Ich habe es tatsächlich geschafft! Es ist nicht zu fassen! Wenn man mal bedenkt, dass ich das 1. Kapitel am 31.01.2004 (!) hoch geladen habe ... aber lassen wir das Thema. Ich bin zu einem Schluss gekommen, und es wurde auch wirklich Zeit. ;-) Ein Schluss, der viel Raum lässt für eventuelle ... Zwischenspiele? Sequels? Wie auch immer. In jedem Fall werde ich in Zukunft jede Story erst hoch laden, wenn sie vorher fix und fertig geschrieben auf meinem PC steht. Was sagt uns das also? Entweder es kommt von meiner Seite gar nix mehr, oder nur noch one shots ... maximal drei Kapitel (lach). Aber wie auch immer, kommen wir jetzt zum Wesentlichen ... man beachte im Übrigen diesen wahnsinnig kreativen Titel, mit dem ich das Ganze hier überschrieben habe ;o)

Und Mist, ich muss das Rating ändern ... diese Gewalt in dem Kapitel ... (lach) Dumm gelaufen.

Ach ja, und ein paar winzige Anspielungen auf Dead man's chest sind da drin, aber keine Spoiler, versprochen :-)

Disclaimer braucht man auch noch? Hm, nach wie vor gehört nix mir, und nach wie vor ärgert mich diese Tatsache maßlos ;-)


Port Royal, 10 Jahre später

Es schien ein Tag zu werden wie jeder andere in Port Royal. Die ersten Sonnenstrahlen stahlen sich durch hunderte Fensterscheiben, und kitzelten die Nasen derjenigen, die noch träge in den Betten lagen.

Am Hafen war schon länger wieder Leben eingekehrt. Es versprach ein schöner Tag zu werden, und so befanden sich viele Ausflügler am Ufer, ebenso wie Händler und Mitglieder der Marine. Gleichzeitig kehrten die ersten Fischer von der morgendlichen Ausfahrt zurück, um ihren Fang am Markt direkt anzubieten.

Ein paar hundert Meter weiter vom Kai entfernt war auch Elizabeth Turner bereits wach. Sie öffnete die Tür zum Zimmer ihrer jüngsten Tochter, denn die Kleine war krank gewesen, und Elizabeth wollte sich vergewissern, dass alles in Ordnung war.

Gerade hatte sie dem schlafenden Kind die Hand auf die Stirn gelegt, als es an die Haustür pochte.

Stirnrunzelnd deckte sie ihre Tochter vorsichtig zu, und ging dann zur Tür, denn sie erwartete niemanden, und schon gar nicht um diese Uhrzeit.

Als sie den unangemeldeten Besucher vor der Tür stehen sah, hob sie nur träge die Augenbrauen.

„Du kommst spät."

„Tja", sagte Jack, und betrat unaufgefordert das Haus, „ich war unterwegs."

„Verstehe." Gab Elizabeth zurück, und wollte gerade die Tür schließen, als hinter Jack noch jemand eintrat. Es war ein junges Mädchen, ein Teenager, die Elizabeth entfernt bekannt vorkam. Elizabeth schürzte die Lippen.

„Jack, zu solltest dich schämen. Du und so ein junges Mädchen."

„Ah." Sagte Jack mit erhobenem Finger. „Wie ich sehe hast du deinen Verstand eingesetzt, und bist damit zum falschen Schluss gekommen. Ihr kennt euch zwar schon, aber darf ich dir trotzdem meine Tochter Hester vorstellen?"

Elizabeth wollte gerade etwas sagen, als sie hinter sich tapsende Schritte hörte, und wenig später ihre Tochter an ihrer Seite auftauchte. In einem Arm hatte sie einen Teddybär, mit dem anderen klammerte sie sich an den Rock ihrer Mutter, und sah Jack eingeschüchtert an. Elizabeth legte beruhigend eine Hand auf den Haarschopf der Kleinen.

„Darf ich euch meine Tochter vorstellen, Captain Sparrow? Das ist meine jüngste, Christine."

Jack lupfte seinen Hut und ließ seine Goldzähne blitzen.

„Hocherfreut, junge Dame."

Statt einer Antwort zog sich Christine noch weiter hinter ihre Mutter zurück.

„Oh!" Machte Hester, und grinste Elizabeths Tochter an. „Was für ein süßes Kind!"

Christine schaute mit großen Augen zurück. Offenbar gefiel ihr die ganze Aufmerksamkeit nicht.

„Deine Jüngste?" Fragte Jack. „Kann man davon ausgehen, dass du noch mehr davon hast?"

„Ich habe vier. Drei Töchter und einen Sohn, das hier ist die Kleinste, sie wird bald drei."

„Vier Kinder?" Jack pfiff anerkennend durch die Zähne. „Also da war aber jemand fleißig. Ich hatte ihm ja gesagt, dass er unbedingt ein Mädchen braucht, aber SO dringend, das hätte ich wirklich nicht erwartet ..."

Elizabeth beobachtete, wie Jack in sich hinein grinste, und entschloss sich, nicht weiter darauf einzugehen. Stattdessen beobachtete sie die Vorgänge zu ihren Füßen. Hester hatte sich vor Christine hingekniet, und eine Hand nach dem Kleinkind ausgestreckt. Christine sah etwas unschlüssig zwischen Hesters Hand und ihrem Teddy hin und her, dann löste sie ihre Hand von Elizabeths Rock, und umfasste einen von Hesters Fingern.

„Huch!" Machte Hester in gespielten Entsetzen. „Jetzt hast du mich!"

Die kleine Christine lächelte und gab zur Antwort ein paar glucksende Laute von sich. Jack beobachtete die Szenerie mich verschränkten Armen. „Sehr hübsch, sehr hübsch." Sagte er, und wandte sich dann wieder Elizabeth zu.

„Also meine Enkel, hm?"

„Sehr richtig."

„Hast du auch Spielsachen? Möchtest du gerne was spielen?" Hester schien in ihrem Element. Christine hatte einen Arm ihres Teddys in den Mund genommen, und nickte erfreut. Dann drehte sie sich um, und zog Hester in die Richtung, aus der die Kleine gerade eben gekommen war. Hester warf Elizabeth einen fragenden Blick zu, aber die nickte nur, und so waren die beiden Mädchen bald hinter einer der großen Türen verschwunden.

„Salon?" Fragte Elizabeth, und deutete mit dem Kopf in die andere Richtung. Ohne auf eine Antwort zu warten setzte sie sich in Bewegung.

„Oh, Salon", frotzelte Jack, und folgte ihr. „Ich fühle mich geehrt."

„Also", sagte Elizabeth, und blieb in der Mitte des Raumes stehen. „Was führt meinen Herr Schwiegervater zu uns?"

„Och", meinte Jack, während er im Zimmer umher ging, alles genau betrachtete, und dabei die ein oder andere Porzellanfigur in die Hand nahm und von allen Seiten in Augenschein nahm, „ich war gerade in der Nähe."

„Aha" Sagte Elizabeth nur, die sich langsam über Jacks vage Aussagen zu ärgern begann.

„Also zurück zu meinen Enkeln!" Jack drehte sich mit einem Ruck zu Elizabeth um, und begann an seinen Fingern abzuzählen. „Ich will alles wissen, Namen, Alter, wem sehen sie ähnlich – und wieso wehrst du dich eigentlich nicht dagegen? Ich meine, vier Kinder, mir hat ja eines gereicht!"

Elizabeth zog es vor, auf den letzten Kommentar nicht zu antworten. Sie war sich nicht sicher, ob Jack Will oder Hester meinte, aber in beiden Fällen war die Aussage lachhaft. Schließlich hatte er mit Will nie zu tun gehabt, und Hester war streng genommen gar nicht seine Tochter.

„Also, da ist Helen, die Älteste, sie ist jetzt neun."

Jack hörte Elizabeth aufmerksam zu, und zum ersten Mal seit seiner Ankunft hatte sie Gelegenheit, ihn eingehend zu betrachten. Er war älter geworden, seit sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. 10 Jahre gingen auch an Jack nicht spurlos vorüber, besonders nicht, wenn man Tag für Tag der See und dem Wetter ausgesetzt war. Falten zogen sich über sein Gesicht, und in seinen Haaren meinte sie einen leichten Grauschimmer zu erkennen. Sie war sich nicht sicher, wie alt Jack tatsächlich war, vermutete aber, dass er bald fünfzig sein musste. Genau bestimmen ließ sich das aber nicht, denn sie war sich sicher, dass sein Äußeres mehr Jahre vortäuschte, als er tatsächlich hinter sich hatte. Seine Augen blickten noch immer genauso wach und verschlagen drein wie eh und je.

„Dann haben wir Sophie, sie wird bald acht."

Aber sonst schien er sich kein bisschen verändert zu haben. Der gleiche torkelnde Gang wie immer, der gleiche Kleidungsstil, und auch den Hut von damals hatte er noch. Nur dass er sich scheinbar einredete, Hester sei tatsächlich seine Tochter. Elizabeth wusste nicht, ob er das wirklich glaubte, oder nur vorgab, aber im Endeffekt kam es darauf auch nicht an. Sie hätte nicht erwartet, dass Jack Sparrow fähig sein würde, ein kleines Mädchen großzuziehen, hatte ihn immer für einen Tick zu selbstsüchtig gehalten, aber die junge Hester sah in keinster Weise vernachlässigt aus. Tatsächlich hatten sowohl sie als auch Jack einen sehr zufriedenen Eindruck gemacht, und damit Elizabeth eines besseren belehrt. Dieses Mädchen hatte es tatsächlich geschafft, jahrelang bei Jack zu leben, und scheinbar trotzdem zu einer halbwegs normalen jungen Frau zu werden. Elizabeth konnte nicht umhin, Hester dafür Respekt entgegen zu bringen.

„Und unser Sohn Eric, Sechs Jahre alt. Christine hast du ja eben schon kennen gelernt. Die anderen drei schlafen noch."

„Na dann wird's aber Zeit, dass die kleinen ihren Opa kennen lernen. Oh je, ich fühle mich alt, ich bin Opa." Jack grinste wieder, aber Elizabeth hatte das Gefühl, dass er das tatsächlich so gemeint hatte.

„Ich bitte dich, du hast einen dreißigjährigen Sohn. Was erwartest du?"

„Ach, wo du gerade sowieso davon sprichst! Wo ist er denn eigentlich, mein – ich meine, wo ist denn dein liebender Ehemann?"

„Schläft."

„Was, der auch? Um diese Zeit?"

„Sehr richtig. Ich glaube, das ist eine Art Naturgesetz. Meine Tante hatte Recht damit."

„Recht womit?"

„Damit, was sie mir mal über Ehemänner gesagt hat. Auf meiner Hochzeit. Sie meinte, Männer seien so, sie können einem sonstwas versprechen, aber wenn sie dann verheiratet sind, schlafen sie morgens länger und länger, und schließlich stehen sie vor mittags gar nicht mehr auf. Damit hatte sie so Recht, aber ich hab es ihr nicht geglaubt." Elizabeth lachte, aber Jack nickte ernst.

„Jaja, das ist so eine Sache mit der Ehe..."

„Als ob du was davon verstehen würdest!"

„Meine Liebe, man muss ja auch kein Marinesoldat sein, um zu verstehen, wie die ticken!"

Elizabeth runzelte die Stirn über diesen Satz. „Ist dir klar, dass du gerade meine Ehe mit dem Militär verglichen hast?"

„Ach, das darf man alles nicht zu ernst nehmen. Du weißt schon, was ich gemeint habe." Jack begann wieder im Raum herum zu wandern, aber Elizabeth setzte sich endlich, und sah ihm stumm bei seiner Wanderung zu.

„Also ich muss sagen, ihr habt wirklich ein sehr schönes Haus." Stellte Jack fest. „Sehr geschmackvoll eingerichtet. Deine Idee, nehme ich an." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, aber Elizabeth antwortete trotzdem.

„Zum Teil. Das meiste hat mein Vater eingerichtet, als er noch lebte. Hier haben wir schon gewohnt, seit wir in Port Royal ankamen."

„Verstehe. Eine Schande, dass ich noch nie hier war. Kann ich dem entnehmen, dass Governor Swann nicht mehr unter und weilt?"

„Er ist schon vor sechs Jahren gestorben, er war schwer krank."

„Oh, das tut mir leid. Ich mochte den Mann, ehrlich!"

„Schon gut, es ist ja einige Jahre her."

„Und wie geht es meinem hochverehrten Commodore? Habe ja ewig nichts mehr von ihm gehört!"

„Der ist zurück in der Heimat, schon lange. Du fällst sozusagen nicht mehr in seinen Zuständigkeitsbereich. Er ist aber mittlerweile Admiral."

„Und, verheiratet?" Fragte Jack nebenbei.

Elizabeth biss sich auf die Lippe. Sie mochte dieses Thema nicht. Vor ihrer Hochzeit hatte sie ein langes Gespräch mit James Norrington geführt, und erst da war ihr richtig bewusst geworden, dass der Mann sie aufrichtig geliebt hatte, und wie sehr sie ihn in Wirklichkeit verletzt hatte, auch wenn er sich alle Mühe gegeben hatte, genau das zu verbergen. Es war ja nie so gewesen, als hätte sie Norrington nicht leiden können, sie hatte ihn durchaus gern gehabt, aber als am Schluss alles gesagt war, hatten sie sich gegenseitig nur noch alles Gute gewünscht, und seitdem hatte sie den ehemaligen Commodore nicht mehr zu Gesicht bekommen. Natürlich kam hin und wieder Nachricht aus England, und sie hatte traurigerweise festgestellt, dass es mit James Norringtons Karriere zwar steil bergauf ging, aber er wohl noch immer allein lebte. Hin und wieder befiel sie sachte ein schlechtes Gewissen, aber Will hatte schon lange herausgefunden, wie er das effektiv bekämpfen konnte – die Resultate lagen in ihren jeweiligen Betten und schliefen den Schlaf der Unschuldigen.

„Ich glaube nicht", sagte sie nur, und Jack fragte auch nicht weiter, wenn auch vermutlich nur, weil es ihn nicht wirklich interessierte.

„Um mal wieder auf das zurück zu kommen, was du eben gesagt hast, über deinen Göttergatten – höre ich da einen gewissen Frust heraus? Die Ehe auch nicht mehr das, was sie mal was, hm?"

„So war das nicht gemeint, da hast du was falsch verstanden. Es läuft nach wie vor wunderbar, aber es stellt sich eben irgendwann ein gewisser Alltag ein, wenn du dir das irgendwie vorstellen kannst. Aber an unseren Gefühlen füreinander hat sich nichts geändert."

„Ja wenn du das sagst", meinte Jack gleichgültig. „Aber wenn du es dir anders überlegst, du bist auf der Pearl immer willkommen. Auch mit deinen vier kleinen, wenn du willst."

„Die Pearl existiert also noch?"

„Natürlich existiert sie noch!" Meinst du, ich pflege mein Schiff nicht ordentlich? Was für eine Vorstellung, die Pearl existiert nicht mehr! Nur über meine Leiche!"

„Na dann ist ja alles in bester Ordnung", stellte Elizabeth fest.

„In allerbester Ordnung."

„Und Hester?"

„Was soll mit Hester sein?"

„Na ja, lebt sie mit dir auf der Pearl, oder wie kann man sich das vorstellen?"

„Wo soll sie sonst leben? Natürlich auf der Pearl. Sie soll das Schiff schließlich mal erben, das Talent dazu hat sie. Großartige Piratin. Wird ein guter Captain sein für mein Schiff."

Elizabeth wollte etwas erwidern, aber in diesem Moment sah sie, wie sich hinter Jack die Tür öffnete, und ein ziemlich verschlafener Will den Raum betrat.

„Ich habe deine Stimme gehört, aber-"

Er brach ab, und starrte Jacks Rücken an, als hätte er einen Geist vor sich. Jack drehte sich um und musste grinsen, denn Will sah jetzt aus, als würde ihm jeden Moment die Augen aus dem Kopf fallen.

„Du ... du..." stotterte Will, und ließ sich in einen Sessel sinken.

„Sag nichts!" Jack hob großmütig eine Hand. „Entschuldigung angenommen, ich verzeihe dir."

Will blieb der Mund offen stehen.

„Wie bitte?" Stieß er schließlich hervor.

„Na ja, also auch wenn man es nicht glauben könnte, bist du ja wohl mein Sohn, und seinen Kindern verzeiht man doch alles."

„Also wenn es hier etwas zu verzeihen gibt, dann bin ich ja wohl derjenige ..." Will sprang auf und redete sich in eine Rage, die minutenlang nicht mehr aufhören wollte. Jack verschränkte die Arme vor der Brust, und hörte aufmerksam zu, während Elizabeth nur kopfschüttelnd das Gesicht in den Händen vergrub, und etwas murmelte, dass sich verdächtig nach 'Männer ...' anhörte.

„Also", unterbrach sie den Redeschwall ihres Mannes schließlich mit lauter Stimme. „Macht was ihr wollt, aber ohne mich, ich gehe nach den Kindern sehen."

Und damit verließ sie den Raum. Stille trat ein. Will sank erschöpft wieder in seinen Sessel und starrte schmollend wie ein kleines Kind auf die Tischplatte vor sich. Jack wartete einen Moment ab, ob der Andere noch mehr sagen wollte, aber das schien nicht der Fall zu sein.

„Also, Spaß beiseite", sagte er. Will schnaubte, blieb aber ansonsten ruhig. „Mir scheint, du bist in den 10 Jahren kein Stück reifer geworden..."

Will sprang wieder auf.

„Erzähl du mir nichts von Reife, das wäre ja gerade so, als wollten mir Murtogg und Mullroy was übers Schwimmen beibringen!"

„Na ja, so würde ich das nicht-" Weiter kam Jack nicht, denn in diesem Moment war Wills Faust direkt auf Jacks Nase gelandet. Der gab einen unartikulierten Laut von sich, und befühlte seinen Riechkolben, um festzustellen, dass seine Hände voller Blut waren.

„Also ich denke, dass du ein wenig überreagierst, mein Lieber!"

WUMM.

Jetzt hatte Wills Faust Bekanntschaft mit Jacks Magengrube gefunden. Jack stand auf, und schleuderte Will quer über den Tisch.

„Früher hast du sowas wenigstens noch mit Schwertern gelöst, das hier ist so – unkultiviert!"

Will stürzte auf Jack zu, aber der packte seinen Arm, und drehte ihn auf den Rücken, bis Will vor Schmerz aufschrie. Als Jack los ließ, rieb er sich einen Moment lang mit verzerrtem Gesicht sein Schultergelenk, bevor er sich wieder auf den Älteren stürzte. Eines gab das Andere, und es hätte vermutlich noch schlimmer enden können, hätte Will nicht irgendwann einen Kerzenständer genommen, und ihn Jack über den Kopf gezogen.

Elizabeth, die von dem Krach alarmiert wieder ins Zimmer stürzte, fand ihren Mann keuchend neben Jacks bewusstlosem Körper stehen, beide blutüberströmt und verschwitzt.

„Ich glaube, das nennt man ein Déjà vu", murmelte Will, während Elizabeth erschrocken zu Jack rannte, wo sie dann erleichtert feststellte, dass er noch atmete.

„Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?" Brauste sie auf. „Was fällt dir überhaupt ein, kann man sowas denn nur mit Gewalt lösen? Kann man nicht mal miteinander reden, wie normale Menschen? Aber nein, wir sind ja Männer, wir schlagen direkt aufeinander ein, ganz wunderbar!"

„Das waren 10 Jahre aufgestaute Aggression, die verziehen sich nicht einfach so!" Verteidigte sich Will.

„Hätte es nicht gereicht, wenn du ihn einfach nur weiter angeschrieen hättest?"

„Hätte es nicht, weil er auf alles einfach nur einen blöden Kommentar hat! Hätte er sich mal ein bisschen betroffen gezeigt, ein kleines bisschen Reue, aber nichts! Nur dummes Gerede!"

„Oh Gott, ich habe einen Barbaren geheiratet", seufzte Elizabeth, und versuchte, Jack auf das Sofa zu ziehen. „Würdest du mir jetzt wenigstens mal helfen, damit ich ihn versorgen kann?"

Scheigend hoben sie Jack zusammen auf das Möbelstück, bevor Elizabeth Will schließlich weg schickte, und sich um den noch immer bewusstlosen Jack kümmerte.

Als Will eine Stunde später in den Salon zurückkehrte, fand er einen noch etwas benommen wirkenden Jack vor, dem Elizabeth gerade einen Verband um den Kopf anlegte. Seine Frau sah ihn nur missbilligend an, bevor sie sich wieder ihrer Aufgabe zuwandte, und es vorzog, Will zu ignorieren.

„Alles gut?" Fragte Jack ohne Ironie.

Will brummte etwas unverständliches.

„Es ist wirklich mein Ernst, Will, sei mir doch nicht mehr böse, ja? Es ist doch alles schon so lange her, und was haben wir schon zusammen durchgemacht."

„Ist ja gut, ist ja gut." Will plumpste in den Sessel gegenüber. „Warum bist du eigentlich wirklich hier?"

„Ich habe eben deiner Frau schon gesagt, ich war gerade in der Gegend."

„Ach ja."

Elizabeth verdrehte die Augen, blieb aber stumm.

„Obwohl, ich dachte, vielleicht könnt ihr mir helfen ..."

„Ich wusste es." Stellte Will fest. „Wäre ja wohl auch zu viel verlangt gewesen, wenn du nur wegen uns her gekommen wärst, was?"

„Können wir das Thema nicht ein für allemal begraben? Bitte."

Das letzte Wort ließ Will jeden noch kommenden Protest im Halse stecken. Er konnte sich nicht erinnern, dass er 'bitte' jemals ernst gemeint aus Jacks Mund gehört hatte.

„Wie können wir dir helfen?" Schaltete Elizabeth sich ein.

„Also, es gibt da ein kleines Problem", stellte Jack fest, und wühlte in seinen Manteltaschen herum. Schließlich schien er gefunden zu haben, was er gesucht hatte, und förderte ein vergilbtes altes Stück Papier zu Tage, das er auf dem Tisch ausbreitete.

„Was ist das?" Will runzelte die Stirn.

„Es ist eine Zeichnung. Eine Zeichnung von einem Schlüssel."

„Ach, sag bloß."

„Ganz genau. Und dieser Schlüssel gehört zu einer Truhe, und diese Truhe suche ich."

„Und was genau ist in dieser Truhe?"

„Tja, das ist eine längere Geschichte. Was wisst ihr beide -" Er sag zwischen Elizabeth und Will hin und her. „-über Davey Jones?"

E N D E


Wie lange hab ich drauf gewartet, endlich diese vier Buchstaben unter ein kapitel setzen zu können (lach). An dieser Stelle möchte ich mich nochmal ganz herzlich für alle lieben Reviews bedanken, die ich im Laufe der Story bekommen habe, und natürlich die letzten wie immer noch kommentieren:-)

Megchen: Was wolltest du davon auch groß mitkriegen, das war eine spontane Entscheidung, und hat auch nicht lange gedauert. Ein Nachmittag, mehr nicht. ;-) Nein, es hat wirklich nicht mehr lange gedauert, das letzte Piddel, zur Abwechslung mal. Bin stolz auf mich ;o) Das Norri kam ja jetzt doch nochmal indirekt vor! Das letzte Kapitel ist irgendwie ganz anders geworden, als ich gedacht hab, aber das is okay ... und ich hab auch nochmal ein bisschen sinnlose Gewalt eingebracht (rofl) Ein bisschen Will-Mobbing, extra für dich ;-) Auch wenn Jack was abbekommen hat ... aber das musste sein, das war die Aggression. Dass Will aggressiv ist, ist ja schon lange klar ;D

Manu2211: Och, Jack gibt Kindern Rum, die müssen sich ja dran gewöhnen ... na du hast schon gut angefangen mit deiner Ohrfeige, Will hat dafür den Rest erledigt (lach)

RavannaVen: Hm, nein ich glaube, Jack bereut die Entscheidung eigentlich nicht, aber vielleicht gibt es ja tatsächlich ein Sequel ... haha ;) Bei meinem Tempo kann das aber eeeeeewig dauern ... wenn überhaupt!

Hm, würdest du Wills Zustand jetzt als eingekriegt bezeichnen? So mehr oder weniger, würde ich mal sagen ;)