Hallo mal wieder. Hier also das dritte Kapitel von
meiner Story. Ich hätte ja wirklich nicht gedacht, dass das Ableben von
Norrington solche Reaktionen auslösen würde. An dieser Stelle muss ich
wohl alle Commodore-Fans bitter enttäuschen: Norrington ist wirklich
und wahrhaftig tot und das lässt sich auch nicht mehr umschreiben. Der
Tod von Norrington ist sozusagen der auslösende Moment meiner Story.
Darauf baut der Rest auf...
Aber ich hoffe ihr werdet deswegen nicht in Streik treten.
Brigitte: Tut mir wirklich wirklich leid... :-(
Distressed-Cough-Drop: Ich hoffe du bleibst mir auch weiterhin treu. Auch mit ohne Norrington.
Viel Spass beim Lesen
Lg Wolvesdawn
Kapitel 3
„Morgen Mittag ist die Black Pearl wieder zum Auslaufen bereit, Captain! Wenn wir günstigen Wind haben, könnten wir die Lily-Rose sicherlich in ein paar Tagen einholen."
Jack war verdutzt, ließ sich jedoch nichts anmerken. „Gut, dann mach dich wieder an die Arbeit."
Ian McQueen war bereits seit ein paar Jahren in der Karibik, auch wenn er, wie sein Name schon vermuten ließ, eigentlich aus Schottland stammte. Er redete nicht viel, aber man konnte sich immer auf ihn verlassen, und er war ein wirklich guter Seemann. Und es waren wohl genau diese Dinge, die Jack von Anfang an dazu veranlasst hatten, den Kerl zu mögen.
Doch was hatte er da gerade gesagt? Die Lily-Rose einholen? Das konnte nicht sein Ernst gewesen sein! Oder doch?
Die Lily-Rose war das größte Handelsschiff, das die britische Marine besaß. Und nicht nur das, es war auch noch das am stärksten bewaffnete Handelsschiff, das in der Karibik momentan zu finden war. Wieso zur Hölle sollten sie sich also mit diesem Schiff anlegen? Gibbs! Er würde bestimmt wissen was die ganze Sache zu bedeuten hatte. „Gonzales! Geht unter Deck und schickt Gibbs zu mir. Er soll sich beeilen. Klar soweit?" Der Mann war sichtlich zusammen gezuckt, als er ihn angesprochen hatte, denn er hatte von Jack keinen so scharfen Tonfall erwartet, und um ehrlich zu sein, hatte Jack das auch nicht beabsichtigt. Der Mann hatte ihm schließlich nichts getan. Mit einem leisen „Aye, Capitãn." lief der Pirat zur Luke und verschwand. Jack musste aufpassen, denn er war seit einiger Zeit leicht zu reizen. Zu leicht, für seinen Geschmack.
Er lehnte an der Reling seines geliebten Schiffes, und schaute den Frauen hinterher die aus den verschiedenen Spelunken der Stadt kamen und in ihren aufreizenden Kleidern durch die Straßen liefen. Das Pfeifen verkniff er sich lieber (er hatte sich das letzte Mal, als er mit Will hier gewesen war, schon genug Ohrfeigen eingefangen). Unbemerkt legte er seine Hand auf die linke Wange und begann in Erinnerungen zu schwelgen. Doch das Grinsen auf seinem Gesicht verschwand schlagartig!
‚Will. Da war sie wieder die Frage: ‚Was sollte er tun?´ , und noch immer hatte er keine Antwort auf sie.
„Jack, was ist so wichtig, dass du mich von meiner Arbeit wegholst und nicht einfach zu mir unter Deck kommst?" ‚Perfektes Timing´ jetzt hatte er wenigsten eine neue Ausrede um diese Frage wieder zu verdrängen.
„McQueen war gerade hier, und hat mir gesagt, dass die Pearl morgen Mittag bereit ist." Der erste Maat sah seinen Captain mehr als nur verwirrt an. „Ja und? Das ist doch ´ne gute Nachricht! Ich selbst habe ihn zu dir geschickt, Jack." „An sich hast du Recht." Jack drehte sich zu ihm herum, lehnte sich ein wenig zurück und lächelte. „Ich versteh immer noch nicht warum du mich dann gerufen hast." „Na dann hör mir mal gut zu." Mit einer ausschweifenden Handbewegung redete er weiter. „Er hat außerdem gesagt, dass wir dann in ein paar Tagen die Lily-Rose einholen können! Klar soweit?" Im letzten Teil wurde Jacks Stimme immer lauter. „Wer von euch volltrunkenen Landratten ist denn auf diese Schnapsidee gekommen?"
Der erste Maat blinzelte ein paar Mal, so als ob er nicht so recht wüsste wovon sein Gegenüber gerade redete. „Aber Jack, du warst doch dabei und hast der Idee sogar noch zugestimmt. Weist du das denn nicht mehr?" Jetzt war Gibbs endgültig verwirrt.
„Im Gasthaus, vor ein paar Tagen. Was is´ bloß los mit dir Jack? Wo bist du die ganze Zeit mit deinen Gedanken? Ian hat dich doch noch gefragt, was du gegen die Idee hast, die Pearl durch solch ein ‚Abenteuer´ wider zum Schrecken der Karibik werden zu lassen." Nun war das Erstaunen auf Jacks Gesicht nicht mehr zu übersehen, doch bereits nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder gefasst, und setzte ein leicht verlegenes Lächeln auf. „Ich habe ihm wohl nur nicht richtig zugehört!" Er ließ einen prüfenden Blick über das Deck des Schiffes huschen, bevor er erneut ansetzte. „Aber muss es denn unbedingt die Lily-Rose sein? Ich meine, die Pearl ist gerade wider einigermaßen in Takt, und dann wollt ihr euch mit dieser schwimmenden Festung anlegen?" Jacks Gesichtsausdruck in diesem Moment kam dem eines getretenen Hundebabys erstaunlich nahe, doch Gibbs interessierte dies nicht im Geringsten, dafür kannte er Jack schon zu lang.
„Jack, du bist der Captain hier an Bord, und wenn du es für zu riskant hältst, musst du der Crew erklären, warum ihr Captain so plötzlich seine Meinung geändert hat!" Gibbs setzte seinen kleinen Flachmann an die Lippen und trank, dann warf er ihn Jack zu, der die ´Flasche mit dem wertvollen Inhalt´ geschickt mit einer Hand auffing. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren drehte sich Gibbs um und machte sich wieder auf den Weg in den Bauch des Schiffes.
‚Na großartig! Noch ein Problem mehr auf das ich mich konzentrieren muss.'Er nahm einen großen Schluck aus der Flasche, die Gibbs ihm gerade gegeben hatte und verstaute sie dann unter seinem Gürtel.
„Das hier ist der Letzte!" Der Mann, der mit Will zusammen die Verwundeten von der Foundress trug war, genau wie Will, keiner von Norringtons' Leuten. Er war, wie die meisten der freiwilligen Helfer, ein einfacher Arbeiter aus Port Royal.
„Was geschieht denn nun eigentlich mit der Foundress, oder mit dem was von ihr übrig ist?" Will war sich nicht sicher, ob sein Gegenüber ihm diese Frage beantworten würde, aber er konnte es zumindest versuchen. „Ich weiß es nicht genau, aber ich denke, sie werden sie ausschlachten. Sieh mal, sie fangen schon damit an!"
Will blickte in die ihm angedeutete Richtung. Mehrere Männer trugen bereits die ersten, noch brauchbaren Teile an Land. Doch das war nicht das einzige was er dort sah.
Ein Stück weiter den Kai hinunter konnte er das Zelt, in dem die Überlebenden versorgt wurden, ausmachen. Eine Frau trat gerade hinaus und lief dann davon. Obwohl er von hier aus keinerlei Einzelheiten, geschweige denn ein Gesicht hatte erkennen können, wusste er sofort, dass es Elisabeth gewesen war. Doch wo wollte sie hin?
„Hey Träumer! Könnten wir machen dass wir mit dem hier von Bord kommen, bevor sie uns die Planken unter den Füßen wegnehmen." Der Mann, der mit Will noch immer die Leiche trug, hatte wohl bemerkt, dass dieser gerade mit seinen Gedanken ganz wo anders gewesen war. Will antwortete nicht und setzte sich nach einen leichten, abwesenden Nicken wieder in Bewegung. Sie legten den Matrosen zu seinen ‚Kameraden' an die Kaimauer.
Will schaute sich um, doch alles was er sah war der Schmerz und die Trauer in den Augen der Angehörigen, die hier um ihre Toten weinten, und mit einem Mal waren all seine Erinnerungen wieder da. – Er hörte die Stimme des ersten Maats, wie er seinem Captain die Warnung vor dem Piratenschiff zurief, als würde er noch immer neben ihm stehen. Der Lärm der abgefeuerten Kanonen und Pistolen dröhnte in seinem Schädel. Erbarmungslos hatten die Piraten das Schiff mit Kartätschen und Bomben beschossen. Der Captain hatte ihn damals in eine kleine Nische am Heck geschickt, was ihm nicht nur das Leben gerettet hatte, sondern ihm leider auch einen guten Blick über das Geschehen ermöglichte.
Hilflos musste er mit ansehen, wie die Gesetzlosen viele der Passagiere und der Besatzung einfach niedermetzelten. Die blutige Schlacht, die an Deck der ‚Miscartonic´ geschlagen wurde hatte nur einige Minuten gedauert, doch ihm waren es wie Stunden vorgekommen, unendlich lange Stunden, bis die Munition im Lagerraum Feuer fing und das Schiff explodierte. Die Wucht der Explosion hatte Will von Bord geschleudert, und mit einem Mal war das salzige Wasser des Ozeans überall gewesen, und begann langsam die Luft aus seinen Lungen zu verdrängen. Noch nie zuvor hatte er solch eine Panik gespürt, wie in jenem Moment!
Mit Armen und Beinen hatte er wie verrückt um sich geschlagen, um die rettende Oberfläche zu erreichen, bevor er vollkommen die Besinnung verlieren würde. Als er seinen Kopf durch die Wasseroberfläche gestreckt hatte, hätte er es nie für möglich gehalten, dass er noch die Kraft besaß, sich auf ein herum schwimmendes Wrackteil zu retten.
Elisabeth hatte ihm damals das Leben gerettet, doch hätte sie das nicht getan hätte es vermutlich niemand bemerkt. Niemand hätte ihn vermisst oder für ihn auch nur eine Träne vergossen. Er wäre von dieser Welt verschwunden ohne hier die geringste Erinnerung hier zu hinterlassen.
Er blickte noch einmal zu den Toten. Er war sich sicher, dass er diese Erinnerungen, diese Bilder nie wieder los werden würde. Sie hatten sich in seinem Gedächtnis eingebrannt, genau wie die Bilder des brennenden Schiffes, das ihn damals hätte zu seinem Vater bringen sollen aber dank Barbossa und seinen Piraten niemals ankam.
‚Ein Glück, dass Jack diesmal anscheinend wirklich nichts mit diesem schrecklichen Dingen, die auf der Foundress geschehen sind zu tun hatte.' Bei dem Gedanken an den jetzigen Captain der Black Pearl huschte ein flüchtiges Lächeln über sein Gesicht. Will war sichtlich erleichtert über diese Tatsache.
Einerseits hoffte er wirklich Jack bald wieder zu sehen, aber auf der anderen Seite wäre es viel zu gefährlich für ihn, sich in näherer Zukunft hier in den Gewässern um Port Royal blicken zu lassen.
Er schob all diese Gedanken beiseite. Die Vergangenheit war nicht mehr zu ändern, und Jack war vermutlich viele Seemeilen entfernt. Elisabeth jedoch war die Gegenwart und sie war hier, ganz in seiner Nähe. Jedenfalls war sie es bis vor ein paar Augenblicken noch gewesen.
‚Warum war sie vorhin so schnell aus dem Zelt geeilt? Und wohin? Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Will machte sich auf den Weg zum Haus des Governors. Vielleicht war sie ja nach hause gegangen.
Er musste herausfinden, was passiert war!
Wie ein aufgescheuchtes Huhn lief Jack über das Deck, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und den Blick immer auf die am Horizont untergehende Sonne gerichtet.
Die Crew ging davon aus, dass sie morgen bei Sonnenaufgang in See stechen würden um sich auf die Suche nach der Lily-Rose zu machen.
Wenn er also noch etwas an diesem Vorhaben ändern wollte müsste er es tun, wenn heute Abend der Landgang beendet war, und sich alle wieder an Bord befanden.
Allerdings hatte er noch immer nicht den geringsten Schimmer, wie er es der Crew erklären sollte.
Als er an der Luke, die unter Deck führte vorbei kam, blieb er abrupt stehen. Die Männer die heute an Bord geblieben waren, saßen unten am Tisch und spielten Karten um sich die Zeit zu vertreiben.
Auch wenn dies sonst nicht seine Art war ging er noch ein Stück näher an die Luke, damit er die Unterhaltung der Matrosen´ besser verstand.
„...Warum sollte der Captain denn Bedenken haben? Er hat schon viel größere Abenteuer überstanden als dies hier. Zumindest, wenn man den Gerüchten glauben kann, die über ihn erzählt werden." „Das dachte ich auch. Jedenfalls habe ich es so vom Wirt gehört. Aber ich glaube nicht, dass viel an den Geschichten dran ist, er ist schließlich kein Feigling!"...
Er hatte genug gehört! ‚Captain Jack Sparrow war noch nie ein Feigling gewesen und würde auch nie einer sein!'
Er konnte nicht mehr zurück.
Er musste zu seinem Wort stehen, auch wenn dies bedeutete, dass es vielleicht das letzte Abenteuer für ihn und seine Pearl werden würde. Er hatte schließlich einen Ruf zu verlieren.
Doch woher in drei-Teufels-Namen hatten sie von seinen Überlegungen Wind bekommen? Er hatte außer zu Gibbs zu Niemanden auch nur ein sterbens Wörtchen gesagt!
Egal, es war ohnehin zu spät.
Er entfernte sich auf Zehenspitzen ein Stück von seinem Platz, damit niemand bemerkte, dass er gerade einer Unterhaltung gelauscht hatte die nicht für seine Ohren bestimmt gewesen war, und setzte dann seinen ´Spaziergang´ über Deck fort.
Die Tage in der Karibik waren oft unerträglich heiß, nichts desto trotz konnten die Nächte auf See empfindlich kalt werden. Umso mehr war Jack froh darüber, dass es heute eine sehr laue Nacht zu werden schien, denn seine Ausführungen der angetretenen Crew gegenüber fielen oft etwas länger aus.
Auch wenn er ihnen nun nicht mehr sagen musste, dass sie sich nicht auf die Suche nach der Lily-Rose begeben würden, musste er ihnen Anweisungen für den nächsten Morgen geben.
Am Ruderstand angelangt erwartete sein erster Maat ihn bereits.
„Na, mal wieder einen deiner Kontrollgänge gemacht?" Auf dem Gesicht des Mannes war ein leichtes Lächeln zu sehen, welches jedoch so schnell wieder verschwand wie es erschienen war, als er erneut ansetzte. „Hast du dir inzwischen überlegt, was du der Crew erzählen willst? Ich meine ohne dass sie dich gleich dafür von deinen Schiff schmeißen, weil sie denken du bist verrückt geworden."
Die einzige und recht knappe Erwiderung, die er auf seine Fragen erhielt war jedoch: „Ein Scherz!". Ein breites Grinsen folgte diesen Worten.
Auf Gibbs Gesicht erschien ein Ausdruck der zwischen Verwirrung und Ungläubigkeit hin und her wechselte.
„Was soll denn das nun wieder bedeuten, Jack? Du willst ihnen sagen, dass alles nur ein Witz war, und du nie vorhattest diesem Schiff zu folgen? Ich glaube kaum, dass sie dir das abnehmen werden!"
„Nein, Gibbs. Das soll heißen, dass ich mir mit dir einen Scherz erlaubt habe mein alter Freund. Du hast doch nicht wirklich daran geglaubt, dass ich, der gefürchtete Captain Jack Sparrow, mir dieses Abenteuer entgehen lassen würde." Jack begleitete seine Worte mit seinen so typischen Handbewegungen, um sie noch glaubwürdiger wirken zu lassen.
Und es schien zu funktionieren.
„Aber,..." Jack ließ seinem Gegenüber nicht die Zeit seinen Satz zu beenden. „Kein ‚aber´! Wir haben viel zu tun. Wenn die Männer zurück sind lass sie an Deck antreten, und sag mir dann bescheid!"
Gibbs öffnete erneut den Mund um Jack zu antworten, verstummte aber wieder als er merkte das sich dieser bereits in Bewegung gesetzt hatte und in Richtung der Kapitänskajüte verschwand.
So, liebe Leute. Das war Kapitel drei. Wenn ihr wisen wollt wie es weitergeht bitte schreibt mir Reviews. Ich kann einfach nicht ohne...
Bis zum nächsten Mal,
Wolvesdawn
