A/N: Ich entschuldige mich dafür, dass dieses Kapitel soooo lange gedauert hat und ich erst jetzt update! War im Urlaub und bin deshalb bei diesem Kapitel etwas durcheinander gekommen (fürchte ich...) Musste den gesamten letzten Abschnitt nochmal überarbeiten, da er mir nach dem Urlaub nicht mehr gefiel...Wie auch immer: hier ist Kapitel 6. Das Kapitel davor war ja ein extra Kapitel außerhalb der eigentlichen Story. Viel Spaß!



Kapitel 6

Sehnsucht

Atemu fühlte sich etwas, nun ja, unwohl in seiner Haut. Seit seiner Lichtweihe wurde er auf Schritt und Tritt von irgendwelchen Leuten begleitet. Seien es die Priester seines Vaters, Soldaten, oder mindestens eine Schar von Dienern...

Der leiser Verdacht beschlich ihn, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Momentan war er, natürlich begleitet von Shimon, auf dem Weg zu den privaten Gemächern seines Vaters. Dieses „packt-Atemu-in-Watte-Getue" ging ihm auf die Nerven! Schön, dann war er jetzt halt offizieller Thronfolger Ägyptens und somit ein beliebtes Opfer für diese Widerstandsgruppe, die seinem Vater angeblich das Leben zur Hölle macht. Komisch, dass sie vor der Zeremonie nie jemand erwähnt hatte...das gab ihm doch zu denken.

Sein Vater verfolgte diese überspannte Opfer-Theorie nun schon seit vier langen Tagen. Jedesmal, wenn Atemu alleine sein wollte kam: „Du weißt doch mein Sohn, du könntest enführt werden. Wenn nicht noch schlimmer! Der zukünftige Pharao wird doch wohl kein Opfer irgendwelcher Irrer werden wollen."

Bla, bla. Beim Gehen rollte er mit seinen glänzend violetten Augen. Nur um Shimon etwas zu ärgern, verlangsamte er sein Tempo und schlurfte hinter ihm her. Schon nach wenigen Schritten Entfernung zwischen ihnen drehte sich der alte Priester um und suchte fragend den Blick des Prinzen.

„Geht es euch nicht gut?"

Diesmal seufzte Atemu hörbar, ließ seinen Kopf zu Boden sinken, um deutlich zu machen, wie unnötig er diese Frage fand. Seine gesamte Haltung drückte pure Langeweile und Unerverständniss aus. War er jetzt nicht 17 und somit nach ägyptischem Recht erwachsen? Konnte er dann nicht auch tun, was er wollte, wo er wollte und mit wem er wollte...

Wem? Seth...Das Herz des Prinzen zog sich zusammen, als er an Seth denken musste. Nach der Feier im Palast hatten sie keine ruhige Minute mehr gehabt! Er konnte sich nur allzu gut daran erinnern, wie sein Vater sie an diesem Abend auseinandergerissen hatte. Kaum das dieser komische Fremde den Sall verlassen hatte, war sein Vater an seine Seite gerauscht, um ihn zu seinen Gemächern zu geleiten. Dabei hatte er so gehofft, dort mit Seth zu enden.

Atemus Blick schweifte zur hohen Decke des Ganges und er merkte, wie sein Gesicht leicht warm wurde. Aus einem Impuls heraus führte er eine Hand an seine Lippen und strich über sie. Es war viel zu lange her, dass Seth in geküsst hatte.

„Ahemmm"

Aus seiner Traumwelt gerissen, senkte Atemu den Kopf und starrte Shimon verständnisslos an. Erst als Shimon mit einer Hand wild vor seinem Gesicht rumfuchtelte, merkte er, dass er immer noch bewegungslos im Gang stand.

„Entschuldigung, Shimon. Was hattest du soeben gesagt?"

„Wo seid ihr nur mit euren Gedanken, Prinz? Ich fragte, ob es euch nicht gut geht!"

Um Shimon zu antworten, dass es ihm nicht gut ging, danke auch, öffnete er den Mund, wurde aber sogleich wieder von ihm unterbrochen.

„Nein, sagt nichts. Nach eurem verträumten Gesichtsausdruck zu urteilen hatte ihr wohl nur zu wenig Schlaf. Was hat euch wach gehalten?"

„Seth."

Dieser Name rutschte ihm, noch bervor er seinen Fehler bemerken konnte, von selbst heraus. Immerhin stimmte es auch völlig. An allen Tagen, die seit dem Fest vergangen waren, dachte er an nichts anderes mehr. Seth hier und Seth da. Als wenn Seth einen Zauber über ihn gelegt hätte, der ihn ständig an ihn denken lies.

„An Seth?"

„Uhhh...also..."

Atemu erahnte, auch ohne Shimon ansehen zu müssen, dessen Gesichtszüge. Helle, wache Augen musterten ihn aufmerksam aus dem Schatten des riesigen Hutes, wobei eine Hand locker durch den grauen Bart am Kinn strich.

Manche Leute im Palast mochten Shimon für einen alten, ausgediehnten Kauz halten, doch Atemu wusste es besser. Ja, Shimon sah harmlos aus, doch seine außergewöhnliche Kombinationsgabe machte ihn nicht nur für seine Feinde gefährlich.

Kleine Schweißperlen bildeten sich auf Atemus Stirn, als er angestrengt nach einer Antwort suchte, die Seths Namen erklären würde, ohne die Wahrheit preisgeben zu müssen.

Gerade in diesem Moment erschien der angehende Priester am hinterern Ende des Ganges. In einer blitzschnellen Bewegung streckte der Thronfolger den rechten Arm aus und deutete über Shimons Schulter hinweg auf Seth.

„Da, Seth! Am Ende des Ganges."

„Wie...? Wo?"

Nun drehte auch Shimon sich mit tapsigen Schritten um. Erleichtert erkannte Atemu, wie die Verwirrung aus Shimons Gesicht wich. So wie es schien, schöpfte er nun keinen Verdacht mehr. Währenddessen war Seth bei ihnen angekommen und verbeugte sich leicht.

„Guten Tag Priester Shimon, Prinz."

Obwohl Atemu alles tat, um den erleichterten Ausdruck in seinem Gesicht zu überspielen, guckte Seth in verwirrt an. Da Seth mit einer Frage an ihn alles ruiniert hätte, formte der Thronfolger mit dem Mund die Worte: „Jetzt nicht. Später."

Zum Glück verstand Seth sofort und gesellte sich ruhig an Atemus Seite, als sie weiter den Gang entlangschritten. Vor den Gemächern des Pharaos angekommen, verrenkte Shimon seinen Hals nach hinten, um sie aus leuchtenden Augen zu beobachten.

„So, ich werde nun dem Pharao bescheid geben, dass ihr hier seid Prinz. Wäret ihr so freundlich, Seth, und passt solange gut auf unseren kostbaren Thronfolger auf?"

„Natürlich, Shimon. Nichts würde ich lieber tun, von früh morgens, bis spät abends."

„Soso."

Mit ausgestreckter Hand ging Shimon weiter auf die Tür zu und schob sie auf. Dabei kicherte er immer noch, wegen der Antwort, die Seth ihm gegeben hatte.

Als sich die Türen hinter ihm schloßen, entgleisten Atemu seine Gesichtszüge. Mit leeren Blick sah er die, mit Hyroglyphen verzierte, Wand neben sich an. Am liebsten hätte er seinen Kopf hart dagegengeschlagen, doch eine feste Umarmung hielt in leider davon ab. Ein Kuss wurde auf seinen Scheitel gedrückt. Anscheinend hatte Seth keine Ahnung, dass er eine tickende Zeitbombe in seinen Armen hielt.

„WAS sollte dieser dämliche Kommentar! Von wegen von früh morgens bis spät abends. Jetzt denkt er wieder, er weiß worum es geht..."

Den letzten Teil des Satzes hatte Atemu gejammert. Nun lag er schlaff an Seths Brust und lies sich sanfte Küsse auf sein Ohr hauchen.

„Wovon redest du eigentlich? Das bringt mich auch direkt zu der Frage, warum du vorhin so erleichtert ausgesehen hast. Hast du mich so sehr vermisst?"

„Natürlich nicht!"

Verlegen verbarg er sein Gesicht hinter den blonden Haarsträhnen, die herrunterfielen, als er den Kopf ruckhaft senkte und vermied es, Seth in die Augen zu schauen.

„Die Antwort kam etwas zu schnell, Prinz. Sieh mich an, Atemu. Bitte."

Atemu schüttelte abwehrend den Kopf. Ohne Erfolg, denn Seth machte einfach ein paar Schritte um ihn herum und hob sein Kinn vorsichtig mit der Hand an. Es war nicht so, dass Atemu Seth nicht ansehen wollte. Er hatte nur Angst davor, was Seth in seinen Augen lesen könnte. Diese Sehnsucht, die ihn von Schlaf und Essen abhielt, wenn Seth nicht bei ihm war. Das war...einfach nur schwach. Zumindest war Atemu sich dessen absolut sicher. Hätte er in dieser Sekunde nur einmal zu Seth hochgesehen, würde er nicht mehr so denken, denn auch in dessen Augen spiegelte sich dieselbe schmerzhafte Sehnsucht wieder.

„Hast du Angst, Shimon könnte herausfinden, dass wir zwei zusammen sind?"

Mit gesenkten Augenliedern wich Atemu weiterhin Seths blauen Augen aus und schmiegte sich nur näher an ihn. Sein Arme legten sich langsam um Seths Hals, fast so, als hätte er Angst, Seth würde zurückschrecken.

„Und wenn es so wäre? Wenn ich Angst habe, dass es jemand herausfindet?"

„Denkst du im Ernst, dass würde einen Unterschied machen?"

In diesem Satz schwang eine Verletztheit mit, die der Prinz nicht ignorieren konnte! Sein Griff um Seths Nacken verstärkte sich merklich, als er den Kopf hob, um ihn entschuldigend zu küssen.

„Nein...natürlich nicht. Es ist nur so, dass ich Angst habe, was mein Vater sagen wird. Kannst du das verstehen?"

„Sicher kann ich das. Wir haben Zeit, Kitten. Ich werde dich zu nichts drängen."

Beruhigend tätschelte Seth mit einer Hand den stacheligen Haarschopf des Prinzen. Dieser hielt nun seinem Blick stand und lächelte, auch wenn er sich immer noch nicht an den absurden Spitznamen gewöhnt hatte.

„Danke, dass du bei mir bist, Seth."

Kichernd fuhr Seth mit einem Daumen über die glatte Wange des Prinzen. Seine Augen schimmerten hellblau, als er sich hinunterbeugte, um Atemu lange und ausgiebig zu küssen. Sobald Seths Lippen Atemus brührten, öffnete der Prinz nur all zu willig den Mund. Seine Zunge kam der Seth entgegen und für kurze Zeit kämpften beide um die Oberhand, bis Seth Atemus Zunge zärtlich zurück in seinen Mund schob. Nun konnte Atemu ein lustvolles Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Er klammerte sich fest an Seth weißes Hemd, aus Angst seine weichen Knie könnten jede Sekunde nachgeben. An Shimon und seinen Vater, dessen gedämpfte Stimmen hinter der geschloßenen Tür zu hören waren, verschwendete er keinen Gedanken mehr. Benebelt von dem leichten Minzgeschmack, den Seths Mund hatte, führte er die Hände zu dessen Haar und spielte damit. Unter seinen Fingern fühlte sich die Haarsträhnen wie Seide an.

Dann drang von der anderen Seite der Tür Shimons laute Stimme zu ihnen: „Ihr braucht doch nicht vor die Tür, Pharao. Es reicht wenn wir Atemu und Seth zu uns herein rufen!"

Eine etwas leisere Stimme antwortete Shimon, doch diesmal konnte Atemu nicht ausmachen, was gesagt wurde. Warum hatte er dann die Shimons verstanden? Sehr langsam begann er den Grund für Shimons Geschrei zu verstehen.

„Oh Horus! Er weiß es..."

Die Worte wurden für Seth unverständlich, da der Prinz sie gegen seinen Mund gehaucht hatte. Widerwillig löste er sich von Atemu und sah zwischen ihm und der Tür hin und her. Im selben Augenblick öffneten sich die schweren Holztüren und Shimon trat, dicht gefolgt vom Pharao, hinaus. Biede schienen noch in ein Gespräch vertieft zu sein, in dem Akunumkanon gerade das Wort hatte.

„Wieso sollen wir die Beiden hineinbitten, wenn wir uns sowieso nicht hier aufhalten werden, Shimon? Außerdem habe ich dank deiner, heute extrem lauten, Stimme einen Gehörsturz erlitten. Vielen Dank dafür!"

„Das tut mir sehr Leid, Pharao. Es passiert nie wieder, ich war nur etwas aufgeregt."

Grinsend verbeugte Shimon sich, wobei ihm sein großer Hut ins Gesicht rutschte. Als er sich wieder aufrichtete, zwinkerte er Atemu kurz und verschwörerisch zu.

„Er weiß definitiv bescheid..."

Geknickt ließ der Thronfolger seine Schultern hängen und betrachtete traurig seinen Vater. Fehlte, als absoluter Höhepunkt seines Tages, nur noch, dass sein Vater auch wusste, was los war. Doch diese Befürchtungen wurden vorerst nicht erfüllt, denn der Pharao verhielt sich wie immer und war schon dabei Seth zu begrüßen, um sich dann Atemu zuzuwenden.

„Ist alles in Ordnung, Sohn? Du siehst etwas blaß aus..."

Reflexartig schüttelte der Thronfolger den Kopf und zauberte schnell ein Lächeln auf seine blutroten Lippen.

„Was sollte den nicht stimmen, Vater?"

Auch wenn Atemu den sarkastischen Unterton nicht beabsichtigt hatte, so war er doch für den Pharao bemerkbar. Mit einem knappen Blick zu seinem Berater, der genau so verwirrt dreinblickte, griff er Atemu am Ärmel und begann den Gang mit ihm, vor Shimon und Seth, entlangzulaufen.

„Irgendetwas bedrückt dich doch. Willst du es deinem Vater nicht sagen?"

Atemu, der beim Gehen den Marmorboden anstarrte, als wäre dieser das Kostbarste, dass er je gesehen habe, grummelte nur etwas unverständliches und verschrenkte die Arme steif vor seiner Brust.

„Ich verstehe schon, dies ist anscheinend nicht der richtige Zeitpunkt. Wir haben sowieso was besseres zu tun."

Dies brachte den Prinzen nun doch dazu, den Pharao einen kurzen Blick zuzuwerfen. Wo wollten sie eigentlich hin? Atemu lief seinem Vater wie ein Hündchen hinterher, ohne zu wissen, was vor sich ging. Das machte ihn wütend, denn wenn sein Vater schon dachte, er müsse ihn wie den Thronfolger von Ägypten beschützen, dann sollter er ihn gefälligst auch in allen anderen Angelegenheiten so behandeln!

„Wohin gehen wir?"

Die Frage war so kalt und abweisend, dass der Pharao für einen Moment tatsächlich in seinen Schritten stockte. Obwohl der Prinz natürlich gemerkt hatte, was sein Tonfall seinem Vater antat, setzte er nicht dazu an, sich dafür zu entschuldigen. Immerhin störte sein Vater sich auch nicht viel darum, was er davon hielt, dass man ihn rund um die Uhr bewachte!

„Also gut...Wir gehen in die Trainigshalle..."

„Was wollen wir denn da!"

Nun war es Atemu, der plötzlich stehen blieb, weshalb Seth von hinten auf ihn aufprallte.

„Ouch...warum bleibst du denn stehen, Atemu?"

Perplex sah Atemu erst seinen Vater an, um sich dann dem jungen Priester zuzuwenden.

„Wusstest du etwa, wo wir hingehen?"

„Natürlich, der Pharao hat mich doch extra deswegen bestellt."

„Was!"

Die Augen des Prinzen verengten sich zu Schlitzen und blitzen beängstigend. Warum wusste hier mal wieder jeder, worum es ging, nur er nicht? Wie um Gottes Willen sollte aus ihm ein guter Pharao werden, wenn man ihm nichts anvertraute. Damit war jetzt Schluß! Atemu richtete sich gerade auf, verlagerte sein Gewicht auf ein Bein und weigerte sich auch nur einen weiteren Schritt zu tun.

„Wenn mir nicht mal jemand sagt, was hier vor sich geht, werde ich keinen einzigen Schritt mehr tun."

Diese Haltung des Thronfolgers löste bei seinen drei Begleitern die verschiedensten Reaktionen aus. Seth grinste breit und musste sich wirklich zusammenreißen, den schmollenden Prinzen nicht in seine Arme zu schließen, während der Pharao sich erschrocken an Shimon wand.

„Ich frage mich, von wem er diese Temperament hat..."

„Wenn sich mich fragen, Pharao, dann würde ich sagen von seiner Mutter. Soweit ich mich erinnere, neigte auch sie dazu, recht sturr zu sein. Genau wie ihr Sohn. Ich schlage vor, wir sollten tun, was er sagt!"

Da Atemu jedes Wort verstanden hatte, zogen sich nun auch noch seine Augenbrauen nach unten. Mit einem Fuß tippte er erwartunsvoll auf den Marmorboden. Das war echt nicht der richtige Zeitpunkt, um sich über seine guten und schlechten Eigenschaften auszulassen.

„Na gut, es stimmt. Steh ist hier, weil ich ihn darum gebeten habe mit dir zu trainieren."

„Wie?"

Was bitteschön sollten sie den trainieren? Nun vollends verwirrt sah Atemu zwischen Seth und dem Pharao hin und her. Sicher war, dass er von Seth keine Antwort zu erwarten hatte, denn dieser zuckte entschuldigend mit den Schultern.

„Lasst uns erstmal in die Halle gehen. Wir reden dort weiter."

In der Trainingshalle angekommen, dämmerte dem Thronfolger so langsam, was sein Vater bezweckte, nur warum war ihm noch nicht ganz klar. Die aus schwerem Sandstein gebaute Halle diente nämlich dem Training der einzelnen „Duell Monster, die jeder Priester, der Pharao und Atemu selbt, besaß. Mit einem schiefen Grinsen erinnerte Atemu sich an die Zeit, wo ihn jeder Priester in diesem Spiel bezwungen hatte. Vergangenheit. Damals war er noch klein und schwach gewesen. Der Prinz hatte oft und viel alleine in dieser Halle mit seinen Monstern trainiert. Wollte sein Vater ihn etwa testen? Wenn ja, dann würde er ihn bestimmt nicht enttäuschen!

„So, Atemu", die volle Stimme des Pharao durchschnitt die Stille,"wie du weist unternehmen wir zu Beginn der Sonnenwende unsere Reise zum Tal der Könige. Da diese Widerstandsgruppe mir...uns, dem Königreich in letzter Zeit große Schwierigkeiten gemacht hat, möchte ich, dass du,...äh... wir vorbereitet sind. Wenn die Zeit kommt, musst du kämpfen mein Sohn!"

Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah der Prinz seinen Vater an. Dies war ein sehr schlechter Scherz. Dachte sein Vater etwa, dass er beim kleinsten Anzeichen eines Kampfes davonrennen würde? Wie auch immer...Dies alles war Atemu einfach zu dumm.

„Vater, ich bin sehr wohl in der Lage mich zu wehren. Das sollte keiner besser wissen, als du!"

Den eiskalten Ton vertsand der Pharao zurecht als persöhnlichen Angriff, weshalb er beschwichtigend die Hände hob, auf seinen Sohn zuging und ihn sanft in die Arme schloß.

„Ich weiß...ich weiß ja, Atemu. Aber ich habe nunmal Angst und will ganz sicher gehen."

Verwirrt erwiderte der Thronfolger die Umarmung seines Vaters und verstand zum ersten Mal, dass der Pharao immer nur sein Wohl im Auge hatte...auch wenn er es damit zugegeben oft übertrieb.

„Also gut, Vater...ich verstehe. Wenn ich unbedingt einen Trainingskampf absolvieren muss, dann sei es so."

Sich seinem Schicksal ergebend, griff der Prinz nach der goldenen Armschiene, die Shimon bereits bereithielt und schritt auf eine der zwei Plattformen, auf denen die Kontrahenten immer Aufstellung nahmen, zu. Doch als er sich umdrehte und auf die gegenüberliegende Plattform sah, stand da nicht der, den er erwartet hatte...

Seth stand aufrecht ihm gegenüber und hatte ein entschuldigendes Lächeln auf seinen verfüherrischen Lippen. Auch er trug einen Armschiene und war bereit, eines seiner Duell-Monster zu beschwören.

„Na dann mal los, Atemu!"

Wie vom Blitz getroffen sah Atemu zu, wie sich eines von Seths Monstern auf dem Duell-Feld materialisierte. Sollte er ernsthaft gegen Seth antreten? Unschlüßig, was er als nächstes tun sollte, blickte der Thronfolger an Seths Monster vorbei um dessen Augen zu suchen. Was er darin las, lies ihn sofort jeden erdenklichen Zweifel vergessen. Der junge Priester schien mehr als sicher zu sein, diesen Kampf gegen ihn zu gewinnen. Schön, wenn Seth es unbedingt wissen wollte...das konnte er so haben. Eine Niederlage würde ihm zeigen, wo er in ihrer Beziehung stand!

„Du weißt, was du da tust, Seth?"

Schnell beschwor auch Atemu sein geflügeltes Monster und nahm, mit ausdruckslosem Gesicht, seine Kampfstellung ein.

„Sicher weiß ich was ich tue, Kitten! Ich gewinne, was denn sonst."

„Wie bitte?"

Fest auf seiner Plattform stehend schrie sich der Prinz den Frust aus seiner Seele, indem er seinem Monster den Angriff befahl. Dies unterstützte er mit einer eleganten und ausladenden Geste seiner rechten Hand. Fauchend stürzte Atemus goldener Drache auf Seths Krieger nieder.

Am anderen Ende des Kampffeldes lachte Seth, mit einem amüsieretn Glitzern in den Augen, laut auf und befahl indeß seinem Monster auszuweichen.

„Zu schnell, Kitten, viel zu schnell. Jeztzt kannst du sehen, wie man seinen Gegner richtig angreift."

Am Seitenrand des Feldes staunten Shimon und der Pharao nicht schlecht, mit welcher Leidenschaft die Beiden den Kampf austrugen. Einmal waren sie sogar gezwungen ein Stück zur Seite zu springen, das Teile des Kampffeldes durch die Gegend flogen.

„Pah, richtig angreifen? Was weißt du schon."

Geschickt lenkte Atemu seinen Drachen bei jedem Angriff Seths aus der Gefahrenzone und startete daraufhin sofort einen Konterangriff. Nach kurzer Zeit standen beide schwer atmend und schweißüberdeckt da. Seths Haar war zerzaust und Atemu hiengen seine blonden Strähnen verklebt ins Gesicht.

„Es hat Spaß gemacht, aber jetzt ist es vorbei Seth."

„Wie willst du das schaffen, Kitten?"

„Sieh nur gut zu!"

Im selben Moment, indem Atemu seinem Drachen den Spezial-Angriff befahl, verschwand auch Seths sicheres Lächeln, um von einem Ausdruck totaler Überraschung ersetzt zu werden. Nach der gleisenden Feuerkugel des Drachen sah man nur noch eine kleine Rauchwolke auf dem Feld. Seth hatte verloren, Atemu gewonnen. Der Lauf der Dinge.

Klatschend lief der Pharao zu seinem Sohn und legte eine Hand auf dessen Schulter.

„Ich bin stolz auf dich. Dieser Kampf war der Leidenschaftlichste, den ich je gesehen habe."

„Danke, Vater. Sind wir dann für heute fertig? Ich könnte ein Bad gebrauchen..."

„Sicher mein Sohn! Geh du nur mit Seth."

Mit Seth? Atemus aufgeheiztes Gesicht erhitze sich noch mehr, als er Seth, der schon am Ausgang stand, ansah. Sie sollten zusammen baden? Früher hatten sie das zwar auch gemacht, aber jetzt...

„Worauf wartest du, Atemu?"

Langsam trottete der Prinz auf Seth zu und ergriff schüchtern dessen ausgestreckte Hand. Keiner von ihnen traute sich ein Wort zu sprechen, bis sie draußen auf dem Gang und außer Hörweite des Pharaos und Shimon waren. Dort angekommen packte Seth den Thronfolger an den Schultern, zog ihn brutal an sich und presste dann seine salzigen Lippen auf seine. Erst als beide nach Luft schnappen mussten, unterbrachen sie den Kuss.

„Weißt du eigentlich, dass du super sexy aussiehst, wenn du kämpfst?"

Erneut wurde ein langer Kuss ausgetauscht, der damit endete, dass Seth an Atemus Ohrläppchen knabberte. Dies führte dazu, dass dem Thronfolger ein wohliger Schauer über den Rücken lief. Ein leise Stöhnen entkam Atemus zusammengepressten Lippen, bis er sich wage an etwas erinnerte.

„Warum hast du das gemacht?"

„Was gemacht, Kitten?"

„DAS!"

Verwirrt lies Seth seine Hände in Kreisbewegungen an Atemus Hüften entlanggleiten.

„Was gemacht, was?"

„Na, bei dem Kampf! Dieses „Kitten"...du hattest versprochen, es nur zu benutzen, wenn wir alleine sind..."

Gekonnt schob der Prinz seine Unterlippe etwas vor und sah mit glänzenden Augen zu Seth empor.

„Oh...Atemu...nicht der Schmollmund. Komm schon. Du weißt, dass ich dann nicht anders kann als mich schuldig zu fühlen uuuund..."

Hungrig streifte der junge Priester seine Lippen über die von Atemu und hauchte gegen sie: „Lass uns endlich baden gehen."

Der Thronfolger schluckte schwer, nickte aber trotzdem, bevor Seth in sanft vom Boden in seine Arme hob und davontrug.


A/N: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Kapitel die Story nicht wirklich vorangebracht hat, aber ich wollte umbedingt eine Kampszene zwischen Atemu und Seth einbauen! Ich kann dieses fanfict nicht ohne eine solche enden lassen und das war die einzige Möglichkeit, eine zwischen den beiden einzubauen.

Wie immer sind Reviews hocherwünscht! Kommt schon! Es wird euch sicher nicht umbringen, eine zu schreiben -Schmollmund mach- Ihr kriegt auch einen Keks dafür! Übrigens: wenn ihr Fragen habt, dann fragt ruhig. Ich beiße sicher nicht.