Disclaimer: Mir gehört nichts, außer die Idee.

-1- Ankunft auf der Pearl

„Und vergesst nicht, in der morgigen Arbeit werde ich den ACI abfragen und..."

Die restliche Ansprache der Lateinlehrerin wurde durch die erlösende Schulglocke übertönt. Niemand hielt es für nötig ihr weiter zuzuhören. Warum auch? Die Arbeit würde eh jeder verhauen, denn niemand stieg durch die Grammatik durch.

So schnell sie konnte packte die 17-jährige Mary ihre Sachen zusammen und ging zur Zimmertür, wo schon ihre beiden Freundinnen, die Schwestern Sandy und Michelle auf sie warteten.

„Ok Mary, wie siehts aus? Wollen wir heute Latein lernen oder uns Fluch der Karibik auf DVD ansehen? Ein Freund von meinem Vater hat uns die CD gegeben."

Sandy grinste Mary an, da sie die Antwort schon kannte. Es gab nur eine Sache die ihre Freundin Fluch der Karibik vorziehen würde: Jack Sparrow höchstpersönlich. Wahrscheinlich würde sie sogar Latein lernen, wenn die Chance bestehen würde, dass der Leichdurchgeknallte Pirat den Grammatikseiten entspringen würde, aber da dem nicht so war...

Mary hakte sich bei ihren Freundinnen unter.

„Also ich wäre für Fluch der Karibik, schließlich haben wir ihn erst zwei Mal gesehen."

Die Drei stiegen in den Bus und freuten sich schon auf einen Nachmittag voller Spannung, Spaß und natürlich Jack Sparrow. Sie konnten nicht ahnen, was die kommenden Tage ihnen bringen würden.

Stolz grinsend stand Captain Jack Sparrow vor dem Steuerrad der Black Pearl und schaute mit wachsamen Augen auf seine arbeitende Mannschaft.

Alles lief zu seiner Zufriedenheit. Er hatte sein geliebtes Schiff wieder, eine tüchtige Mannschaft und den Laderaum voller Gold von der Isla de Muerta.

Will und Elisabeth waren glücklich, also musste er sich auch um die beiden keine Sorgen machen. Nun hieß es den Reichtum im Laderaum zu vergrößern. Ja, er wusste warum er Pirat war!

„Gary, Dave! Solltest ihr nicht das Deck schrubben, Landratten?"

Die neuen gerade mal 17-jährigen Schiffsjungen traf ein böser Blick ihres Captains und sie machte sich schnell auf um Eimer und Bürste zu besorgen.

Die beiden hatten erst vor zwei Wochen auf dem Schiff angeheuert und wussten noch nicht Recht was sie von ihrem Captain halten sollte. Natürlich er war ein guter Captain und ein guter Pirat, aber irgendwie komisch. Allein schon sein merkwürdiger Gang sprach für sich und erst die Art wie er redete...

Seufzend begannen die Jungen das Deck zu schrubben. Sie würden ihre Arbeit gut machen, egal was für Eigenarten ihr Captain hatte.

Jack hingegen ahnte nichts von den Überlegungen der Jungen. Die Schönheit des Meeres nahm seine ganze Aufmerksamkeit gefangen.

Der steife Wind wehte ihm die schwarzen Haare ins Gesicht und die kühle Gischt sprühte ihm ins Gesicht. Er liebte das Meer und konnte sich keinen Ort vorstellen wo er lieber leben und sterben wolle.

Die Farben des Ozeans verzauberten ihn immer wieder. Mal grün und blau, oder in einem herrlichen Türkis. An einem stürmischen Tag dunkel grau und in der Nacht tiefschwarz. Manchmal hatte Jack das Gefühl, die Farbe des Meeres würde seine Gefühle wieder spiegeln, so wie jetzt. Das Meer hellgrün und er , Jack Sparrow gutgelaunt.

Natürlich wusste niemand aus der Crew über die Gefühle des Captains. Sie alle kannten nur Captain Jack Sparrow, Herr über die Black Pearl und gefürchteter Pirat. Keiner von ihnen kannte einfach nur Jack, den Mann der sich manchmal danach sehnte endlich an die Oberfläche treten zu können, aber er war zu gut versteckt unter der rauen Fassade eines Piraten Captains.

Fröhlich lachend stiegen die drei Freundinnen aus dem Bus und bogen in ihre Straße ein. Mary wollte mit zu Sandy und Michelle gehen, um mit ihnen jetzt schon Fluch der Karibik zu sehen und da sie im Haus gegenüber wohnte war das kein Problem.

Als die drei den Vorgarten betraten kam plötzlich ein rauer Wind auf und Michelle musste ihren Buntgestreiften Hut festhalten damit er nicht wegflog.

Schnell kramte Sandy den Schlüssel aus der Jackentasche und schloss etwas umständlich die Tür auf. Gerade als die drei Mädchen durch die Haustür treten wollten wurde ihnen schwindelig.

Mary bekam gerade noch mit wie sich alles um sie zu drehen begann und bunte Farben vor ihren Augen tanzten. Sie versuchte sich an der Hauswand festzuhalten, verfehlte diese aber und hatte das Gefühl im nächsten Moment durch ein tiefes, schwarzes Loch zu stürzen.

Instinktiv bereitete sie sich auf den Aufprall vor, doch es passierte nichts. Auch das Schwindelgefühl hatte sich gelegt, aber irgendwie war der Boden unter ihren Füßen nicht ganz fest, dass heißt es schaukelte ein wenig.

Vorsichtig öffnete Mary die Augen, nur um sie 2 Sekunden später wieder fest zu zukneifen.

Das musste ein Traum sein!

Langsam schoben sich ihre Lider wieder etwas in die Höhe. Es war kein Traum!

Sie stand auf einem Schiff, auf einem Schiff mit schwarzen Segeln um genau zu sein. Neben Mary standen Michelle und Sandy und sahen ebenfalls aus, als würden im nächsten Moment die Psychiater um die Ecke kommen, um sie abzuholen.

„Wir...wir sind auf der Pearl, oder... oder nicht?"Mary hatte fast schon Angst, dass sie die einzige war die das Schiff sehen konnte.

„Äh ja... sind wir, aber wie...?"

„Hey ihr da? Was zum Teufel macht ihr hier?"

Michelles Satz wurde von einem nicht sehr Vertrauenserweckenden Piraten unterbrochen.

„Hey Captain wir haben blinde Passagiere.... Sehr komische blinde Passagiere", fügte der Pirat hinzu, als er sich die Jeans, Tops und Eastpak Rucksäcke der drei ansah.

Die Mädchen waren inzwischen von der gesamten Mannschaft umringt und wurden misstrauisch beäugt, als niemand anderes als der Captain himself sich durch die gaffenden Männer drängelte.

„So, so, wen haben wir denn da? Könntet ihr mir vielleicht sagen wie ihr auf mein Schiff gekommen seid?"

Die Drei waren Jack Sparrows fragenden und forschenden Blick ausgeliefert, aber Sandy hielt es trotz der drohenden Gefahr die von einem Haufen Piraten ausging, für nötig vorsichtig zu Mary zu schielen um zu sehen, ob diese vielleicht schon angefangen hatte zu sabbern.

„Mädchen! Ich warte!"Im Hinblick auf das beharrliche Schweigen und der faszinierten Blicke der Mädchen, wurde er doch etwas ärgerlich. Die sahen ihn an als hätten sie noch nie einen Menschen gesehen.

Sandy und Michelle wechselten schnell einen Blick untereinander und sahen dann auffordernd zu Mary. Sie konnte vor allem ein gut: Reden!

Unter den hilflosen Blicken ihrer Freundinnen nahm Mary all ihren Mut zusammen, holte tief Luft und sah Jack direkt in die braunen Augen. Bloß nicht einschüchtern lassen!

„Wir wissen nicht wie wir hierher gekommen sind, aber auf jeden Fall wollten wir es nicht. Das sind Michelle und Sandy und ich bin Mary und Ihr seid Captain Jack Sparrow."

Der Captain war etwas verblüfft über ihr sicheres Auftreten, aber das die Fremden ihn anscheinend kannten ging ihm runter wie Öl.

„Ihr habt also von mir gehört."

Sandy wollte gerade antworten und im erklären woher sie ihn kannten, als ein fester Rippenstoß von ihrer Schwester sie den Mund wieder schließen ließ.

„Oh ja, das haben wir. Da wo wir herkommen seid Ihr sehr bekannt."

Mary strich sich verlegen eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Sie war auf der Black Pearl und vor ihr stand Jack Sparrow! Der Tag musste zum Feiertag erklärt werden!

„Ach und wo kommt ihr her?"Jack zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte die Kleidung der Mädchen, allerdings nicht ohne mit dem Blick an Marys langen, durch die Hot Pants gut sichtbaren Beinen und dem Ausschnitt der weißen über dem Bauchnabel zusammengebunden Bluse hängen zu bleiben.

Mary bemerkte es und spürte wie sie seeehr rot wurde. Trotzdem nahm sie sich zusammen und antwortete mit fast fester Stimme: „Wir kommen aus Europa, aber wie wir auf das Schiff gekommen sind wissen wir wirklich nicht. Wir wollten unser Haus betreten, aber plötzlich standen wir hier auf dem Schiff."

Michelle atmete unbewusst aus, als sie sah wie Jacks Gesicht weicher wurde. Er schien ihnen zu glauben. Es war also eine gute Entscheidung gewesen Mary reden zu lassen. Und gelogen hatten sie ja eigentlich auch nicht, sie kamen aus Europa und Jack Sparrow war so ziemlich jedem unter 60 Jahren bekannt. Doch eine entscheidende Frage blieb noch zu klären: Wie sind sie hier hergekommen und vor allem wie würden sie wieder zurückkommen?