Disclaimer: Alle Charas sind Eigentum von Kazuki Takahashi & Co. (außer Aton! Der ist meins) und gehören nicht mir. Außerdem mache ich mit dieser Story kein Geld (auch wenn ich gerne würde) und so weiter...

Genere: yaoi

Pairings: AtemuxSeth, Überraschungspairing (erst in späteren Kapiteln)

Kapitelanzahl ist noch offen. Die ersten 2-3 Kapitel sollen erstmal der Einführung der Charas dienen. Hab vor die Story erst so ab dem 4 Kapitel so richtig ins rollen zu bringen XD. Wer was zu mekern, loben etc. hat, kann mir gerne schreiben.

Kapitel 1

Eine ungewöhnliche Überraschung

Im Palast des Pharao herrschte dieser Tage nur reges Treiben.

Das Klima erwies sich als unerträglich heiß und trocken, genau wie es in einer Trockenperiode nunmal üblich war. Keiner der Angestellten des Palastes war um die Mittagszeit zu sehen. Jeder suchte sich einen kühlen Platz im Schatten und versuchte die Mittagshitze schlafend zu überstehen.

Auch der junge Trohnfolger hielt es nicht anders und saß ,an eine Palme gelehnt, im Garten des Palastes. Er mochte den Garten sehr, denn hier hatte er oft Zeit mit seiner Mutter verbracht, als diese noch gelebte hatte. Die Sonne fand jedoch mit ihren Strahlen sogar einen Weg durch die Palmenblätter und blendete den Trohnfolger, der seinen Blick nach oben gerichtet hatte. Seufzend drehte er sich auf die Seite. Hitze konnte er einfach nicht ausstehen. Ihm waren die kühlen Abendstunden lieber, dann wenn man die Vögel und Grillen im Einklang miteinander singen hören konnte und die Luft sich auf ein erträgliches Maß abgekühlt hatte. Wie sehr er doch schon den Abend herbeisehnte!

Außerdem war ihm langweilig, denn keiner seiner Freunde war in der Nähe, um ihm die Hitze, durch ein wenig Plauderei oder Spiel, vergessen zu lassen.

Aus dem Augenwinkel sah er eine Bewegung am anderen Ende des Gartens. Bei sich hoffte er, dass es kein Diener seines Vaters war, der ihm einen Vortrag darüber halten würde, wie sich ein zukünftiger Pharao zu benehmen und kleiden hatte. Von diesen Belehrungen kriegte er jeden Tag mehrere, denn er hasste seine traditionelle Kleidung. Sie war für den Sommer einfach zu dick und schwer, um sie auch noch mit sich rumzuschleppen. Er bevorzugte die leichte Kleidung der Berater und trug diese auch oft.

Das Einzige, was an seinen hohen Rang erinnerte, war sein goldener Schmuck. Seine Armreifen reflektierten das Sonnenlicht und glitzerten in der flirrenden Hitze, die Ohrringe klimperten leicht im Wüstenwind. Der Stirnreif, mit dem Auge des Horus, lag vergessen neben ihm im Gras. Bei der Hitze rutschte ihm das dumme Ding immer die Stirn runter. Das Gras raschelte und verkündete ihm die Ankunft einer Person, die rasch näher kam.

Der Trohnfolger dachte nicht lange nach und stellte sich schlafend. Es würde besser sein, sich um diese Uhrzeit mit niemandem auseinandersetzen zu müssen. Das wäre verschwendete Energie. Ein stechender Schmerz in den Rippen ließ ihn jedoch nach oben schnellen. Wer würde es wagen ihn in die Rippen zu treten? Mit einem zornigen Funkeln in den Augen wendete er sich dem Angreifer zu. Dieser stand jedoch genau in Richtung der grellen Sonne, so dass er nur den Umriß der Person ausmachen konnte. Dieser reichte aber auch schon aus, um ihn erkenne zu lassen, wen er vor sich hatte. Der Ausdruck auf seinem Gesicht wurde sanfter, als er der Person die Hand reichte. Sein Gegenüber ergriff sie ohne zögern und ließ sich neben dem Trohnfolger ins Gras ziehen.

Beide starrten sich einen Augenblick an, bis der Größere begann das Gespräch zu eröffnen: „Lagst du den ganzen Nachmittag wieder faul in der Sonne? Mit dir als Pharao wird Ägypten sicher untergehen."

Der Trohnfolger sah das amüsierte Glitzern in den Augen des Anderen und beließ es deshalb nur bei einem freundschaftlichen Schlag auf den Arm.

„Als wenn du heute viel gearbeitet hättest! Wo warst du die ganze Zeit? Ohne einen von euch an meiner Seite ist es wirklich langweilig. Besonders bei dieser Hitze. Ihr wisst doch ganz genau, wie sehr mich das mitnimmt!"

Er machte einen Schmollmund und ließ sich wieder gegen den Stamm der Palme sinken. Der Andere rollte die Augen aufgrund des vorherigen Kommentars und setzte sich dem Trohnfolger, mit übergeschlagenen Beinen, gegenüber.

„Das wissen wir sehr wohl! Gerade deshalb nehmen wir reißaus. Deine Stimmungsschwankungen sind in der Mittagshitze immer besonders schlimm."

Fast erwartete er einen weiteren Faustschlag des launischen Prinzen, doch diese blieb, trotz einem wütenden Starren, aus.

Mit nun geschloßenen Augen fragte der Trohnfolger:"Wo sind die Anderen?"

Ein Achselzucken war seine einzige Antwort. Die Hitze schien seinem Gesprächspartner wohl auch auf das Gemüt zu schlagen. So saßen sie sich noch eine Weile schweigend gegenüber, bis sie hektische Rufe aus einem der Palastgänge hörten. Neugierig, was dies zu bedeuten hatte, richtete sich der Trohnfolger auf und streckte kurz seine steifen Glieder. Ein rascheln teilte ihm mit, dass sein Freund es ihm gleich tat und sich ebenfalls erhob.

„Hier. Das solltest du wieder tragen."

Vor seinen Augen war eine ausgestrecke Hand, die ihm den goldenen Stirnreif engegenhielt. Den Kopf leicht zur Seite kippend sah er in die Augen des Anderen, als erwarte er Verständnis dafür, dass er den Stirnreif abgenommen hatte. Natürlich war ihm bewusst, dass der Reif Zeichen seines Ranges war uns somit auch wichtig, damit ihn jeder sofort als das erkannte, was er war: zukünftiger Pharao von Ägypten. Nur wollte er ,wie gesagt, einfach nicht da auf dem Kopf bleiben, wo er sollte.

Außerdem redete er sich ein, dass dieser Stirnreif das Gewicht der Welt inne habe. Der Reif war Zeichen seiner Verantwortung und Bürde. Ein Gedanke, der ihm so gar nicht gefiel. Zögernd streckte er dann doch seine eigene Hand aus und nahm den Reif entgegen. Er kippte seinen Kopf nach vorne und setzte sich den goldenen Reif äußerst vorsichtig auf seinen, in der Sonne rötlich erscheinenden, stacheligen Haarschopf. Wie es schien gerade noch rechtzeitig, denn in einem Seitengang des Gartens, schräg gegenüber, tauchte der engste Freund und Berater seines Vaters auf.

Shimon strahlte, trotz seiner geringen Größe, eine Autorität aus, die jeden Riesen in die Knie gezwungen hätte. Sein weißer Hut, den er immer auf seinen mausgrauen Haaren trug, ließ ihn etwas größer erscheinen. Der Trohnfolger fragte sich oft, ob es Shimon bei diesem Hut darum ging, sein Erscheinungsbild zu vergrößern, oder ob er ihn einfach nur mochte. Er schüttelte den Kopf, um den zweiten Gedanken zu verwerfen. Niemand, der noch bei Verstand war, würde freiwillig einen so großen Hut tragen.

Seine Überlegungen mussten sich in seinen rot-violetten Augen widergespiegelt haben, denn der Besitzer des Hutes lächelte ihn schelmisch an. Shimon war vor den Beiden zum stehen gekommen und deutete eine leichte Verbeugung an. Die Antwort des Trohnfolgers und seines Freundes war ein knappes Kopfnicken.

„Ich mag deisen Hut sehr gerne, Prinz. Wie ihr wisst, hat euer Vater ihn mir zum Geschenk gemacht. Ich weiß auch sehr wohl, dass die Hitze euch sehr mitnimmt, aber dies geht nicht allen so. Mir tut sie wohl, besonders für meine steifen Glieder ist sie hilfreich."

Dabei fasst sich Shimon an eine seiner Hüften und verzog das Gesicht in eine komische Grimasse.

Dies schien seinem Gefährten zu gefallen, denn seine meerblauen Augen glitzerten mit Vergnügen auf und sogleich folgte ein unterdrücktes Kichern, dass dieses noch zusätzlich verdeutlichte.

Shimon sah ihn an und belehrte ihn: „Wartet nur, junger Seth, bis ihr eines Tages in meinem Alter seid! Ihr wisst eure Jugend einfach nicht zu schätzen."

Seth nickte eifrig und deutete eine entschuldigende Verbeugung an.

„Gewiss ehrwürdiger Shimon. Ihr habt schon recht. Wir müssen unsere Jugend mehr schätzen und ausnutzen und genau aus diesem Grund wollte ich unseren jungen Prinzen, für ein wenig Spiel, entführen. Ihr gestattet doch?"

Ohne eine Antwort abzuwarten griff Seth nach dem rechten Arm des Trohnfolgers und zerrte ihn, in einem Trab verfallend, hinter ihm her.

Der Trohnfolger sah über dieses raue Benehmen seines Freundes hinweg. Niemand anderes durfte oder würde es wagen, so mit ihm umzuspringen. Seth und er waren zusammen aufgewachsen und ergänzten sich vortrefflich in ihren Charaktereigenschaften. Der Eine glich die Schwächen des Anderen aus. So war es von ihren beiden Vätern geplant worden. Es stand schon seit ihrer Geburt fest, dass Seth eines Tages Berater und engster Vertrauter des Trohnfolgers werden würde. Nach Meinung des Trohnfolgers war es die beste Wahl, die sein Vater je getroffen hatte. Er mochte Seth und akzeptierte keinen anderen an seiner Seite. Währenddessen hatte Seth das Tempo wieder gedrosselt und nahm Kurs auf einen angelegenen Seitenflügel des Palastes.

Der Lärm des Palastes lag hinter ihnen. Hier war es still und angenehm kühl. Der Trohnfolger riß sich von Seth los und schloß die Augen. So stand er eine Weile stumm da, bis ihn etwas ansprang.

Verwirrt öffnete er die Augen, um in die himmelblauen einer guten Freundin zu sehen.

„Mana! Wie oft muss ich dir noch sagen, du sollst mich nicht mehr anspringen? Wir sind keine Kinder mehr und außerdem bin ich der zukünftige Pharao von Ägypten."

Der zukünftige Pharao versuchte sich aus der zu engen Umarmung zu befreien und starrte Mana genervt an.

„Irgendwann bringst du mit diesem Starren noch jemanden um", Seth hielt sich den Bauch und lachte," sein lieber froh, dass wir alle hier sind um dir dein verfrühtes Geburtstagsgeschenk zu geben."

Bei diesen Worten wurde der Trohnfolger hellhörig und störrte sich nicht mehr an das Klammeräffchen namens Mana. Er hatte doch glatt vergessen, dass übermorgen sein 17 Geburtstag war. Das musste diese dämliche Hitze sein. Man konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. Seth kam auf ihn zu und hebelte Mana effektiv von ihm los. Diese schmollte zwar, gab sich dann aber damit zufrieden, den Prinz zu seinem Bestimmungsort zu führen. Am äußersten Winkel der Palastmauer angekommen erblickte der Trohnfolger das fröhliche Gesicht Mahados.

„Willkommen Prinz! Breit für eure Überraschung?"

„Da bin ich mir bei euch dreien nicht so sicher..."

Dennoch nickte der Trohnfolger, trotz einem flauen Gefühl im Magen, langsam nach seinen Worten.

Mana trat von einem Fuß auf den anderen und schien es überhaupt nicht mehr erwarten zu können. Neben ihr harrte Seth mit verschränkten Armen vor der Brust an der Mauer aus. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Der Trohnfolger beobachtete ihn und konnte ein nervöses Flackern in seinen Augen ausmachen. Bestimmt fragte Seth sich, ob sie mit ihrer Überraschung den Geschmack des Prinzen getroffen hatten. Besagter Prinz kannte seinen besten Freund einfach zu gut. Ihm entging nichts, was Seth bewegte. Auch wenn Seth seine Gefühle zumeist gut zu verbergen wusste. Heimlich nannten ihn einige Bedienstete des Palastes „Eisklotz", aber sie kannten ihn natürlich keineswegs so gut wie er. Mahado kramte unterdessen in einer Holztruhe und hielt plötzlich triumphierend ein alt aussehendes Kleidungsstück inklusive Cape empor.

Seine Freunde riefen im Chor: „Alles Gute, Atemu!"