10. Jetzt oder nie!
Nun saßen beide händchenhaltend und Kopf an Kopf in der S-Bahn nach Göberitz. Etwa zehn Minuten Später waren sie dann vorm Plenschken Haus angekommen und Lisa schloss die Haustür auf. „Möchtest du etwas trinken? Oder etwas essen? Ich kann dir ein paar Schnittchen machen, während du duschst." „Nein, danke mein Schatz ich bin wunschlos glücklich. Wobei ich bräuchte ein Handtuch und eine Wegbeschreibung zum Badezimmer. Ich weiß bisher nur, wo dein Zimmer, das Gäste WC, das Wohnzimmer und natürlich wo die Küche ist." „Dann folgen Sie mir bitte Herr Kowalski. Ich werde Ihnen erst einmal einen Rundgang durch die Villa Plenske gewähren und ihnen dann im Badezimmer ein Handtuch bereit legen. „ Lisa lachte und zog Rokko die Treppe hinauf. „Mein Herr auf der rechten Seite befindet sich das Schlafgemach der Schlossherrschaften, dicht gefolgt von unserer Wohlfühloase, die man landläufig wohl als Badezimmer bezeichnen würde. Gegenüber von diesem befindet sich dann das Schlafgemach ihrer Mylady, die Ihnen nun ein Handtuch aus dem Schrank holen wird und ihnen ihr Zimmer zum um- und entkleiden überlassen wird. Ich werde in dieser Zeit für sie einiges für die große Führung durch die Landschaft vorbereiten." Nun war es zu spät Lisa bekam einen Lachkrampf, denn sie hatte versucht diese Ansprache ohne ein Grinsen zu halten. Doch durch Rokkos todernsten Blick war ihr dies nicht gelungen. Rokko bedankte sich mit einem Handkuss für die Führung und folgte Lisa nun ins Badezimmer. Mit Wohlfühloase hatte sie dennoch nicht übertrieben, denn Bernd hatte in seinem Zwangsurlaub während der Entführung, sich das alte Badezimmer aus den 70er Jahren zur Brust genommen und komplett modernisiert. „Das hat dein Papa gemacht stimmst?" Lisa nickte voller Stolz. „Ich glaube, wenn ich meine Wohnung renovieren will ruf ich ihn an." „Gut dann lass ich dich jetzt mal alleine und suche mal ein paar Fotoalben heraus, die du dir in der Zeit, in der ich dusche anschauen kannst." Lisa stand schon im Türrahmen als Rokko sie am Arm festhielt. „Es tut mir Leid, aber so viel Zeit nehmen wir uns jetzt einfach. Ich sterbe sonst unter der Dusche vor Sehnsucht." Er grinste und die beiden küssten sich leidenschaftlich. Selbst mit Lisa gingen die Gefühle etwas durch und ehe sie es sich versah saß sie auf Rokkos Schoß auf der Toilette. Beide küssten sich weiterhin leidenschaftlich. Bin ich schon bereit mit einem Mann zu schlafen? Bin ich bereit mit Rokko zu schlafen? Rokko jedenfalls war es, das konnte Lisa nun deutlich spüren. Nein, dass geht mir doch noch etwa schnell. Und so stand Lisa leicht errötet auf. „Ich bin dann mal unten.", sagte Lisa und war schon verschwunden. Rokko lächelte, schloss die Türe und zog sich aus. Man merkt deutlich, dass Lisa noch keine große Erfahrung mit Männern gemacht hat, aber das ist nicht so schlimm. Ich freue mich jedenfalls erst mal auf die Sightseeingtour durch Göberitz., dachte sich Rokko. Er stellte das Wasser an und duschte sich schnell. Währenddessen suchte Lisa im Wohnzimmer nach ein paar Kinderalben und legte diese auf den Tisch. Sie packte einen kleinen Picknickkorb zusammen, den sie mit frischem Obst, Wein, Baguette und Aufschnitt ausrüstete. Ob ich mich eben richtig ihm gegenüber verhalten habe, dachte sich Lisa. Während sie die Sachen zusammenpackte. Naja, ich glaube er versteht die Situation und wartet, bis ich auch bereit dafür bin. „Hmm... Das sieht ja lecker aus. Naja ich wollte nur sagen, dass ich mir was Duschgel, Shampoo und Deo ausgeliehen habe. Das was am Besten gerochen hat. Ich hab das Handtuch auf die Toilette gelegt, weil ich nicht wusste, wo es hinkommt." „Kein Problem. Ich geh mich dann auch mal duschen. Ich hab dir ein paar Fotoalben herausgesucht. Damit dir nicht langweilig wird. Keine Sorge die kommentiere ich nachher noch." Rokko konnte auch ohne die Fotoalben nicht langweilig werden. Er untersuchte die Schrankwand, um den Buchgeschmack der Plenskes ein wenig herauszufinden und betrachtete die Kinderfotos von Lisa in den Bilderrahmen. Dann wendete er sich den Fotoalben zu. Lisa duschte in der Zeit fix und konnte es sich nehmen lassen vor dem Wegräumen in den Wäschekorb kurz an Rokkos Handtuch zu riechen. Es roch so gut nach ihm, auch, wenn er es nur kurz benutzt hatte und es doch hätte anders riechen müssen, aufgrund des anderen Duschgels. Schnell cremte sie sich noch ein und ging dann mit Handtuch bekleidet in ihr Zimmer. Im Flur begegnete sie dann Rokko. „Fotoalben schon durch?" „Ja, und da dachte ich mir ich gucke mir die Bilder hier oben etwas genauer an. Außerdem bin ich dann näher bei dir, Süße." Jetzt oder nie, dachte sich Lisa und sprang über ihren Schatten.„Dann komm ruhig mit in mein Zimmer. Du müsstest mir eh bei meinem Rock helfen, das ist immer so schwer ihn anzuziehen, wegen dem Reißverschluss." Rokko blickte etwas überrascht aber kam dann mit ihr. Er setze sich an Lisas Lieblingsplatz am Fenster, während sie vor ihrem Kleiderschrank stand. Lisa blickte unauffällig in Rokkos Richtung. Er guckt extra nicht, um mich nicht in Verlegenheit zu bringen, David hätte das wohl nicht gemacht. Aber nein, Lisa nicht schon wieder an David Seidel denken! Lisa nahm all ihren Mut zusammen und ging oben herum nur mit BH bekleidet auf Rokko zu. „Kannst du mir mal den Rock zumachen, bitte. Außerdem brauche ich mal deinen Rat für mein Oberteil." Rokko schloss vorsichtig Lisas Reißverschluss und küsste ihren Nacken. „Tue bitte nichts, was du nicht willst, nur um mir zu gefallen. Das tust du auch so, wenn du einfach Lisa Plenske bist." Lisa lächelte. „Keine Sorge, ich tue nur das, was ich will." Sieh zog Rokko von ihrem Platz herunter und küsste ihn leidenschaftlich. „Und jetzt will ich, dass mein Freund, den ich liebe, mir bei der Auswahl meines Oberteils behilflich ist." Rokko konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ja, das war Lisa Plenske: Willensstark und immer volle Kraft voraus.
