-7- Der Morgen danach

Auf dem Deck der Pearl herrschte schon geschäftiges Treiben. Neue Vorräte wurden verladen, das Deck mal wieder von Gary, Dave, Sandy und Michelle geschrubbt. Die mit erholsamste Arbeit an Bord, wie die Mädchen festgestellt hatten.

Die Rufe der Männer, welche nicht mehr unter Deck lagen und vor lauter Kopfschmerzen stöhnten, hallten über das ganze Schiff und Cottens Papagei kreischte enthusiastisch zu dem munteren Treiben.

Nur in der Kapitänskajüte war noch alles ruhig.

Als der Papagei besonders laut kreischte erwachte Mary aus ihrem ruhigen Schlaf. Sie wunderte sich gerade, warum so viel Platz in dem Bett war, als ihr auffiel, dass sie diesen Morgen nur mit einer Person und nicht mit zweien das Lager teilen musste.

Auch war diese Person keine ihrer Freundinnen, sondern der Captain der Black Pearl, welcher seinen Arm besitzergreifend um Marys Taille gelegt hatte.

Lächelnd sah die Blondine den Piraten an, als ihr das Szenario, dass vor zwei Tagen stattgefunden hatte, wieder einfiel.

„Jack? Willst du nicht langsam mal aufstehen?" Flötete sie in Jacks Ohr. Rache musste schließlich sein!

"Nein, will ich nich!" Grummelnd rückte der Pirat noch ein Stück näher zu Mary, wenn das überhaupt noch möglich war.

„Aber es ist schon spät!" Ok, eigentlich wollte sie ja nicht, dass Jack aufstand, dafür genoss sie es viel zu sehr so nah bei ihm zu sein.

„Ich bin müde, hab Kopfschmerzen und will schlafen, klar soweit?"

Mary lächelte nachsichtig und wollte gerade etwas erwidern, als die Kabinentür schwungvoll aufgestoßen wurde.

„Mary hast du…?"

Sandy blieb bei dem Anblick der sich ihr bot angewurzelt stehen. Jack und ihre Freundin in einem Bett! Gut, sie waren angezogen, aber so engumschlungen….

„Stör ich?" Das Mädchen grinste frech.

„Nein!"

„Ja!"

„Was hat er denn?" Sie sah mit gerunzelter Stirn zu Jack.

„Nen Kater!" Mary schickte einen hilflosen Blick zu ihrer Freundin.

„Na dann viel Spaß." Ohne ein weiteres Wort verließ Sandy die Kabine. Die beiden da drinnen kamen anscheinend wunderbar zu Recht, aber Gary brauchte noch Hilfe beim Taue verknoten.

Eine Stunde später verbot sein pochender Kopf Jack noch schlafen zu lassen.

Eigentlich hatte er ja raus an die frische Luft gehen wollen, in der Hoffnung wenigstens für ein paar Minuten vor dem Schmerz Ruhe zu haben.

Allerdings hatte er sich sein Vorhaben zwei Mal überlegt, als sein Blick auf die schlafende und eng an ihn gekuschelte Mary gefallen war. Wenn er es sich recht überlegte half ihre Anwesenheit doch mehr als frische Luft es je getan hatte.

Als Jack sich unter gequältem Stöhnen auf die Seite drehte, wachte die Blondine jedoch trotzdem auf und sah direkt in das leidende Gesicht des Piraten.

„Hey, wie geht's dir?" Sie stützte sich auf einen Ellbogen und sah Jack besorgt an.

„Wenn ich es mögen würde, wenn eine Seeschlacht in meinem Kopf toben würde, ginge es mir gut."

„Selber Schuld wenn du dich so besaufen musst!"

Beleidigt drehte Jack sich wieder auf den Rücken und starrte an die Decke. Vorwürfe waren das Letzte, was er brauchte.

Seufzend stand Mary auf und ging aus der Kabine. Männer mit Kater waren wirklich lästig.

Mit einem fragenden Gesichtsausdruck sah Jack ihr hinterher. Hätte er vielleicht doch etwas netter sein sollen?

Doch keine fünf Minuten später kam Mary mit einem Lappen in der Hand zurück. Instinktiv rückte Jack näher zur Wand, denn der Lappen war eindeutig nass. Wenn sie sich jetzt rächen wollte, war das wirklich ziemlich unfair. Aber Mary hatte nichts dergleichen vor, sondern setzte sich neben Jack aufs Bett und legte ihm den kühlen Lappen vorsichtig auf die Stirn.

„Hilft vielleicht nicht viel, aber ein wenig bestimmt." Sie lächelte den Piraten fürsorglich an. „Denk am besten an was anderes und nicht an die Kopfschmerzen."

„Na du bist lustig." Seinem säuerlichen Tonfall zum Trotz lächelte Jack Mary an. Es gefiel ihm irgendwie ein bisschen bemuttert zu werden, eine Erfahrung die er bis jetzt noch nicht gemacht hatte.

Nachdenklich strich Mary ihm sanft eine mit Perlen verzierte Haarsträhne aus dem Gesicht, als sie plötzlich aufsprang. Unter den verwunderten Blicken Jacks ging sie schnell zu ihrer Schultasche und hantierte darin herum. Dann ging sie mit einer Wasserflasche in der einen und einen runden Tablette in der anderen Hand zurück zu Jack.

„Da", sie legte ihm die Tablette in die Handfläche. „Nimm die und es geht dir in 10

Minuten besser."

„Was ist das?" Misstrauisch beäugte Jack den runden Gegenstand.

„Eine Kopfschmerztablette. Da wo ich herkomme nehmen das so ziemlich alle. Du musst sie einfach mit Wasser runterschlucken." Nun drückte sie ihm auch die Flasche in die Hand.

Jack zuckte nur mit den Schultern und tat ohne zu murren was Mary ihm gesagt hatte. Er traute der kleinen Pille zwar noch nicht so ganz, aber alles war besser als der schreckliche pochende Schmerz in seinem Kopf.

„Seht mal, die Schnapsleiche ist doch noch aus dem Bett gekommen." Mit einem Kopfnicken deutete Sandy auf Jack, der gefolgt von Mary aus der Kabine kam.

„Wer? Mary oder Jack?"

„Jack natürlich." Sandy sah Gary empört an. „Mary betrinkt sich doch nicht so heftig, dass sie am nächsten Morgen nen Kater hat."

„Außer wenn auf einer Party nur harte Sachen ausgeschenkt werden und der Barmann keinen Ausweis sehen will."

Sandy nickte ihrer Schwester zustimmend zu. „Aber seit dem scheint sie gegen Alkohol immun zu sein."

„Könnt ihr nicht mal aufhören auf der ganzen Geschichte rumzureiten?" Mary war hinter die vier getreten und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wurde nur gerne an ihre Tritte ins Fettnäpfchen erinnert.

„Und im Gegensatz zu anderen hab. ich nicht auf dem Tisch getanzt und mich ausgezogen!"

„Stimmt Mary, es wurde ja auch schon auf allen Tischen getanzt." Sandy grinste frech und fing sich einen Rippenstoß von ihrer Freundin ein.

„Also, habt ihr gestern was rausgefunden?" Der Blondine war das Thema sichtlich peinlich, wer wurde schließlich gern im völlig betrunkenen Zustand nach Hause gebracht? Na gut, Jack hatte gestern anscheinend nichts dagegen gehabt.

„Ne, irgendwie waren die alle zu betrunken um uns was zu erzählen." Gary und Dave nickten zustimmend.

„Na klar, das glaub ich euch auch. Schließlich reden die Leute auch nicht viel, wenn man zu viert an einem kleinen Tisch in der Ecke sitzt und hemmungslos am flirten ist."

Triumphierend sah das Mädchen ihre Freunde an.

„Ähm… woher weißt du das?"

„Sandy, ich hab Augen im Kopf!"

Ihre Freundin und die anderen drei erröteten heftig.

„Naja, was hast DU denn rausgefunden?" Gary und Dave waren inzwischen in die Situation eingeweiht worden und fanden das alles spannender als jemals etwas zu vor in ihrem Piratenleben.

Das sich Jack betrunken noch schlimmer benimmt als sonst." Lautete die trockene Antwort.

„UND das Barbossa einen Teil von einem zersplitterten Kristall hat, der einen durch die Zeiten und Welten befördern kann." Fügte sie schnell hinzu als Sandy ihren Aha-hab-ichs-doch-gewusst-Blick aufgesetzt hatte.

„Kannst du uns das noch mal langsam erklären?" Daves Gehirn war fieberhaft am arbeiten.

„Nachher, wenn alles verladen ist."

„Wir wollen heute schon weiterfahren?" Gary starrte das Mädchen entsetzt an. Das bedeutete Arbeit… viel Arbeit… zu viel Arbeit!

„Jap, Barbossa hat bestimmt Spitzel zurückgelassen oder…"

„…Oder unser werter Captain leidet an Verfolgungswahn!" Führte Dave den Satz zu Ende.

Mary zuckte mit den Schultern. „Auf jeden Fall soll es heute wieder losgehen, sobald wir auf dem offenen Meer sind erzähl ich euch alles genau." Dann verschwand Mary, um beim Verladen der Vorräte zu helfen.

SilverSnake: Will hatte ich eigentlich nicht eingeplant. Der sitzt doch in Port Royal und genießt die Freuden des Ehelebens. :) Irgendwie passt er auch nicht so ganz in die Handlung. Mal sehen, vielleicht irgendwann am Ende, aber das ist ja eh noch laaaange hin.

Malia: Mhm… wie ich auf die Idee gekommen bin? Naja, ich wollt schon länger ne FdK story schreiben, war mir aber noch nicht so sicher worüber. Meine beiden besten Freundinnen haben mich schließlich auf die Idee gebracht. Wir haben mal wieder nen bisschen rumgesponnen und überlegt wie es wäre, wenn wir plötzlich auf der Pearl landen würden. Und ich hab mich dann mal an den compi gesetzt und angefangen zu schreiben. Sandy, Michelle und Mary sind also stark von uns dreien beeinflusst. zugeb

Ich weiß, dass ich so Gefahr laufe eine Mary-Sue story zu schreiben, in der die Mädels perfekt sind, aus irgendeinem Grunde Zauberkräfte haben und natürlich den Titelhelden abbekommen. Ok, also das mit Jack stimmt ja. pfeiff

Na klar, bestimmt stell ich uns ein bisschen besser da als wir sind, nebenbei auch ein Jahr älter, aber gleichzeitig versuche ich –wenn ich mich schon nicht von unseren Charakteren lösen kann- auch unsere kleinen Macken darzustellen. Verstehst du ungefähr, was ich meine?

Wir auch immer, wenn die story etwas zu Mary-Sue mäßig wird, schrei gaaaanz laut „Stopp!"

Ich habe so was selbst schon zur genüge gelesen, vor allem im Herr der Ringe Genre: Mädchen kommt irgendwie nach Mittelerde, krallt sich als erstes Legolas, hat Zauberkräfte von denen sie nichts wusste und nachdem sie eine Prophezeiung, die in einer Sprache geschrieben ist, die niemand außer natürlich sie kann, stellt sie fest, dass sie die alleinige Retterin Mittelerdes ist.

Mhm, da konnte ich mal wieder nicht aufhören mit schreiben. seufz
Wie gesagt, gib laut, wenn dir was nicht passt. g