichts mehr zu melden. Also sei endlich still, es wird dir sowieso nichts nützen." Twiggs war mehr als einen Kopf größer als Jack und die drei Anderen waren auch nicht gerade schmächtig. Er wehrte sich heftig, und konnte dabei sogar einige gezielte Treffer landen, doch Twiggs hatte Recht, es nutzte ihm nichts. Rein gar nichts.
Sie banden das grobe Seil fest um seine Handgelenke. So fest das die Haut an einigen Stellen riss, und er schon bald kaum noch Gefühl in den Fingerspitzen hatte.
Sie hielten ihn. Alle vier. Und brachten ihn an Deck. ‚Was sollte das denn nun schon wieder? Hatten sie ihn nicht in dem Moment genug bestraft, indem sie ihm sein Schiff nahmen?'
Doch noch bevor Jack den Mund aufmachen konnte um zu fragen, sah er die Antwort. ‚Nein, dass durfte nicht sein. Das konnten diese Bastarde doch nicht machen!
Barbossa stand nun wieder vor ihnen und neben ihm lag Bill. Auch ihm hatten sie die Hände auf den Rücken gebunden, doch das war bei weitem nicht alles. Wer ihn nicht so gut kannte, hätte ihn in diesem Augenblick vermutlich nicht einmal erkannt!
Sein Gesicht war blutverschmiert. Das rechte Auge war komplett zu geschwollen und aus der linken Schläfe floss noch immer ein kleiner Rinnsal Blut. Der Zustand seiner Kleidung ließ nur erahnen wie es darunter aussah, aber wahrscheinlich nicht viel besser als in seinem Gesicht.
„ Steh auf du Mistkerl!" Barbossa versetzte Bill mit seinem Stiefel einen harten Tritt in die Magengegend, aber dieser gab bloß ein schmerzliches Stöhnen von sich und rührte sich nicht.
„ Du miese Ratte! Barbossa lass ihn sofort in Frieden! Was soll das überhaupt, ihr habt doch was ihr wollt. In seiner Stimme lag bloßer Hass, und Angst. Angst um seinen ältesten Freund.
Barbossa schritt auf Jack zu. Er trat ganz nah an ihn heran und flüsterte ihm dann ins Ohr: „ Ich habe noch lange nicht was ich will, aber mit ‚deinem´ Schiff hab´ ich mal den Anfang." Er trat wieder einen Schritt zurück und setzte erneut an, dieses mal in einer Lautstärke die alle hören konnten. „Noch schlimmer als Meuterer, sind die Piraten die nicht auf der Seite der Meuternden stehen! Stiefelriemen Bill war etwas unkooperativ, als es darum ging dich als Captain dieses Schiffes abzusetzen.
Sieh ihn dir genau an Jack, das ist es was mit Leuten geschieht, die auf der Seite von Verlierern stehen. Auf deiner Seite."
Jack versuchte erneut, sich aus dem Griff seiner ‚Bewacher zu befreien, doch mit dem einzigen Ergebnis, dass die Fesseln sich noch tiefer in seine Haut schnitten, und das Blut an seinen Fingern entlang auf die Planken tropfte.
„Halt endlich still!" Twiggs trat ihm mit voller Wucht in die Kniekehle, und Jack ging zu Boden. Er landete direkt neben seinem Freund. „Hey Bill! William!" So gut es ging versuchte sein Gegenüber das eine Auge zu öffnen. „Hör mir jetzt gut zu, alter Freund…"
„Jack, diese Mistkerle, sie wissen doch überhaupt nicht was sie da tun, Barbossa hat nicht das Zeug zum Captain und…" Bills Stimme war rau und leise und zuletzt hatte sie vollständig versagt. „ Ich sagte hör mir zu! Du hast vollkommen Recht, aber wir sind nur zu zweit gegen den ganzen Rest der Besatzung. Mein Schicksal ist beschlossene Sache, aber du hast noch eine Chance das hier zu überleben. Denk daran, du hast Familie. Sie brauchen dich, also mach bloß nichts Dummes. Tu was immer nötig ist, um am Leben zu bleiben!" Jack wurde erneut auf die Füße gezogen, und dieses Mal hoben zwei Piraten auch Bill auf die Beine.
„Also Jack, du hast die Wahl: entweder du verlässt uns freiwillig, dann kann Stiefelriemen sich entscheiden, ob er über Bord geht, natürlich nicht ohne dass die Crew noch ein bisschen Spaß mit ihm hat, oder ob er hier bei uns bleibt, und unter meinem Kommando segelt. Die andere Möglichkeit währe … aber das kannst du dir sicher denken!" Das Gelächter der Crew war Ohrenbetäubend. Jack sah seinem Freund noch einmal tief in die Augen, bis dieser schließlich kaum merklich nickte, dann strafte Jack die Schultern und wandte sich an Barbossa.
„Na schön, du hast gewonnen. Ich gehe, aber ich habe eine Bedingung." „Jungchen, ich denke nicht, dass du in der Position bist hier Forderungen zu stellen. Komm runter von deinem Hohen Roß und auf den Boden der Tatsachen zurück, du bist hier nichts weiter als ein einfacher Gefangener!" Jack konnte Wut in der Stimme seines ehemaligen ersten Maats hören. „ Oh doch, denn ich habe etwas, das du nur zu gern haben möchtest." Jetzt wich die Wut auf dem Gesicht des Mannes der Ungläubigkeit. „Was könntest du schon noch haben, was ich mir nicht schon längst genommen habe?" „Du kennst die Geschichten der Isla de Muerta. Ich weiß wo sie liegt, und ich bin nicht der Einzige."
Das Raunen, das durch die Menge der Piraten lief, die sich halbkreisförmig um Jack und Barbossa aufgestellt hatten bewies ihm einmal mehr wie habgierig Piraten sein konnten. Barbossa seufzte und nickte dann. „Also schön, was willst du? Wenn du aber begnadigt werden möchtest muss ich dich leider enttäuschen." „Bill hat sich entschieden an Bord zu bleiben. Er wird Teil deiner Crew werden, und er wird genauso behandelt wie alle Anderen. Wenn du dein Wort brichst Barbossa, schwöre ich dir werde ich dich jagen und zur Hölle schicken, selbst wenn ich dem Teufel meine Seele dafür geben müsste."
Die Kälte und der Ernst die in der Stimme von Jack lagen ließen mehr als einem der Piraten einen kalten Schauer über den Rücken laufen. „Einverstanden. Und wo finden wir denjenigen, der uns den Weg zeigen wird?" Umständlich stieg Jack auf die Planke um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Bill wird euch hinbringen." Mit einem letzten wehmütigen Lächeln zu seinem alten Freund sprang er schließlich ins Wasser."
..., und die Pearl wird wieder als Schrecken der Karibik in aller Munde sein! Jack, was hälst du eigentlich davon?" McQueen gab seinem Captain mit dem Ellbogen einen leichten Stoß in die Rippen, woraufhin dieser beinahe vom Stuhl fiel.
„Nein!" Jack schreckte hoch und konnte sich noch schnell am Rand der Tischplatte festhalten, um nicht auf dem total verdreckten und klebrigen Boden zu landen.
„Nein? Was hast du dagegen?" Alle starrten ihn ungläubig an. ‚Nur ein Traum! Es war einfach nur ein Traum. „Nichts. Ich war nur ´grad nicht ganz bei der Sache. Ich sollte jetzt besser zurück zur Pearl." Er stand auf und eilte zur Tür.
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Es war noch mitten in der Nacht, und der Mond schien hell durch ein paar vereinzelte Wolken hindurch, als Jack zurück zu seinem Schiff lief.
Dieser Traum hatte ihn mehr aufgewühlt, als es ihm lieb war. Er konnte nichts mehr daran ändern. Es waren bereits viele Jahre vergangen, seit sich diese schrecklichen Dinge ereignet hatten. Es hatte lange gedauert, bis die Alpträume damals verschwanden. Genau so lange wie er versuchte sein Versprechen zu halten. Als er es schließlich aufgab, hörten auch die Träume auf ihn zu quälen.
Doch seit er dem jungen Turner in Port Royal zufällig begegnet war, hatten sie wieder begonnen.
Als er ihm das erste Mal in der Schmiede begegnete, hätte er schwören können, ihn bereits schon einmal gesehen zu haben. Und auch die Art, in der sein junger Gegenüber mit dem Schwert umging weckte Erinnerungen. Er konnte sie zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht einordnen. Erst als er ihn aus seiner Zelle befreite und ihm seinen Namen nannte, Will Turner (benannt nach seinem Vater), waren mit einem Schlag all die Erinnerungen wieder da.
William Turner...
In der Capitainskajüte angekommen, legte er sich auf die kleine Pritsche die im Eck des dunklen Raumes stand. Er schloss die Augen um nachzudenken. Was sollte er bloß tun?
Jack wurde von ein paar vereinzelten Sonnenstrahlen, die ihm ins Gesicht schienen, geweckt.
‚Wie spät war es? Er hätte schon längst aufstehen müssen.´ Jack sprang auf und setzte seinen Hut auf, den er wohl am Abend an die Lehne des einzigen Stuhles, der sich in diesem Raum befand, gehängt hatte, und ging schnellen Schrittes aus seiner Kajüte.
Auf der Pearl herrschte bereits reges Treiben. Die Piraten waren damit beschäftigt das Schiff aufzutakeln.
„Buenas Diaz, Capitán!"
Eddie Gonzales, der gerade mit mehreren schweren Tauen über dem Arm an Jack vorbeilief, war einer von seinen besten Männern. Er war noch nicht lange auf See, aber in der kurzen Zeit die er hier auf der Black Pearl verbracht hatte, hatte er erstaunlich viel gelernt. Manchmal wünschte sich Jack, dass er sich auf seine frühere Crew genauso hätte verlassen können wie auf diese.
„Mr. Gonzales, wo ist Gibbs?" doch dieser war bereits zu weit entfernt und zu sehr beschäftigt, um diese Frage zu hören.
„Du bist gestern Abend recht schnell verschwunden Jack!" Als der Angesprochene sich überrascht umdrehte, sah er in das breite Grinsen seines ersten Maates. „Ich habe alles in die Wege geleitet, damit wir möglichst bald wieder auslaufen können. Hab´ den Männern ein bisschen Feuer unter dem Hintern gemacht, damit´s noch etwas schneller geht." Und damit hatte er keinesfalls untertrieben. Sie hatten bereits die Hälfte der neuen Segel aufgezogen, neue Taue verknotet, und im Bauch des Schiffes rumorte es heftig, woraus Jack schloss, dass gerade neue Munition für die Kanonen verstaut wurde.
„Gut gemacht Gibbs. Wie weit sind wir mit dem Ausbessern unter Deck. Und wie siehts´ mit dem Proviant aus?" Auch Jack hatte nun sein breites Grinsen aufgesetzt. „McQueen ist mit zwei Männern unterwegs, aber unter Deck siehts´ leider noch nicht so gut aus. Das wird uns schon noch ein, zwei Tage kosten."
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Will und Elisabeth „kämpften" sich immer näher an die Foundress heran, und als sie endlich bei dem Schiff angelangt waren, bot sich ihnen ein schreckliches Bild. Elisabeth zuckte bei dem Anblick unwillkürlich zusammen und drehte sich mit dem Gesicht zu Will, der sie schützend in den Arm nahm.
Helfer trugen die Leichen, oder das was von ihnen noch übrig war, an Land und reihten sie an der Kaimauer entlang auf. Die Überlebenden wurden in ein behelfsmäßig eingerichtetes Zelt gebracht um dort versorgt zu werden. Unter den Anwesenden war ein großes Durcheinander ausgebrochen. Jeder suchte nach Verwandten; bei den Verletzten, aber auch bei den Toten.
Als Elisabeth sich gerade wieder umdrehen wollte, sah sie wie man Commodore Norrington an ihnen vorbei, in das Zelt trug.
„Will, ich muss zu ihm! Vielleicht kann ich auch den anderen ein wenig helfen." Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab, denn egal was er nun sagen würde, es konnte sie nicht von ihrem Vorhaben abhalten. Will sah ihr noch kurz etwas verwirrt hinterher, bevor auch er begann, den Männern dabei zu helfen die Crew der Foundress an Land zu bringen.
„Miss Swann, es sieht nicht gut aus für den Commodore. Er ist schwer verwundet worden. Wir können nicht mehr viel für ihn tun." Elisabeth kannte den Arzt, der gerade vor ihr stand. Er wurde immer gerufen wenn einer der Seeleute verwundet war. „Danke. Ich werde trotzdem sehen, was ich für ihn tun kann."
Der Commodore lag etwas abseits von den anderen. Als sie bei ihm ankam, hatte er anscheinend gerade das Bewusstsein wiedererlangt und sein Gesicht hellte sich sichtbar auf, als er sie entdeckte.
„Elisabeth. Schön dass du mich noch einmal besuchen kommst." Seine Stimme war leise, so dass sie Schwierigkeiten hatte ihn zu verstehen. Sie setze sich neben ihn auf die Pritsche und lehnte sich vor. „Sparrow, dieser Mistkerl, ist mir doch glatt schon wieder entwischt!" Er versuchte zu lächeln, was ihm allerdings sichtlich Mühe bereitete.
Sein Gesicht war von einer Menge kleinerer und größerer Schnittwunden überzogen, und die weiße Perücke, die er sonst immer trug, lag neben ihm auf dem Boden. In diesem Moment hatte sie das Gefühl, mehr als nur Mitleid für James Norrington zu empfinden.
„Wer hat euch das bloß angetan? Wer ist in der Lage so hinterlistig und brutal zu sein?" Die Sorge die sich in ihrem Gesicht widerspiegelte war auch Norrington nicht verborgen geblieben. „Keine Sorge Elisabeth, wir werden schon dafür sorgen, dass diese Piraten ihre gerechte Strafe..." Seine Ausführungen wurden durch einen heftigen Hustenanfall unterbrochen.
„Ihr müsst Euch jetzt ausruhen! Der Arzt hat gesagt, Ihr braucht viel Ruhe!" „Ich weiß, was der Arzt gesagt hat..." sein Gesicht wurde immer blasser und Elisabeth sah, dass es ihm immer schwerer fiel zu atmen. „...und dass bedeutet, dass ich demnächst genug Zeit habe um auszuruhen."
Elisabeth stiegen langsam ein paar Tränen in die Augen. „Nein, Ihr könnt nicht so einfach sterben." Er sah sie an und lächelte. „Mr. Turner wird sich sicher gut um dich kümmern." Er drückte noch einmal fest ihre Hand und lächelte, bevor ihn seine Kräfte endgültig verließen. Erneut schüttelte ein qualvolles Husten seinen geschwächten Körper. „Dieses schwarze Teufelsschiff ist wie aus dem Nichts aufgetaucht…"
Sein Atem wurde flacher und sie konnte fühlen wie sein Puls immer langsamer wurde. Seine Hand lockerte sich und sein Körper erschlaffte. Elisabeth fuhr ihm vorsichtig mit der Hand über die Augen, um sie zu schließen.
Sie hatte ihn nie geliebt, und war froh, dass sie ihn nie hatte heiraten müssen. Doch sie kannte ihn schon lange. Sogar länger als sie Will kannte und sie hatte ihn gemocht. Nicht zuletzt wegen der Tatsache, dass er sie Will überlassen hatte, und auch ihrem Vater die Augen für ihre wahre Liebe geöffnet hatte.
Sie senkte ihren Kopf und Tränen liefen ihr langsam die Wangen hinunter.
Also doch! Von wegen abgehängt, doch wie konnte das sein? Die Matrosen auf der Foundress hätten die Black Pearl erkennen müssen!´ Egal, wie es auch immer dazu gekommen war, nun wusste sie wer wirklich hinter dieser schrecklichen Tat steckte!
Als sie Jack kennen gelernt hatte, war er für sie nur irgendein interessanter Pirat gewesen, von dem sie schon eine Menge gelesen hatte, und der ihr zufällig das Leben rettete, doch seit ihrem Abendteuer mit ihm und Will hatte sie sich ein ganz anderes Bild von ihm gemacht. Er war nicht länger der ´Bösewicht´, den sie sich durch die Geschichten als Kind vorgestellt hatte. Er war ein guter Mensch, mit einer Seele, in der sich mehr Gefühle verbargen, als man sich vorstellen konnte.
Zumindest hatte sie das bis vor wenigen Augenblicken noch geglaubt.
Immer mehr Tränen bahnten sich den Weg entlang ihrer Wangen bis zu ihrem Kinn. Doch es waren nicht nur Tränen der Trauer, es waren Tränen der Enttäuschung und des Hasses. ‚Hatte sie sich wirklich so in einem Menschen täuschen können? Warum hatte er das getan?´
Er selbst hat einmal zu ihr gesagt: „Little Miss, ich bin ein Pirat, aber ich bin deshalb noch lange kein Mörder".
Doch was er früher einmal gesagt oder auch getan hat, hatte nun keine Bedeutung mehr für sie.
Sie hatte ihre Entscheidung getroffen!
