Hallöchen all ihr fleissigen Leser und danke für die Reviews!
Janes Review hat mich erinnert, euch noch zu sagen, welches Pairing ich überhaupt in dieser Story habe, da ich nocht gar nichts angedeutet
hab! Es ist so, dass ein neuer Charakter hinzu kommen wird, den ich frei erfunden habe. Ich hoff, er gefällt euch und ihr lest trotzdem weiter!
lg, Lesy

Im Pedigreed fand an diesem Abend eine Dumbledores-Dead-Party statt. Laute DarkRock-Musik (stellt euch einfach was wie Hard Rock darunter vor grins) ließ schwarz gekleidete Körper ausgelassen tanzen.

Eine tiefe, kratzige Stimme sang: Dumbledore's dead, Dumbledore's dead, and now we want Potters head!

Mit einem Zauber hatte man über der Tanzfläche einen seltsamen, trüben Nebel erzeugt. Es donnerte und blitzte, manchmal regnete es auf die Leute nieder – die jedes Mal begeistert zu schreien begannen – oder kleine geisterhafte Kreaturen schossen kreischend heraus und hüllten die Tanzenden in dicken Nebel.

Weiter weg war eine Chill-Lounge, wo verschiedene Grüppchen auf weichen Sofas zusammen saßen und munter plauderten. Es gab einige Pärchen, die auch anderwärtig sehr beschäftigt waren.

Draco setzte sich an die Bar. Bisher hatte er noch niemanden gesehen, den er kannte. Hier im Pedigreed hatte er sich immer wie zu Hause gefühlt, doch diesmal war alles anders. Heute wusste er wahrhaftig, was es hieß, mit der schwarzen Magie zu tun zu haben. Es bedeutete, sich vom Mächtigeren unterdrücken zu lassen, zu schrecklichen Dingen gezwungen zu werden, die man eigentlich gar nicht tun wollte. Man wurde von Angst gejagt, Angst um das eigene Leben und das seiner Familie und Freunde.

Draco ärgerte sich fast ein wenig über all die naiven Leute hier. Sie feierten gerade Dumbledores Tod, doch was dies wirklich bedeutete, daran dachte niemand. Vor einem Jahr noch hatte er auch zu denen gehört…

Dumbledore's dead, Dumbledore's dead, and now we want Potters head!

„Was darf's denn sein?", fragte ein Barkeeper mit Vampirzähnen.

„Habt ihr zufällig etwas, das glücklich machen kann?", fragte Draco übellaunig.

Der Barkeeper lehnte sich verschwörerisch zu Draco über die Theke und flüsterte: „Wohl Ärger mit der Freundin?"

„So was ähnliches.", brummte Draco. „Was ist jetzt?"

„Klar doch, wir haben alles hier!" Der Barkeeper gab ihm einen dampfenden, dunkelblauen Drink und zwinkerte. „Der hier wirkt Wunder bei schlechter Laune."

Draco trank und war überrascht, dass es ihm so gut schmeckte. Er entschied sich, die Leute zu beobachten. Was sollte er auch sonst tun… Bald fragte er sich, warum er überhaupt hierher gekommen war. Vielleicht war es wirklich sein Verlangen danach, jemandem von Hogwarts zu begegnen und sich einfach unbekümmert zu unterhalten – wie früher eben. Draco trank. Ja, früher…

Er dachte an seinen letzten Besuch hier im Pedigreed, als er Pansy Parkinson die etwa hundertste Abfuhr erteilt hatte und musste lachen.

Dracos Sorgen verschwammen allmählich aus seinem Kopf, er fühlte sich seit langem wieder einmal richtig gut, ja fast fröhlich. Er musterte das leere Trinkglas in seinen Händen. Starkes Zeug…

Gegen ein wenig nette Gesellschaft hätte er jetzt nichts einzuwenden…

Dumbledore's dead, Dumbledore's dead, and now we want Potters head!

„Hallo, Draco!", rief eine Stimme hinter ihm durch die ohrenbetäubende Musik.

Er drehte sich um.

Da stand ein Mädchen, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Ihre Haltung war selbstsicher, ihr Outfit aufreizend. Das streng zusammengebundene, schwarze Haar fiel weit an ihrer schlanken und eleganten Gestalt hinab. Draco fand sie auf Anhieb hübsch.

Nette Gesellschaft…

Irgendwie erinnerte sie ihn an jemanden…

Mit ihren dunklen Augen feixte sie Draco provozierend an. Alles an ihr war schwarz, außer ihrer blassen Haut. „Du bist also Draco Malfoy."

Draco schaute misstrauisch zurück. „Woher –"

„– ich dich kenne?", schnitt sie ihm das Wort ab. „Oh, wir sind quasi miteinander verwandt."

„Ach, tatsächlich?"

Die Fremde schien den Vorteil, mehr als Draco zu wissen, zu geniessen und kostete den Moment voll aus. Sie ließ sich Zeit als sie sagte: „Ja, stell dir vor, wir haben sogar die gleiche Tante."

Draco kannte seinen Familienstammbaum sehr gut, aber von einem Mädchen in seinem Alter hatte er nie etwas gelesen oder gehört. „Geht das auch etwas deutlicher? Ich habe keine Zeit für dumme Spielchen."

„Bellatrix." Sie grinste und beobachtete Dracos Miene aufmerksam. „Sie ist deine Tante – und auch meine." Und nach einer weiteren bedeutungsvollen Pause fügte sie hinzu: „Ich heisse Nyah Lestrange. Velkan – mein Vater – war der Bruder von Rodolphus Lestrange."

Jetzt war Draco klar, an wen sie ihn erinnert hatte. Nyah sah tatsächlich wie Bellatrix' jüngere Ausgabe aus. „Was für ein Glück.", spöttelte Draco. „Und ich hatte schon befürchtet, wir wären tatsächlich miteinander verwandt! Das wäre doch jammerschade gewesen…" Er beugte sich näher zu Nyah vor.

Diese wich keinen Zentimeter zurück. „Wollen wir nicht an einen etwas… ruhigeren Ort gehen?" Ihre Augen zwinkerten zu der Chill-Lounge hinüber.

Wow, schoss es Draco durch den Kopf und er folgte ihr, das geht aber schnell.

Während sie hinüber liefen, kam er nicht umhin, ihre Gestalt zu beobachten.

Nyah wählte eine Sitzgruppe in der hintersten und abgelegendsten Ecke aus und Draco setzte sich voller Erwartung neben sie. Hier war die Musik leiser und man konnte sich ungestörter unterhalten – oder auch was anderes…

Ganz in ihrer Nähe war ein Pärchen, das sehr mit sich selbst beschäftigt war. Draco machte sich auf etwas gefasst…

„Zeig mir dein dunkles Mal.", verlangte Nyah plötzlich und sah ihn begierig an.

„Ich – was?" Draco starrte sie vollkommen perplex an.

„Ich weiß alles über dich, Draco Malfoy. Auch von deinem Auftrag. Keine Sorge, mir kannst du vertrauen, wir stehen beide auf derselben Seite. Und jetzt zeig mir dein Mal."

„Was soll das?" Dass Nyah so viel wusste, beunruhigte ihn kaum. Was auch immer er vorhin getrunken hatte, es versetzte ihn in einen entspannten, glücklichen Rausch. Er wunderte sich bloß darüber, dass jetzt doch nichts lief…

Nyah packte seine Arme, schob den teuren Umhang zurück und musterte sie von beiden Seiten. „Du hast wirklich kein dunkles Mal.", stellte sie enttäuscht fest. „Aber du hast den dunklen Lord gesehen, oder?"

„Äh – ja, klar."

„Und wie ist er? Was hat er gesagt?" Nyahs Blick war voller Aufregung und Neugier.

Draco glaubte sogar, einen kleinen Hauch von Bewunderung für ihn in ihrer Stimme zu hören. Ein schelmisches Grinsen schlicht über sein Gesicht und er wurde ganz zum alten Angeber. „Oh, es ist unglaublich, wenn man vor ihm steht, man fühlt sich so unbedeutend und machtlos neben ihm. Er ist so groß und überlegen!" Draco stimmte einen richtigen Lobesgesang über Voldemort an und Nyah lauschte jedem seiner Worte. Ihre Gesichter kamen sich währenddessen immer näher, da Nyah ja nichts überhören wollte. Draco genoss ihre überschwängliche Aufmerksamkeit und lächelte selbstgefällig, als er das tolle Gefühl beschrieb, vor dem wehrlosen Dumbledore zu stehen. Sie waren sich jetzt gefährlich nahe… „Ich hätte ihn so gerne getötet, ich hätte so gerne den Willen des dunklen Lords ausgeführt…" Er wollte Nyah küssen und lehnte sich langsam vor…

„Und dann kam dieser Snape!", rief Nyah und sprang mit funkelnden Augen auf. „Er hat dir den Rum nicht gegönnt!"

Draco atmete tief durch und schluckte seine Wut hinunter. Langsam wurde er sauer! Was wollte sie eigentlich von ihm! Da machte sie ihn dauernd an und dann passierte doch wieder nichts! Draco mochte es nicht, wenn man mit ihm spielte, nein, das mochte er ganz und gar nicht!

Er wollte gerade protestieren, da bemerkte er ein zweites Mädchen, dass Nyah aufgeregt etwas zuflüsterte. Kurz darauf verschwand es wieder.

„Ich muss gehen.", sagte sie zu Draco und es schien ihr ganz offensichtlich nicht zu passen. „Ich hoffe, man sieht sich bald wieder." Sie warf ihm einen letzten schalkhaften Blick zu, bevor sie endgültig verschwand.

Sie ließ einen verärgerten Draco zurück.