up: 8.2.2004
Disclaimer: Mir gehört nichts (Personen usw.) von dem, was im Kinofilm "Fluch der Karibik" erwähnt wird. Das gehört alles in irgendeiner Form Disney! *g* Alles andere ist meins! ;)
Sonntag! Neues Kapitel! *lol* Bisher scheint die ein-Kapitel-pro-Woche-Methode zu funktionieren, obwohl ja eine Woche noch nicht so das Kriterium ist, aber ich hoffe das tut sie auch weiterhin, warten wir es ab ;)
Der Anfang einer Reise
"Ja, ich will!"
Will glaubte, er müsse gleich platzen vor Freude, als er Elizabeths Stimme fest und überzeugend in der kleinen Kirche widerhallen hörte. Glücklich lächelte er sie an und sie erwiderte diese Geste, während der junge Pfarrer sie zu Mann und Frau erklärte.
Kaum war das geschehen, konnte Will gar nicht schnell genug mit seiner frisch angetrauten Ehefrau die Kirche verlassen, um sie gleich darauf fest an sich zu ziehen und zu küssen. Konnte ein Mensch allein denn so viel Glück haben? Es schien wohl so.
Später am Abend, die Feierlichkeiten hatte er endlich hinter sich gebracht, ging er für eine Weile zur Promenade und ließ sich dort auf eine Bank sinken. Er bleib jedoch nicht lange allein, sondern merkte bald, dass Elizabeth neben ihn getreten war und sich wortlos ebenfalls niederließ.
Will legte einen Arm um seine Frau und sie schmiegte sich verträumt an ihn. "Wie fühlt man sich als Mrs. Turner?" murmelte er ihr leise ins Ohr. "Gut ... sehr gut um genau zu sein." Sie hauchte ihm einen Kuss auf den Hals, der ihn am ganzen Körper erzittern ließ.
Eine Weile sagte keiner von beiden etwas, bis Elizabeth sich aufrichtete. "Geht es dir eigentlich gut? Du wirkst so abwesend..."
Er schüttelte den Kopf. "Nein, mich bedrückt gar nichts. Nicht wirklich. Ich wünsche mir nur schon seit längerem, England wiederzusehen. Das Grab meiner Mutter zu besuchen, zu sehen, ob einige alten Freunde noch leben, solche Dinge, weißt du?" Elizabeth nickte und setzte zu einer Antwort an, zu der sie jedoch nicht mehr kam, weil sich just in diesem Moment leise Schritte näherten. In der Dunkelheit des Abends konnte man eine sich nähernde Silhouette erkennen. Eine sehr bekannte Silhouette mit einem ebenso bekannten leicht torkelnden Gang.
"Jack!" Will sprang auf und Elizabeth tat es ihm gleich. Jack bewegte sich auf beide zu, bleib dann aber ein paar Schritte vor ihnen stehen und musterte sie von oben bis unten.
"Hübsch! Wirklich hübsch!" stellte er dann fest. "Aber ich hätte wirklich erwartet, dass ihr mich zur Hochzeit einladen würdet!" "Weißt du, Jack, wir konnten dich nicht erreichen. Der Nachrichtendienst für Schiffe ist noch nicht sonderlich ausgefeilt." erklärte Will die Situation. Sie hatten wirklich versucht, ihn zu finden, aber er war immer genau dort gewesen, wo sie nicht gesucht hatten, bis sie es schließlich enttäuscht aufgegeben hatten.
"Aber sag bloß nicht, dass es Zufall ist, dass du gerade heute hier auftauchst!" Mischte sich jetzt auch Elizabeth lächelnd ein. Jack legte den Kopf schief. "Nein, nicht wirklich! Wisst ihr, es gibt Gerüchte! Und Gerüchte verbreiten sich schnell! Und wenn es ein solches sich schnell verbreitendes Gerücht gibt, könnt ihr sicher sein, dass Captain Jack Sparrow, sofern ihn dieses spezielle Gerücht interessiert, über kurz oder lang ganz sicher davon erfährt! Und wenn es um eine Hochzeit geht, dann interessiert sich Captain Jack Sparrow ganz sicher für dieses ganz spezielle Gerücht! Und so bin ich hier!" Er breitete in einer präsentierenden Geste die Arme aus und ließ ein verwegenes Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen.
Die beiden frisch Verheirateten ließen gleichzeitig ein verstehendes "aaaah" vernehmen.
"Eure Gastfreundschaft ist auch nicht die Beste! Starrt mich nicht so an, gebt mir was zu trinken, ich hab auch nicht ewig Zeit!" forderte er sie auf und setzte sich gleichzeitig in seiner gewohnten Gangart in Bewegung. Kopfschüttelnd folgten Will und Elizabeth dem Piraten, um ihm seinen Wunsch zu erfüllen.
~ ~ ~
Mrs. Grays Gedächtnis war auch nicht mehr das, was es einmal gewesen war. Wo hatte sie nur ihr gutes Kleid gelassen? Morgen würde die Hochzeit ihrer Nichte stattfinden und sie fand ihr Kleid nicht. Erschöpft ließ sie sich auf ihr Bett sinken und fragte sich, ob es in diesem Haus noch einen Ort gab, an dem sie es noch nicht gesucht hatte.
Aber einfach weg sein konnte es doch nicht. Hilflos ließ sie ihre Blicke durch den Raum schweifen, bis sie plötzlich an einer alten Kiste hängen blieben, die schon so lange an diesem Ort stand, dass Mrs. Gray sich ihrer Anwesenheit gar nicht mehr bewusst gewesen war.
In der Hoffnung, ihr Kleid könne sich darin befinden, öffnete sie die alte Kiste und - sie traute ihren Augen kaum - es befand sich tatsächlich darin. Erleichtert hob sie es heraus und legte es sorgfältig über dem Bett aus, bevor sie sich wieder der Kiste widmete. Sie wollte den Deckel schon schließen, als ihre Aufmerksamkeit auf den übrigen Inhalt fiel.
Vorsichtig fischte sie ein paar der Gegenstände heraus. Es waren die Sachen, die sie nach dem Tod ihrer Nachbarin an sich genommen hatte. Wenn Mrs. Gray daran dachte, wie diese schleichende Krankheit die arme Frau langsam hatte dahinsiechen lassen... sie war so eine hübsche junge Frau gewesen.
In der Absicht, die wenigen Dinge vor ihrem Mann zu verstecken, der mit Sicherheit darauf bestanden hätte, sie zu verkaufen, hatte sie alles in dieser Kiste verstaut und ihr Kleid darüber gelegt, um es wie eine einfache Kleiderkiste erscheinen zu lassen.
Aber jetzt, da ihr eigener Mann ebenfalls schon seit einigen Jahren tot war, ergab es keinen Sinn mehr, das Kleid noch hier aufzubewahren. Sie hatte es seit Jahren nicht mehr gebraucht. Es hatte einfach keine festlichen Anlässe mehr gegeben.
So in Erinnerungen versunken betrachtete sie die ehemaligen Habseligkeiten ihrer - ja, wie wollte man es nennen? Sie glaubte, guten Gewissens sagen zu können, dass sie Freundinnen gewesen waren.
Die Kiste enthielt nur wenige Dinge die materiellen Wert besaßen. Es waren eher Gegenstände, die mit persönlichen Erinnerungen verbunden waren. Und zwischen ihnen befand sich ein in Leder eingebundenes verstaubtes Buch. Es war unauffällig und trug keine Beschriftung, ein einfaches Buch. Mrs. Gray öffnete es und überflog die ersten paar Zeilen.
Es war ein Tagebuch! Das Tagebuch ihrer Freundin. Instinktiv wollte sie das Buch wieder zuklappen. Es ging sie nichts an, was darin stand, es hatte ihrer Nachbarin gehört, und ein schlechtes Gewissen befiel sie bei dem Gedanken, sie zu lesen.
Aber die nächsten Zeilen zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich und sie begann, weiterzulesen, ihr Gewissen beiseite schiebend.
Konnte das möglich sein? Wenn das wahr war, was hier stand, hatte es große Bedeutung für das Leben einer Person, die Mrs. Gray sehr lieb gewonnen hatte. Vielleicht war es besser, wenn niemand davon erfuhr ...
~ ~ ~
"Also, Jack, wo hast du dich die ganze Zeit versteckt?" In Wills Stimme war die Spur eines Vorwurfs zu hören, gleichzeitig aber auch Belustigung.
"Ich? Oh, überall. Ich habe mir ein paar Ecken der Karibik etwas genauer angeschaut. Bisher hatte ich dazu ja nicht die Gelegenheit, weil man mir mein Schiff genommen hatte!" Er kniff die Augen zusammen, bei der Erinnerung, grinste aber dann gleich wieder. "Nur hierher wollte ich vorerst nicht kommen, da war die Gefahr zu groß, eurem verehrten Commodore über den Weg zu laufen."
Will seufzte. "Du hast wenigstens ein Schiff, ich könnte eins brauchen." Jack legte überrascht den Kopf schief und auch Elizabeth sah ihren Mann verwundert an. "Wozu brauchst du ein Schiff, Junge?"
In das Gesicht des Angesprochenen schlich sich ein verträumter Ausdruck. "England. Ich würde so gerne einmal meinen Geburtsort wiedersehen. Aber die Passage könnte ich nicht bezahlen, schon gar nicht für zwei Personen." Verliebt zog er Elizabeth an sich, während er im Stillen wie schon so oft seine gesellschaftliche Stellung verfluchte.
Jack hob die Augenbrauen. "England?" Will nickte. "England." "Ooooh!" Jack breitete überschwänglich die Arme aus. "Ich wollte schon immer mal nach England! Wann geht's los?"
Auf den doppelten verständnislosen Blick, der ihm nun entgegen gebracht wurde, hin verdrehte er die Augen und begann dann, seinen Gedankengang etwas genauer zu erklären. "Also ihr Turteltäubchen, wie du so schön festgestellt hast, Will, ich habe ein Schiff! Ich will nach England, eine Idee auf die ihr mich wie gesagt gerade gebracht habt, und ihr wollt auch nach England! Also, was schließen wir daraus? Wir fahren zusammen nach England! Auf meinem Schiff!"
Will und Elizabeth sahen erst sich gegenseitig und dann Jack an. War der Mann jetzt völlig verrückt geworden?
~ ~ ~
"Mein Gott Elizabeth, was um alles in der Welt hast du da rein gepackt?" Will ächzte unter dem Gewicht des Koffers, den er gerade auf die Pearl zu bringen versuchte. Seine hübsche Frau zerrte derweil an einem anderen Koffer herum, der sich aber nicht von der Stelle bewegen lassen wollte, so sehr sie sich auch bemühte.
Jack stand derweil an der Reling seines Schiffs und beobachtete das Schauspiel amüsiert. Hatte er den beiden nicht gesagt, dass sie nicht viel mitzunehmen brauchten? An Bord der Pearl brauchte man weder besonders schöne Kleider, noch Schmuck, noch sonstigen Schnickschnack, aber Elizabeth hatte seiner fachmännischen Empfehlung nicht vertraut. Aber so lange die Pearl von diesem scheinbar doch beachtlichen Gewicht an Gepäck nicht versank, sollte es ihm recht sein.
"Jack, kannst du mir nicht mal ein bisschen helfen!" "Junge, nach acht Jahren als Schmied sollte man doch meinen, dass du mittlerweile genug Muskeln hast, um einen einfachen Koffer auf ein Schiff zu tragen!" Jack bewegte sich in Wills Richtung und hob den Koffer am vorderen Ende ein wenig an, musste allerdings sofort feststellen, dass dieses Ding wirklich nicht gerade zur leichten Sorte gehörte.
Gemeinsam schafften sie dann jedoch trotzdem den Ballast - denn etwas anderes war es aus Jacks Sicht nicht - unter Deck und gingen dann wieder nach draussen, um Elizabeths zweiten Koffer zu holen, den sie mittlerweile doch um vollständige zwei Zentimeter von der Stelle gezogen hatte.
Dieses Exemplar hier war ja noch schwerer! Will fragte sich ernsthaft, was Elizabeth da wohl eingepackt hatte. Ihm fiel partout nichts aus ihrem oder seinem Besitz ein, dass ein solches Gewicht aufweisen konnte, es sei denn sie hätte seinen Amboss eingepackt, was er dann aber doch ernsthaft bezweifelte.
Schließlich waren dann doch alle drei prall gefüllten Koffer an Bord, sodass Jack erleichtert seine Mannschaft anweisen konnte, endlich abzulegen. Was hatte er sich damit nun wieder angetan?
~ ~ ~
Seht ihr, länger! *lol*
Reviewt doch bitte fleißig weiter ...! ;) Konsturktive Kritik? Versteht man alles? Oder anders gefragt, versteht man alles, was man verstehen soll? Weil gewisse Dinge soll man ja noch nicht peilen, aber man versteht schon, was passiert, oder? *lol* Würde mich sehr beruhigen ... *gg*
Stoffpferd: Ich würde doch nie meine HdR Story vernachlässigen, wo denkst du hin ;) Ich geh mir jedenfalls Mühe, dass es nicht passiert *lol*
Megchen: Das sollte man ja erst auch denken :) Wenigstens denken die Leute mal dass, wovon ich will, dass sie es denken *rofl* Des is eindeutig ein Fortschritt ... *g*
Soulsister: Weiterschreiben und weiter hochladen is was anderes ;) Weiterschreiben tu ich mehr grade... *g* (Meine Gammatik is heut net so besonders *lol*) aber Kapitelchen gibts immer Sonntags *g*
Disclaimer: Mir gehört nichts (Personen usw.) von dem, was im Kinofilm "Fluch der Karibik" erwähnt wird. Das gehört alles in irgendeiner Form Disney! *g* Alles andere ist meins! ;)
Sonntag! Neues Kapitel! *lol* Bisher scheint die ein-Kapitel-pro-Woche-Methode zu funktionieren, obwohl ja eine Woche noch nicht so das Kriterium ist, aber ich hoffe das tut sie auch weiterhin, warten wir es ab ;)
"Ja, ich will!"
Will glaubte, er müsse gleich platzen vor Freude, als er Elizabeths Stimme fest und überzeugend in der kleinen Kirche widerhallen hörte. Glücklich lächelte er sie an und sie erwiderte diese Geste, während der junge Pfarrer sie zu Mann und Frau erklärte.
Kaum war das geschehen, konnte Will gar nicht schnell genug mit seiner frisch angetrauten Ehefrau die Kirche verlassen, um sie gleich darauf fest an sich zu ziehen und zu küssen. Konnte ein Mensch allein denn so viel Glück haben? Es schien wohl so.
Später am Abend, die Feierlichkeiten hatte er endlich hinter sich gebracht, ging er für eine Weile zur Promenade und ließ sich dort auf eine Bank sinken. Er bleib jedoch nicht lange allein, sondern merkte bald, dass Elizabeth neben ihn getreten war und sich wortlos ebenfalls niederließ.
Will legte einen Arm um seine Frau und sie schmiegte sich verträumt an ihn. "Wie fühlt man sich als Mrs. Turner?" murmelte er ihr leise ins Ohr. "Gut ... sehr gut um genau zu sein." Sie hauchte ihm einen Kuss auf den Hals, der ihn am ganzen Körper erzittern ließ.
Eine Weile sagte keiner von beiden etwas, bis Elizabeth sich aufrichtete. "Geht es dir eigentlich gut? Du wirkst so abwesend..."
Er schüttelte den Kopf. "Nein, mich bedrückt gar nichts. Nicht wirklich. Ich wünsche mir nur schon seit längerem, England wiederzusehen. Das Grab meiner Mutter zu besuchen, zu sehen, ob einige alten Freunde noch leben, solche Dinge, weißt du?" Elizabeth nickte und setzte zu einer Antwort an, zu der sie jedoch nicht mehr kam, weil sich just in diesem Moment leise Schritte näherten. In der Dunkelheit des Abends konnte man eine sich nähernde Silhouette erkennen. Eine sehr bekannte Silhouette mit einem ebenso bekannten leicht torkelnden Gang.
"Jack!" Will sprang auf und Elizabeth tat es ihm gleich. Jack bewegte sich auf beide zu, bleib dann aber ein paar Schritte vor ihnen stehen und musterte sie von oben bis unten.
"Hübsch! Wirklich hübsch!" stellte er dann fest. "Aber ich hätte wirklich erwartet, dass ihr mich zur Hochzeit einladen würdet!" "Weißt du, Jack, wir konnten dich nicht erreichen. Der Nachrichtendienst für Schiffe ist noch nicht sonderlich ausgefeilt." erklärte Will die Situation. Sie hatten wirklich versucht, ihn zu finden, aber er war immer genau dort gewesen, wo sie nicht gesucht hatten, bis sie es schließlich enttäuscht aufgegeben hatten.
"Aber sag bloß nicht, dass es Zufall ist, dass du gerade heute hier auftauchst!" Mischte sich jetzt auch Elizabeth lächelnd ein. Jack legte den Kopf schief. "Nein, nicht wirklich! Wisst ihr, es gibt Gerüchte! Und Gerüchte verbreiten sich schnell! Und wenn es ein solches sich schnell verbreitendes Gerücht gibt, könnt ihr sicher sein, dass Captain Jack Sparrow, sofern ihn dieses spezielle Gerücht interessiert, über kurz oder lang ganz sicher davon erfährt! Und wenn es um eine Hochzeit geht, dann interessiert sich Captain Jack Sparrow ganz sicher für dieses ganz spezielle Gerücht! Und so bin ich hier!" Er breitete in einer präsentierenden Geste die Arme aus und ließ ein verwegenes Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen.
Die beiden frisch Verheirateten ließen gleichzeitig ein verstehendes "aaaah" vernehmen.
"Eure Gastfreundschaft ist auch nicht die Beste! Starrt mich nicht so an, gebt mir was zu trinken, ich hab auch nicht ewig Zeit!" forderte er sie auf und setzte sich gleichzeitig in seiner gewohnten Gangart in Bewegung. Kopfschüttelnd folgten Will und Elizabeth dem Piraten, um ihm seinen Wunsch zu erfüllen.
Mrs. Grays Gedächtnis war auch nicht mehr das, was es einmal gewesen war. Wo hatte sie nur ihr gutes Kleid gelassen? Morgen würde die Hochzeit ihrer Nichte stattfinden und sie fand ihr Kleid nicht. Erschöpft ließ sie sich auf ihr Bett sinken und fragte sich, ob es in diesem Haus noch einen Ort gab, an dem sie es noch nicht gesucht hatte.
Aber einfach weg sein konnte es doch nicht. Hilflos ließ sie ihre Blicke durch den Raum schweifen, bis sie plötzlich an einer alten Kiste hängen blieben, die schon so lange an diesem Ort stand, dass Mrs. Gray sich ihrer Anwesenheit gar nicht mehr bewusst gewesen war.
In der Hoffnung, ihr Kleid könne sich darin befinden, öffnete sie die alte Kiste und - sie traute ihren Augen kaum - es befand sich tatsächlich darin. Erleichtert hob sie es heraus und legte es sorgfältig über dem Bett aus, bevor sie sich wieder der Kiste widmete. Sie wollte den Deckel schon schließen, als ihre Aufmerksamkeit auf den übrigen Inhalt fiel.
Vorsichtig fischte sie ein paar der Gegenstände heraus. Es waren die Sachen, die sie nach dem Tod ihrer Nachbarin an sich genommen hatte. Wenn Mrs. Gray daran dachte, wie diese schleichende Krankheit die arme Frau langsam hatte dahinsiechen lassen... sie war so eine hübsche junge Frau gewesen.
In der Absicht, die wenigen Dinge vor ihrem Mann zu verstecken, der mit Sicherheit darauf bestanden hätte, sie zu verkaufen, hatte sie alles in dieser Kiste verstaut und ihr Kleid darüber gelegt, um es wie eine einfache Kleiderkiste erscheinen zu lassen.
Aber jetzt, da ihr eigener Mann ebenfalls schon seit einigen Jahren tot war, ergab es keinen Sinn mehr, das Kleid noch hier aufzubewahren. Sie hatte es seit Jahren nicht mehr gebraucht. Es hatte einfach keine festlichen Anlässe mehr gegeben.
So in Erinnerungen versunken betrachtete sie die ehemaligen Habseligkeiten ihrer - ja, wie wollte man es nennen? Sie glaubte, guten Gewissens sagen zu können, dass sie Freundinnen gewesen waren.
Die Kiste enthielt nur wenige Dinge die materiellen Wert besaßen. Es waren eher Gegenstände, die mit persönlichen Erinnerungen verbunden waren. Und zwischen ihnen befand sich ein in Leder eingebundenes verstaubtes Buch. Es war unauffällig und trug keine Beschriftung, ein einfaches Buch. Mrs. Gray öffnete es und überflog die ersten paar Zeilen.
Es war ein Tagebuch! Das Tagebuch ihrer Freundin. Instinktiv wollte sie das Buch wieder zuklappen. Es ging sie nichts an, was darin stand, es hatte ihrer Nachbarin gehört, und ein schlechtes Gewissen befiel sie bei dem Gedanken, sie zu lesen.
Aber die nächsten Zeilen zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich und sie begann, weiterzulesen, ihr Gewissen beiseite schiebend.
Konnte das möglich sein? Wenn das wahr war, was hier stand, hatte es große Bedeutung für das Leben einer Person, die Mrs. Gray sehr lieb gewonnen hatte. Vielleicht war es besser, wenn niemand davon erfuhr ...
"Also, Jack, wo hast du dich die ganze Zeit versteckt?" In Wills Stimme war die Spur eines Vorwurfs zu hören, gleichzeitig aber auch Belustigung.
"Ich? Oh, überall. Ich habe mir ein paar Ecken der Karibik etwas genauer angeschaut. Bisher hatte ich dazu ja nicht die Gelegenheit, weil man mir mein Schiff genommen hatte!" Er kniff die Augen zusammen, bei der Erinnerung, grinste aber dann gleich wieder. "Nur hierher wollte ich vorerst nicht kommen, da war die Gefahr zu groß, eurem verehrten Commodore über den Weg zu laufen."
Will seufzte. "Du hast wenigstens ein Schiff, ich könnte eins brauchen." Jack legte überrascht den Kopf schief und auch Elizabeth sah ihren Mann verwundert an. "Wozu brauchst du ein Schiff, Junge?"
In das Gesicht des Angesprochenen schlich sich ein verträumter Ausdruck. "England. Ich würde so gerne einmal meinen Geburtsort wiedersehen. Aber die Passage könnte ich nicht bezahlen, schon gar nicht für zwei Personen." Verliebt zog er Elizabeth an sich, während er im Stillen wie schon so oft seine gesellschaftliche Stellung verfluchte.
Jack hob die Augenbrauen. "England?" Will nickte. "England." "Ooooh!" Jack breitete überschwänglich die Arme aus. "Ich wollte schon immer mal nach England! Wann geht's los?"
Auf den doppelten verständnislosen Blick, der ihm nun entgegen gebracht wurde, hin verdrehte er die Augen und begann dann, seinen Gedankengang etwas genauer zu erklären. "Also ihr Turteltäubchen, wie du so schön festgestellt hast, Will, ich habe ein Schiff! Ich will nach England, eine Idee auf die ihr mich wie gesagt gerade gebracht habt, und ihr wollt auch nach England! Also, was schließen wir daraus? Wir fahren zusammen nach England! Auf meinem Schiff!"
Will und Elizabeth sahen erst sich gegenseitig und dann Jack an. War der Mann jetzt völlig verrückt geworden?
"Mein Gott Elizabeth, was um alles in der Welt hast du da rein gepackt?" Will ächzte unter dem Gewicht des Koffers, den er gerade auf die Pearl zu bringen versuchte. Seine hübsche Frau zerrte derweil an einem anderen Koffer herum, der sich aber nicht von der Stelle bewegen lassen wollte, so sehr sie sich auch bemühte.
Jack stand derweil an der Reling seines Schiffs und beobachtete das Schauspiel amüsiert. Hatte er den beiden nicht gesagt, dass sie nicht viel mitzunehmen brauchten? An Bord der Pearl brauchte man weder besonders schöne Kleider, noch Schmuck, noch sonstigen Schnickschnack, aber Elizabeth hatte seiner fachmännischen Empfehlung nicht vertraut. Aber so lange die Pearl von diesem scheinbar doch beachtlichen Gewicht an Gepäck nicht versank, sollte es ihm recht sein.
"Jack, kannst du mir nicht mal ein bisschen helfen!" "Junge, nach acht Jahren als Schmied sollte man doch meinen, dass du mittlerweile genug Muskeln hast, um einen einfachen Koffer auf ein Schiff zu tragen!" Jack bewegte sich in Wills Richtung und hob den Koffer am vorderen Ende ein wenig an, musste allerdings sofort feststellen, dass dieses Ding wirklich nicht gerade zur leichten Sorte gehörte.
Gemeinsam schafften sie dann jedoch trotzdem den Ballast - denn etwas anderes war es aus Jacks Sicht nicht - unter Deck und gingen dann wieder nach draussen, um Elizabeths zweiten Koffer zu holen, den sie mittlerweile doch um vollständige zwei Zentimeter von der Stelle gezogen hatte.
Dieses Exemplar hier war ja noch schwerer! Will fragte sich ernsthaft, was Elizabeth da wohl eingepackt hatte. Ihm fiel partout nichts aus ihrem oder seinem Besitz ein, dass ein solches Gewicht aufweisen konnte, es sei denn sie hätte seinen Amboss eingepackt, was er dann aber doch ernsthaft bezweifelte.
Schließlich waren dann doch alle drei prall gefüllten Koffer an Bord, sodass Jack erleichtert seine Mannschaft anweisen konnte, endlich abzulegen. Was hatte er sich damit nun wieder angetan?
Seht ihr, länger! *lol*
Reviewt doch bitte fleißig weiter ...! ;) Konsturktive Kritik? Versteht man alles? Oder anders gefragt, versteht man alles, was man verstehen soll? Weil gewisse Dinge soll man ja noch nicht peilen, aber man versteht schon, was passiert, oder? *lol* Würde mich sehr beruhigen ... *gg*
Stoffpferd: Ich würde doch nie meine HdR Story vernachlässigen, wo denkst du hin ;) Ich geh mir jedenfalls Mühe, dass es nicht passiert *lol*
Megchen: Das sollte man ja erst auch denken :) Wenigstens denken die Leute mal dass, wovon ich will, dass sie es denken *rofl* Des is eindeutig ein Fortschritt ... *g*
Soulsister: Weiterschreiben und weiter hochladen is was anderes ;) Weiterschreiben tu ich mehr grade... *g* (Meine Gammatik is heut net so besonders *lol*) aber Kapitelchen gibts immer Sonntags *g*
