up: 29.2.2004
Disclaimer: Mir gehört nichts (Personen usw.) von dem, was im Kinofilm "Fluch der Karibik" erwähnt wird. Das gehört alles in irgendeiner Form Disney! *g* Alles andere ist meins! ;)
Gestern haben die Reviews nicht funktioniert, ich weiß nicht, ob es jetzt wieder geht, aber ich hoffe es doch stark! :) *mich über ff.net. aufreg* Heut gibts mal reale historische Ereignisse ... *lol* Ich hoffe, es kommt zeitlich in etwa hin, wenn nicht, sagt es mir ... ihr sehts ja dann *g*
Und: Wichtig! : Ich empfehle hiermit allen die (auch PotC) Story vom lieben Megchen mit dem schönen Titel "You thought you would know me", sehr lesenswert! Und Reviewenswert! *g* Lest es also mal, is bisher nur ein Kapitel, aber des is scho klasse! :) Leeeeeesen! (Aber nicht mir dabei abtrünnig werden, okay? ;-) ) (da siehst du was ich machen wollte, ich sagte ja, nix spektakuläres! ;)
London
Elizabeth lag im Bett, auf einen Ellenbogen gestützt, und zeichnete mit der anderen Hand imaginäre Linien auf Wills nacktem Oberkörper. Der schien diese Zärtlichkeiten aber nicht einmal zu bemerken, oder wenn er es tat, zeigte er das durch keine Reaktion. Stattdessen starrte er gedankenverloren an die Zimmerdecke, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und sagte kein Wort.
Erst als der Finger seiner Frau eine seiner Brustwarzen erreichte und diese vorsichtig umkreiste, reagierte er, indem er ihre Hand einfing. "Lass mich mal eine Weile nachdenken." bat er sie in einem Ton, der beinahe etwas bedauerndes an sich hatte.
"Über die Sache auf dem Friedhof gestern? So schlimm war das nun auch wieder nicht..." Er schüttelte den Kopf. "Worüber dann?" wollte sie wissen.
"Nichts wichtiges." Es klang gleichgültig. "Aber wichtiger als ich?" Endlich wandte er den Blick von der Zimmerdecke ihr zu, seine Augen verrieten Bestürzen. "Nein! Es könnte auf der Welt gar nichts geben, was mir wichtiger wäre als du!" erklärte er ihr mit aufrichtiger Ehrlichkeit in der Stimme. "Aber lass mir bitte noch ein paar Minuten."
Elizabeth erhob sich. "Dann denk noch schön, vielleicht gibt es hier ja andere Leute, die mich nicht ignorieren." sagte sie etwas beleidigt, bevor sie die Zimmertür hinter sich schloss. Will spielte einen Moment lang mit dem Gedanken, ihr nachzugehen, verwarf ihn aber dann wieder und legte sich wieder hin.
Seine Gedanken drehten sich noch immer um dieses mysteriöse Buch. Er hatte sich gefragt, ob er Elizabeth davon hätte erzählen sollen aber ein merkwürdiges Gefühl hatte dafür gesorgt, dass er es nicht getan hatte.
Er war sich immer sicherer, dass der Inhalt wichtig war, wichtig für ihn. Und nach Mrs. Grays Verhalten zu urteilen war diese Wichtigkeit wohl nicht gerade von positiver Natur. Aber was war es? Was war das überhaupt für ein Buch? Wer kam auf die Idee, etwas über ihn aufzuschreiben? Und vor allem: Wie kam Mrs. Gray an dieses Buch? Hatte sie es vielleicht sogar geschrieben?
Sein Kopf drehte sich zum Fenster. Draussen trafen die Regentropfen gegen die Fensterscheibe, wo sie aufgehalten wurden und sich von da an ihren Weg nur noch an dem kalten Glas entlang nach unten suchen konnten. Traurig tropften sie dann vom Fensterbrett ab, um dort auf die Sonne zu warten, die sie wieder dahin zurückholen würde, woher sie gekommen waren: In die Luft, nur um sich dort wieder zu Wolken zusammenzuschließen und ihre Reise erneut zu beginnen.
Will sah zurück an die Decke, er hatte sich von den Tropfen zu sehr ablenken lassen. Wieder kreiste sein Bewusstsein um das schlichte kleine Buch, doch immer mehr setzte sich die Erkenntnis durch, dass der einzige Weg, seinen Inhalt zu erfahren, war, es zu lesen. Doch genau das war das Problem. Wo befand es sich zur Zeit? Hatte Mrs. Gray es nur versteckt, hatte sie es weggeworfen oder gar verbrannt? Er musste es wissen, vorher würde er keine Ruhe finden.
Entschlossen stand er auf, zog sein Hemd wieder an und ging hinaus. Weder seine Frau, noch Jack, noch Mrs. Gray machten sich auf irgendeine Weise bemerkbar, aber er erinnerte sich daran, dass seine Gastgeberin sich vorhin erneut zum Arbeiten zurückgezogen hatte. Sie hatte den Wunsch geäußert, nicht gestört zu werden, aber es lag ganz an ihr, wie schnell er wieder ging, sie musste ihm nur sagen, wo das Buch war.
Zielstrebig ging er auf die Tür zu, hinter der Mrs. Gray vor einigen Stunden verschwunden war. Tatsächlich konnte er, als er nahe genug herangekommen war, leises Summen hinter der Tür hören. Sie war also noch hier.
Er klopfte an, trat jedoch ein, ohne auf Antwort zu warten. Mrs. Gray wandte sich ruckartig zu ihm um, entspannte sich aber wieder, als sie ihn sah. "Hast du mich erschreckt." lächelte sie. "Tut mir leid." antwortete er zerknirscht. "Das war nicht meine Absicht. Ich wollte Sie nur etwas fragen."
"Also erstmal, Will, wir kennen uns doch nun schon so lange, du könntest dir also angewöhnen, du und Mary zu mir zu sagen." "In Ordnung." Sie lächelte und er erwiderte die Geste. "Was wolltest du mich fragen?" "Wo das Buch ist." Ihr Lächeln verschwand. Sie schien nach einer Antwort zu suchen, denn sie sprach nicht sofort. "Es ist ... ich habe es ... ich weiß nicht wo es ist." stammelte sie. "Wo ist denn Elizabeth?"
Er ging nicht darauf ein, runzelte nur die Stirn und trat zwei Schritte auf sie zu. "Bitte. Es ist wichtig, sonst würden Sie es ja nicht..." "würdest du" korrigierte sie ihn. "es ja nicht vor mir verstecken." fuhr er ohne ein Anzeichen dafür, dass er sie gehört hatte, fort.
Mrs. Gray erweckte den Eindruck eines in eine Ecke gedrängten Tieres, kurz bevor es von seinem Feind gefressen wird. Hektisch sah sie sich um, wohl auf der Suche nach einem Grund, das Thema auf andere Bahnen zu lenken.
"Hallo!" Jacks Stimme schallte durch das Haus, wenig später erschien auch sein Kopf in der Tür. "Stör ich?" sein Gesichtsausdruck verriert, dass er nicht vor hatte, wieder zu gehen, sollte die Antwort auch ja lauten.
"Nein, nein! Ganz und gar nicht!" Mrs. Grays Erleichterung war förmlich spürbar. Will verfluchte in diesem Moment Jack im Stillen, während die alte Dame schon an ihm vorbei gelaufen war und hastig auf Jack einredete. "Mr. Sparrow, Sie sind ja ganz nass! Sagen Sie nicht, dass Sie bei diesem Wetter draussen waren! Wie unverantwortlich von Ihnen! Was um allen in der Welt wollten Sie denn da draussen?"
Die Stimmen wurden leiser, als sie sich durch den Flur hin entfernten und schließlich hinter einer Tür verschwanden, die verhinderte, dass Will Jacks Beweggründe für das Verlassen des Hauses noch erfuhr.
Als er nun ziemlich nutzlos im Raum stand, fiel ihm Elizabeth ein, die wahrscheinlich immernoch beleidigt war und darauf wartete, dass er sich entschuldigte. Er fand sie in der Küche, wo sie das Abendessen vorbereitete. Warum sie das tat, war ihm ein Rätsel, Tatsache war nur, dass sie es tat.
Sie bemerkte ihn sofort und drehte sich zu ihm um. Auf sein entschuldigendes Lächeln hin brachte sie die zwei Schritte, die zwischen ihnen lagen rasch hinter sich und ließ sich von ihm in die Arme nehmen. "Nicht mehr böse?" fragte er leise, während er sein Kinn an ihrem Kopf rieb. Er merkte, dass sie den Kopf schüttelte. "War ich nie. Werde ich aber, wenn du in nächster Zeit öfter gedenkst, Geheimnisse vor mir zu haben." "Gut, dann weiß ich ja Bescheid." sagte er grinsend, bevor sie sich wieder von ihm löste und erneut nickte. "Richtig."
In Ermangelung einer Beschäftigung ließ er sich auf einem Stuhl nieder und beobachtete sie beim Kochen. "Woher kannst du das eigentlich?" Sie sah ihn verwirrt an. "Was?" "Kochen." "Achso." Sie lachte. "Wieso sollte ich das nicht können? Ich habe das ganz normal zu Hause gelernt." "Achso, ich dachte ... egal." "Was dachtes du?" Sie hob die Augenbrauen. "Dass Mädchen aus gutem Hause sich den ganzen Tag von vorne bis hinten bedienen lassen und überhaupt nichts selbst können?"
Er nickte verlegen und sie lachte. "Dann hast du Recht damit. Eigentlich. Es ist normalerweise so, aber doch nicht bei mir, ich brauche doch irgend etwas zu tun, sonst werde ich ganz meschugge. Was denkst du eigentlich von mir?"
Jack betrat den Raum, mittlerweile allerdings wieder trocken. "Was für ein Sauwetter, sage ich euch! Da will man nur mal ein bisschen spazieren gehen und was passiert? Pitschnass wird man!" Sowohl Elizabeth als auch Will bezweifelten ernsthaft, dass Jack das Haus verlassen hatte, um spazieren zu gehen, gingen jedoch nicht näher darauf ein. Nur einen Blick warfen sie sich zu, der dem jeweils anderen verriet, dass sie das selbe dachten.
"Sagt mal ihr zwei Turteltäubchen, habt ihr eigentlich vor, bis wir wieder abfahren in diesem Ort hier zu versauern? Wie wäre es, wenn wir mal wo anders hin fahren, gibt es hier Städte in der Nähe? Wenn ich Stadt sage, meine ich etwas im Stil von Tortuga, wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt."
Das konnten sie tatsächlich. "Jack, ich glaube nicht, dass hier in der Nähe so etwas zu finden sein wird ... England ist nicht die Karibik." Elizabeth glaubte, ihm diesen Umstand schonend beibringen zu müssen. Der Pirat seufzte, trug es aber mit Fassung. "Was für ein langweiliges Leben die Leute hier führen müssen, so ganz ohne Turtuga!" Das war tatsächlich ein ernsthafter Mangel. Wussten diese Engländer denn gar nicht, was ihnen entging?
"Aber ich denke, hier bleiben müssen wir nicht die ganze Zeit, wir könnten ja nach London fahren..." überlegte Will. "London! Ich liebe London!" Jack war sofort Feuer und Flamme, offensichtlich erhoffte er sich dort ein angeregteres Nachtleben als es in diesem Dorf der Fall war. "Lasst uns gleich morgen hinfahren!"
"Ja, wieso eigentlich nicht?" schlug Elizabeth vor und Will stimmte ihr zu. Ein paar Tage musste das Buch dann eben noch warten.
~ ~ ~
Tatsächlich machten sie sich am nächsten Tag auf den Weg in die Hauptstadt. Geplant waren zwei Nächte Aufenthalt dort, da die Fahrt einfach zu lang war, um am gleichen Tag wieder zurück zu fahren.
Jack war unruhig, die lange Sitzerei war er nicht gewohnt und er wartete sehnsüchtig auf den Moment, wo er würde aussteigen können, sei es am Ziel oder sei es nur, um eine Pause einzulegen, die aber nicht kam.
Stunden dauerte die Fahrt, niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie zu zählen, bis die drei Reisenden endlich an ihrem Ziel eintrafen. Das erste was sie taten war, sich eine Übernachtungsmöglichkeit für die nächsten beiden Nächte zu suchen, sehr zu Jacks Bedauern, den es schon in den Füßen juckte, diese Stadt näher zu erkunden. Als dann endlich Betten für die Nächte sicher waren, verabschiedete er sich schnell und war im Nu verschwunden. Zurück blieben Elizabeth und Will in der Hoffnung, dass er auch wieder zurück finden würde. Die Sorge darum war jedoch nicht sonderlich groß, er war schließlich Captain Jack Sparrow, wie er ihnen ja noch oft genug mitzuteilen pflegte.
Das junge Ehepaar ließ das Gepäck - das diesmal aufgrund der kürzeren Dauer des Aufenthalts etwas leichter war - im Zimmer stehen und machte sich ebenfalls auf den Weg durch die Stadt, vorerst ohne ein bestimmtes Ziel. Lange dauerte es nicht bis sie im Zentrum der Stadt waren. Es herrschte ein großes Getümmel, größer als es in Port Royal jemals war oder sein würde.
Die Welt um sie herum war erfüllt von den verschiedensten Farben, Stimmen und vor allem Gerüchen. Zwar überwiegend eher unangenehme, doch das störte sie nicht weiter, viel zu beeindruckt waren sie von der Größe dieser Stadt und von der Selbstverständlichkeit, mit der sich die Leute hier zurechtfanden.
Einer Zeitung war im Vorübergehen das aktuelle Datum zu entnehmen: 16. Juni 1666. Ein Tag wie jeder andere. Wolkenverhangen, aber trocken. Nicht untypisch für die britischen Inseln.
So fasziniert waren sie gewesen von den vielen Eindrücken, dass sie gar nicht darauf geachtet hatten, welchen Weg sie genommen hatten. Mittlerweile befanden sie sich in einem Wohngebiet, um sie herum eine Menge Fachwerkhäuser. Die Straßen waren belebt, aber niemand achtete auf sie, viel zu sehr war jeder mit seiner eigenen Arbeit beschäftigt, obwohl die beiden sich durch ihr Äußeres und auch durch ihr Verhalten deutlich von den anderen Menschen hier unterschieden. Sie waren schließlich die Einzigen, die nicht zur Arbeit, sondern zum Vergnügen auf der Straße waren.
"Entschuldigen Sie, können Sie uns sagen, wo wir uns hier befinden?" sprach Elizabeth eine ältere Frau an, die gerade an ihr vorbei hasten wollte. Etwas verwirrt schaute sie Elizabeth an, als halte sie sie für verrückt, nicht zu wissen, wo sie war, entschloss sich dann aber doch zu einer Auskunft. "Du bist hier in Pudding Lane. Genauer gesagt in London, falls du das auch nicht weißt!" eine Antwort wartete sie nicht ab, sondern lief eilig weiter und ließ zwei junge Menschen zurück, die ihr sprachlos nachstarrten. War es hier üblich, dass man Menschen auf der Straße einfach so duzte?
Plötzlich brach auf der Straße Unruhe aus. Es war nicht zu sagen, wo diese Verwirrung herrührte, aber die Menschen schienen nervös zu werden. Zwei Jungen rannten aus einer Seitenstraße und schrien etwas unvertändliches vor sich hin. Beinahe hätten sie Will umgerannt, wäre er nicht noch rechtzeitig ausgewichen.
Neugierig arbeiteten sie sich weiter vor, um den Grund für die plötzliche Bewegung zu erfahren, die durch die Menge ging. Es wurde langsam lauter. Schreie erklangen, aus manchen war deutlich ein Wort herauszuhören: "Feuer!"
Tatsächlich loderten dort Flammen, als Will und Elizabeth um die Ecke bogen. Frauen und Männer rannten wild durch die Gegend und schleppten Wassereimer, schütteten es panisch auf die Flammen, die sich aber partout nicht löschen lassen wollten. Das Feuer schien in einem der Häuser ausgebrochen zu sein, deutlich war noch an der Tür ein Schild zu erkennen, welches das Gebäude als Bäckerei auswies.
Das Wasser schien die Flammen mehr anzufachen als zu löschen, denn schon nach wenigen Sekunden war es auf die anstehenden Häuser übergesprungen. Die engen Gassen und die vorstehenden Erker der Häuser, die sich über der Straße oft beinahe berührten, machten es dem Feuer leicht, sich auszubreiten. Mehr und mehr Leute rannten davon, weil sie einsahen, dass hier wohl nichts mehr zu machen war. Zurück blieben nur die verzweifelten Bewohner dieser Straße in ihren vergeblichen bemühungen, ihr Hab und Gut zu retten.
Auch Will und Elizabeth entschlossen sich, zu rennen, sobald sie den Ernst der Lage begriffen hatten. Als sie sich umdrehten und losrannten, brannte bereits die halbe Straße. Die Luft war erfüllt von unmenschlichen Schreien der Menschen, die von dem Flammen erfasst worden waren und nun einen letzten Kampf auf Leben und Tod ausfochten, in dem wenig Aussicht auf Erfolg bestand.
Das Vorankommen wurde erschwert durch die beachtlichen Massen von Menschen, die mit ihnen rannten, weg vom Feuer. Kleine Kinder und Greise, teilweise schon mehr tot als lebendig, liefen mit ihnen, ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben.
Will drehte sich um. Die mittlerweile sehr hohen Flammen zeichneten sich rot gegen den Abendhimmel ab. Es war zu erkennen, dass sie sich weiter ausgbreitet hatte und auch jetzt nicht damit afhörten. Die Geschwindigkeit, mit der sie sich voran fraßen, war beachtlich. Würde es so weitergehen, bestand die Möglichkeit, dass es die flüchtenden Menschen bald einholen würde und dann wäre alles zu spät.
Das Vorankommen war kein Laufen, es war mehr ein Kämpfen, Meter für Meter, gegen das ständige Stolpern, angerempelt werden und gegen die Menschen, die sich gedankenlos an ihnen festhielten, um nicht zu fallen, oder sie zu ihrem eigenen Vorteil zurück zu schieben. Mehr als nur einmal fand sich das Paar auf dem Erdboden wieder, wo es in Dreck und Schlamm fast zu Tode getrampelt wurde. Die Kleidung war schon lange nicht mehr benutzbar, voller Löcher und Schmutz, aber darauf zu achten war nicht der richtige Zeitpunkt.
Orientierunglos rannten sie weiter, bis sie in einem Viertel ankamen, wo durch das Feuer keine Gefahr zu drohen schien. Hier konnten sie verschnaufen. Wie lange sie schon gerannt waren, war schwer zu sagen, zwei Stunden, vielleicht drei? Es war mittlerweile Nacht geworden, alles um sie herum war dunkel, nur erhellt von wenigen Kerzen aus den umliegenden Häusern, die ihr spärliches Licht nach draussen warfen. Die Menschen hier hatten offensichtlich von der Katastrophe noch keine Ahnung, denn alles war ruhig, niemand rannte, die Straßen lagen im Schlaf.
In der Erkenntnis, dass man nichts mehr tun konnte, wollten sie nach Hause gehen, aber wo war das? Sie hatten keine Ahnung, wo sie sich befanden, der einzige Weg war, wieder jemanden zu fragen. Sie erhielten glücklicherweise auch eine zufriedenstellende Antwort und machten sich auf den Weg.
Es dauerte etwa eine weitere Stunde, bis sie in die Gegend kamen, die ihnen etwas bekannt vorkam. Hier in der Nähe befand sich irgendwo ihre Unterkunft. Doch die Aussicht auf häusliche Gemütlichkeit wurde sofort getrübt durch einen hellen Schimmer in der Ferne, der langsam näher kam. Das Feuer war nicht mehr weit und unaufhörlich kroch es näher, wie eine brennende Schlange, die alles frisst, was auf ihrem Weg liegt.
Aber noch war Zeit. Hastig suchten Will und Elizabeth nach ihrer Unterkunft und fanden sie letztendlich auch, nachdem sie sich jedoch noch ein paar mal in den verwinkelten Straßen verlaufen hatten. Der Feuerschein war mittlerweile wieder heller geworden und langsam konnte man bereits die einzelnen Flammen erkennen, die hoch in den Himmel leckten und die Dunkelheit der Nacht entzwei schnitten.
Eine Entschedung war schnell gefällt: Sie würden sofort ihre Sachen holen und sich auf dem schnellsten Wege davon machen, was war hier noch zu tun? Das Feuer hatte bereits ein Viertel der Stadt verschlungen und es war nicht absehbar, dass der Siegeszug der Flammen allzu bald abbrechen würde, was hieß, dass auch diese Häuser hier bald als Brandruinen enden würden.
Will und Elizabeth holten ihren Koffer, den sie glücklicherweise noch nicht ausgepackt hatten, und gingen hasig hinaus. Vorher informierten sie jedoch noch die letzten noch nicht schlafenden Menschen über die drohende Gefahr. Sofort verbreitete sich die Nachricht in den gesamten Straßenzügen der Gegend. Die Tageszeit sorgte dafür, dass die meisten der Menschen in tiefem Schlummer lagen und erst geweckt werden mussten. Das war der Grund dafür, dass viele von ihnen später im Schlaf vom Feuer überrascht wurden und keine Möglichkeit mehr hatten, zu entkommen: Sie waren einfach von niemandem gewarnt worden!
Elizabeth und Will rannten wieder. Es war egal, wohin, hauptsache aus dem Inferno dieser Stadt hinaus, denn das Feuer hatter jetzt beinahe die Straßenzüge erreicht, durch denen sie vor einigen Stunden noch glücklich spaziert waren.
Sie rannten so lange, bis sie endlich ein Stück außerhalb der Stadt waren und Elizabeth Will plötzlich am Arm packte und damit zum stehen bleiben veranlasste. "Jack!" sagte sie nur. Ihr Mann riss die Augen auf und widerstand dem Impuls, sofort wieder zurück zu laufen. Wer sagte denn, dass der Pirat noch lebte? Und wenn ja, würden sie ihn in dieser Stadt niemals finden können, sie war einfach zu groß.
"Was machen wir jetzt, wir können ihn doch nicht einfach hier lassen!" Elizabeths Stimme verriet deutlich ihre Panik.
"Nein." Will biss sich auf die Lippe. Jack war womöglich, nein, wahrscheinlich, in Gefahr, aber er konnte ihm unmöglich helfen. Dieses Gefühl begann an ihm zu nagen und sorgte dafür, dass seine Stimme sehr leise war. "Das einzige, was wir machen können, ist darauf zu hoffen, dass er sich daran erinnert, dass er Captain Jack Sparrow ist."~ ~ ~
lang! *g* Ist das schlimm?
Ich dachte mir ein bisschen Action kann nicht schaden :-) Es wurde schon öfter behauptet, dass PotC im 15. Jahrhundert spielt, also kommt doch 1666 hin, oder? :) *mich als Geschichtsmuffel oute*
RavannaVen: Uuuh, ein neuer Reviewer! *freu* Danke! *lol* So ein Mist, dass ich damit kein Geld verdiene! ;) Aber wenn du mir trotzdem was spenden möchtest, gebe ich dir gerne meine Bankverbindung! *lol*
Soulsister: Ich schaffs net! *lol* Inspirier mich mal zu ner E/W-Szene! *g* Des am anfang im Bett war ja ein Anfang aber halt net lang ;-) I'm so sorry und ich gelobe Besserung! *g* Was habt ihr alle mit der Hochzeitsnacht! Gebraucht eure Phantasie, meine Lieben! ;-)
Megchen: ich schiele net schuldbewusst rum! *lol* Ich schiele nur urm, grade WEIL ich eine Meinung dazu kenne, und joa sicher darf jeder seine eigene Meinung haben ;) Und dass Lizzy Norri net liebt sag ich dir schon die ganze Zeit *g* lassen wir das ;) Jack ist ein Naturtalent im Kurs-finden! Da braucht der keinen Kompass zu! ;) Du magst die Atmosphäre auf Friedhöfen? Warum? haja wie du meinst ;) Will findet das Büchle scho noch wieder, warts mal ab, jetzt muss er aber erstmal Jack wiederfinden ... ;-)
Stoffpferd: Ich weiß ja jetzt net, was in deinem Review drin gestanden hätte, was ff.net ja erfreulicherweise wieder geschluckt hat, aber falls du hierzu reviewst, kannst du ja den Inhalt in Kurzform da nochmal einbringen ;) Oder du mailst mir .... ich werd auf jeden Fall zu deiner Story zu nem frheren Kapitel reviewen, weil es ja da noch ein paar gibt, die ich nicht kommentiert hab :) We'll see ...
Disclaimer: Mir gehört nichts (Personen usw.) von dem, was im Kinofilm "Fluch der Karibik" erwähnt wird. Das gehört alles in irgendeiner Form Disney! *g* Alles andere ist meins! ;)
Gestern haben die Reviews nicht funktioniert, ich weiß nicht, ob es jetzt wieder geht, aber ich hoffe es doch stark! :) *mich über ff.net. aufreg* Heut gibts mal reale historische Ereignisse ... *lol* Ich hoffe, es kommt zeitlich in etwa hin, wenn nicht, sagt es mir ... ihr sehts ja dann *g*
Und: Wichtig! : Ich empfehle hiermit allen die (auch PotC) Story vom lieben Megchen mit dem schönen Titel "You thought you would know me", sehr lesenswert! Und Reviewenswert! *g* Lest es also mal, is bisher nur ein Kapitel, aber des is scho klasse! :) Leeeeeesen! (Aber nicht mir dabei abtrünnig werden, okay? ;-) ) (da siehst du was ich machen wollte, ich sagte ja, nix spektakuläres! ;)
Elizabeth lag im Bett, auf einen Ellenbogen gestützt, und zeichnete mit der anderen Hand imaginäre Linien auf Wills nacktem Oberkörper. Der schien diese Zärtlichkeiten aber nicht einmal zu bemerken, oder wenn er es tat, zeigte er das durch keine Reaktion. Stattdessen starrte er gedankenverloren an die Zimmerdecke, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und sagte kein Wort.
Erst als der Finger seiner Frau eine seiner Brustwarzen erreichte und diese vorsichtig umkreiste, reagierte er, indem er ihre Hand einfing. "Lass mich mal eine Weile nachdenken." bat er sie in einem Ton, der beinahe etwas bedauerndes an sich hatte.
"Über die Sache auf dem Friedhof gestern? So schlimm war das nun auch wieder nicht..." Er schüttelte den Kopf. "Worüber dann?" wollte sie wissen.
"Nichts wichtiges." Es klang gleichgültig. "Aber wichtiger als ich?" Endlich wandte er den Blick von der Zimmerdecke ihr zu, seine Augen verrieten Bestürzen. "Nein! Es könnte auf der Welt gar nichts geben, was mir wichtiger wäre als du!" erklärte er ihr mit aufrichtiger Ehrlichkeit in der Stimme. "Aber lass mir bitte noch ein paar Minuten."
Elizabeth erhob sich. "Dann denk noch schön, vielleicht gibt es hier ja andere Leute, die mich nicht ignorieren." sagte sie etwas beleidigt, bevor sie die Zimmertür hinter sich schloss. Will spielte einen Moment lang mit dem Gedanken, ihr nachzugehen, verwarf ihn aber dann wieder und legte sich wieder hin.
Seine Gedanken drehten sich noch immer um dieses mysteriöse Buch. Er hatte sich gefragt, ob er Elizabeth davon hätte erzählen sollen aber ein merkwürdiges Gefühl hatte dafür gesorgt, dass er es nicht getan hatte.
Er war sich immer sicherer, dass der Inhalt wichtig war, wichtig für ihn. Und nach Mrs. Grays Verhalten zu urteilen war diese Wichtigkeit wohl nicht gerade von positiver Natur. Aber was war es? Was war das überhaupt für ein Buch? Wer kam auf die Idee, etwas über ihn aufzuschreiben? Und vor allem: Wie kam Mrs. Gray an dieses Buch? Hatte sie es vielleicht sogar geschrieben?
Sein Kopf drehte sich zum Fenster. Draussen trafen die Regentropfen gegen die Fensterscheibe, wo sie aufgehalten wurden und sich von da an ihren Weg nur noch an dem kalten Glas entlang nach unten suchen konnten. Traurig tropften sie dann vom Fensterbrett ab, um dort auf die Sonne zu warten, die sie wieder dahin zurückholen würde, woher sie gekommen waren: In die Luft, nur um sich dort wieder zu Wolken zusammenzuschließen und ihre Reise erneut zu beginnen.
Will sah zurück an die Decke, er hatte sich von den Tropfen zu sehr ablenken lassen. Wieder kreiste sein Bewusstsein um das schlichte kleine Buch, doch immer mehr setzte sich die Erkenntnis durch, dass der einzige Weg, seinen Inhalt zu erfahren, war, es zu lesen. Doch genau das war das Problem. Wo befand es sich zur Zeit? Hatte Mrs. Gray es nur versteckt, hatte sie es weggeworfen oder gar verbrannt? Er musste es wissen, vorher würde er keine Ruhe finden.
Entschlossen stand er auf, zog sein Hemd wieder an und ging hinaus. Weder seine Frau, noch Jack, noch Mrs. Gray machten sich auf irgendeine Weise bemerkbar, aber er erinnerte sich daran, dass seine Gastgeberin sich vorhin erneut zum Arbeiten zurückgezogen hatte. Sie hatte den Wunsch geäußert, nicht gestört zu werden, aber es lag ganz an ihr, wie schnell er wieder ging, sie musste ihm nur sagen, wo das Buch war.
Zielstrebig ging er auf die Tür zu, hinter der Mrs. Gray vor einigen Stunden verschwunden war. Tatsächlich konnte er, als er nahe genug herangekommen war, leises Summen hinter der Tür hören. Sie war also noch hier.
Er klopfte an, trat jedoch ein, ohne auf Antwort zu warten. Mrs. Gray wandte sich ruckartig zu ihm um, entspannte sich aber wieder, als sie ihn sah. "Hast du mich erschreckt." lächelte sie. "Tut mir leid." antwortete er zerknirscht. "Das war nicht meine Absicht. Ich wollte Sie nur etwas fragen."
"Also erstmal, Will, wir kennen uns doch nun schon so lange, du könntest dir also angewöhnen, du und Mary zu mir zu sagen." "In Ordnung." Sie lächelte und er erwiderte die Geste. "Was wolltest du mich fragen?" "Wo das Buch ist." Ihr Lächeln verschwand. Sie schien nach einer Antwort zu suchen, denn sie sprach nicht sofort. "Es ist ... ich habe es ... ich weiß nicht wo es ist." stammelte sie. "Wo ist denn Elizabeth?"
Er ging nicht darauf ein, runzelte nur die Stirn und trat zwei Schritte auf sie zu. "Bitte. Es ist wichtig, sonst würden Sie es ja nicht..." "würdest du" korrigierte sie ihn. "es ja nicht vor mir verstecken." fuhr er ohne ein Anzeichen dafür, dass er sie gehört hatte, fort.
Mrs. Gray erweckte den Eindruck eines in eine Ecke gedrängten Tieres, kurz bevor es von seinem Feind gefressen wird. Hektisch sah sie sich um, wohl auf der Suche nach einem Grund, das Thema auf andere Bahnen zu lenken.
"Hallo!" Jacks Stimme schallte durch das Haus, wenig später erschien auch sein Kopf in der Tür. "Stör ich?" sein Gesichtsausdruck verriert, dass er nicht vor hatte, wieder zu gehen, sollte die Antwort auch ja lauten.
"Nein, nein! Ganz und gar nicht!" Mrs. Grays Erleichterung war förmlich spürbar. Will verfluchte in diesem Moment Jack im Stillen, während die alte Dame schon an ihm vorbei gelaufen war und hastig auf Jack einredete. "Mr. Sparrow, Sie sind ja ganz nass! Sagen Sie nicht, dass Sie bei diesem Wetter draussen waren! Wie unverantwortlich von Ihnen! Was um allen in der Welt wollten Sie denn da draussen?"
Die Stimmen wurden leiser, als sie sich durch den Flur hin entfernten und schließlich hinter einer Tür verschwanden, die verhinderte, dass Will Jacks Beweggründe für das Verlassen des Hauses noch erfuhr.
Als er nun ziemlich nutzlos im Raum stand, fiel ihm Elizabeth ein, die wahrscheinlich immernoch beleidigt war und darauf wartete, dass er sich entschuldigte. Er fand sie in der Küche, wo sie das Abendessen vorbereitete. Warum sie das tat, war ihm ein Rätsel, Tatsache war nur, dass sie es tat.
Sie bemerkte ihn sofort und drehte sich zu ihm um. Auf sein entschuldigendes Lächeln hin brachte sie die zwei Schritte, die zwischen ihnen lagen rasch hinter sich und ließ sich von ihm in die Arme nehmen. "Nicht mehr böse?" fragte er leise, während er sein Kinn an ihrem Kopf rieb. Er merkte, dass sie den Kopf schüttelte. "War ich nie. Werde ich aber, wenn du in nächster Zeit öfter gedenkst, Geheimnisse vor mir zu haben." "Gut, dann weiß ich ja Bescheid." sagte er grinsend, bevor sie sich wieder von ihm löste und erneut nickte. "Richtig."
In Ermangelung einer Beschäftigung ließ er sich auf einem Stuhl nieder und beobachtete sie beim Kochen. "Woher kannst du das eigentlich?" Sie sah ihn verwirrt an. "Was?" "Kochen." "Achso." Sie lachte. "Wieso sollte ich das nicht können? Ich habe das ganz normal zu Hause gelernt." "Achso, ich dachte ... egal." "Was dachtes du?" Sie hob die Augenbrauen. "Dass Mädchen aus gutem Hause sich den ganzen Tag von vorne bis hinten bedienen lassen und überhaupt nichts selbst können?"
Er nickte verlegen und sie lachte. "Dann hast du Recht damit. Eigentlich. Es ist normalerweise so, aber doch nicht bei mir, ich brauche doch irgend etwas zu tun, sonst werde ich ganz meschugge. Was denkst du eigentlich von mir?"
Jack betrat den Raum, mittlerweile allerdings wieder trocken. "Was für ein Sauwetter, sage ich euch! Da will man nur mal ein bisschen spazieren gehen und was passiert? Pitschnass wird man!" Sowohl Elizabeth als auch Will bezweifelten ernsthaft, dass Jack das Haus verlassen hatte, um spazieren zu gehen, gingen jedoch nicht näher darauf ein. Nur einen Blick warfen sie sich zu, der dem jeweils anderen verriet, dass sie das selbe dachten.
"Sagt mal ihr zwei Turteltäubchen, habt ihr eigentlich vor, bis wir wieder abfahren in diesem Ort hier zu versauern? Wie wäre es, wenn wir mal wo anders hin fahren, gibt es hier Städte in der Nähe? Wenn ich Stadt sage, meine ich etwas im Stil von Tortuga, wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt."
Das konnten sie tatsächlich. "Jack, ich glaube nicht, dass hier in der Nähe so etwas zu finden sein wird ... England ist nicht die Karibik." Elizabeth glaubte, ihm diesen Umstand schonend beibringen zu müssen. Der Pirat seufzte, trug es aber mit Fassung. "Was für ein langweiliges Leben die Leute hier führen müssen, so ganz ohne Turtuga!" Das war tatsächlich ein ernsthafter Mangel. Wussten diese Engländer denn gar nicht, was ihnen entging?
"Aber ich denke, hier bleiben müssen wir nicht die ganze Zeit, wir könnten ja nach London fahren..." überlegte Will. "London! Ich liebe London!" Jack war sofort Feuer und Flamme, offensichtlich erhoffte er sich dort ein angeregteres Nachtleben als es in diesem Dorf der Fall war. "Lasst uns gleich morgen hinfahren!"
"Ja, wieso eigentlich nicht?" schlug Elizabeth vor und Will stimmte ihr zu. Ein paar Tage musste das Buch dann eben noch warten.
Tatsächlich machten sie sich am nächsten Tag auf den Weg in die Hauptstadt. Geplant waren zwei Nächte Aufenthalt dort, da die Fahrt einfach zu lang war, um am gleichen Tag wieder zurück zu fahren.
Jack war unruhig, die lange Sitzerei war er nicht gewohnt und er wartete sehnsüchtig auf den Moment, wo er würde aussteigen können, sei es am Ziel oder sei es nur, um eine Pause einzulegen, die aber nicht kam.
Stunden dauerte die Fahrt, niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie zu zählen, bis die drei Reisenden endlich an ihrem Ziel eintrafen. Das erste was sie taten war, sich eine Übernachtungsmöglichkeit für die nächsten beiden Nächte zu suchen, sehr zu Jacks Bedauern, den es schon in den Füßen juckte, diese Stadt näher zu erkunden. Als dann endlich Betten für die Nächte sicher waren, verabschiedete er sich schnell und war im Nu verschwunden. Zurück blieben Elizabeth und Will in der Hoffnung, dass er auch wieder zurück finden würde. Die Sorge darum war jedoch nicht sonderlich groß, er war schließlich Captain Jack Sparrow, wie er ihnen ja noch oft genug mitzuteilen pflegte.
Das junge Ehepaar ließ das Gepäck - das diesmal aufgrund der kürzeren Dauer des Aufenthalts etwas leichter war - im Zimmer stehen und machte sich ebenfalls auf den Weg durch die Stadt, vorerst ohne ein bestimmtes Ziel. Lange dauerte es nicht bis sie im Zentrum der Stadt waren. Es herrschte ein großes Getümmel, größer als es in Port Royal jemals war oder sein würde.
Die Welt um sie herum war erfüllt von den verschiedensten Farben, Stimmen und vor allem Gerüchen. Zwar überwiegend eher unangenehme, doch das störte sie nicht weiter, viel zu beeindruckt waren sie von der Größe dieser Stadt und von der Selbstverständlichkeit, mit der sich die Leute hier zurechtfanden.
Einer Zeitung war im Vorübergehen das aktuelle Datum zu entnehmen: 16. Juni 1666. Ein Tag wie jeder andere. Wolkenverhangen, aber trocken. Nicht untypisch für die britischen Inseln.
So fasziniert waren sie gewesen von den vielen Eindrücken, dass sie gar nicht darauf geachtet hatten, welchen Weg sie genommen hatten. Mittlerweile befanden sie sich in einem Wohngebiet, um sie herum eine Menge Fachwerkhäuser. Die Straßen waren belebt, aber niemand achtete auf sie, viel zu sehr war jeder mit seiner eigenen Arbeit beschäftigt, obwohl die beiden sich durch ihr Äußeres und auch durch ihr Verhalten deutlich von den anderen Menschen hier unterschieden. Sie waren schließlich die Einzigen, die nicht zur Arbeit, sondern zum Vergnügen auf der Straße waren.
"Entschuldigen Sie, können Sie uns sagen, wo wir uns hier befinden?" sprach Elizabeth eine ältere Frau an, die gerade an ihr vorbei hasten wollte. Etwas verwirrt schaute sie Elizabeth an, als halte sie sie für verrückt, nicht zu wissen, wo sie war, entschloss sich dann aber doch zu einer Auskunft. "Du bist hier in Pudding Lane. Genauer gesagt in London, falls du das auch nicht weißt!" eine Antwort wartete sie nicht ab, sondern lief eilig weiter und ließ zwei junge Menschen zurück, die ihr sprachlos nachstarrten. War es hier üblich, dass man Menschen auf der Straße einfach so duzte?
Plötzlich brach auf der Straße Unruhe aus. Es war nicht zu sagen, wo diese Verwirrung herrührte, aber die Menschen schienen nervös zu werden. Zwei Jungen rannten aus einer Seitenstraße und schrien etwas unvertändliches vor sich hin. Beinahe hätten sie Will umgerannt, wäre er nicht noch rechtzeitig ausgewichen.
Neugierig arbeiteten sie sich weiter vor, um den Grund für die plötzliche Bewegung zu erfahren, die durch die Menge ging. Es wurde langsam lauter. Schreie erklangen, aus manchen war deutlich ein Wort herauszuhören: "Feuer!"
Tatsächlich loderten dort Flammen, als Will und Elizabeth um die Ecke bogen. Frauen und Männer rannten wild durch die Gegend und schleppten Wassereimer, schütteten es panisch auf die Flammen, die sich aber partout nicht löschen lassen wollten. Das Feuer schien in einem der Häuser ausgebrochen zu sein, deutlich war noch an der Tür ein Schild zu erkennen, welches das Gebäude als Bäckerei auswies.
Das Wasser schien die Flammen mehr anzufachen als zu löschen, denn schon nach wenigen Sekunden war es auf die anstehenden Häuser übergesprungen. Die engen Gassen und die vorstehenden Erker der Häuser, die sich über der Straße oft beinahe berührten, machten es dem Feuer leicht, sich auszubreiten. Mehr und mehr Leute rannten davon, weil sie einsahen, dass hier wohl nichts mehr zu machen war. Zurück blieben nur die verzweifelten Bewohner dieser Straße in ihren vergeblichen bemühungen, ihr Hab und Gut zu retten.
Auch Will und Elizabeth entschlossen sich, zu rennen, sobald sie den Ernst der Lage begriffen hatten. Als sie sich umdrehten und losrannten, brannte bereits die halbe Straße. Die Luft war erfüllt von unmenschlichen Schreien der Menschen, die von dem Flammen erfasst worden waren und nun einen letzten Kampf auf Leben und Tod ausfochten, in dem wenig Aussicht auf Erfolg bestand.
Das Vorankommen wurde erschwert durch die beachtlichen Massen von Menschen, die mit ihnen rannten, weg vom Feuer. Kleine Kinder und Greise, teilweise schon mehr tot als lebendig, liefen mit ihnen, ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben.
Will drehte sich um. Die mittlerweile sehr hohen Flammen zeichneten sich rot gegen den Abendhimmel ab. Es war zu erkennen, dass sie sich weiter ausgbreitet hatte und auch jetzt nicht damit afhörten. Die Geschwindigkeit, mit der sie sich voran fraßen, war beachtlich. Würde es so weitergehen, bestand die Möglichkeit, dass es die flüchtenden Menschen bald einholen würde und dann wäre alles zu spät.
Das Vorankommen war kein Laufen, es war mehr ein Kämpfen, Meter für Meter, gegen das ständige Stolpern, angerempelt werden und gegen die Menschen, die sich gedankenlos an ihnen festhielten, um nicht zu fallen, oder sie zu ihrem eigenen Vorteil zurück zu schieben. Mehr als nur einmal fand sich das Paar auf dem Erdboden wieder, wo es in Dreck und Schlamm fast zu Tode getrampelt wurde. Die Kleidung war schon lange nicht mehr benutzbar, voller Löcher und Schmutz, aber darauf zu achten war nicht der richtige Zeitpunkt.
Orientierunglos rannten sie weiter, bis sie in einem Viertel ankamen, wo durch das Feuer keine Gefahr zu drohen schien. Hier konnten sie verschnaufen. Wie lange sie schon gerannt waren, war schwer zu sagen, zwei Stunden, vielleicht drei? Es war mittlerweile Nacht geworden, alles um sie herum war dunkel, nur erhellt von wenigen Kerzen aus den umliegenden Häusern, die ihr spärliches Licht nach draussen warfen. Die Menschen hier hatten offensichtlich von der Katastrophe noch keine Ahnung, denn alles war ruhig, niemand rannte, die Straßen lagen im Schlaf.
In der Erkenntnis, dass man nichts mehr tun konnte, wollten sie nach Hause gehen, aber wo war das? Sie hatten keine Ahnung, wo sie sich befanden, der einzige Weg war, wieder jemanden zu fragen. Sie erhielten glücklicherweise auch eine zufriedenstellende Antwort und machten sich auf den Weg.
Es dauerte etwa eine weitere Stunde, bis sie in die Gegend kamen, die ihnen etwas bekannt vorkam. Hier in der Nähe befand sich irgendwo ihre Unterkunft. Doch die Aussicht auf häusliche Gemütlichkeit wurde sofort getrübt durch einen hellen Schimmer in der Ferne, der langsam näher kam. Das Feuer war nicht mehr weit und unaufhörlich kroch es näher, wie eine brennende Schlange, die alles frisst, was auf ihrem Weg liegt.
Aber noch war Zeit. Hastig suchten Will und Elizabeth nach ihrer Unterkunft und fanden sie letztendlich auch, nachdem sie sich jedoch noch ein paar mal in den verwinkelten Straßen verlaufen hatten. Der Feuerschein war mittlerweile wieder heller geworden und langsam konnte man bereits die einzelnen Flammen erkennen, die hoch in den Himmel leckten und die Dunkelheit der Nacht entzwei schnitten.
Eine Entschedung war schnell gefällt: Sie würden sofort ihre Sachen holen und sich auf dem schnellsten Wege davon machen, was war hier noch zu tun? Das Feuer hatte bereits ein Viertel der Stadt verschlungen und es war nicht absehbar, dass der Siegeszug der Flammen allzu bald abbrechen würde, was hieß, dass auch diese Häuser hier bald als Brandruinen enden würden.
Will und Elizabeth holten ihren Koffer, den sie glücklicherweise noch nicht ausgepackt hatten, und gingen hasig hinaus. Vorher informierten sie jedoch noch die letzten noch nicht schlafenden Menschen über die drohende Gefahr. Sofort verbreitete sich die Nachricht in den gesamten Straßenzügen der Gegend. Die Tageszeit sorgte dafür, dass die meisten der Menschen in tiefem Schlummer lagen und erst geweckt werden mussten. Das war der Grund dafür, dass viele von ihnen später im Schlaf vom Feuer überrascht wurden und keine Möglichkeit mehr hatten, zu entkommen: Sie waren einfach von niemandem gewarnt worden!
Elizabeth und Will rannten wieder. Es war egal, wohin, hauptsache aus dem Inferno dieser Stadt hinaus, denn das Feuer hatter jetzt beinahe die Straßenzüge erreicht, durch denen sie vor einigen Stunden noch glücklich spaziert waren.
Sie rannten so lange, bis sie endlich ein Stück außerhalb der Stadt waren und Elizabeth Will plötzlich am Arm packte und damit zum stehen bleiben veranlasste. "Jack!" sagte sie nur. Ihr Mann riss die Augen auf und widerstand dem Impuls, sofort wieder zurück zu laufen. Wer sagte denn, dass der Pirat noch lebte? Und wenn ja, würden sie ihn in dieser Stadt niemals finden können, sie war einfach zu groß.
"Was machen wir jetzt, wir können ihn doch nicht einfach hier lassen!" Elizabeths Stimme verriet deutlich ihre Panik.
"Nein." Will biss sich auf die Lippe. Jack war womöglich, nein, wahrscheinlich, in Gefahr, aber er konnte ihm unmöglich helfen. Dieses Gefühl begann an ihm zu nagen und sorgte dafür, dass seine Stimme sehr leise war. "Das einzige, was wir machen können, ist darauf zu hoffen, dass er sich daran erinnert, dass er Captain Jack Sparrow ist."
lang! *g* Ist das schlimm?
Ich dachte mir ein bisschen Action kann nicht schaden :-) Es wurde schon öfter behauptet, dass PotC im 15. Jahrhundert spielt, also kommt doch 1666 hin, oder? :) *mich als Geschichtsmuffel oute*
RavannaVen: Uuuh, ein neuer Reviewer! *freu* Danke! *lol* So ein Mist, dass ich damit kein Geld verdiene! ;) Aber wenn du mir trotzdem was spenden möchtest, gebe ich dir gerne meine Bankverbindung! *lol*
Soulsister: Ich schaffs net! *lol* Inspirier mich mal zu ner E/W-Szene! *g* Des am anfang im Bett war ja ein Anfang aber halt net lang ;-) I'm so sorry und ich gelobe Besserung! *g* Was habt ihr alle mit der Hochzeitsnacht! Gebraucht eure Phantasie, meine Lieben! ;-)
Megchen: ich schiele net schuldbewusst rum! *lol* Ich schiele nur urm, grade WEIL ich eine Meinung dazu kenne, und joa sicher darf jeder seine eigene Meinung haben ;) Und dass Lizzy Norri net liebt sag ich dir schon die ganze Zeit *g* lassen wir das ;) Jack ist ein Naturtalent im Kurs-finden! Da braucht der keinen Kompass zu! ;) Du magst die Atmosphäre auf Friedhöfen? Warum? haja wie du meinst ;) Will findet das Büchle scho noch wieder, warts mal ab, jetzt muss er aber erstmal Jack wiederfinden ... ;-)
Stoffpferd: Ich weiß ja jetzt net, was in deinem Review drin gestanden hätte, was ff.net ja erfreulicherweise wieder geschluckt hat, aber falls du hierzu reviewst, kannst du ja den Inhalt in Kurzform da nochmal einbringen ;) Oder du mailst mir .... ich werd auf jeden Fall zu deiner Story zu nem frheren Kapitel reviewen, weil es ja da noch ein paar gibt, die ich nicht kommentiert hab :) We'll see ...
