up: 21.3.2004
Disclaimer: Mir gehört nichts (Personen usw.) von dem, was im Kinofilm "Fluch der Karibik" erwähnt wird. Das gehört alles in irgendeiner Form Disney! *g* Alles andere ist meins! ;)
Hiermit verabschiede ich mich für 2 Wochen nach Chile (auswandern ;-) ) Das nächste Kapitel gibt es also am *nachschau* 11. April, wenn ich es bis dahin schaffe, ansonsten noch eine Woche später, aber ich bemühe mich :-)
Versteckspiel
Entgegen aller Erwartungen fand sich tatsächlich jemand, der sie gegen ein wenig Geld wieder zurück zu Mrs. Gray brachte. Sie waren alle davon ausgegangen, dass es keine nicht verbrannte Kutsche in London mehr gab, aber das war wohl offensichtlich nicht der Fall.
Am nächsten Tag also trafen sie gegen Abend wieder in dem kleinen Dorf ein, welches da lag, als wäre nichs gewesen. Die Ereignisse in London während der letzten Tage schienen plötzlich so unglaublich unwirklich beim Anblick dieses heilen Fleckchens Erde. Allein Hester bewies, dass all das wirklich passiert war.
Sie muste die Kutsche gehört haben, anders war es nicht zu erklären, dass Mrs. Gray schon aus der Tür kam und sie überschwänglich begrüßte, kaum dass sie überhaupt ausgestiegen waren, geschweige denn das Gepäck abgeladen hatten.
"Ihr wart lange weg, ich habe mir schon Sorgen gemacht! War es wenigstens schön? Oh Mr. Sparrow, wie sehen Sie denn aus, haben sie sich verletzt? Und ihre Haare sind auch kürzer, was haben Sie bloß gemacht?" Vorsichtig betastete sie Jacks Verband. Der beschränkte sich darauf, etwas schief zu lächeln und sich möglichst Elegant ein Stück von der alten Dame weg zu bewegen. Hester gab ihm einen guten Grund dazu, indem sie just in diesem Moment den Kopf zur Tür der Kutsche herausstreckte und sich neugierig umsah. Jack packte sie um die Taille, hob sie mit einem Schwung heraus und stellte sie dann auf dem Boden ab. Mrs. Gray sah die Kleine irritiert an.
"Wer ist das?" "Das? Das ist Hester!" Jacks Erklärung war offensichtlich nicht unbedingt ausreichend, denn Mrs. Gray hob nur die Augenbrauen. Die Fragezeichen in ihren Augen sprachen Bände.
"Wir hatten eine kleine Begegenung mit einem Brand, da haben wir sie gefunden, ihre Mutter ist scheinbar dabei umgekommen-" Will sah während seiner Erklärung bei diesen Worten unsicher zu Hester "-und Jack hat darauf bestanden, sie mitzunehmen." "Oh." machte die alte Frau nur, nicht gerade überzeugt. "Na dann kommt rein."
Man ließ sich erschöpft von der Reise in der Küche nieder. Mrs. Gray machte sich daran, etwas Stärkendes zu kochen, während Jack leise Gespräche mit Hester führte. Will und Elizabeth begnügten sich damit, den beiden zuzuschauen. Der Anblick war so absurd. Captain Jack Sparrow mit einem kleinen Mädchen auf dem Schoß, das er vorsichtig hin und her schaukelte, und das ihn währenddessen spielerisch an den Haaren zog, worüber er sich leise lachend amüsierte. Das hätte irgendjemand anderes mal wagen sollen.
Während der Tee vor sich hin köchelte, setzte Mrs. Gray sich ebenfalls an den Tisch und beobachtete interessiert das Geschehen. "Mr. Sparrow, haben Sie eigentlich eigene Kinder?" Jack schüttelte den Kopf, ließ sich aber sonst nicht weiter unterbrechen. "Verheiratet?" Wieder ein Kopfschütteln. Elizabeth lachte. Jack und heiraten ... das war nicht minder absurd. Aber seit Hester aufgetaucht war, traute sie dem Piraten sogar das zu. Aus ihm wurde man einfach nicht schlau. Aber vielleicht war es auch nur das Alter, was ihn etwas ruhiger werden ließ. Wie alt war er eigentich? Sie hatte ihn nie gefragt. Vielleicht vierzig? Oder etwas jünger möglicherweise.
Der Tee war fertig und diesmal wandte Jack sich von seiner neuen Ziehtochter ab, um einen Schluck zu trinken. Seine Tasse war bald leer und das nutzte er aus, um aufzustehen und mit dem kleinen Mädchen an der Hand hinauszugehen.
Er hatte kaum die Tür hinter sich geschlossen, als Will lauthals zu Lachen anfing. "Das ist das merkwürdigste, was ich seit Langem gesehen habe!" "Mr. Sparrow habe ich überhaupt nicht für den Typ Mann gehalten, der besonders kinderlieb ist." Will grinste. "Das ist er auch nicht. Absolut nicht. Ich weiß nicht, was da plötzlich in ihn gefahren ist, aber ich hätte das nicht erwartet. Ich hoffe mal, er glaubt nicht, dass er sie jetzt behalten kann." "Ich fürchte aber, genau das glaubt er." mischte Elizabeth sich ein. Ihre Stimme klang besorgt.
Diese Sorge war nicht unbegründet. Wenn Jack sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, was gerade zweiffellos der Fall war, dann war es nicht gerade einfach, um nicht zu sagen fast unmöglich, ihn davon wieder abzubringen. "Aber er kann nicht einfach nach England spazieren, ein kleines Mädchen mitnehmen und sie in die Karibik bringen!" Mrs. Gray schüttelte über diese Feststellung Wills den Kopf.
"Das soll schon öfter vorgekommen sein. Erinnerst du dich? Wie alt warst du damals? 12 vielleicht. Als deine Mutter gestorben ist-" Wils Gesicht verdunkelte sich und Elizabeth ergriff sofort seine Hand. "-bist du auch in die Karibik gefahren. Du wurdest auch von einem netten Herrn auf einem Handelsschiff mitgenommen. Das hier ist nichts anderes."
Es war sehr wohl etwas anderes, ein Handelsschiff und ein Piratenschiff war doch immernoch ein großer Unterschied, aber Will hütete sich, das auszusprechen. Es war besser, wenn seine ehemalige Nachbarin von Jacks Lebensinhalt nichts wusste.
"Aber wir wissen doch nicht sicher, ob ihre Mutter tot ist. Sicher ist nur, dass sie nicht auf der Liste stand, aber das muss ja nichts heißen. Und wenn sie lebt, kann Jack nicht einfach ihre Tochter mitnehmen!" Will seufzte. "Sag ihm das, nicht mir." "Ich denke, er steigert sich da einfach in etwas rein, und wir müssen ihm das ausreden, bevor es zu spät ist." Will sah seine Frau an. "Elizabeth, ich glaube, es ist schon zu spät."
~ ~ ~
"Was hältst du von einem kleinen Spaziergang draussen? So schönes Wetter, wie wir heute haben!" Hester nickte freudig und rannte zur Haustür. Jack folgte ihr grinsend. Vater sein war gar nicht so schlecht. Er versuchte das zwar erst seit ein paar Stunden, aber bisher hatte ja alles wunderbar funktioniert, wieso also sollte es anders werden?
"Renn nicht so weit weg!" Rief er dem jungen Mädchen zu, das schon ein gutes Stück voraus war. Sie drehte sich grinsend um. "Fang mich!" Und dann rannte sie los. "Na gut, du willst es so..." murmelte Jack und rannte ebenfalls los. Lachend jagten sie einander eine Weile, Berg rauf, Berg runter, quer über Wiesen, Felder und Wege, bis Jack sich irgendwann erschöpft ins Gras fallen ließ. Dieses Mädchen hatte eine bessere Kondition als er, das musste eindeutig geändert werden.
Lachend stand sie plötzlich über ihm. "Bist du etwa schon müde?" Es klang ungläubig. Jack rollte sich grinsend auf die Seite. Schon war eine eindeutige Übertreibung, sie waren eine ganze Weile umher gerannt. "Lass uns lieber Verstecken spielen, das ist nicht so anstrengend." schlug er deshalb vor.
"Gut, meinetwegen, ich such dich zuerst!" Sie ließ sich auf ihren Hintern plumpsen, bedeckte ihr Gesicht mit den Händen, und begann zu warten. Jack wartete darauf, dass sie anfing zu zählen, aber das tat sie nicht. Dann traf ihn die Erkenntnis, sie hatte keine Bildung, woher sollte sie die auch haben! Um dieses Problem würde er sich auch noch kümmern müssen. Er sah sich nach einem geeigneten Versteck um und erachtete schließlich einen Busch für geeignet, hinter dem sie ihn finden konnte. Er wollte es ihr ja nicht zu schwer machen.
Keine fünf Minuten später stand sie vor ihm und zog ihn am Ärmel nach oben. "Das war ein schlehtes Versteck, ich hab dich sofort gesehen! Du musst!"
Sie wartete darauf, dass er die Augen schloss, dann war ein leises Rascheln zu hören und dann nichts mehr. Als Jack der Meinung war, dass sie lange genug Zeit gehabt hatte, sah er sich um und suchte. Ein erster Überblick ließ nichts erkennen, was auch nur entfernt nach Hester aussah.
Sie würde es ihm also nicht so leicht machen, wie er ihr. Schön. Er würde sie trozdem finden. Er sah hinter jedem Busch und jedem Baum nach. Nichts.
Wo war Hester?
Ohne dass er es wollte, wurde er etwas hektisch und lief schneller durch die Gegend. Es war kein Grund zur Aufregung, sie war ein Kind, Kinder fanden immer extrem sichere Verstecke, aber dennoch ...
Er ging einen Weg entlang, der bergabwärts führte, und sah sich die ganze Zeit über suchend um. Wo um alles in der Welt war dieses Mädchen? Sollte er sie jemals wieder finden, würde er nie wieder mit ihr Verstecken spielen, das nahm er sich in diesem Moment vor. Dieses Spiel war einfach nicht gut für seine Nerven. Besonders jetzt nicht mehr, wo er offenbar alt wurde. Vor ein paar Jahren hätten seine Nerven alles ausgehalten und jetzt? Was für eine erschreckende Entwicklung!
Die Aufregung sorgte dafür, dass sein torkelnder Gang noch extremer wurde, als er sowieso schon war. Folglich stolperte er etwas herum und lief ungewollte Schlagenlinien. Vielleicht war es doch besser, wenn er nicht an Land blieb, das war ja gemeingefährlich.
Wo um alles in der Welt war sie? Konnte sie so weit gekommen sein in der kurzen Zeit? Aber dass sie eine gute Kondition hatte, hatte sie ja schon bewiesen ... Dennoch drehte er sich um und lief wieder zurück zu dem Platz, an dem er sie das letzte Mal gesehen hatte. Aber hier war sie auch nicht wieder angekommen. Er lief den Weg in die andere Richtung ab. Auch hier war nichts - oder besser niemand - zu finden.
Entmutigt trottete er wieder zurück und ließ sich ins Gras plumpsen. Er musste gut überlegen, was zu tun war, das wusste er, aber in diesem Moment wollte ihm das nicht gelingen. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er nicht mehr klar denken! Sein berechnender Verstand hatte vollkommen ausgesetzt und einer großen Sorge Platz gemacht.
Plötzlich hörte er leichte Schritte hinter sich. Er drehte sich um und vor ihm stand - Hester! Mit einem Aufschrei sprang er auf. Sie sah ihn daraufhin erschrocken an. "Was ist? Warum hast du mich denn nicht gefunden?" "Wo warst du?" wollte er wissen. Sie drehte sich um und deutete. "Da hinten, da ist so ein kleines Loch im Boden, da bin ich rein geklettert."
Jack widerstand dem Drang, sich gegen den Kopf zu schlagen. Wieso hatte er das nicht gesehen? Es wäre so einfach gewesen! Hester saß in einem Loch keine zwanzig Meter weiter und er rannte panisch den Weg hin und her. "Das Spiel macht keinen Spaß, wenn du mich nicht suchst!" beschwerte sie sich. Er gab keine Antwort, weil er bemerkte, dass sie etwas hinter ihrem Rücken versteckte.
"Was hast du da?" fragte er und machte einen Schritt nach vorne, um ihr ihr kleines Geheimnis abzunehmen, aber sie drehte sich weg, sodass sie ihren Rücken noch immer abgewandt hatte. "Das ist was, was ich gefunden hab, aber das gehört mir, ich habs gefunden!"
"Ich will es ja nur mal sehen." Versuchte Jack es. Es konnte ja nicht sein, dass sie schon anfing, Geheimnisse vor ihm zu haben. Sie schüttelte den Kopf und machte ein paar Schritte rückwärts. "Nein, das ist meins."
Ein paar weitere erfolglose Versuche später, entschloss Jack sich, mit Hester zusammen nach Hause zu gehen. Noch immer hielt sie ihren Fund vor ihm versteckt, und seine Neugier steigerte sich mit jeder Minute. Was hatte sie da so wertvolles gefunden, dass sie es ihm nicht einmal zeigen wollte?
Er hatte kaum bemerkt, dass es schon beinahe dunkel war. Erst als er das Haus betrat, merkte er anhand des darin herrschenden Lichts, wie spät es geworden war. Sobald er die Tür geöffnet hatte, verschwand Hester in einem Raum, den Mrs. Gray ihr als Schlafraum zugewiesen hatte. Wahrscheinlich untersuchte sie dort jetzt ihren kleinen Schatz, was immer es auch war, genauer.
Müde öffnete er die nächstbeste Tür, aber das war leider die falsche. Unwissend betrat er den Raum und sah gerade noch, wie Will und Elizabeth erschrocken auseinander fuhren. Jack musste grinsen bei dem Anblick. Elizabeth hielt krampfhaft ihr Kleid fest, das Will wohl offensichtlich schon geöffnet hatte. Der lief derweil puterrot an und sah aus, als würde er jeden Moment zerplatzen.
"Lasst euch von mir nicht stören, bin aus Versehen in das falsche Zimmer gegangen." Unter Bücklingen, die sein Grinsen jedoch Lügen strafte, ging er rückwärts aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich. Er würde jetzt in das Wohnzimmer gehen und sich auf seinem Sofa niederlassen. Aber war er da nicht gerade gewesen? Er runzelte die Stirn. Was machten die beiden auf seinem Sofa?
Mit einem gemeinen Grinsen riss er die Tür wieder auf und blieb diesmal herausfordernd stehen. Die Situation hate sich nicht wirklich verändert, nur die Beklidung der Beiden war ein wenig spärlicher geworden. Elizabeth funkelte ihn wütend an und Will wurde erneut rot - oder war er es vielleicht noch gewesen? -, aber das störte Jack nicht im Geringsten.
"Ihr habt ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bett! Runter von meinem Sofa!" "Jack..." begann Will hilflos. "Raus!" wiederholte er. Elizabeth sank in sich zusammen und verdrehte die Augen. "Gehst du bitte noch einen Moment raus, ja?" Sie klang ärgerlich. Verständlich. Pech gehabt. Das hier war sein Schlafplatz.
Dennoch verließ er kurz den Raum, entschlossen ihn wieder zu betreten, sollte in zwei Minuten nicht irgend etwas passiert sein. Tatsächlich öffnete sich auch kurz darauf die Tür und ein wieder vollständig angezogenes Ehepaar betrat den Flur. Wortlos huschten sie an Jack vorbei in ihr eigenes Zimmer. Jack schüttelte den Kopf und schloss die Tür hinter sich. Diese Unmoral heutzutage. In den Betten anderer Leute, also wirklich...
Eine Weile lag er da und versuchte zu schlafen, aber es war noch zu früh. Er vermisste Tortuga. Hier hatte man überhaupt keinen Grund, lange wach zu bleiben. Er war das frühe Einschlafen einfach nicht gewohnt.
Seufzend erhob er sich wieder, beschließend, einen erneuten Versuch im Bezug auf Hesters Fund zu wagen. Leise schlich er sich in den Flur und dann in Hesters Zimmer - friedlich schlummernd lag sie in ihrem Bett - vollständig angezogen zwar, aber Jack kümmerte sich nicht weiter darum. Wenn er Mrs. Gray begegnete, würde er ihr sagen, dass sie das Mädchen umziehen solle. Halt, nein, das ging ja nicht, sie hatten ja überhaupt nichts, was man ihr anderes hätte anziehen können.
Neben ihr auf dem Boden lag ein kleines Holzkästchen. Sehr unscheinbar, ausserdem dreckig und verformt. Sehr merkwürdig. War es das, was sie ihm nicht hatte zeigen wollen? Er nahm es mit und schloss leise die Tür wieder, um Hester nicht zu wecken. Er wollte gerade wieder zu seinem Sofa zurückkehren, als die Tür neben ihm sich öffnete und ein mürrisch aussehender Will herauskam. Als er Jack sah, breitete sich sofort wieder ein zarter Rosaschimmer über seinem Gesicht aus. Wie konnte man nur so prüde sein!
"Was ist das?" fragte er mit einer Kopfbewegung in Richtung des Kästchens. "Was machst du denn hier, ich dachte ihr wärt beschäftigt!" Jack sah seinen Freund betont unschuldig an. Dessen Gesicht verfinsterte sich noch eine Spur mehr. "Sei bloß ruhig."
"Hab ich's gewusst, doch ein Eunuch!" erklärte Jack triumphierend. Will kniff die Augen zusammen, sagte aber vorsichtshalber nichts dazu, sondern wechselte lieber das Thema, indem er Jack das Kästchen aus der Hand nahm. "Also, was ist das?"
Der Pirat zuckte die Schultern. "Hat Hester irgendwo gefunden, wollte es mir nur mal ansehen. Muss ja wissen, was meine Tochter so findet."
"Deine Tochter? Jack, sie ist nicht deine Tochter! Fang bloß gar nicht erst mit so etwas an, ich warne dich!" "Und wenn doch?" "Dann ...." "Ja?" "Wirst du dann sehen." "Ich verstehe." Er nickte verständnisvoll.
Will öffnete kurzerhand den kleinen Holzkasten und stieß einen leisen Schrei aus. Jack lugte hinein. Was war daran spektakulär? Ein unscheinbares braunes Buch. Hinter Will tachte Elizabth auf, wohl geweckt von dem Laut. "Was ist das?" wollte sie wissen. "Das, Liebes, ist ein Buch!" erklärte Jack ihr besserwisserisch.
Sie sah ihn grimmig an. Viel mehr konnte sie heute von diesem Mann nicht mehr ertragen, ihr Geduldsfaden war bereits bis zum Zerreißen angespannt. "Das sehe ich selber!" fauchte sie ihn deshalb an. "Weshalb fragst du dann?" fragte Jack sie mit einem besonders unschuldigen Blick. Sie ignorierte ihn.
Will drehte sich auf den Absatz herum, ließ die beiden einfach stehen, und wanderte zurück in das Zimmer. Dort ließ er sich auf die Bettkante fallen und nahm das Buch aus der Schachtel. Elizabeth setzte sich neben ihn und Jack kletterte hinter die beiden, um zwischen ihren Schultern durchschauen zu können.
"DAS hier ist unser Bett!" protestierte Elizabeth. "Ach sei ruhig, ich mache hier wenigstens keine unanständigen Sachen!" grinste er. Will sah auf und fixierte Jack. "Du brauchst dringend ein Mädchen, mein Freund." Jack lachte. "Ich hab eins. Schläft im Zimmer nebenan."
Elizabeth atmete hörbar ein. "Wehe wenn du..." "Nein." unterbrach er sie. "Was denkst du denn von mir?" "Oh glaub mir, das willst du nicht wissen." sagte sie, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Buch zuwandte und auch Jack endlich den Mund hielt.
Schweigend begannen alle drei, das Geschriebene zu lesen.
~ ~ ~
Bin ich nicht gemein, jetzt haben sie endlich das Buch und ich fahr 2 Wochen weg. Harr harr harr ;-) Ich kann fies sein *lol*
Stoffpferd: Guuut, wenn das so ist ... *stoffis sportlehrer zur sau machen geh ;-)* Jack interessiert sich nicht dafür, ob Hesters Mom noch lebt, der hat die jetzt und will sie auch behalten *gg* Was mir grade auffällt, ich hätte eigentlich theoretisch Hester auch männlich und etas jünger schreiben können, dann wäre das eine prima Fortsetzung mit 'ihm' und Wills und Elizabeths erster Tochter geworden *lol* Egal *g*
Soulsister: Siehst du mal ... hab ich das eigentlich jetzt schn auf PG gestellt oder nicht? *mal nachschauen geh* Jedenfalls arbeite ich hier grade an einer Story über ... hm ... Lizzys und Willys Hochzeitsnacht *g* Denk dir deinen Teil ;-) Abwarten, ob was dabei rauskommt *g*
RavannaVen: Ende dreißig denk ich auch. Kommt ganz gut hin. Wie alt ist Johnny Depp? Irgendwas mit vierzig. Wirklich erschreckend *gg* aber hat sich gut gehalten, das Jungchen ... Ja Jack hat komische Anwandlungen manchmal. Hester wird dann Anamarias Nachfolgerin ... als keine Ahnung was. Was tut Anamaria? Steuerfrau? *g* Hat die eigentlich was mit Jack? *nachdenk* Ich wills eigentlich gar nicht wissen *g* Ich schweife grade ab, also achte einfach nicht auf mich ;)
Vicky23: Jack jemandem Angst machen? Hm ... naja ich denke, er kann gefährlich sein, wenn er in der Stimmung ist, aber generell nicht wirklich *gg* Im Gegenteil ;-) Holzschwert ist auch ne Idee ... ich überlege grade, wie alt Hester eigentlich genau ist. Je früher Jack anfängt, sie zu trainieren ... naja, sie kann ja dann die Pearl übernehmen, falls er sie später als Alleinerbin einsetzt *lol* Gibt es eine weibliche Form von Captain?
Megchen: Erinnere mich nicht an Personen im Ledermantel, vor allem nicht an DIE Person im Ledermantel ... die du dir ja am Mittwoch ansehen durfest *hoil* Ich hätt ihn so gern nochmal gesehen als Phantom *sniff* Oder halt wenigstens als Raoul, tuts zur Not auch *g* Und Marko als Phantom ... und überhaupt! Steve als André! Halt so die ganzen Viecher ... *g* Aber leider leider ... ich geh mal davon aus, dass in der letzten Show die Erstbesetzung spielt ... hu, dann seh ich Maike nochmal, die hatte ich erst einmal, sehr faszinierend. Äh ja, egal, verlagern wir das ins ICQ. Was heißt hier sauberes Schiff? *g* Meinst du die Pearl ist nicht sauber? Jack liebt die Pearl ber alles, da wird er sie wohl wenigstens regelmäßg putzen lassen *gg* Aber vielleicht gibts irgendwo ein paar Blutflecken. igitt. Egal. Mir war schon klar, dass du Jack meintest, aber ich hab das so aufgefasst, dass du auch nur zurückgelassen wirst, wenn du Pirat bist. Außerdem befanden die sich sowieso an Land, da gilt das eh net ;) Und sowieso ... das sind doch alles eher Richtlinien als Regeln! Selbst ein Captain Sparrow kann großen weinenden Kinderaugen nicht widerstehen ;)
Disclaimer: Mir gehört nichts (Personen usw.) von dem, was im Kinofilm "Fluch der Karibik" erwähnt wird. Das gehört alles in irgendeiner Form Disney! *g* Alles andere ist meins! ;)
Hiermit verabschiede ich mich für 2 Wochen nach Chile (auswandern ;-) ) Das nächste Kapitel gibt es also am *nachschau* 11. April, wenn ich es bis dahin schaffe, ansonsten noch eine Woche später, aber ich bemühe mich :-)
Entgegen aller Erwartungen fand sich tatsächlich jemand, der sie gegen ein wenig Geld wieder zurück zu Mrs. Gray brachte. Sie waren alle davon ausgegangen, dass es keine nicht verbrannte Kutsche in London mehr gab, aber das war wohl offensichtlich nicht der Fall.
Am nächsten Tag also trafen sie gegen Abend wieder in dem kleinen Dorf ein, welches da lag, als wäre nichs gewesen. Die Ereignisse in London während der letzten Tage schienen plötzlich so unglaublich unwirklich beim Anblick dieses heilen Fleckchens Erde. Allein Hester bewies, dass all das wirklich passiert war.
Sie muste die Kutsche gehört haben, anders war es nicht zu erklären, dass Mrs. Gray schon aus der Tür kam und sie überschwänglich begrüßte, kaum dass sie überhaupt ausgestiegen waren, geschweige denn das Gepäck abgeladen hatten.
"Ihr wart lange weg, ich habe mir schon Sorgen gemacht! War es wenigstens schön? Oh Mr. Sparrow, wie sehen Sie denn aus, haben sie sich verletzt? Und ihre Haare sind auch kürzer, was haben Sie bloß gemacht?" Vorsichtig betastete sie Jacks Verband. Der beschränkte sich darauf, etwas schief zu lächeln und sich möglichst Elegant ein Stück von der alten Dame weg zu bewegen. Hester gab ihm einen guten Grund dazu, indem sie just in diesem Moment den Kopf zur Tür der Kutsche herausstreckte und sich neugierig umsah. Jack packte sie um die Taille, hob sie mit einem Schwung heraus und stellte sie dann auf dem Boden ab. Mrs. Gray sah die Kleine irritiert an.
"Wer ist das?" "Das? Das ist Hester!" Jacks Erklärung war offensichtlich nicht unbedingt ausreichend, denn Mrs. Gray hob nur die Augenbrauen. Die Fragezeichen in ihren Augen sprachen Bände.
"Wir hatten eine kleine Begegenung mit einem Brand, da haben wir sie gefunden, ihre Mutter ist scheinbar dabei umgekommen-" Will sah während seiner Erklärung bei diesen Worten unsicher zu Hester "-und Jack hat darauf bestanden, sie mitzunehmen." "Oh." machte die alte Frau nur, nicht gerade überzeugt. "Na dann kommt rein."
Man ließ sich erschöpft von der Reise in der Küche nieder. Mrs. Gray machte sich daran, etwas Stärkendes zu kochen, während Jack leise Gespräche mit Hester führte. Will und Elizabeth begnügten sich damit, den beiden zuzuschauen. Der Anblick war so absurd. Captain Jack Sparrow mit einem kleinen Mädchen auf dem Schoß, das er vorsichtig hin und her schaukelte, und das ihn währenddessen spielerisch an den Haaren zog, worüber er sich leise lachend amüsierte. Das hätte irgendjemand anderes mal wagen sollen.
Während der Tee vor sich hin köchelte, setzte Mrs. Gray sich ebenfalls an den Tisch und beobachtete interessiert das Geschehen. "Mr. Sparrow, haben Sie eigentlich eigene Kinder?" Jack schüttelte den Kopf, ließ sich aber sonst nicht weiter unterbrechen. "Verheiratet?" Wieder ein Kopfschütteln. Elizabeth lachte. Jack und heiraten ... das war nicht minder absurd. Aber seit Hester aufgetaucht war, traute sie dem Piraten sogar das zu. Aus ihm wurde man einfach nicht schlau. Aber vielleicht war es auch nur das Alter, was ihn etwas ruhiger werden ließ. Wie alt war er eigentich? Sie hatte ihn nie gefragt. Vielleicht vierzig? Oder etwas jünger möglicherweise.
Der Tee war fertig und diesmal wandte Jack sich von seiner neuen Ziehtochter ab, um einen Schluck zu trinken. Seine Tasse war bald leer und das nutzte er aus, um aufzustehen und mit dem kleinen Mädchen an der Hand hinauszugehen.
Er hatte kaum die Tür hinter sich geschlossen, als Will lauthals zu Lachen anfing. "Das ist das merkwürdigste, was ich seit Langem gesehen habe!" "Mr. Sparrow habe ich überhaupt nicht für den Typ Mann gehalten, der besonders kinderlieb ist." Will grinste. "Das ist er auch nicht. Absolut nicht. Ich weiß nicht, was da plötzlich in ihn gefahren ist, aber ich hätte das nicht erwartet. Ich hoffe mal, er glaubt nicht, dass er sie jetzt behalten kann." "Ich fürchte aber, genau das glaubt er." mischte Elizabeth sich ein. Ihre Stimme klang besorgt.
Diese Sorge war nicht unbegründet. Wenn Jack sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, was gerade zweiffellos der Fall war, dann war es nicht gerade einfach, um nicht zu sagen fast unmöglich, ihn davon wieder abzubringen. "Aber er kann nicht einfach nach England spazieren, ein kleines Mädchen mitnehmen und sie in die Karibik bringen!" Mrs. Gray schüttelte über diese Feststellung Wills den Kopf.
"Das soll schon öfter vorgekommen sein. Erinnerst du dich? Wie alt warst du damals? 12 vielleicht. Als deine Mutter gestorben ist-" Wils Gesicht verdunkelte sich und Elizabeth ergriff sofort seine Hand. "-bist du auch in die Karibik gefahren. Du wurdest auch von einem netten Herrn auf einem Handelsschiff mitgenommen. Das hier ist nichts anderes."
Es war sehr wohl etwas anderes, ein Handelsschiff und ein Piratenschiff war doch immernoch ein großer Unterschied, aber Will hütete sich, das auszusprechen. Es war besser, wenn seine ehemalige Nachbarin von Jacks Lebensinhalt nichts wusste.
"Aber wir wissen doch nicht sicher, ob ihre Mutter tot ist. Sicher ist nur, dass sie nicht auf der Liste stand, aber das muss ja nichts heißen. Und wenn sie lebt, kann Jack nicht einfach ihre Tochter mitnehmen!" Will seufzte. "Sag ihm das, nicht mir." "Ich denke, er steigert sich da einfach in etwas rein, und wir müssen ihm das ausreden, bevor es zu spät ist." Will sah seine Frau an. "Elizabeth, ich glaube, es ist schon zu spät."
"Was hältst du von einem kleinen Spaziergang draussen? So schönes Wetter, wie wir heute haben!" Hester nickte freudig und rannte zur Haustür. Jack folgte ihr grinsend. Vater sein war gar nicht so schlecht. Er versuchte das zwar erst seit ein paar Stunden, aber bisher hatte ja alles wunderbar funktioniert, wieso also sollte es anders werden?
"Renn nicht so weit weg!" Rief er dem jungen Mädchen zu, das schon ein gutes Stück voraus war. Sie drehte sich grinsend um. "Fang mich!" Und dann rannte sie los. "Na gut, du willst es so..." murmelte Jack und rannte ebenfalls los. Lachend jagten sie einander eine Weile, Berg rauf, Berg runter, quer über Wiesen, Felder und Wege, bis Jack sich irgendwann erschöpft ins Gras fallen ließ. Dieses Mädchen hatte eine bessere Kondition als er, das musste eindeutig geändert werden.
Lachend stand sie plötzlich über ihm. "Bist du etwa schon müde?" Es klang ungläubig. Jack rollte sich grinsend auf die Seite. Schon war eine eindeutige Übertreibung, sie waren eine ganze Weile umher gerannt. "Lass uns lieber Verstecken spielen, das ist nicht so anstrengend." schlug er deshalb vor.
"Gut, meinetwegen, ich such dich zuerst!" Sie ließ sich auf ihren Hintern plumpsen, bedeckte ihr Gesicht mit den Händen, und begann zu warten. Jack wartete darauf, dass sie anfing zu zählen, aber das tat sie nicht. Dann traf ihn die Erkenntnis, sie hatte keine Bildung, woher sollte sie die auch haben! Um dieses Problem würde er sich auch noch kümmern müssen. Er sah sich nach einem geeigneten Versteck um und erachtete schließlich einen Busch für geeignet, hinter dem sie ihn finden konnte. Er wollte es ihr ja nicht zu schwer machen.
Keine fünf Minuten später stand sie vor ihm und zog ihn am Ärmel nach oben. "Das war ein schlehtes Versteck, ich hab dich sofort gesehen! Du musst!"
Sie wartete darauf, dass er die Augen schloss, dann war ein leises Rascheln zu hören und dann nichts mehr. Als Jack der Meinung war, dass sie lange genug Zeit gehabt hatte, sah er sich um und suchte. Ein erster Überblick ließ nichts erkennen, was auch nur entfernt nach Hester aussah.
Sie würde es ihm also nicht so leicht machen, wie er ihr. Schön. Er würde sie trozdem finden. Er sah hinter jedem Busch und jedem Baum nach. Nichts.
Wo war Hester?
Ohne dass er es wollte, wurde er etwas hektisch und lief schneller durch die Gegend. Es war kein Grund zur Aufregung, sie war ein Kind, Kinder fanden immer extrem sichere Verstecke, aber dennoch ...
Er ging einen Weg entlang, der bergabwärts führte, und sah sich die ganze Zeit über suchend um. Wo um alles in der Welt war dieses Mädchen? Sollte er sie jemals wieder finden, würde er nie wieder mit ihr Verstecken spielen, das nahm er sich in diesem Moment vor. Dieses Spiel war einfach nicht gut für seine Nerven. Besonders jetzt nicht mehr, wo er offenbar alt wurde. Vor ein paar Jahren hätten seine Nerven alles ausgehalten und jetzt? Was für eine erschreckende Entwicklung!
Die Aufregung sorgte dafür, dass sein torkelnder Gang noch extremer wurde, als er sowieso schon war. Folglich stolperte er etwas herum und lief ungewollte Schlagenlinien. Vielleicht war es doch besser, wenn er nicht an Land blieb, das war ja gemeingefährlich.
Wo um alles in der Welt war sie? Konnte sie so weit gekommen sein in der kurzen Zeit? Aber dass sie eine gute Kondition hatte, hatte sie ja schon bewiesen ... Dennoch drehte er sich um und lief wieder zurück zu dem Platz, an dem er sie das letzte Mal gesehen hatte. Aber hier war sie auch nicht wieder angekommen. Er lief den Weg in die andere Richtung ab. Auch hier war nichts - oder besser niemand - zu finden.
Entmutigt trottete er wieder zurück und ließ sich ins Gras plumpsen. Er musste gut überlegen, was zu tun war, das wusste er, aber in diesem Moment wollte ihm das nicht gelingen. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er nicht mehr klar denken! Sein berechnender Verstand hatte vollkommen ausgesetzt und einer großen Sorge Platz gemacht.
Plötzlich hörte er leichte Schritte hinter sich. Er drehte sich um und vor ihm stand - Hester! Mit einem Aufschrei sprang er auf. Sie sah ihn daraufhin erschrocken an. "Was ist? Warum hast du mich denn nicht gefunden?" "Wo warst du?" wollte er wissen. Sie drehte sich um und deutete. "Da hinten, da ist so ein kleines Loch im Boden, da bin ich rein geklettert."
Jack widerstand dem Drang, sich gegen den Kopf zu schlagen. Wieso hatte er das nicht gesehen? Es wäre so einfach gewesen! Hester saß in einem Loch keine zwanzig Meter weiter und er rannte panisch den Weg hin und her. "Das Spiel macht keinen Spaß, wenn du mich nicht suchst!" beschwerte sie sich. Er gab keine Antwort, weil er bemerkte, dass sie etwas hinter ihrem Rücken versteckte.
"Was hast du da?" fragte er und machte einen Schritt nach vorne, um ihr ihr kleines Geheimnis abzunehmen, aber sie drehte sich weg, sodass sie ihren Rücken noch immer abgewandt hatte. "Das ist was, was ich gefunden hab, aber das gehört mir, ich habs gefunden!"
"Ich will es ja nur mal sehen." Versuchte Jack es. Es konnte ja nicht sein, dass sie schon anfing, Geheimnisse vor ihm zu haben. Sie schüttelte den Kopf und machte ein paar Schritte rückwärts. "Nein, das ist meins."
Ein paar weitere erfolglose Versuche später, entschloss Jack sich, mit Hester zusammen nach Hause zu gehen. Noch immer hielt sie ihren Fund vor ihm versteckt, und seine Neugier steigerte sich mit jeder Minute. Was hatte sie da so wertvolles gefunden, dass sie es ihm nicht einmal zeigen wollte?
Er hatte kaum bemerkt, dass es schon beinahe dunkel war. Erst als er das Haus betrat, merkte er anhand des darin herrschenden Lichts, wie spät es geworden war. Sobald er die Tür geöffnet hatte, verschwand Hester in einem Raum, den Mrs. Gray ihr als Schlafraum zugewiesen hatte. Wahrscheinlich untersuchte sie dort jetzt ihren kleinen Schatz, was immer es auch war, genauer.
Müde öffnete er die nächstbeste Tür, aber das war leider die falsche. Unwissend betrat er den Raum und sah gerade noch, wie Will und Elizabeth erschrocken auseinander fuhren. Jack musste grinsen bei dem Anblick. Elizabeth hielt krampfhaft ihr Kleid fest, das Will wohl offensichtlich schon geöffnet hatte. Der lief derweil puterrot an und sah aus, als würde er jeden Moment zerplatzen.
"Lasst euch von mir nicht stören, bin aus Versehen in das falsche Zimmer gegangen." Unter Bücklingen, die sein Grinsen jedoch Lügen strafte, ging er rückwärts aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich. Er würde jetzt in das Wohnzimmer gehen und sich auf seinem Sofa niederlassen. Aber war er da nicht gerade gewesen? Er runzelte die Stirn. Was machten die beiden auf seinem Sofa?
Mit einem gemeinen Grinsen riss er die Tür wieder auf und blieb diesmal herausfordernd stehen. Die Situation hate sich nicht wirklich verändert, nur die Beklidung der Beiden war ein wenig spärlicher geworden. Elizabeth funkelte ihn wütend an und Will wurde erneut rot - oder war er es vielleicht noch gewesen? -, aber das störte Jack nicht im Geringsten.
"Ihr habt ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bett! Runter von meinem Sofa!" "Jack..." begann Will hilflos. "Raus!" wiederholte er. Elizabeth sank in sich zusammen und verdrehte die Augen. "Gehst du bitte noch einen Moment raus, ja?" Sie klang ärgerlich. Verständlich. Pech gehabt. Das hier war sein Schlafplatz.
Dennoch verließ er kurz den Raum, entschlossen ihn wieder zu betreten, sollte in zwei Minuten nicht irgend etwas passiert sein. Tatsächlich öffnete sich auch kurz darauf die Tür und ein wieder vollständig angezogenes Ehepaar betrat den Flur. Wortlos huschten sie an Jack vorbei in ihr eigenes Zimmer. Jack schüttelte den Kopf und schloss die Tür hinter sich. Diese Unmoral heutzutage. In den Betten anderer Leute, also wirklich...
Eine Weile lag er da und versuchte zu schlafen, aber es war noch zu früh. Er vermisste Tortuga. Hier hatte man überhaupt keinen Grund, lange wach zu bleiben. Er war das frühe Einschlafen einfach nicht gewohnt.
Seufzend erhob er sich wieder, beschließend, einen erneuten Versuch im Bezug auf Hesters Fund zu wagen. Leise schlich er sich in den Flur und dann in Hesters Zimmer - friedlich schlummernd lag sie in ihrem Bett - vollständig angezogen zwar, aber Jack kümmerte sich nicht weiter darum. Wenn er Mrs. Gray begegnete, würde er ihr sagen, dass sie das Mädchen umziehen solle. Halt, nein, das ging ja nicht, sie hatten ja überhaupt nichts, was man ihr anderes hätte anziehen können.
Neben ihr auf dem Boden lag ein kleines Holzkästchen. Sehr unscheinbar, ausserdem dreckig und verformt. Sehr merkwürdig. War es das, was sie ihm nicht hatte zeigen wollen? Er nahm es mit und schloss leise die Tür wieder, um Hester nicht zu wecken. Er wollte gerade wieder zu seinem Sofa zurückkehren, als die Tür neben ihm sich öffnete und ein mürrisch aussehender Will herauskam. Als er Jack sah, breitete sich sofort wieder ein zarter Rosaschimmer über seinem Gesicht aus. Wie konnte man nur so prüde sein!
"Was ist das?" fragte er mit einer Kopfbewegung in Richtung des Kästchens. "Was machst du denn hier, ich dachte ihr wärt beschäftigt!" Jack sah seinen Freund betont unschuldig an. Dessen Gesicht verfinsterte sich noch eine Spur mehr. "Sei bloß ruhig."
"Hab ich's gewusst, doch ein Eunuch!" erklärte Jack triumphierend. Will kniff die Augen zusammen, sagte aber vorsichtshalber nichts dazu, sondern wechselte lieber das Thema, indem er Jack das Kästchen aus der Hand nahm. "Also, was ist das?"
Der Pirat zuckte die Schultern. "Hat Hester irgendwo gefunden, wollte es mir nur mal ansehen. Muss ja wissen, was meine Tochter so findet."
"Deine Tochter? Jack, sie ist nicht deine Tochter! Fang bloß gar nicht erst mit so etwas an, ich warne dich!" "Und wenn doch?" "Dann ...." "Ja?" "Wirst du dann sehen." "Ich verstehe." Er nickte verständnisvoll.
Will öffnete kurzerhand den kleinen Holzkasten und stieß einen leisen Schrei aus. Jack lugte hinein. Was war daran spektakulär? Ein unscheinbares braunes Buch. Hinter Will tachte Elizabth auf, wohl geweckt von dem Laut. "Was ist das?" wollte sie wissen. "Das, Liebes, ist ein Buch!" erklärte Jack ihr besserwisserisch.
Sie sah ihn grimmig an. Viel mehr konnte sie heute von diesem Mann nicht mehr ertragen, ihr Geduldsfaden war bereits bis zum Zerreißen angespannt. "Das sehe ich selber!" fauchte sie ihn deshalb an. "Weshalb fragst du dann?" fragte Jack sie mit einem besonders unschuldigen Blick. Sie ignorierte ihn.
Will drehte sich auf den Absatz herum, ließ die beiden einfach stehen, und wanderte zurück in das Zimmer. Dort ließ er sich auf die Bettkante fallen und nahm das Buch aus der Schachtel. Elizabeth setzte sich neben ihn und Jack kletterte hinter die beiden, um zwischen ihren Schultern durchschauen zu können.
"DAS hier ist unser Bett!" protestierte Elizabeth. "Ach sei ruhig, ich mache hier wenigstens keine unanständigen Sachen!" grinste er. Will sah auf und fixierte Jack. "Du brauchst dringend ein Mädchen, mein Freund." Jack lachte. "Ich hab eins. Schläft im Zimmer nebenan."
Elizabeth atmete hörbar ein. "Wehe wenn du..." "Nein." unterbrach er sie. "Was denkst du denn von mir?" "Oh glaub mir, das willst du nicht wissen." sagte sie, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Buch zuwandte und auch Jack endlich den Mund hielt.
Schweigend begannen alle drei, das Geschriebene zu lesen.
Bin ich nicht gemein, jetzt haben sie endlich das Buch und ich fahr 2 Wochen weg. Harr harr harr ;-) Ich kann fies sein *lol*
Stoffpferd: Guuut, wenn das so ist ... *stoffis sportlehrer zur sau machen geh ;-)* Jack interessiert sich nicht dafür, ob Hesters Mom noch lebt, der hat die jetzt und will sie auch behalten *gg* Was mir grade auffällt, ich hätte eigentlich theoretisch Hester auch männlich und etas jünger schreiben können, dann wäre das eine prima Fortsetzung mit 'ihm' und Wills und Elizabeths erster Tochter geworden *lol* Egal *g*
Soulsister: Siehst du mal ... hab ich das eigentlich jetzt schn auf PG gestellt oder nicht? *mal nachschauen geh* Jedenfalls arbeite ich hier grade an einer Story über ... hm ... Lizzys und Willys Hochzeitsnacht *g* Denk dir deinen Teil ;-) Abwarten, ob was dabei rauskommt *g*
RavannaVen: Ende dreißig denk ich auch. Kommt ganz gut hin. Wie alt ist Johnny Depp? Irgendwas mit vierzig. Wirklich erschreckend *gg* aber hat sich gut gehalten, das Jungchen ... Ja Jack hat komische Anwandlungen manchmal. Hester wird dann Anamarias Nachfolgerin ... als keine Ahnung was. Was tut Anamaria? Steuerfrau? *g* Hat die eigentlich was mit Jack? *nachdenk* Ich wills eigentlich gar nicht wissen *g* Ich schweife grade ab, also achte einfach nicht auf mich ;)
Vicky23: Jack jemandem Angst machen? Hm ... naja ich denke, er kann gefährlich sein, wenn er in der Stimmung ist, aber generell nicht wirklich *gg* Im Gegenteil ;-) Holzschwert ist auch ne Idee ... ich überlege grade, wie alt Hester eigentlich genau ist. Je früher Jack anfängt, sie zu trainieren ... naja, sie kann ja dann die Pearl übernehmen, falls er sie später als Alleinerbin einsetzt *lol* Gibt es eine weibliche Form von Captain?
Megchen: Erinnere mich nicht an Personen im Ledermantel, vor allem nicht an DIE Person im Ledermantel ... die du dir ja am Mittwoch ansehen durfest *hoil* Ich hätt ihn so gern nochmal gesehen als Phantom *sniff* Oder halt wenigstens als Raoul, tuts zur Not auch *g* Und Marko als Phantom ... und überhaupt! Steve als André! Halt so die ganzen Viecher ... *g* Aber leider leider ... ich geh mal davon aus, dass in der letzten Show die Erstbesetzung spielt ... hu, dann seh ich Maike nochmal, die hatte ich erst einmal, sehr faszinierend. Äh ja, egal, verlagern wir das ins ICQ. Was heißt hier sauberes Schiff? *g* Meinst du die Pearl ist nicht sauber? Jack liebt die Pearl ber alles, da wird er sie wohl wenigstens regelmäßg putzen lassen *gg* Aber vielleicht gibts irgendwo ein paar Blutflecken. igitt. Egal. Mir war schon klar, dass du Jack meintest, aber ich hab das so aufgefasst, dass du auch nur zurückgelassen wirst, wenn du Pirat bist. Außerdem befanden die sich sowieso an Land, da gilt das eh net ;) Und sowieso ... das sind doch alles eher Richtlinien als Regeln! Selbst ein Captain Sparrow kann großen weinenden Kinderaugen nicht widerstehen ;)
